Im Oktober hatte Metallblasinstrumentenmachermeister Karl Scherzer – schon zum zweiten Mal! – einen ganz besonderen Hospitanten in seiner Werkstatt zu Gast: Dixon Hermas, ein Kollege von Karl Scherzer. Er hat eine Werkstatt für Blechblasinstrumente in Hai, einem kleinen Ort in Tansania, zwischen Arusha und dem Kilimanjaro.

Das Filmteam von Mission EineWelt ist nach Altendettelsau gefahren und hat die beiden Experten für Blechblasinstrumente interviewt. Der Film ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/user/MissionEineWelt

 

Am Nikolaustag ab 14 Uhr waren SchülerInnen der 7. Klasse der Geschwister Scholl Realschule als Kuscheltiere verkleidet auf der Kinderweihnacht des Nürnberger Christkindlesmarkts unterwegs und verteilten selbstgebastelte Sternanhänger mit dem Slogan „1x kaufen, 2x schenken“. Auch das ebenfalls anwesende Nürnberger Christkind bekam zwei Sterne geschenkt.

Mit der Aktion wollen das Nürnberger Bündnis Fair Toys und die SchülerInnen auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in der Spielzeugproduktion aufmerksam machen.

Gleichzeitig wurde  der „Toys Report 2018“ veröffentlicht. Die investigative Recherche der Arbeitsrechtsorganisationen China Labor Watch (CLW) und Christliche Initiative Romero (CIR) enthüllt erneut menschenunwürdige Bedingungen in der Spielwarenindustrie Chinas. Zu den AuftraggeberInnen der vier verdeckt untersuchten Spielzeugfabriken gehören neben internationalen Branchenriesen auch namhafte deutsche und fränkische Firmen.

 

Pralles Leben, ausgefeilte Bildkompositionen, inhaltliche Tiefe. Mit diesen Attributen glänzten viele eingesendete Fotos beim diesjährigen Fotowettbewerb für Freiwillige von Mission EineWelt. Die TeilnehmerInnen aus dem IEF(Internationale Evangelische Freiwilligendienste)-Programm hatten 21 Bilder eingereicht. Die dreiköpfige Jury kürte drei Siegerfotos.

Der mit 300 Euro dotierte 1. Preis des Wettbewerbs geht an Jan-Philipp van Olfen. Sein Foto zeigt die Schüler des ersten Jahrgangs des National Evangelist Training Center (NETC) in Papua-Neuguinea bei Aufwärmübungen vor dem Singen. Van Olfen drückte auf den Auslöser, als die Schüler versuchten, „ihr Gesicht so groß wie möglich zu machen“.

Die Jury ist der Meinung, dass dieser Moment genau der richtige war, und ist einhellig begeistert von der Lebens- und Sangesfreude, die das Bild ausstrahlt. Das Motto des auf dem Bild zu sehenden Gesangbuchs spiegele sich in den Mienen der Fotografierten wider: Amamas Wantaim! Gemeinsam fröhlich!

Auf Platz 2, honoriert mit 200 Euro, wurde ein Foto von Julia Grimmer gewählt. Grimmer fotografierte während einer Demonstration für Arbeitsrechte in San José/Costa Rica. Verschiedenste Nationalitäten demonstrierten dort gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen.

Die Jury ist begeistert von der starken Bildsprache des Fotos: Menschen unterschiedlichster Herkunft setzen sich gemeinsam und mit augenscheinlich großem Enthusiasmus für gemeinsame politische Ziele ein. Die Dynamik des Fotos zieht die BetrachterInnen fast live ins Geschehen – man glaube förmlich, die Musik bei der Demonstration zu hören, so die Mitglieder der Jury.

Über Platz 3 und 100 Euro darf sich Jasmin Gärtner freuen: Sie fotografierte die Reste des Gletschers am Kilimandscharo, der noch die Wasserquelle für die am Berg lebenden Menschen ist. Der einst große Gletscher soll bis 2030 gänzlich verschwunden sein – eine Folge des Klimawandels.

Die Jury lobt die widerspenstige und gleichzeitig ästhetische Bildkomposition des Fotos, die die Bildaussage perfekt konterkariert. Die BetrachterInnen spüren, dass der Gletscher ein Relikt ist, dessen Zeit unwiederbringlich zu Ende geht.

Zur Jury des Fotowettbewerbs gehörten in diesem Jahr Jürgen Bergmann (Leiter des Fachreferats Entwicklung und Politik), Daniela Denk (Grafik-Designerin bei Mission EineWelt) und Thomas Nagel (Leiter Presse/Medien).

Ende November fanden in Peking mehrere Sitzungen der Leitungsgremien der protestantischen Kirche Chinas statt. Am 29: November 2018 versammelten sich 191 Delegierte zu einer gemeinsamen Nationalversammlung von Drei-Selbst-Bewegung (TSPM) und Chinesischem Christenrat (CCC). Für die Drei-Selbst-Bewegung begann damit die zehnte Legislaturperiode, für den Christenrat die achte. Als Nachfolger des im September verstorbenen Presbyters Fu Xianwei, wurde Pfarrer Xu Xiaohong (s. Foto) als Vorsitzender der TSPM bestätigt. Xu studierte Anfang der 1980er Jahre Theologie in Nanjing, arbeitete dann in der Provinz Shaanxi, bevor er zum Vorsitzender der 3-Selbst-Bewegung in Jiangsu wurde. Seit 15 Jahren arbeitet er in der Kirchenleitung in Shanghai. Pfarrer Kan Baoping bleibt als einer der insgesamt neun stellvertretenden Vorsitzenden in einer wichtigen Funktion. Das Amt des Generalsekretärs wurde Gu Mengfei übertragen, Absolvent der Renmin Universität und langjähriger Mitarbeiter der TSPM in Nanjing und später in Shanghai.

Neuer Präsident des Nationalen Christenrates ist Pfarrer Wu Wei. Er leitete bisher den Christenrat in Beijing und war als Pfarrer an der Innenstadtkirche Chongwenmen tätig. Geschäftsführer und einer von ebenfalls neun stellvertretenden Präsidenten ist Chan Weixiang. Er ist bekannt als Herausgeber der Kirchenzeitschrift Tian Feng und seit 2007 in der Kirchenleitung tätig. Der bisherige Präsident des Christenrats, Pfarrer Gao Feng, ist in einem neu geschaffenen dritten Gremium, das eine Art Kontrollfunktion ausübt, oberster Supervisor geworden. Als sein Stellvertreter fungiert Wu Jianrong, zeitgleich Leiter des nationalen chinesischen CVJM.

Am 17. November 2019 feierte Volker von Lepel seinen 80. Geburtstag. Der Theologe war der erste Leiter der Regionalstelle Süd beim Missionswerk, der Vorgängereinrichtung von Mission EineWelt.

Pfarrer von Lepel hat in seiner Zeit die Dekanatspartnerschaften bei ihren ersten eigenständigen Schritten begleitet. Damals hat sich immer klarer das Bewusstsein dafür entwickelt, dass Mission nicht die Sache von ein paar Spezialisten, sondern Anliegen der ganzen Kirche ist. Viele ChristInnen wollten sich aktiv in der Partnerschaft mit ChristInnen aus Übersee engagieren – und nicht nur bei Kaffee und Kuchen Dias anschauen und den Erzählungen der Missionare lauschen. Volker von Lepel war es immer wichtig, dass Menschen ihre Partnerschaft eigenständig und kompetent gestalten.

Heute sind unsere Partnerschaften mit den vielen Begegnungen und Aktivitäten aus der Kirche nicht mehr wegzudenken.

Wir wünschen Volker von Lepel alles Gute, weiterhin gute Gesundheit, noch viel erfüllte gemeinsame Zeit mit seiner Frau Dorothea und in allem Gottes Segen.

Manfred Kurth, Leiter der Regionalstelle Süd

Populistische Parolen machen oft leider nicht nur im übertragenen Sinn sprachlos. Solchen an sich zwar plumpen, aber eben wirksamen Angriffen auf Werte wie Toleranz, Offenheit, Meinungsfreiheit ratlos gegenüberzustehen und wenigstens spontan nichts entgegensetzen zu können – das haben wohl die meisten Menschen schon – mindestens – einmal erlebt. 18 junge Erwachsene wollten das nicht mehr einfach hinnehmen. In einem zweitägigen Seminar haben sie versucht, wirksame Argumentationsstrategien gegen Stammtischparolen zu entwickeln. Herausgekommen sind sechs Videos, die jetzt auf dem Youtube-Kanal von Mission EineWelt zu sehen sind.

„Die Argumentationen in den Videos sind sicher nicht perfekt. Das geht auch nicht an einem Wochenende und in 30 Sekunden Clip-Dauer“, sagt Seminarleiterin Regina Kramer. „Aber die Kurzfilme dokumentieren gute Ansätze, wie wir verbaler Hetze wirksam entgegenwirken können. Entscheidend ist vor allem, dass unsere Teilnehmenden die Courage zur Gegenrede zeigen: Niemand muss sich von rassistischer und fremdenfeindlicher Polemik einschüchtern lassen.“ Kramer ist bei Mission EineWelt zuständig für die Arbeit mit ehemaligen Freiwilligen, also jungen Leuten, die im Rahmen des Internationalen Evangelischen Freiwilligendienstes (IEF) begleitet von Mission EineWelt für ein Jahr in sozialen oder ökologischen Projekten im globalen Süden gearbeitet haben.

Zusammen mit Youssef Adlah, dem Gründer der muslimischen Poetry Slam-Plattform i,Slam, entwickelte eine Gruppe solcher ehemaliger Freiwilliger Argumentationslinien und Strategien gegen rassistische, fremdenfeindliche Polemik. Die Videos drehte Lorenz Schuster. Der Filmdreh war Teil eines Wochenendseminars, in dessen Verlauf die jungen Erwachsenen sich ausführlich mit Kommunikationsstrategien und Debunking sowie Hate Speech beschäftigten.

Das Seminar war Teil der Fortbildungsreihe „Multiplikator*in für Globales Lernen“ des evangelischen Forums entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eF eF).

Die Videos im Internet: https://www.youtube.com/user/MissionEineWelt/videos