Rund 30.000 Unterschriften vom Aktionsbündnis gegen AIDS an Bundesregierung übergeben

Der 1. Dezember ist Weltaidstag. Mit knapp 30.000 Unterschriften, die am heutigen Montag dem Bundeskanzleramt übergeben wurden, setzt sich das Aktionsbündnis gegen AIDS dafür ein, dass Kinder weltweit Zugang zu geeigneten und lebensnotwendigen Medikamenten und Tests bekommen. Das Bündnis, dem auch das Partnerschaftszentrum Mission EineWelt angehört, fordert mit der Kampagne „Kinder ohne AIDS: Medikamente und Tests für Alle!“ die Bundesregierung auf, mehr für den Kampf gegen HIV und AIDS zu investieren und Druck auf die Diagnostikahersteller auszuüben, damit Preise sinken.

„Pharmafirmen haben ihre Patente auf zentrale Kinderpräparate an den so genannten Patentpool gegeben. In Zukunft können geeignete und bezahlbare HIV-Medikamente für Kinder durch Generikahersteller produziert werden und fast allen HIV-positiven Kindern weltweit zugutekommen“, sagt die Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS, Astrid Berner-Rodereda von Brot für die Welt. „Wenn nun für Kinder geeignete Medikamente mit weniger Alkoholgehalt und in Form von löslichen Tabletten und Granulaten hergestellt werden, ist das ein wichtiger Fortschritt“, ergänzt Tanja Funkenberg, Gesundheitsexpertin von terre des hommes Deutschland. „Es reicht aber nicht, solange noch nicht alle Kinder Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten und Tests haben.“ Ende 2014 war das weltweit erst 32 Prozent der Kinder möglich.

„Wichtig ist auch der flächendeckende Ausbau von so genannten Viruslasttestmöglichkeiten, ohne die Kleinkinder nicht erfolgreich und nicht früh genug getestet werden können“, betont Frank Mischo, AIDS-Experte der Kindernothilfe und Koordinator der Kampagne. „Ansonsten drohen 80 Prozent der betroffenen Kinder vor dem fünften Lebensjahr unbehandelt zu sterben.“

Marja-Lissa Trillitzsch stellt bei Mission EineWelt in Neuendettelsau aus

Familienverbünde aus verschiedenen Kulturen zeigen die Stabpuppen von Marja-Liisa Trillitsch, die in einer Sonderausstellung vom 11. bis 19. Dezember bei Mission EineWelt zu sehen sein werden. In dem zunächst Fremden zu erkennen, dass wir uns doch ähnlicher sind, als wir auf den ersten Blick vermuten, das will die Rother Künstlerin mit ihrer Stabpuppen-Ausstellung „Es ist normal, anders zu sein“ deutlich machen.

In den Räumen der Ausstellung „einBlick“ bei Mission EineWelt wird am Freitag, 11. Dezember, die Sonderausstellung um 17.00 Uhr eröffnet. Sie ist dann von Montag bis Freitag zwischen 14.00 und 18.00 Uhr, am Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Seit Anfang November ist Pfarrer Hannes Kühn nun an seinem neuen Einsatzort in São Luís im Nordosten von Brasilien angekommen. Dort wird er für die nächsten drei Jahre im Rahmen eines Austausches zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien arbeiten. Nun wurde Pfarrer Kühn in seine neue Aufgabe eingeführt.

Schon lange hatte die kleine Gemeinde dort auf einen neuen Pfarrer gewartet, nachdem Pfarrerin Fanciele Sanders vor einem halben Jahr in den Mutterschutz ging. Da der „religiöse Markt“ in Brasilien durch eine Vielzahl von neo-pfingstlerischen Freikirchen hart umkämpft ist, setzt eine Vakanz einer Gemeinde besonders zu. Entsprechend freudig wurde der Festakt begonnen: die Kirche, die sich noch teilweise im Rohbau befindet, wurde festlich geschmückt, weitere Stühle besorgt und viele Einladungen verteilt. Da die Gemeinde in São Luís gute ökumenische Kontakte pflegt, waren auch Vertreter der katholischen, orthodoxen und anglikanischen Kirche eingeladen. Für den festlichen Gottesdienst reiste Synodalpfarrer Joaninho Borchardt (vergleichbar mit einem Regionalbischof) knapp dreitausend Kilometer aus Vitória an.

Zu Beginn des Gottesdienstes betonte der Kirchenvorstand Nascimento Vierira, dass die lutherische Gemeinde in São Luis zwar klein, dafür aber wie eine Familie sei, in der jeder herzlich willkommen ist, und in der man sich gegenseitig unterstützt. Diese Herzlichkeit und Hingabe konnte Pfarrer Kühn nur bestätigen. In seiner Predigt betonte er, dass Christen weltweit trotz unterschiedlicher Kulturen und Sprachen durch den Glauben an den einen Gott verbunden sind, dem „alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen“ (Daniel 7,14). Synodalpfarrer Borchert drückte seine Anerkennung für den Zusammenhalt und das Engagement aus, mit der sich die Gemeinde trotz der langen Vakanz durch verschiedene soziale Projekte für die Menschen in ihrer Umgebung einsetzt. Für die Zeit der Eingewöhnung wünschte er Hannes Kühn Gottes Segen. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es bei gemeinsamen Essen und Trinken die Möglichkeit, den neuen Pfarrer aus Deutschland besser kennenzulernen.