Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Von all dem Guten, das der HERR dem Haus Israel zugesagt hatte, war nichts dahingefallen; alles war eingetroffen. Josua 21, 45

 

Das heißt natürlich nicht, dass damit die ganze Arbeit schon getan war. Die Geschichte des Volkes Gottes ging weiter – und sie geht auch heute weiter.

Aber es ist doch gut, immer wieder das bereits mit Gottes Hilfe Erreichte festzuhalten, sich zu vergewissern, und daraus Hoffnung und Mut für den weiteren Weg zu schöpfen.

Als Einrichtung unserer Landeskirche haben wir bei Mission EineWelt das zum Beispiel mit der „Konzeption der Außenbeziehungen“ gemacht. Privat tue ich das, wenn ich am Morgen beim ersten Schritt ins Freie tief durchatme, egal ob bei Sonne oder Regen, und ein kleines Stoßgebet nach oben schicke: „Wie schön, mein Gott, danke für frische Luft – danke, dass ich leben darf!“

 

Andacht: Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Not one word of all the good promises that the Lord had made to the house of Israel had failed; all came to pass. Joshua 21:45 (English Standard Version)

 

That does not mean, of course, that all the work was done. The story of God’s people continued – and it continues today.

But it is good, after all, to record from time to time what has already been achieved with God’s help, to make sure of it, and to draw from it hope and courage for the way ahead.

As an institution of the Evangelical Lutheran Church in Bavaria, we in Mission OneWorld have done this, for example, with the „Policy Statement on Foreign Relations“. In my private life I do this when I take a deep breath in the morning after leaving my house, no matter if it rains or the sun shines, and say a small prayer: „Thank you, Lord, for fresh air – thank you for the gift of life!

 

Prayer: Klaus Dotzer

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Jauchze, du Tochter Zion! Frohlocke, Israel! Freue dich und sei fröhlich von ganzem Herzen, du Tochter Jerusalem! Denn der HERR hat deine Strafe weggenommen. Zefanja 3,14-15

Jesus Christus ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1.Johannes 2,2

 

Jauchze, frohlocke, freue dich und sei fröhlich … angesichts des teilweisen Lock-downs, der gerade beginnt, klingen diese Worte unserer heutigen Losung geradezu wie Hohn.

Wie soll ich mich freuen, wenn vieles, was mir Spaß macht, schon wieder verboten und eingeschränkt wird? Sich abends in der Kneipe mit Freund*innen treffen, sportliche Aktivitäten mit anderen, leckeres Essen im Restaurant. Besuche. Urlaub, Veranstaltungen und Kultur, alles muss wieder ausfallen. Mit Sorge erfüllen mich auch die zunehmende Frustration und Existenznot von Kulturschaffenden und kleinen Selbständigen im Freundeskreis. Wie soll das weitergehen, wo führt das noch alles hin? Die Generation meiner Kinder, Nichten und Neffen, die immer mehr wegen Klimawandel und Pandemie um ihre Zukunft bangt. Die eigentlich jetzt loslegen und mitgestalten möchte, sich aber zunehmend ausgebremst fühlt. Welche Zukunft erwartet uns?

In diese Situation hinein, wollen uns die Losungsworte Hoffnung machen. Der Prophet Zefanja mit dem Aufruf zur Freude nach einer überstandenen Notlage. Der Schreiber des 1. Johannesbriefs mit dem Glaubensbekenntnis, dass die ganze Menschheit durch Jesus Christus befreit und erlöst ist. Befreit dazu, sich hilfsbereit und solidarisch zu zeigen, befreit dazu, Gottes Liebe weiter zu geben, befreit dazu, sich für die Menschenwürde aller Menschen einzusetzen. Befreit dazu, nicht nur um sich selbst zu kreisen, sondern das Wohl der Nächsten in nah und fern im Blick zu haben, befreit dazu, Verantwortung zu übernehmen.

Weil Gott mich liebt und in Jesus Christus erlöst hat.

Vielleicht fällt es mir mit diesem Wissen dann leichter, die Lockdown-Maßnahmen mitzutragen und im Sinne des Befreit-Seins zur Nächstenliebe meine Zeit während des Lockdowns entsprechend zu gestalten: Zu helfen, wo Hilfe nötig ist; solidarisch zu sein, wo Solidarität gefragt ist.

Und wenn die Situation noch so schwierig erscheint, jedes Lächeln, das ich auf die Lippen anderer Menschen zaubern kann, wird für mich ein Grund zur Freude.

Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Sing, Daughter Zion; shout aloud, Israel! Be glad and rejoice with all your heart, Daughter Jerusalem! The Lord has taken away your punishment. Zefanja 3:14-15

Jesus Christ is the atoning sacrifice for our sins, and not only for ours but also for the sins of the whole world. 1.John 2:2

 

Sing, shout aloud, be glad and rejoice … in view of the partial lockdown in Germany that is just beginning, these words of today’s watchword sound almost like mockery. How can I be happy if many things that I enjoy are already forbidden and restricted again? Meeting with friends in the pub in the evening, sports activities with others, delicious food in the restaurant. Visits, holidays, events and culture, everything must be cancelled again. I am also concerned about the increasing frustration and existential need of cultural workers and small self-employed people in my circle of friends. How this will continue, where all this will lead? The generation of my children, nieces and nephews, who are increasingly worried about their future because of climate change and pandemic. Who actually wants to get started and to shape the future, but feels increasingly inhibited. Which future awaits us?

In this situation, the todays watchword want to give us hope. The prophet Zefanja with the call to joy after an overcome emergency. The writer of 1. John’s letter with the confession of faith that all mankind is liberated and redeemed by Jesus Christ. Liberated to show helpfulness and solidarity, liberated to pass on God’s love, liberated to work for the human dignity of all people. Liberated not only to circle oneself, but to have the well-being of neighbours in close and far in view, liberated to take responsibility for it. Because God loves me and has redeemed me in Jesus Christ.

Perhaps, in this knowledge, it is easier for me to carry the lockdown measures and, in the sense of being liberated to charity, to arrange my time during the lockdown accordingly: To help where help is necessary; solidarity, where solidarity is required. And no matter how difficult the situation seems, every smile I can conjure up on other people’s lips becomes a reason for joy for me. Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

„Mei, is des schee“ (hochdeutsch: „Meine Güte, ist das schön!“) – das waren die letzten Worte einer schwerkranken Frau, bevor sie starb.

Eine befreundete Ärztin erzählte mir die Geschichte dieser Frau. Ich darf sie in Kurzform wiedergeben.

Bei der Frau war eine Erkrankung diagnostiziert worden, die leider nicht heilbar war. Die kranke Frau ignorierte das. Aber eines Tages war klar, dass sie die nächsten Wochen nicht überleben würde, und sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort war meine Freundin die behandelnde Ärztin.

Immer noch war die Patientin überzeugt davon, nicht krank zu sein. Der Widerstand gegenüber der Krankheit war ungebrochen. Die Frau hielt verzweifelt am Leben fest. Sie wollte den nahenden Tod nicht wahrhaben. Verständlich.

Eines Tages hatte meine Freundin nächtlichen Bereitschaftsdienst und hatte plötzlich den Impuls, noch einmal nach der Schwerkranken zu sehen. Sie betrat das Krankenzimmer und in diesem Augenblick richtete sich die Frau in ihrem Bett auf. Und sagte laut vernehmbar: „Mei is des schee!“. Dann sank sie wieder in ihre Kissen zurück und war tot.

Die Interpretation meiner Freundin: Bei dieser Frau war der Moment des Sterbens nichts Erschreckendes. Dieser Moment erschien ihr sogar als etwas Schönes, vielleicht etwas Überwältigendes, etwas, was sie aufbaute. Ganz anders und neu gegenüber der Angst, die sie gehabt hatte.

Meine Freundin sagte übrigens, dass sie seitdem keine Angst mehr vorm Sterben habe.

Die Geschichte kann uns anregen, ernst zu nehmen, was uns viele biblische Verse über das Leben nach dem Tod andeuten. Die Geschichte kann uns Hoffnung geben. Eine ähnliche Hoffnung, wie sie uns zum Beispiel die überwältigenden Worte der Offenbarung des Johannes sagen:

„Siehe, ich mache alles neu!“ Offenbarung 21,5b

 

Andacht: Ulrike Bracks, Kirchliche Studienbegleitung

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

„My Goodness, that’s nice!“ – these were the last words of seriously ill woman before she died.

A doctor friend told me the story of this woman. I can pass on the story in brief.

 

The woman had been diagnosed with a disease that unfortunately could not be cured. The sick woman ignored that. But one day it was clear that she wouldn’t survive the next few weeks and she was admitted to the hospital. My friend was the doctor there.

The patient was still convinced that she was not sick. The resistance to the disease was unbroken! The woman desperately held on to life. She did not want to admit the approaching death. Understandable!

One day my friend was on duty at night and had the sudden impulse to look after the serious ill woman. She entered the sickroom and at thát moment the woman straightened up in her bed and said loudly: “my goodness, that’s nice!”. Then she sank back on her pillow and was dead.

My friend’s interpretation: for this woman the moment of death was nothing terrifying. This moment even appeared to her as something beautiful, perhaps something overwhelming, something that was building her up. Completely different and new to the fear she had had.

My friend said that since then she has no longer been afraid of dying.

 

This story can inspire us: to take seriously what many biblical verses suggest to us about life after death. This story can give us hope. A hope similar to that given to us in the overwhelming words of the revelation of john:

 

“See, I make all things new” Revelation 21:5

 

Prayer: Ulrike Bracks

Translation: Alexandra Nießlein

Illustration: Daniela Denk

Nach der letzten Sitzung der drei Fachjurys am 22. Oktober 2020 stehen die fünf Preisträger*innen des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2020 fest:

 

Kategorie Langfilm

„Für Sama“ (OT: For Sama)

von Waad al-Kateab und Edward Watts, Dokumentarfilm, 2019, 99 Minuten

 

Kategorie Kurzfilm

„Ab18! – Die Tochter von…“

von Joakim Demmer, Verena Kuri und Chiara Minchio, Dokumentarfilm, 2019, 28 Minuten

 

Kategorie Hochschule

„Masel Tov Cocktail“

von Arkadij Khaet und Mickey Paatszch, Satire, 2020, 30 Minuten

 

Kategorie Non Professional

„Just. Another. Month.“

von Charlotte Weinreich und Rosa-Lena Lange, Dokumentarfilm, 2019, 22 Minuten

 

Kategorie Bildung

„Masel Tov Cocktail“

von Arkadij Khaet und Mickey Paatszch, Satire, 2020, 30 Minuten

 

Im Mai 2020 wurde die 12. Wettbewerbsrunde zum Deutschen Menschenrechts-Filmpreis ausgeschrieben. Bis zum Stichtag am 31. Juli 2020 lagen 365 Produktionen in den vier Kategorien „Langfilm“, „Kurzfilm“, „Hochschule“ und „Non Professional“ zur Sichtung und Bewertung vor. Die mit dem Bildungspreis ausgezeichnete Produktion wurde aus allen eingesandten Beiträgen ermittelt.

 

Drei Fachjurys hatten während der letzten Tage und Wochen nach den überzeugendsten Produktionen gesucht. „In den fünf Preisträger-Filmen spiegeln sich sowohl die hohe Qualität der vorgelegten Filme als auch die Vielfalt behandelter Themen wider, die vom Themenkomplex Krieg und Flucht, Rassismus und Antisemitismus, Geschlechterdiskriminierung und Stärkung der Frauenrechte bis zum Thema ‚Verschwinden lassen‘ von Menschen geht“, bilanzierte Klaus Ploth, Mitglied des Veranstalterkreises des Wettbewerbs. „In den Filmen wurde erneut sichtbar, dass Menschenrechte weiter unter Druck stehen – in Europa, weltweit – aber auch in Deutschland.“

 

Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung und Politik von Mission EineWelt, freut sich über die Globalität der Beiträge: „Ich bin beeindruckt, wie weltumspannend die Themen der Preisträgerfilme dieses Jahr sind. Menschenrechte fordern uns und die Menschen in unseren Partnerkirchen weltweit heraus. Die Filme unterstreichen das facettenreich.“

 

Die 12. Verleihung des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises wird Corona-bedingt diesmal als reine Online-Veranstaltung stattfinden. Moderator ist auch in diesem Jahr der Kabarettist und Fernsehmoderator Christoph Süß, als Hauptrednerin wird Anja Reschke (NDR-Panorama) die Online-Sendung begleiten. Die Preisverleihung wird vom Bayerischen Fernsehen auf der BR KulturBühne gestreamt.

 

Weitere Informationen:

www.menschenrechts-filmpreis.de

www.facebook.com/deutscher.menschenrechtsfilmpreis

www.instagram.com/menschenrechtsfilmpreis

https://twitter.com/merefilmpreis

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du ruhen. 2.Mose 34,21

 

Arbeit und Ruhe. Aktion und Besinnung. Aktiv sein und Zeit haben. Bereits die Menschen der biblischen Überlieferung wussten um das notwendige Zusammenspiel dieser beiden Pole für ein gelingendes Leben und Miteinander.

Ursprünglich war die biblische Sabbat-Ruhe, der arbeitsfreie Tag dafür gedacht, dass die Menschen sich Zeit für Gott nehmen, um dem Schöpfer zu danken und ihn zu loben, und auch um Zeit zu haben für die Gemeinschaft. In der modernen Gesellschaft hat sich das Verständnis dahingehend gewandelt, dass ein arbeitsfreier Tag wichtig für die Regeneration der Menschen und das soziale Miteinander von Familie und Gruppen ist.

Vor allem ein gemeinsamer freier Tag, wie bei uns der Sonntag, erscheint wichtig, um die freie Zeit miteinander verbringen zu können. Die Evangelische Kirche verteidigt seit Jahren den arbeitsfreien Sonntag, der übrigens noch mit Art.140 in unserem (deutschen)Grundgesetz geschützt ist, gegen Initiativen aus der Wirtschaft, die gerne rund um die Uhr verkaufen würden. Im internationalen Vergleich erscheint der freie Sonntag bei uns in Deutschland fast ein Privileg. Rund um den Globus ist das Recht auf einen arbeitsfreien Tag geradezu Luxus.

Der freie (Sonn-)Tag will deutlich machen: Unser Leben ist mehr als Arbeit, Kaufen und Besitzen. Das biblische Sabbatgebot stellt Gott und Mensch in den Mittelpunkt und macht klar: Arbeit und Wirtschaft stehen im Dienst des Lebens und nicht anders herum. Jenseits von Profiten und Konsum brauchen die Menschen Zeit für sich und andere sowie zur Besinnung auf das, was wichtig ist im Leben. Oder, um es mit Albert Schweitzer zu sagen: „Wenn deine Seele keinen Sonntag hat, dann verdorrt sie.“ Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Six days you shall work; on the seventh day you shall rest. 2 Mose 34:21

 

Work and rest. Action and meditation. Being active and having time. The people of biblical tradition already knew the necessary interplay between these two poles for a fulfilled life and togetherness. Originally, the biblical Sabbath rest, the day off from work was intended for people to take time for God, to thank and praise the Creator, as well as to have time for the community. In modern society, the understanding has changed that a day off from work is important for the regeneration of people and the social interaction of family and groups.

Above all, a common day off, such as Sunday, seems important in order to be able to spend the free time together. For years the Evangelical Lutheran Church has been defending the Sunday without work, which by the way is still protected by Art. 140 in our (German) constitution, against initiatives from the economy that would like to sell around the clock. In international comparison, free Sunday is almost a privilege for us in Germany. Around the globe, the right to a day off from work is almost a luxury. The free (Sun)day wants to make it clear: our life is more than work, buying and owning. The biblical Sabbath commandment places God and man at the centre and makes it clear that work and business are at the service of life and not the other way around.

Beyond profits and consumption, people need time for themselves and others and to reflect on what is important in life. Or to quote Albert Schweitzer: „If your soul doesn’t have a Sunday, it withers.“ Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

Seit 26. Oktober 2020 läuft in Genf die sechste Verhandlungsrunde für ein internationales Menschenrechtsabkommen, das so genannte Binding Treaty. Ziel der vom UN-Menschenrechtsrat initiierten Arbeitsgruppe ist die wirksame Umsetzung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGP): Alle unterzeichnenden Staaten verpflichten sich, die Vorgaben des Treatys zum Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten sowie zum Umweltschutz gesetzlich zu verankern. Damit könnte die Einhaltung dieser Rechte wirksam vor Gericht eingeklagt werden. Zudem hätten die im Treaty verankerten Rechte Vorrang vor Handelsabkommen und insbesondere vor darin enthaltenen Regelungen zum Investitionsschutz. Im Hinblick auf die Umsetzung nationaler Lieferkettengesetze hätte das auch für Unternehmen die Vorteile gleicher Wettbewerbsbedingungen und besserer Überprüfbarkeit der Lieferketten.

 

Über 100 Staaten beteiligen sich aktiv an den Verhandlungen, eine Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Organisationen setzt sich für ein Zustandekommen des Abkommens ein, auch Mission EineWelt als Mitglied der Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/treaty/

 

Deutschland und die EU verharren weiter in einem rein passiven Beobachter*innenstatus und beteiligen sich nicht aktiv an den Verhandlungen.

 

Ein aktuelles Video dazu gibt es hier: https://twitter.com/MissionEinewelt

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Als Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern schließen wir als Mission EineWelt uns der Stellungnahme der Nürnberger Dekan*innen in allen Punkten an. Wir unterstreichen die aus einer christlichen Weltverantwortung heraus gewonnene Einsicht, dass man Menschen in einer lebensbedrohlichen Notsituation helfen muss. Punkt!

Auf dem Hintergrund der christlichen internationalen Verbundenheit mit unseren Partnerkirchen in Afrika, Lateinamerika sowie in Papua-Neuguinea, dem Pazifik und in Ostasien möchten wir dem Beitrag von Pfr. Dr. Dreher in Ausgabe 10/2020 des Korrespondenzblatts des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern folgende Thesen entgegenstellen:

 

  1. Als Teil der weltweiten christlichen Gemeinschaft sind wir als Kirche aufgefordert, gerade den Schwächsten unter uns zur Hilfe zu kommen. Diese Hilfe kann in konkreten Taten bestehen oder darin, dass wir unsere Stimme für sie erheben. „Tu deinen Mund auf für die Stummen und die Sache aller, die verlassen sind“ (Sprüche 31,8): Ein Schiff zur Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge ins Mittelmeer zu schicken, ist eine symbolhafte Handlung, die beides tut. Es wird einerseits aktive Hilfe für Notleidende angeboten. Gleichzeitig wird damit symbolhaft die Stimme für Menschen erhoben, die keine Stimme haben. Das Schiff allein löst die Flüchtlingsfrage nicht, aber es mahnt an, dass wir in Europa gemeinsam nach tragfähigen menschenwürdigen Lösungen suchen.

 

  1. Christliche Kirchen haben sich seit jeher aufgefordert gesehen, Menschen in Notlagen zur Seite zu stehen. Biblisch leitend ist hierfür das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das die Frage beantwortet, ob es dafür eine Grenze gäbe. „Wer ist denn mein Nächster?“, fragten damals schon die Jünger Jesu (Lukas 10,29), und Jesus lässt sie mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter die Antwort selbst erkennen: „Der, der Barmherzigkeit an ihm getan hat“, der war dem notleidenden Mann der Nächste. Und weil Jesus dieses Gespräch mit dem Satz beschließt „So geh hin und tu desgleichen!“, wird deutlich: Wir können uns nicht vor der Not des Anderen verschließen. Die Nächstenliebe kennt keine Grenze.

 

  1. Mission EineWelt ist im Rahmen kirchlicher Partnerschafts- und Entwicklungs-zusammenarbeit weltweit und insbesondere auch in mehreren afrikanischen Ländern aktiv. Dabei betrachten wir die Menschen in unseren Partnerkirchen als unsere Geschwister im Glauben. Sie sind gleichberechtigte Partner*innen, die ihre Konzepte und Ideen in die Zusammenarbeit einbringen. Sie pauschal als berechnende Individuen zu bezeichnen, die sich bewusst in Lebensgefahr begeben, empfinden wir als zutiefst entwürdigend. Vielmehr sind wir von den vielfältigen Aktivitäten der Mitchrist*innen in unseren Partnerkirchen beeindruckt, die ihrerseits Flüchtlingen zur Seite stehen.

 

Als Christinnen und Christen in allen Teilen der Welt haben wir eine gegenseitige Verantwortung füreinander. Diese nehmen wir zusammen mit staatlichen und kirchlichen Organisationen in partnerschaftlichen Beziehungen und in der Entwicklungszusammenarbeit wahr. Getragen wird dieses Miteinander von der biblischen Verheißung an uns alle „damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ (Johannes 10,10).

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Heute wird in Tansania gewählt: https://mission-einewelt.de/wahlen-in-tanzania-alles-wie-gehabt/

Es geht um die Präsidentschaft und die Zusammensetzung des Parlaments für ganz Tansania und für die Inseln Sansibars. Wer mehr über diese Wahlen wissen möchte, kann hier anfangen zu suchen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlen_in_Tansania_2020.

 

Für Christ*innen ist es wichtig, sich nicht nur in Kirchengemeinden, sondern auch politisch zu engagieren. In Tansania geschieht das in den verschiedensten politischen Lagern. Auch Angehörige anderer Religionen sind aktiv. Viele von ihnen arbeiten für ein friedliches Miteinander und eine Entwicklung, die allen in Tansania zugutekommt. Lasst uns heute in unseren Gebeten an dieses Land und die Menschen denken, die in ihm leben.

  • Wir bitten Gott, dass Tansanier*innen an das Wohl aller Menschen in Tansania denken, wenn sie heute wählen.
  • Wir bitten Gott um freie und faire Wahlen und einen friedlichen Verlauf dieser Wahlen.
  • Wir bitten Gott, dass die, die gewählt werden, nicht zuerst ihre eigenen Interessen verfolgen, sondern für ein Miteinander arbeiten, das ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden für alle in Tansania zum Ziel hat.

 

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Today elections are held in Tanzania. People vote for the Presidency and the members of Parliament for the whole of Tanzania and for the islands of Zanzibar. If you want to know more about these elections, you can start looking here: https://en.wikipedia.org/wiki/2020_Tanzanian_general_election.

It is important for Christians to get involved not only in congregations but also in politics. In Tanzania you find them in all political camps. Members of other religions are also active. Many are working for peaceful coexistence and development that benefits everyone in Tanzania. Let us remember this country and those living in it in our prayers today.

  • We pray to God that Tanzanians will look to the welfare of all people in Tanzania when they vote today.
  • We pray to God for free and fair elections and for the elections to be conducted peacefully.
  • We pray to God that those who are elected do not pursue their own interests, but work together for a life in justice and peace for all Tanzanians.

 

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Ich weiß wohl, es ist so: Wie könnte ein Mensch recht behalten gegen Gott. Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eines antworten. Hiob 9,2.3

 

Der Schriftgelehrte sprach zu Jesus: Ja, Meister, du hast recht geredet! Er ist einer, und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und mit aller Kraft, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Da Jesus sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Markus 12,32-34

 

Eine der Aussagen Jesu, die meine Aufmerksamkeit immer wieder erregt hat, lautet: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Das war verwirrend für mich und ich stellte es oft in Frage; einige Zeit später half mir jedoch der folgende Satz, zum besseren Verstehen: „In dem Maße, in dem wir uns für ein gerechteres und brüderlicheres Zusammenleben von Mensch und Natur einsetzen, werden wir hier auf Erden Zeichen des Reiches Gottes säen.“ Ah! Sein Reich ist nicht von dieser Welt, aber wir können Dinge tun, die uns dem Reich Gottes näher bringen. Die Lektüre von Hiob erinnert mich an die Erfahrung, die viele von uns machen, wenn wir im Konflikt über die Existenz oder Nicht-Existenz Gottes stehen, und noch mehr, wenn wir mehr und mehr über diesen Gott wissen wollen. Auch in Zeiten von Wohlstand und Normalität. Wir durchleben Verleugnung, Zweifel, versuchen, uns vor ihm zu verstecken, ihm in vielerlei Hinsicht auszuweichen. Ohne die Tatsache außer Acht zu lassen, dass wir sein Handeln sowohl im Privatleben als auch im öffentlichen Bereich beurteilen. In Wirklichkeit haben wir die meiste Zeit das Gefühl, dass Gott nicht handelt, und deshalb ist es schwierig zu erkennen, wie, wann, wo und durch wen er handelt. Tatsächlich sind wir diejenigen, die handeln, und manchmal minimieren wir diese Tatsache. Der Begleittext sagt uns, dass die Schriftgelehrten und die Gesetzeslehrer aus dem Munde Jesu wissen wollen, welches das größte Gebot ist, und nach der Antwort Jesu nennen die Schriftgelehrten ihn: Lehrer, du hast richtig gesprochen. Jesus erinnert uns an die Grundlagen über Gott und das Leben. Jesus bringt das Reich Gottes, die Liebe zu Gott und zum Nächsten, praktisch auf den Punkt. Wenn wir uns an die jüngste Vergangenheit erinnern und all die Handlungen genau betrachten, die die verschiedenen Ausdrucksformen der Liebe zum „Anderen“ widerspiegeln und die für die menschliche Entwicklung und die Sorge für Natur- und Klimagerechtigkeit und andere Aspekte des Lebens entwickelt wurden, werden wir sehen, dass wir nicht weit vom Reich Gottes entfernt sind. Und dass die Erinnerung daran, unsere Pflicht auch in schwierigen Zeiten getan zu haben, danach immer angenehm sein wird, vielleicht nicht für uns, aber für die neuen Generationen.

 

Andacht: Sergio Rios Carrillo, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Una de las expresiones de Jesús que siempre me ha llamado mucho la atención es; “mi reino no es de este mundo”. Era confusa para mí y la cuestionaba mucho; sin embargo, la siguiente frase me ayudó a comprenderla mejor; “en la medida que actuemos a favor de una convivencia más justa y fraterna entre los seres humanos y la naturaleza estaremos sembrando signos del reino de Dios aquí en la tierra”. Su reino no es de este mundo, pero podemos hacer cosas que nos acerquen al reino de Dios. La lectura de Job me recuerda a la experiencia que muchos tenemos cuando entramos en conflicto sobre la existencia o no de Dios, y más fuerte aun cuando queremos saber más y más sobre ese Dios. Pasamos por la negación, la duda, tratamos de ocultarnos de él, le evitamos de muchas formas. Sin dejar a un lado el hecho de juzgar sus procedimientos tanto en la vida privada como en la esfera pública. El poder con el que Dios actúa, es muchas veces incomprensible para nosotros. En realidad, la mayoría de las veces sentimos que no actúa y por lo tanto es difícil identificar cómo, cuándo, dónde y a través de quienes actúa. La lectura del texto de acompañamiento narra que los escribas y los maestros de la ley quieren saber de la boca de Jesús cuál es el mayor mandamiento y después de la respuesta de Jesús, los escribas le llaman, maestro has hablado correctamente. Jesús nos recuerda lo básico sobre Dios y la vida. Jesús hace prácticamente un resumen del reino de Dios, amar a Dios y amar al prójimo. Si recordamos al reciente pasado y observamos con atención todas las acciones que reflejan las diferentes expresiones de amor hacia el “otro” y que se han desarrollado en pro del desarrollo humano y el cuido de la naturaleza y la justicia climática y otros aspectos de la vida, veremos que no estamos lejos del reino de Dios. Y que el recuerdo de haber cumplido con nuestro deber aun en tiempos difíciles siempre será grato después, quizá no para nosotros, sino para las generaciones venideras.

 

Sergio Rios Carrillo

Dabiela Denk

 

 

How can a man be in the right before God? If one wished to dispute with him, he could not answer him once in a thousand times. Job 9:2,3

 

The scribe said to Jesus, “You are right, Teacher; you have truly said that ‘he is one, and besides him there is no other’; and ‘to love him with all the heart, and with all the understanding, and with all the strength,’ and ‘to love one’s neighbor as oneself,’—this is much more important than all whole burnt offerings and sacrifices.” When Jesus saw that he answered wisely, he said to him, “You are not far from the kingdom of God.” Mark 12:32-34

 

One of the expressions of Jesus, which always caught my attention, is: „My kingdom is not of this world“. It was confusing for me and I often questioned it; but some time later, the following sentence helped me to understand it better: „To the extent that we work for a more just and fraternal coexistence of man and nature, we will sow signs of the Kingdom of God here on earth“. Ah! His kingdom is not of this world, but we can do things that bring us closer to the kingdom of God. Reading Job reminds me of the experience many of us have when we are in conflict over the existence or non-existence of God, and even more so when we want to know more and more about this God. Even in times of prosperity and normality. We live through denial, doubt, trying to hide from him, avoiding him in many ways. Without ignoring the fact that we judge his procedures both in private and public life. In reality, most of the time we have the feeling that God does not act, and therefore it is difficult to know how, when, where and by whom he acts. In fact, we are the ones who act, and sometimes we minimize this fact. The reading of the accompanying text tells us that the scribes and teachers of the law want to know from the mouth of Jesus, which is the greatest commandment, and after Jesus‘ answer, the scribes call him: „Teacher, you have spoken correctly. Jesus reminds us of the basics about God and life. Jesus brings the Kingdom of God, the love of God and neighbour, practically to the point. If we remember the recent past and look closely at all the actions that reflect the different expressions of love for „the other“, which were developed for human development and care for natural and climatic justice and other aspects of life, we will see that we are not far from the Kingdom of God. And that the memory of having done our duty even in difficult times will always be pleasant afterwards, perhaps not for us, but for the new generations.

 

Prayer: Sergio Rios Carrillo

Illustration: Daniela Denk