Landesbischof Bedford-Strohm beim „Fest der weltweiten Kirche“ von Mission EineWelt

Strahlender Himmel, Informationsstände, Workshops, Ausstellungen, zwei Bühnenprogramme, reichlich Essen und Getränke und vor allem tolle Stimmung. Das Fest der weltweiten Kirche des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt hatte mit mehr als 1.300 Gästen an diesem Wochenende großen Zuspruch. Und mit Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm auch einen prominenten Prediger, der zudem an einer Podiumsdiskussion mitwirkte und zu einer Signierstunde blieb.

Landesbischof Bedford-Strohm bei seiner Predigt in der St. Nikolai-Kirche. © MEW/Neuschwander-Lutz

Landesbischof Bedford-Strohm bei seiner Predigt in der St. Nikolai-Kirche. © MEW/Neuschwander-Lutz

In seiner Predigt am Sonntagmorgen in der St. Nikolai-Kirche wandte sich Bedford-Strohm gegen jegliche Form von Fanatismus. Er mahnte zur Vorsicht, die Welt in Licht und Finsternis einzuteilen und damit den Namen Gottes in Verbindung zu bringen. Der Landesbischof wurde beim Thema Waffenexporte sehr konkret. Wer immer über das Thema rede, dürfe nicht die Familien vergessen, deren Lebensunterhalt hier davon abhängt. Aber genauso wichtig sei es, „mit ihnen gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie sie ihren Lebensunterhalt auf andere Produkte gründen können“. Der EKD-Ratsvorsitzende klagte in seiner Predigt in Neuendettelsau nicht an. Aber es gehe ihm nach, dass 55 Prozent der bundesdeutschen Waffenexporte aus Bayern kämen. Es sei zu befürchten, „dass Waffen, die hier produziert werden, zur Finsternis anderswo beitragen“. Damit verwies er in der vollbesetzen Kirche auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, dass 90 Prozent der Kriegswaffen an problematische Drittländer wie Katar und Saudi-Arabien geliefert werden.

Mit einem Treffen ehemaliger Mitarbeiter hatte am Samstag der Veranstaltungsreigen begonnen. Rund 50 frühere Mitarbeitende aus dem In- und Auslandsbereich von Mission EineWelt waren gekommen, um sich über neueste Entwicklungen in der Arbeit der landeskirchlichen Einrichtungen und der mehr als 20 Partnerkirchen weltweit zu informieren. Erstmals wurde am Nachmittag eine Lila Nacht mit Picknick im Innenhof des Partnerschaftszentrums gestartet und am Abend mit dem schon traditionellen Open Air-Konzert fortgesetzt. Da waren schon mehr als 500 Besucherinnen und Besucher gekommen.

Tolle Stimmung vor der Innenhof-Bühne bei Mission EineWelt. © MEW/Neuschwander-Lutz

Tolle Stimmung vor der Innenhof-Bühne bei Mission EineWelt. © MEW/Neuschwander-Lutz

Zum Fest am Sonntag mit weit mehr als 30 Info-Ständen, Workshops, Ausstellungen, mit Aktivprogramm für Jung und Alt sowie einem umfangreichen Programm auf den beiden Bühnen kamen rund 800 Menschen. In einem Podiumsgespräch mit Seemannsdiakon Markus Schildhauer äußerte sich Landesbischof Bedford-Strohm dankbar für die Arbeit von Mission EineWelt. Mission habe die Aufgabe, das auszustrahlen, wovon wir als Christen sprechen. Die Welt sei Eine Welt und keine Welt der Unterschiede. „Wir müssen aufhören, uns die Köpfe einzuschlagen und Konflikte mit Gewalt zu lösen.“

Im Gottesdienst am Sonntagmorgen waren das Ärzte-Ehepaar Florian und Katrin Schwöbel und die Ärztin Eghosa Obaseki für einen mehrjährigen Dienst an zwei Krankenhäuser in Papua-Neuguinea ausgesandt worden. Zum Abschluss des Festes wurden auf der Bühne im Innenhof die 35 jungen Freiwilligen, die für ein Jahr in einem Projekt in einer der bayerischen Partnerkirchen in Asien, dem Pazifik, in Afrika und Lateinamerika mitarbeiten werden, gesegnet und ausgesandt.

Mission EineWelt veranstaltet erstmals erfolgreich Picknick vor Konzert

Ein milder Sommernachmittag und -abend, rund 70 Biertischgarnituren sind im Innenhof aufgestellt und mit weißen Tischdecken und lila Kerzen dekoriert. In den Bäumen sind Strahler montiert, die ein lila Licht streuen. Die Innenhof-Bühne steht bereit, die Bankreihen davor ebenfalls.

Die Windsbacher Band „Saturday“ bei diesjährigen Open Air-Konzert von Mission EineWelt. © MEW/ Neuschwander-Lutz

Die Windsbacher Band „Saturday“ bei diesjährigen Open Air-Konzert von Mission EineWelt. © MEW/ Neuschwander-Lutz

Aus Brasilien war „Banda Brasiliera Escola Popular“ nach Neuendettelsau gekommen. Die Band wird noch weitere Auftritte in Bayern haben. © MEW/ Neuschwander-Lutz

Aus Brasilien war „Banda Brasiliera Escola Popular“ nach Neuendettelsau gekommen. Die Band wird noch weitere Auftritte in Bayern haben. © MEW/ Neuschwander-Lutz

Samstagnachmittag bei Mission EineWelt. Alles ist vorbereitet für die erste „Lila Nacht“ und das schon traditionelle Open Air-Konzert als Bestandteile des diesjährigen Jahresfestes der landeskirchlichen Einrichtung. Das „Fest der weltweiten Kirche“ beginnt mit einem Treffen ehemaliger Mitarbeitenden. Etwa 50 sind gekommen, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Sie werden nach ihrem Treffen zu den übrigen Gästen stoßen. Um 17 Uhr füllt sich langsam der Innenhof. Einzelne Personen und ganze Gruppen suchen ihren vorbestellten Tisch, um mit Familie oder Freunden zu picknicken. Für Getränke ist gesorgt, das Essen bringen die Gäste selbst mit.

Mehr als 400 Menschen sind es am Ende, die die Tischreihen füllen, Essen miteinander teilen, sich unterhalten. Reichlich gute Stimmung bei dieser ersten „Lila Nacht“. Die 5 Euro, die als Miete für einen Tisch zu entrichten waren, gehen in ein Projekt in Tansania.

Mit der Windsbacher Band „Saturday“ und der brasilianischen Gruppe „Banda Brasiliera Escola Popular“ ging um 19.30 Uhr der Abend in das Open Air-Konzert über. Christliche Songs und lateinamerikanische Rhythmen wechselten sind ab und sorgten für einen bewegten Ausklang des ersten Tages beim diesjährigen „Fest der weltweiten Kirche“. Am Ende waren mehr als 500 Menschen zu Mission EineWelt gekommen.

Anfang Juli fand ein Frauenstudientag in Nürnberg statt

Von der Reformation an bis ins 21. Jahrhundert hinein haben Frauen wichtige reformatorische Impulse gesetzt. Zu dieser „weibliche Seite der Reformation“ und ihrer Wirkungsgeschichte fand am 2. Juli in Nürnberg ein Studientag von Mission EineWelt statt. Frauen aus den Partnerkirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern berichteten dabei von ihren Erfahrungen im Gemeindeleben und über die Entwicklung der Frauenordination weltweit.

Die Reformation ist global geworden. Sie hat sich in den letzten Jahrhunderten über die Kontinente hinweg ausgebreitet. Eine wichtige Rolle dabei hatten die Frauen. „Sie waren es, die zur Zeit der Reformation die Bibel lasen, sich für reformatorische Ideen einsetzten und diese verbreiteten. Sie erkannten, welche Freiheit in der Heiligen Schrift steckt“, so Ulrike Hansen, Studienleiterin bei Mission EineWelt, bei ihrer Einführung in das Thema des Studientages.

Doch obwohl Martin Luther den Begriff des „Priestertums aller Getauften“ prägte, kämpfen Frauen bis heute in einigen lutherischen Kirchen für die Ordination von Theologinnen. Über die „gleiche Vollmacht für Frauen und Männer“ berichtete Dr. Cornelia Schlarb von der Georg-August-Universität Göttingen ausführlich. Die Koordinatorin des Studiengangs „Intercultural Theology“ stellte heraus, dass die Taufe alle zu Priestern mache und jeder Christ und jede Christin durch sie einen „Anteil am geistlichen Stand“ besitze.

Theoretisch ist damit das Fundament für die Frauenordination gelegt. Die Umsetzung in der Praxis sieht jedoch anders aus: Der Einzug einer „Gleichstellung im geistlichen Amt“ begann in den evangelischen Kirchen erst im 20. Jahrhundert. In einigen lutherischen Kirchen fordern es die Frauen bis heute. Die aktuellen Entwicklungen in Tansania und Papua-Neuguinea wurde im Fortgang des Studientages aufgezeigt.

In der Süddiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) werden beispielsweise erst seit 1992 Theologinnen ordiniert. Juliane Kilagwa, selbst aus dieser Diözese stammend und aktuell als ökumenische Mitarbeiterin von Mission EineWelt in Bayern, führte in ihrem Beitrag aus, dass heute dort 20 Pfarrerinnen in den Gemeinden und im Bereich Seelsorge und Diakonie arbeiten. Immerhin 13 Prozent aller 150 Mitarbeitenden im Pfarrdienst. Nach bayerischem Vorbild gäbe es zudem seit einigen Jahren in Tansania auch einen Theologinnenkonvent, der sich für die Rechte von Pfarrerinnen in der ELCT einsetzt.

Über die Situation in der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) berichtete Frau Hofagao Kaia Hauth. Die Kirche akzeptiere zwar die Frauenordination anderer lutherischer Kirchen, doch in ihrer Heimatkirche werden keine Frauen ordiniert. „Es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Wichtig ist die Akzeptanz bei Männern und Frauen“, so Hofagao Kaia Hauth. Darüber hinaus wäre auch die Übertragung von verantwortungsvollen Aufgaben an Frauen in der ELC-PNG relevant, ergänzte Pfarrerin Verena Fries, die lange Zeit als bayerische Mitarbeiterin in der ELC-PNG tätig war. „Es geht darum, die Frauen künftig mehr zu unterstützen und weiter zu stärken.“

Tipp: Eine interaktive Karte zu bedeutende Frauen in der Reformationsgeschichte und weiteres Material zum Thema „Frauen und die Reformation“ finden Sie unter: http://frauen-und-reformation.de/

Demonstration vor dem Europäischen Patentamt in München

Schon lange kämpft ein breites Bündnis aus bäuerlichen, ökologischen und entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen gegen die Flut von Patentanträgen auf Pflanzen und Tiere. Bei einer Demonstration am 29. Juni vor dem Europäischen Patentamt (EPA) in München, an der auch Mission EineWelt vertreten war, richteten die Veranstalter ihre Forderungen nun an den Verwaltungsrat des EPA. Der überwacht die korrekte Auslegung des Patentrechts und tagte zu diesem Zeitpunkt in München.

Weniger als zehn Konzerne dominieren heute den Weltmarkt für Saatgut und Pestizide. Mittels der Patentierung von Pflanzen und Tieren versuchen diese Unternehmen, ihren Einfluss auf die weltweite Nahrungs- und Futtermittelproduktion auszudehnen. Durch ihre Lizenzen wollen die Agrar-Multis wie Monsanto und Syngenta die gesamte Lebensmittelkette kontrollieren. Die Folgen sind steigende Preise vom Saatgut bis zum Lebensmittel, Marktkonzentration im Saatgutbereich durch Aufkauf mittelständischer Züchter und die Verdrängung regionaler und traditioneller Sorten.

 

Angela Müller, Agrarexpertin von Mission EineWelt, fordert den Verwaltungsrat auf, sich an die geltenden Gesetze zu halten. (Müller hier mittig am Mikro)

Angela Müller, Agrarexpertin von Mission EineWelt, fordert den Verwaltungsrat auf, sich an die geltenden Gesetze zu halten. (Müller hier mittig am Mikro)

Die Patente auf Pflanzen und Tiere werden dabei in Europa meist vom Europäischen Patentamt (EPA) mit Sitz in München vergeben. Durch sie erhalten die Inhaber das Exklusivrecht an der kommerziellen Nutzung ihrer „Erfindung“. Mit den Patenten auf Pflanzen und Tiere werden Lebewesen und deren Erbgut zu Ware degradiert. Ethische Aspekte spielen bei der Antragsprüfung kaum eine Rolle.

Die Patente auf Pflanzen und Tiere werden für Europa meist vom Europäischen Patentamt in München vergeben. Durch sie erhalten die Inhaber das Exklusivrecht an der kommerziellen Nutzung ihrer „Erfindung“. Mit diesen Patenten werden Pflanzen und Lebewesen und deren Erbgut zur Ware degradiert. Ethische Aspekte spielen bei der Antragsprüfung kaum eine Rolle.

Über 100 Demonstranten, darunter auch die Agrarexpertin Angela Müller von Mission EineWelt, kritisierten Ende Juni diese Missstände in München. Sie forderten, sich zukünftig an geltende Gesetze zu halten. Denn trotz eines grundsätzlichen Verbots der Patentierung auf Pflanzen- und Tierarten im europäischen Patentgesetz, wird dieses Verbot vom EPA immer wieder umgangen und Patente insbesondere auf Saatgut vergeben. Müller erklärt, dass der freie Zugang zu Saatgut für die bäuerlichen Familien weltweit der Schlüssel zur Welternährung sei. „Patente, egal ob auf konventionell gezüchtete oder gentechnisch manipulierte Pflanzen, behindern die Hungerbekämpfung“, betonte die Agrarexpertin.

Übergabe der gesammelten Unterschriften an den Verwaltungsrat.

Übergabe der gesammelten Unterschriften an den Verwaltungsrat.

Im Rahmen der Demonstration konnte eine kleine Delegation mit dem Verwaltungsrat sprechen und die entsprechenden Forderungen vorbringen. Weiterhin wurden über 800.000 gesammelten Unterschriften an den Präsidenten des Verwaltungsrats übergeben. Die wurden bei einer Unterschriftenaktion unter dem Titel „Patente auf Leben stoppen!“ gesammelt. Menschen aus ganz Europa hatten sich daran beteiligt.

 

 

 

30 Vertreterinnen und Vertreter aus der Lutherischen Kirche Australiens bei Mission EineWelt zu Gast

Seit über 150 Jahren besteht eine lebendige Beziehung zwischen der Lutherischen Kirche Australiens, kurz LCA, und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Anlässlich der Lutherdekade ist nun eine australische Studiengruppe auf den Spuren von Martin Luther zu Gast in Bayern. Vom 1. bis 14. Juli sind die Teilnehmenden im Centrum Mission EineWelt und machen – ausgehend von Neuendettelsau – Ausflüge nach Coburg, Regensburg, Dachau und in das Dokumentationszentrum nach Nürnberg. Abschluss und zugleich Höhepunkt der Studienreise ist die Besichtigung der Wirkungsstätten Martin Luthers. Neben der Geburtsstätte des Reformators steht unter anderem ein Besuch der Wartburg und der Stadt Wittenberg auf dem Programm.

Ziel der Reise, die unter der Überschrift „Learning about Luther’s Life “ steht, ist es, die Zusammenhänge und Auswirkungen der Reformation erfahrbar zu machen. Darüber hinaus steht der persönliche Austausch und die Stärkung der partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Kirchen im Vordergrund.

Mehr Informationen zu den einzelnen Programmpunkten der Studienreise finden Sie im nachfolgenden PDF:
Ablaufplan Studienreise (PDF)

Mission EineWelt lädt zu einer interdisziplinären und internationalen Konferenz ein

Wie haben – insbesondere religiöse – Flüchtlinge die Topographie von Städten und Landschaften verändert und verändern sie noch? Ganze Städte sind architektonisch geprägt durch historische und aktuelle Fluchtbewegungen. Schon in der Antike hat sich die Ansiedlung von Flüchtlingen städtearchitektonisch in der Errichtung eigener Stadtviertel für die Flüchtlinge niedergeschlagen, wie Ausgrabungen belegen. Spuren jüngerer Flüchtlingsbewegungen – etwa der Hugenotten, die sich aus religiösen Gründen aus Frankreich fliehend z. B. in Erlangen niederließen – haben ganzen Städten ein charakteristisches Erscheinungsbild gegeben. Zeltstädte, provisorisch errichtete Hallen, aber auch im Lauf der Jahre von Stoff zu Blech oder Beton gewordene Unterkünfte für Flüchtlinge prägen heute hier wie auch in Kenia und vielen anderen Ländern Landschaften, mal versteckter, mal offener, von der Zeltstadt über provisorische Hallenkonstruktionen bis zur Hugenottenstadt.

Was sagt die jeweilige „Architektur“, der materielle Raum, über die Integration oder die bewusste Distanznahme zu Geflüchteten aus? Werden Flüchtlinge und insbesondere religiöse religiös gebundene AsylbewerberInnen ghettoisiert oder gelten sie als willkommene Spezialisten für die Entwicklung der Volkswirtschaft? Verstehen religiöse Flüchtlinge und Migranten ihr Leben im Zielland als eine Existenz in der Diaspora oder im „gelobten Land“? Und wie drückt sich dies architektonisch-alltagskulturell, aber auch hinsichtlich religiöser Bauten aus? Wie wird der öffentliche und private Raum ausgehandelt? Und welche Vorstellungen von „Räumen für Flüchtlinge“ leiten heute Verantwortliche in Politik, Kirche und Gesellschaft?

Die international und interdisziplinär hochgradig besetzte Konferenz findet in Kooperation mit der Universität Erlangen (Lehrstuhl für Religions- und Missionswissenschaft), der Universität Marburg (Lehrstuhl Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte), der Beauftragten für Flüchtlingsarbeit und Asylfragen im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Erlangen und Mission EineWelt statt.

  • Zeit: Do., 14.7., 11.00 Uhr, bis Fr., 15.7., 15.30 Uhr
  • Veranstaltungsort:
    • Do. und Fr. (tagsüber): Gemeinschaftshaus Herz Jesu, Katholischer Kirchplatz 8, Erlangen
    • Do. um 18.30 Uhr: Kleiner Hörsaal, Bismarckstr. 1a, Erlangen

27 Pfarrerinnen und Pfarrer diskutierten beim zweiten brasilianisch-bayerischen Pastoralkolleg vom 8. bis 22. Juni bei Mission EineWelt.

Die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2016 laufen in Brasilien auf vollen Touren. Nachrichten, dass Straßen und das öffentliche Verkehrsnetz nicht fertig werden würden, beschäftigen die internationalen Medien. Die Welt blickt gespannt auf den flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößten Land dieser Erde.

Doch wie es hinter den Kulissen – fernab des Medientrubels – in der brasilianischen Gesellschaft wirklich aussieht, davon konnten sich in den vergangenen Wochen 14 bayerische Pfarrerinnen und Pfarrer ein Bild machen. Bei dem zweiten brasilianisch-bayerischen Pastoralkolleg trafen sie auf 13 Kolleginnen und Kollegen aus Übersee, um gemeinsam unter der Überschrift „Licht welcher Welt“ die Situation in beiden Ländern sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden lutherischen Kirchen zu erörtern. Eingeladen dazu hatte das Pastoralkolleg Neuendettelsau unter der Leitung von Dr. Christian Eyselein und das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Mission EineWelt.

„Besonders die Verschiedenheit der Kirchen macht den Austausch so wichtig“, so Hans Zeller, Lateinamerika-Referent von Mission EineWelt, zur Relevanz dieser Begegnung. Brasilien war bis Ende des 20. Jahrhunderts ein Einwanderungsland. Aus diesem Grund leben dort heute viele verschiedene Ethnien und es gibt eine große religiöse Vielfalt.

Diskussionsrunde und Gruppenarbeiten waren wichtige Programmpunkte des Pastoralkollegs

Diskussionsrunde und Gruppenarbeiten waren wichtige Programmpunkte des Pastoralkollegs

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Brasilien bildet mit ihren 700.000 Mitgliedern eine Minderheit. Lediglich in den drei südlichen Staaten Brasiliens Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná gibt es große Gemeinden, die auch in der brasilianischen Gesellschaft wahrgenommen werden. In den anderen Gebieten Brasiliens ist sie eine Diasporakirche. „Meine fünf Gemeinden mit 250 Gemeindegliedern an der Transamazônica, im Bundesstaat Pará, sind über 500 km verteilt“, erläuterte beispielsweise Adriel Raach, Pfarrer in Rurópolis den interessierten Kursteilnehmern seine Lebens- und Arbeitssituation. Schließen könne man die Gemeinden nicht, da die Kirche für die Menschen, die sich im Amazonaswald eine Existenz aufbauen wollen, ein wichtiger Raum der Geborgenheit und Stärkung wäre, so der Brasilianer. Als „Ort der Stille“ bezeichneten wiederum Raachs Kollegen Marcos Ebeling und Geraldo Graf, beide Pfarrer in São Paulo, ihre Kirche. Die 12 Millionen Einwohner der Stadt kämen nicht mehr zur Ruhe und suchten hier nach einem entsprechenden Raum.

Einen starken Kontrast dazu findet man in Bayern: Das Bundesland hat nicht einmal so viele Einwohner wie die Großstadt São Paulo, doch Diaspora kennt man auch hier – allerdings eben anders. Die Fragen an die bayerischen Teilnehmenden richteten sich jedoch weniger danach, sondern vielmehr nach der aktuellen Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa. Dr. Heiko Grünwedel, Pfarrer in Donauwörth, berichtete den brasilianischen Kolleginnen und Kollegen über seine Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit. „Christen verschiedenster Konfessionen kommen zusammen, um Flagge zu zeigen und um den Geflüchteten die Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern“, so Grünwedel.

Ein Highlight des Kurses war neben dem Austausch in Diskussionsrunden und Gruppenarbeiten die sogenannte „Luthertour“, eine Besichtigung der Wirkungsstätten Martin Luthers. „Wir sind ständig dazu aufgerufen unsere lutherische Identität zu erklären, da die Bevölkerung von Predigern des Wohlstandsevangeliums verführt wird“, so der Brasilianer Joao Paulo, für den dieser Programmpunkt eine besondere Bedeutung hatte.

Gottesdienstbesuch der Pastoralkolleg-Teilnehmenden

Gottesdienstbesuch der Pastoralkolleg-Teilnehmenden

Den Abschluss des Pastoralkollegs bildete der Besuch bayerischer Gemeinden. Durch die Gespräche mit den Gemeindegliedern wurde auch hier die weltweite Kirche erlebbar gemacht. „Für uns war der Besuch der brasilianischen Gäste ein besonderes Ereignis, da wir damit die Eine Welt und die weltweiten Herausforderungen der Kirche vor Ort wahrnehmen konnten“, erzählt Peter Stier, Pfarrer in Marktsteft.

„Gewalt überwinden – Frieden wagen“ lautet das Motto des diesjährigen Nürnberger Friedenslaufes, der am 14. Juli 2016 auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände stattfindet und erstmals auch vom Centrum Mission EineWelt getragen wird.

Über 1.000 Teilnehmende, die ihre läuferische Ausdauer unter Beweis stellen möchten, werden im kommenden Monat in der mittelfränkischen Großstadt Nürnberg erwartet. Gemeinsam treten sie an, um sich für mehr Respekt, Wertschätzung und Gewaltfreiheit einzusetzen. Jede gelaufene Runde bringt Spenden, die einerseits der „BuntSTIFTung Nürnberg e. V.“ zugute kommen, anderseits das Begegnungsprojekt „Refukitchen“ fördern.

Zum Veranstalterkreis der Aktion gehören – neben weiteren Organisationen – das Nürnberger Menschenrechtszentrum, das Nürnberger Evangelische Forum für den Frieden und in diesem Jahr erstmals auch das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Mission EineWelt unterstützt allerdings nicht nur die Veranstaltung, sondern stellt überdies auch ein eigenes Team für den Lauf. Ehemalige Freiwillige aus dem Süd-Nord-Freiwilligenprogramm des Centrums gehen am 14. Juli für den guten Zweck an den Start.

Zu dem Lauf selbst gibt es ein breites pädagogisches Begleitprogramm: von Erfahrungsberichten aus Palästina/Israel, über Kinderarbeit/Kinderrechte bis hin zu Freiwilligendienst als Friedensdienst, aus dem sich Schulklassen Workshops aussuchen und in die Schule holen können. Gleichzeitig werden Exkursionen zu Ausstellungen oder Erkundungen angeboten.

Die Träger des Nürnberger Friedenslaufes präsentierten sich bei einer Pressekonferenz Mitte Juni

Die Träger des Nürnberger Friedenslaufes präsentierten sich bei einer Pressekonferenz Mitte Juni. Foto v.l.n.r.: Wolfgang Hauf und Elke Winter (Friedensmuseum), Chris Mößner (neff), Zekarias Kebraeb, Daniela Flachenecker (Eichenkreuz), Regina Kramer (Mission EineWelt), dahinter Heinz Seidler (Trainer, 1. FCN Frauen- und Mädchenfußball e.V.), Hartmut Schröpfer (DFG-VK)

Schirmherr des diesjährigen Friedenslaufs ist überdies der Autor Zekarias Kebraeb, der eigene Erfahrungen der Flucht aus Eritrea in seinem Buch „Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“ festgehalten hat und sich seit Jahren für Frieden und Gewaltfreiheit einsetzt. Außerdem unterstützen die Sportlerinnen der U15-Juniorinnen des 1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchenfußball e.V. dieses Jahr als Schirmfrauen die Veranstaltung. Ihr Trainer Heinz Seidler stand bereits bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Friedenslaufs am 14. Juni 2016  (siehe Foto) für Fragen zur Verfügung.


Nachfragen richten Sie bitte an das Trägerkreisbüro:

Fränkisches Bildungswerk für Friedensarbeit e. V.
Tel: 09 11 – 28 85 88
Mail: fbf.nuerberg@t-online.de

Mehr Infos unter: www.friedensmuseum.odn.de/friedenslauf
und im: Aktionsheft zum Friedenslauf 2016 (PDF)

Mission EineWelt zeigt die deutsche Filmkomödie „Wir sind die Neuen“

„Wir sind die Neuen“ ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs und Produzenten Ralf Westhoff aus dem Jahr 2014. Die Komödie handelt von dem Zusammenprall von Generationen. Eine Studenten-WG und eine WG von Sechzigjährigen werden Nachbarn…

Mehr zur Handlung und Vorschau:

Anne, eine etwa 60 Jahre alte Biologin, muss aus ihrer bisherigen Stadtwohnung in München ausziehen und kommt – auch aus finanziellen Beweggründen – auf die Idee, eine Wohngemeinschaft mit ihren Mitbewohnern aus der Studentenzeit zu gründen. Von ihren alten Freunden zeigen sich schlussendlich aber nur der Single Eddi und der erfolglose Jurist Johannes bereit, mit ihr zusammenzuziehen.

Ihre neuen Nachbarn, die Studenten Katharina, Barbara und Thorsten, welche in der Examensphase nicht beim Lernen gestört werden wollen, beschweren sich schon bald bei den drei Neuankömmlingen über zu viel Lärm und verlangen, dass die Hausordnung penibel eingehalten wird. Der entstehende Generationenkonflikt führt zu zahlreichen Situationen, in denen sich die beiden Parteien in die Haare geraten. Doch eines Tages wendet sich das Blatt und die Alten müssen nun ihren jungen Mitbewohnern, die durch Stress und Liebeskummer aus der Spur geraten sind, helfend unter die Arme greifen.

Quelle: Wikipedia

WIR SIND DIE NEUEN | Trailer (XV) german – deutsch [HD]

„Wir sind die Neuen“ ist am Mittwoch, 22. Juni 2016, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Am kommenden Sonntag, 12.06.2016, feiert der Dekanatsbezirk Landshut ein großes Fest zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit den Dekanaten Jalibu und Imbongu in Papua-Neuguinea. Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst in der Christuskirche Landshut mit Regionalbischof Dr. Weiss. Dann geht es weiter mit dem gemeinsamen Mittagessen und einem Nachmittagsprogramm im nahegelegenen Bernlochnersaal. Als Gäste werden ehemalige Missionare aus Jalibu und ehemalige Missionspfarrer aus Landshut dabei sein und von früher berichten. Mit dem Kaffeetrinken endet die Feier um ca. 15 Uhr.

http://www.auferstehungskirche-landshut.de/jubil-umsfeier-50-jahre-partnerschaft-mit-jalibu-und-imbongu-papua-neuguinea