Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht! 2. Timotheus 1,10

 

Die Frage von Tod und Leben spielt gerade in den Zeiten der weltweiten Pandemie eine große Rolle. Zahlen von Infektionszahlen und Todesfällen stehen ganz vorne in den Nachrichtenmeldungen. Sie beunruhigen und verunsichern. Ja, die Frage nach dem eigenen Leben und wie wir mit diesem Geschenk umgehen, wird in Zeiten der Lebensgefahr noch einmal sehr konkret. Der Hinweis aus der Tageslosung sollte in diesem Zusammenhang nicht als Freifahrtschein zur Sorglosigkeit verstanden werden. Er ist vielmehr eine Ermutigung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebensgeschenk, der vor dem Tod keine Angst haben muss. Jesus Christus hat den Tod nicht abgeschafft, aber er hat ihm als Teil des Lebens die alles beherrschende Macht genommen. Auch und besonders in Zeiten der Lebensbedrohung kann dies Möglichketen zum Handeln eröffnen. Nutzen wir sie!

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Jesus Christ has ended the power of death and through the gospel has revealed immortal life. 2. Timothy 1:10

 

The question of death and life plays a major role, especially in times of the global pandemic. Infection numbers and deathrates are at the forefront of the news. We are worried and unsetteled! In times of mortal danger, the question of our own life and how we use this gift of life becomes a major issue. The daily watchword should therefore not be understood as a free ticket for carelessness. Rather, it is an encouragement to deal responsibly with the gift of life without having to be afraid of death. Jesus Christ did not abolish death, but he did take away all ruling power from it as part of life. Especially in times of life threatening this can open up possibilities for action. Let’s use it!

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann, Director Mission OneWorld

Illustration: Daniela Denk, public relations, Mission OneWorld

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles. Epheser 5,20a

 

„Gott sei Dank“ – das sage ich relativ häufig – meistens ohne weiter darüber nachzudenken.

Aber einen guten Grund habe ich immer. Zum Beispiel:

Ich sitze im Auto und will nach vorne ausparken. Es ist ein bisschen unübersichtlich. Ich schaue nach links, ich schaue nach rechts – nichts kommt. Und während ich so schaue, und nach vorne rolle, kommt von links ein Fahrradfahrer! – Dabei wollte ich gerade noch mehr aufs Gas gehen! – Der Fahrradfahrer weicht gerade so noch aus. Recht freundlich schaut er nicht, aber – Gottseidank! – das ist ja nochmal gutgegangen!

„Gott sei Dank“!

Wenn ich darüber nachdenke, was ich da sage, wird mir etwas klar: Ich selber war das gerade gar nicht, die dafür gesorgt hat, dass nichts schiefgegangen ist. War es Zufall? – Das schließe ich nicht aus.

Warum dann also: „Gott sei Dank“? – Mir fällt dazu nur ein: Mein Glück verdanke ich nicht nur mir selbst. Vieles, was gut geht, klappt ohne mein Dazutun.

Gut zu wissen, dass es mehr gibt als das, was ich kann. Gut zu wissen, dass Gott mehr kann als ich. – Da kann man schon mal Danke sagen.

Ich wünsche allen, die dies lesen, dass sie heute wenigstens einmal aus tiefstem Herzen sagen können: „Gott sei Dank“.

 

Andacht: Ulrike Bracks

Illustration: Daniela Denk

 

 

Always give thanks to God the Father for everything. Give thanks to him in the name of our Lord Jesus Christ. Ephesians 5:20

 

„Thank God“ – I say this relatively often – mostly without thinking about it further.

But I always have a good reason. For example:

I’m sitting in my car and want to park out in front. It is a bit difficult. I look to the left, I look to the right – nothing comes. And while I look around and roll forward, a cyclist comes from the left! – And I just wanted to accelerate! – The cyclist just barely swerves. He does not look very friendly, but – thank God! – that went well once again!

„Thank God“!

When I think about what I’m saying, I realize something: It wasn’t me who made sure that nothing went wrong. Was it coincidence? – I am not ruling that out.

So why then: „Thank God“? – All I can say is: I owe my luck not only to myself. A lot of things that work out well work out without my doing them.

It is good to know that there is more than what I can do. Good to know that God can do more than I can. – You can say thank you for that.

I wish all of you who are reading this that you can say at least once today, from the bottom of your heart, „Thank God“.

 

Prayer: Ulrike Bracks

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Freu dich, wenn du einen Glückstag hast. Und wenn du einen Unglückstag hast, dann denke daran: Gott schickt dir beide, und du weißt nicht, was als Nächstes kommt. Prediger 7,14

 

Hochs und Tiefs …

… gibt es nicht nur als Wetterlage, sondern wir erleben sie auch in unserem Alltag. Dabei kann das, was jemand als Glück bzw. als Unglück empfindet, sehr unterschiedlich sein.

Während sich die Hobbygärtnerin über einen Regentag freuen mag, weil sie nicht gießen muss, fühlt sich der Wanderer vielleicht um einen Urlaubstag betrogen, weil er seine geplante Tour nicht machen kann.

Der Prediger Salomo erinnert uns daran, dass wir uns über die guten und schönen Dinge vorbehaltlos freuen dürfen, denn es sind Geschenke von Gott, mit denen er uns eine Freude machen will. Dass aber auch das Schwere und Traurige von Gott kommt, hilft zu verstehen, dass wir nicht einem blinden Schicksal oder gar irgendwelchen finsteren Mächten ausgeliefert sind, sondern dass Gott auch diese Dinge unter seiner Kontrolle hat.

Bei allem, was heute geschieht, ist Gott an deiner Seite, egal ob es dir gerade zum Weinen ist, oder ob du fröhlich lachen kannst. Gott ist da!

 

Andacht: Michael Volz, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

When times are good, be happy; but when times are bad, consider this: God has made the one as well as the other. Therefore, no one can discover anything about their future. Ecclesiastes 7:14

 

Highs and lows …ups and downs …

… are not just weather conditions, we also experience them in our everyday life. What someone perceives as happiness or unhappiness can be very different.

While the hobby gardener may be happy about a rainy day because she does not have to water, the hiker may feel cheated out of a vacation day because he cannot do his planned tour.

The teacher Solomon reminds us that we can rejoice unreservedly about the good and beautiful things, because they are gifts from God with which he wants to make us happy. But the fact that the difficult and sad are also from God helps us to understand that we are not at the mercy of a blind fate or even some dark forces, but that God also has these things under his control.

In everything that happens today, God is by your side, regardless of whether you are crying or whether you can laugh happily. God is near!

 

Prayer: Michael Volz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Der Herr macht die Gefangenen frei. Psalm 146,7

Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Johannes 8,36

 

Freiheit – sie ist oft besungen, unter großen Opfern erkämpft worden, wohl ein Grundbedürfnis der menschlichen Existenz. Auch in der heutigen Zeit: Der Mensch will frei sein, von nichts und niemandem abhängig.

Der Sohn macht mich frei. Freiheit und Befreiung – brauche ich die denn? Bin ich gefangen? Ich habe keine Gitter vor dem Fenster, lebe in einem Land, in dem die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte gewährleistet sind.

Aber es geht nicht um die Freiheit, die sich durch das Fehlen der Gitter vor dem Fenster auszeichnet, nicht nur um die Freiheit von Unterdrückung oder Unrecht.

Vielmehr ist es die Freiheit zum Leben, die ich geschenkt bekomme, wenn der Sohn, wenn Jesus Christus mich frei macht. Es geht darum, „wirklich frei“ zu sein. Das geht weit über den Begriff der Freiheit, wie er landläufig verwendet wird, hinaus.

Diese wirkliche Freiheit wird für mich besonders in einem Lied nach einem Gedicht von Hanns Dieter Hüsch deutlich, das ich in der Jugendarbeit oft gesungen und gehört habe:

„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit, Gott nahm in seine Hände meine Zeit. Mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit. Was macht, dass ich so furchtlos bin an vielen dunklen Tagen? Es kommt ein Geist in meinen Sinn, will mich durchs Leben tragen.“

Jesus Christus nimmt sich nicht nur der Gitter vor dem Fenster an. Macht er mich frei, so ist mein Leben befreit und erlöst. Das bedeutet nicht, dass mir nichts passieren oder zustoßen kann, aber wenn der Sohn mich frei macht, wenn Gott meine Zeit in seinen Händen hält, dann kann mir nichts geschehen.

 

Andacht: Jannis Fischer, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

The LORD sets the prisoners free. Psalm 146:7

 If then the Son sets you free, you will be truly free. John 8:36

 

Freedom – it has often been sung about, fought for with great sacrifice, probably a basic need of human existence. Also in the present time: Man wants to be free, dependent on nothing and nobody.

The son makes me free. Freedom and liberation – do I need them? Am I a prisoner? I have no bars in front of the window, I live in a country where personal rights and freedom are guaranteed.

But it is not about freedom, which is characterized by the absence of bars in front of the window, not only freedom from oppression or injustice.

Rather, it is the freedom to live that I am given when the Son, when Jesus Christ sets me free. It is about being „truly free“. This goes far beyond the concept of freedom as it is commonly used.

This real freedom becomes especially clear to me in a song based on a poem by Hanns Dieter Hüsch, which I often sang and heard in youth work:

„I am happy, redeemed, liberated, God took my time in his hands. My feeling, thinking, hearing, saying, my triumphing and despairing, the misery and tenderness. What makes me so fearless on many dark days? A spirit comes into my mind, wants to carry me through life.“

Jesus Christ not only takes care of the bars in front of the window. If he makes me free, my life is freed and redeemed. This does not mean that nothing can happen to me, but if the Son makes me free, if God holds my time in His hands, I am not really determined by things happening to me.

 

Prayer: Jannis Fischer

Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht. Psalm 121,4

 

Stimmt das? Gott schläft nicht? Manchmal bezweifelten das selbst die Psalmbeter: „Wache auf, Herr! Warum schläfst du?“ (Psalm 44,24).

Oder es gibt das wunderschöne biblische Zeugnis, dass Gott sich ausgedehnte Pausen gönnen kann: „…und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken!“ (1. Mose 2,2).

Ich lebe von der Hoffnung, dass Gott sich frisch, erholt und rechtzeitig wieder bei mir melden wird – auch wenn ich gerade den Eindruck habe, er würde das Wichtigste verschlafen.

Für meinen Teil bin ich jedenfalls froh, nicht Gott sein zu müssen. Ich brauche meinen Schlaf.

 

Andacht: Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Behold, he who keeps Israel will neither slumber nor sleep. Psalm 121:4

 

Is this true? God does not sleep? Sometimes even the psalmists doubted this: „Awake, Lord! Why do you sleep? Rouse yourself!“ (Psalm 44:23)

Or there is the beautiful biblical testimony that God can take extended breaks: „…on the seventh day he rested from all the work! (Genesis 1:31).

I live in the hope that God will come back to me rested, refreshed and in time – even if it sometimes seemed to me that he would sleep through the most important things of my life.

For my part, I am glad not to be God. I need my sleep.

 

Prayer: Klaus Dotzer

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

David sprach zu Salomo: Gott der Herr wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des Herrn vollendet hast. 1. Chronik 28,20

 

Die Geschichten über David und Salomo im Buch der Chroniken sind spannend wie ein guter Krimi. Wer sich Zeit nimmt und sie über mehrere Kapitel verfolgt, kann sehen, wie Gottes Handeln mit seinem Volk sichtbar wird. Salomo wurde mit dem großen Auftrag betraut, ein Haus Gottes, einen Tempel zu bauen. Sein Vater David dagegen sollte seinem Sohn Gottes Verheißungen zusprechen. So stand dieses Bauvorhaben unter einem besonderen Segen. Der fertige Tempel muss dann auch prächtig gewesen sein. Der Bau geschah in erster Linie, weil Gott bei uns Menschen wohnen möchte, sichtbar und spürbar. Damit „sein Reich komme“, wie wir im Vaterunser immer wieder beten.

In unserem Alltag nehmen wir mal die eine, mal die andere Rolle ein.

Mal ist unsere Fürbitte gefordert für Menschen und ihre Situationen, mal dürfen wir die Arme hochkrempeln und Aufgaben mit Kraft und Engagement verwirklichen.

Beides ist gleichwertig. Immer geht es darum, dass „sein Reich komme“.

Möge auch uns gelingen, dass wir Gottes guten Verheißungen vertrauen und sie uns in unserem Tun neu motivieren.

 

Andacht: Elfriede Hauenstein, Ausstellung einBlick, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Then David said to Solomon his son, “Be strong and courageous and do it. Do not be afraid and do not be dismayed, for the Lord God, even my God, is with you. He will not leave you or forsake you, until all the work for the service of the house of the Lord is finished. Chronicles 28:20

 

The stories about David and Solomon in the Book of Chronicles are as exciting as a good thriller. If you take your time and follow them over several chapters, you can see how God’s actions with his people become visible. Solomon was entrusted with the huge task to build a house of God, a temple. His father David, on the other hand, was to attribute God’s promises to his son. So this building project was under a special blessing. The finished temple must have been magnificent. The construction was done primarily because God wants to live with us humans, visibly and perceptibly. So that „his kingdom come“, as we pray again and again in the Lord’s Prayer.

In our everyday life we sometimes take on one role, sometimes another.

Sometimes our intercession is required for people and their situations, sometimes we have to roll up our arms and carry out tasks with strength and commitment.

Both are equally important. It is always about „his kingdom come“.

May we also succeed in trusting God’s good promises and that they motivate us anew in our actions.

 

Prayer: Elfriede Hauenstein

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Prediger 12,13

Petrus sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm. Apostelgeschichte 10,34-35

 

Die lebenspraktische Botschaft Gottes für ein gelingendes Leben miteinander ist: Wenn wir jeden Menschen mit Respekt behandeln, seine*ihre Rechte auf ein menschenwürdiges Leben achten und achtsam miteinander umgehen, dann kann das wahr werden, was er uns verheißen hat: das Reich Gottes, die Vision von Frieden und Gerechtigkeit und einem Leben im Einklang mit der Natur. Nur schöne Worte? In der Realität kaum umsetzbar? Wenn wir nicht zuerst auf uns selbst schauen, dann hauen uns andere in die Pfanne?

Was hindert uns eigentlich daran, allen Menschen die gleichen Rechte einzuräumen, wie wir sie gerne für uns selbst beanspruchen? Wir wissen uns doch als von Gott geliebte Geschöpfe, um seine Liebe müssen wir uns nicht bemühen oder mit anderen konkurrieren. Wenn wir auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen, dann fällt es uns vielleicht leichter, in jedem Menschen das von Gott geliebte Mitgeschöpf zu sehen, den Bruder, die Schwester. Kooperation und Dialog statt Konfrontation bringen uns weiter. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott.

Amen

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Fear God, and keep his commandments; for that is the whole duty of everyone. Ecclesiastes 12:13

Peter said: ‘I truly understand that God shows no partiality, but in every nation anyone who fears him and does what is right is acceptable to him.’ Acts 10:34-35

 

The life-practical message of God for a successful life together is: if we treat every human being with respect, respect his/her rights to a decent life and treat each other carefully, then what God has promised us can come true: the Kingdom of God, the vision of peace and justice and a life in harmony with nature. Just fine words? Hardly practicable in reality? If we don’t look at ourselves first, then others will punch us in the pan? What actually prevents us from granting all people the same rights as we like to claim for ourselves? We know ourselves as God’s beloved creatures, we do not have to strive for his love or compete with others. If we trust in God’s love and grace, it may be easier for us to see in every human being the God-loved fellow creature, the brother, the sister.

Cooperation and dialogue instead of confrontation take us further. Who remains in love remains in God. Amen

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Joh 17,3

 

Gott erkennen — was für eine Aufgabe! – Gerade in Corona-Zeiten passiert es leicht, dass man Menschen begegnet, die man gut kennt, aber maskenbedingt nicht erkennt. Auch im obigen Bibelvers geht es um das Erkennen. Doch hier ist nicht nur das Jemanden-auf-der-Straße-Erkennen im Blick, sondern das Erkennen, an dessen Ende die tiefe und gewisse (Er-)Kenntnis Gottes steht.

So groß diese Aufgabe auch scheinen mag, es lohnt sich: Es geht nicht nur um das ewige Leben, also das Leben nach dem Tod. Im Johannesevangelium ist mit dem „ewigen Leben“ auch eine Heilsperspektive schon jetzt, in diesem Leben, verbunden. Diese Erkenntnis Gottes gibt schon in diesem Leben eine Perspektive, die über den Tod hinausgeht. Die Endlichkeit und der Tod verlieren ihren Schrecken. Um diese Erkenntnis zu ermöglichen, hat Gott Jesus Christus zu uns geschickt. Durch ihn können wir Gott erkennen. Aber würden wir Jesus Christus erkennen, wenn er uns begegnete? Oder ginge es uns wie den Emmaus-Jüngern?

Der dänische Kurzfilm „Ernst und das Licht“ von 1996 setzt sich mit diesem Erkennen auseinander: Jesus kehrt nach beinahe 2000 Jahren auf die Erde zurück, aber er wird nicht erkannt. Die Menschen sind so mit sich und ihren Problemen beschäftigt, dass sie die Tragweite des Ganzen nicht begreifen. Jesus kehrt resigniert in den Himmel zurück.

Wie wäre das bei uns? – Würden wir ihn erkennen und damit auch Gott?

Lasst uns mit offenen Augen durch die Welt gehen und Ausschau halten, damit wir Jesus Christus erkennen, durch Ihn den Weg zu Gott finden und das ewige Leben haben werden.

 

Andacht: Jannis Fischer, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And this is eternal life: to have knowledge of you, the only true God, and of him whom you have sent, even Jesus Christ. Joh 17:3

 

To know God — what a huge challenge! – Especially in Corona times, it is easy to meet people you know well but do not recognize them because they wear masks. The above Bible verse is also about recognizing. But here it is not only about recognizing someone on the street, but about recognizing, at the end of which there is a deep and certain knowledge of God.

As great as this task may seem, it is worthwhile: it is not only about eternal life as a life after death. In John’s gospel a prospect of salvation is also connected with „eternal life“ already now, in this life here on earth. This knowledge of God gives already in this life a perspective that goes beyond death. Finitude and death lose their horror. To make this knowledge possible, God has sent Jesus Christ to us. Through him we can know God. But would we recognize Jesus Christ if he met us? Or would we behave like the disciples of Emmaus?

The Danish short film „Ernst und das Licht“ from 1996 deals with this situation: Jesus returns to earth after almost 2000 years, but he is not recognized. People are so preoccupied with themselves and their problems that they do not understand the implications of the whole thing. Jesus returns to heaven resigned.

How would that be with us? – Would we recognize him and with him God?

Let us go through the world with open eyes and look out, so that we may recognize Jesus Christ, find the way to God through Him and have eternal life.

 

Prayer: Jannis Fischer

Illustration: Daniela Denk

Umfassende Schuldenerlasse für Entwicklungs- und Schwellenländer, die von der Corona-bedingten Rezession besonders stark betroffen sind, fordert das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, bei dem auch Mission EineWelt Mitträgerin ist. Anlass ist die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank (WB) von 12. bis 18. Oktober 2020.

Das Entschuldungsbündnis kritisiert, dass das im April durch die G20 beschlossene Moratorium zu kurz greift, da die Gruppe der anspruchsberechtigten Länder zu klein ist und die privatwirtschaftlichen Gläubiger*innen nicht mit in die Pflicht genommen werden. „Die Auswahlkriterien für das Moratorium schließen hochverschuldete Länder wie den Libanon und Sri Lanka derzeit aus, weil nur der Indikator Pro-Kopf-Einkommen zugrunde gelegt wird“, kommentiert Jürgen Kaiser, politischer Koordinator von erlassjahr.de. „So liegt der Fokus einseitig auf kleinen und leicht zu entlastenden Ländern, statt dem tatsächlichen Entschuldungsbedarf gerecht zu werden.“ Vielmehr sollten aussagekräftigere Indikatoren wie die Höhe der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und der Grad der Betroffenheit durch die wirtschaftliche Rezession ausschlaggebend sein, so Kaiser weiter.

Kritik übt das Bündnis zudem an der bislang fehlenden Beteiligung privater Gläubiger*innen am Schuldenmoratorium. „Eine Stundung der Zahlungsverpflichtungen durch öffentliche Gläubiger*innen darf nicht dazu führen, dass private Gläubiger*innen ihre finanziellen Ansprüche umso leichter durchsetzen können“, erklärt Eva Hanfstängl, Referentin für Entwicklungsfinanzierung von Brot für die Welt. „Wir bitten die Bundesregierung daher nachdrücklich, endlich Schritte zur Beteiligung privater Gläubiger*innen einzuleiten, beispielsweise über die Nutzung der Gleichbehandlungsklausel des Pariser Clubs, über eine UN-Resolution oder über eine Änderung der IWF-Statuten.“ Durch einen solchen Schritt würden die Kosten eines Schuldenerlasses auch auf private Banken und Fondsgesellschaften umgelegt und so die Haushalte in den Schuldnerländern entlastet. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit dem IWF und anderen Gläubigerstaaten ein politisches Rahmenwerk entwickeln, das die Einbeziehung privater Gläubiger*innen sicherstellt.

Auch die Erwartung der G20 und des Pariser Clubs an die Schuldnerländer, den im Rahmen des Moratoriums gestundeten Schuldendienst bereits in den Jahren 2022 bis 2024 zurückzuzahlen, sei unrealistisch.

Gisela Voltz von Mission EineWelt betont: „Durch die Corona-Krise wurden viele der verschuldeten Länder des Globalen Südens in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt, Hunger und Armut nahmen dadurch massiv zu. Die Länder brauchen dringend eine Entlastung vom Schuldendienst, damit sie die verarmte Bevölkerung besser unterstützen können. Jeder Dollar erlassener Schulden könnte direkt in die Stärkung von sozialen Sicherungssystemen, von Gesundheits- und Bildungssystemen fließen. Dies müsste allerdings auch Bedingung für einen Schuldenerlass sein. Ohne Schuldenerlass droht vielen Ländern eine verheerende Schuldenkrise, denn angesichts der starken Wirtschaftseinbrüche durch Corona ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die Länder schnell erholen.

erlassjahr.de fordert die Bundesregierung und andere IWF-Mitgliedstaaten auf, rasch umfassende und dauerhafte Schuldenerlasse für alle bedürftigen kritisch verschuldeten Entwicklungs- und Schwellenländer zu ermöglichen. „Es ist jetzt Zeit für die Neubewertung der Schuldentragfähigkeit hochverschuldeter Länder und für Schuldenstreichungen auf ein nachhaltig belastbares Maß“, erklärt Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei MISEREOR. „Wird jetzt nicht vorausschauend und mutig gehandelt, befürchten wir ein weiteres verlorenes Entwicklungsjahrzehnt für hochverschuldete Staaten. Hauptleidtragende wären – wie so oft – die Menschen in den betroffenen Ländern.“

Jeder Dollar erlassener Schulden könnte direkt in die Stärkung der Gesundheits- und Bildungssysteme und in die soziale Sicherung investiert werden. Schuldenerlasse seien angesichts leerer öffentlicher Kassen ein wichtiger Baustein, um die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bis 2030 zu erreichen, so Schilder.

Der vom IWF für 2020 prognostizierte globale Wachstumseinbruch um 4,9 Prozent wird eine Reihe dieser Länder überproportional treffen.

Das im April 2020 beschlossene Schuldenmoratorium der G20, die Debt Service Suspension Initiative (DSSI), wurde insgesamt 73 Staaten angeboten. 46 von ihnen haben es bislang angenommen, darunter Länder wie Pakistan und Angola. Aktuell befinden sich 17 Staaten im teilweisen Zahlungsausfall. 27 weiteren ärmeren und kleineren Staaten bescheinigt der IWF ein hohes Überschuldungsrisiko.

 

Das deutsche Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de– Entwicklung braucht Entschuldung e. V.“ setzt sich dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird als der Rückzahlung von Staatsschulden.erlassjahr.de wird von derzeit über 600 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft bundesweit getragen und ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk nationaler und regionaler Entschuldungsinitiativen.

Illustration: Daniela Denk

 

Jesus stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. Markus 4,39

 

In diesen von der Corona-Pandemie geprägten Monaten kommt es mir manchmal genauso vor: Wir sitzen – wie damals die Jünger – in einem Boot, das von einem wilden Sturm auf dem Wasser hin und her geworfen wird. Das Land ist nicht zu sehen, das Wasser vom Himmel kaum zu unterscheiden. Alle klammern sich an der Reling fest und versuchen mit aller Kraft, nicht über Bord zu gehen. Der Steuermann tut was er kann, aber bei der Größe der Wellen ist es schwer, den Kurs zu halten. Und Jesus? Liegt auf einem Kissen hinten im Boot und schläft. In diesen Pandemie-Monaten fühlen wir uns ebenfalls oft hin- und hergeworfen. Ähnlich wie die Jünger im Boot, haben die Menschen gefragt: „Jesus, fragst Du nicht danach, dass wir umkommen?“ Auch sind wir nicht alle so sturmerprobt, dass wir nicht doch ab und zu den Mut verlieren würden. Wie wird es in den nächsten Monaten weitergehen? Viele Stimmen summen und brausen daneben auch um uns herum: „Masken tragen oder nicht“, „Die Klasse meines Kindes muss in Quarantäne“, „Der Inzidenzwert steigt“. Es sind viele Sorgen, die unser tägliches Leben zurzeit noch zusätzlich zum Normalpensum umtreiben. Da wünsche ich mir, Jesus stünde auf, bedrohte den Wind und spräche zum Meer: Schweig! Verstumme! – Und der Wind würde sich legen und es wäre eine große Stille.

 

Andacht: Gabriele Hoerschelmann, Direktorin Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

And he came out of his sleep, and gave strong orders to the wind, and said to the sea, Peace, be at rest. And the wind went down, and there was a great calm. Markus 4:39

 

During these months with Corona, I sometimes feel just the same: We are sitting – like the disciples – in the boat, that is tossed around on the waters by a wild storm. We can’t see the land; we can’t distinguish the water from the sky. Everybody is clinging on the rails and tries hard not to be washed overboard. The helmsman does everything to steer the boat. And Jesus? He sleeps on a cushion in the stern. During these months with the pandemic we often feel being tossed around. Like the disciples people have asked: Jesus don’t you care if we drown? We are not so battle-tried that we wouldn’t lose courage from time to time. What will the next months bring? Many voices are around us: “Wearing masks or not”, “the class of my child is in quarantine”, the infection rate is rising”, There are many additional worries we have carry at the moment. I wish Jesus gets up, rebukes the wind and says to the waves: “Quiet! Be still!” Then the wind dies down and it is completely calm.

 

Prayer: Gabriele Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk