Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen. Prediger 12,13

Petrus sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm. Apostelgeschichte 10,34-35

 

Die lebenspraktische Botschaft Gottes für ein gelingendes Leben miteinander ist: Wenn wir jeden Menschen mit Respekt behandeln, seine*ihre Rechte auf ein menschenwürdiges Leben achten und achtsam miteinander umgehen, dann kann das wahr werden, was er uns verheißen hat: das Reich Gottes, die Vision von Frieden und Gerechtigkeit und einem Leben im Einklang mit der Natur. Nur schöne Worte? In der Realität kaum umsetzbar? Wenn wir nicht zuerst auf uns selbst schauen, dann hauen uns andere in die Pfanne?

Was hindert uns eigentlich daran, allen Menschen die gleichen Rechte einzuräumen, wie wir sie gerne für uns selbst beanspruchen? Wir wissen uns doch als von Gott geliebte Geschöpfe, um seine Liebe müssen wir uns nicht bemühen oder mit anderen konkurrieren. Wenn wir auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen, dann fällt es uns vielleicht leichter, in jedem Menschen das von Gott geliebte Mitgeschöpf zu sehen, den Bruder, die Schwester. Kooperation und Dialog statt Konfrontation bringen uns weiter. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott.

Amen

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Fear God, and keep his commandments; for that is the whole duty of everyone. Ecclesiastes 12:13

Peter said: ‘I truly understand that God shows no partiality, but in every nation anyone who fears him and does what is right is acceptable to him.’ Acts 10:34-35

 

The life-practical message of God for a successful life together is: if we treat every human being with respect, respect his/her rights to a decent life and treat each other carefully, then what God has promised us can come true: the Kingdom of God, the vision of peace and justice and a life in harmony with nature. Just fine words? Hardly practicable in reality? If we don’t look at ourselves first, then others will punch us in the pan? What actually prevents us from granting all people the same rights as we like to claim for ourselves? We know ourselves as God’s beloved creatures, we do not have to strive for his love or compete with others. If we trust in God’s love and grace, it may be easier for us to see in every human being the God-loved fellow creature, the brother, the sister.

Cooperation and dialogue instead of confrontation take us further. Who remains in love remains in God. Amen

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Joh 17,3

 

Gott erkennen — was für eine Aufgabe! – Gerade in Corona-Zeiten passiert es leicht, dass man Menschen begegnet, die man gut kennt, aber maskenbedingt nicht erkennt. Auch im obigen Bibelvers geht es um das Erkennen. Doch hier ist nicht nur das Jemanden-auf-der-Straße-Erkennen im Blick, sondern das Erkennen, an dessen Ende die tiefe und gewisse (Er-)Kenntnis Gottes steht.

So groß diese Aufgabe auch scheinen mag, es lohnt sich: Es geht nicht nur um das ewige Leben, also das Leben nach dem Tod. Im Johannesevangelium ist mit dem „ewigen Leben“ auch eine Heilsperspektive schon jetzt, in diesem Leben, verbunden. Diese Erkenntnis Gottes gibt schon in diesem Leben eine Perspektive, die über den Tod hinausgeht. Die Endlichkeit und der Tod verlieren ihren Schrecken. Um diese Erkenntnis zu ermöglichen, hat Gott Jesus Christus zu uns geschickt. Durch ihn können wir Gott erkennen. Aber würden wir Jesus Christus erkennen, wenn er uns begegnete? Oder ginge es uns wie den Emmaus-Jüngern?

Der dänische Kurzfilm „Ernst und das Licht“ von 1996 setzt sich mit diesem Erkennen auseinander: Jesus kehrt nach beinahe 2000 Jahren auf die Erde zurück, aber er wird nicht erkannt. Die Menschen sind so mit sich und ihren Problemen beschäftigt, dass sie die Tragweite des Ganzen nicht begreifen. Jesus kehrt resigniert in den Himmel zurück.

Wie wäre das bei uns? – Würden wir ihn erkennen und damit auch Gott?

Lasst uns mit offenen Augen durch die Welt gehen und Ausschau halten, damit wir Jesus Christus erkennen, durch Ihn den Weg zu Gott finden und das ewige Leben haben werden.

 

Andacht: Jannis Fischer, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And this is eternal life: to have knowledge of you, the only true God, and of him whom you have sent, even Jesus Christ. Joh 17:3

 

To know God — what a huge challenge! – Especially in Corona times, it is easy to meet people you know well but do not recognize them because they wear masks. The above Bible verse is also about recognizing. But here it is not only about recognizing someone on the street, but about recognizing, at the end of which there is a deep and certain knowledge of God.

As great as this task may seem, it is worthwhile: it is not only about eternal life as a life after death. In John’s gospel a prospect of salvation is also connected with „eternal life“ already now, in this life here on earth. This knowledge of God gives already in this life a perspective that goes beyond death. Finitude and death lose their horror. To make this knowledge possible, God has sent Jesus Christ to us. Through him we can know God. But would we recognize Jesus Christ if he met us? Or would we behave like the disciples of Emmaus?

The Danish short film „Ernst und das Licht“ from 1996 deals with this situation: Jesus returns to earth after almost 2000 years, but he is not recognized. People are so preoccupied with themselves and their problems that they do not understand the implications of the whole thing. Jesus returns to heaven resigned.

How would that be with us? – Would we recognize him and with him God?

Let us go through the world with open eyes and look out, so that we may recognize Jesus Christ, find the way to God through Him and have eternal life.

 

Prayer: Jannis Fischer

Illustration: Daniela Denk

Umfassende Schuldenerlasse für Entwicklungs- und Schwellenländer, die von der Corona-bedingten Rezession besonders stark betroffen sind, fordert das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de, bei dem auch Mission EineWelt Mitträgerin ist. Anlass ist die Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank (WB) von 12. bis 18. Oktober 2020.

Das Entschuldungsbündnis kritisiert, dass das im April durch die G20 beschlossene Moratorium zu kurz greift, da die Gruppe der anspruchsberechtigten Länder zu klein ist und die privatwirtschaftlichen Gläubiger*innen nicht mit in die Pflicht genommen werden. „Die Auswahlkriterien für das Moratorium schließen hochverschuldete Länder wie den Libanon und Sri Lanka derzeit aus, weil nur der Indikator Pro-Kopf-Einkommen zugrunde gelegt wird“, kommentiert Jürgen Kaiser, politischer Koordinator von erlassjahr.de. „So liegt der Fokus einseitig auf kleinen und leicht zu entlastenden Ländern, statt dem tatsächlichen Entschuldungsbedarf gerecht zu werden.“ Vielmehr sollten aussagekräftigere Indikatoren wie die Höhe der Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und der Grad der Betroffenheit durch die wirtschaftliche Rezession ausschlaggebend sein, so Kaiser weiter.

Kritik übt das Bündnis zudem an der bislang fehlenden Beteiligung privater Gläubiger*innen am Schuldenmoratorium. „Eine Stundung der Zahlungsverpflichtungen durch öffentliche Gläubiger*innen darf nicht dazu führen, dass private Gläubiger*innen ihre finanziellen Ansprüche umso leichter durchsetzen können“, erklärt Eva Hanfstängl, Referentin für Entwicklungsfinanzierung von Brot für die Welt. „Wir bitten die Bundesregierung daher nachdrücklich, endlich Schritte zur Beteiligung privater Gläubiger*innen einzuleiten, beispielsweise über die Nutzung der Gleichbehandlungsklausel des Pariser Clubs, über eine UN-Resolution oder über eine Änderung der IWF-Statuten.“ Durch einen solchen Schritt würden die Kosten eines Schuldenerlasses auch auf private Banken und Fondsgesellschaften umgelegt und so die Haushalte in den Schuldnerländern entlastet. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit dem IWF und anderen Gläubigerstaaten ein politisches Rahmenwerk entwickeln, das die Einbeziehung privater Gläubiger*innen sicherstellt.

Auch die Erwartung der G20 und des Pariser Clubs an die Schuldnerländer, den im Rahmen des Moratoriums gestundeten Schuldendienst bereits in den Jahren 2022 bis 2024 zurückzuzahlen, sei unrealistisch.

Gisela Voltz von Mission EineWelt betont: „Durch die Corona-Krise wurden viele der verschuldeten Länder des Globalen Südens in eine tiefe Wirtschaftskrise gestürzt, Hunger und Armut nahmen dadurch massiv zu. Die Länder brauchen dringend eine Entlastung vom Schuldendienst, damit sie die verarmte Bevölkerung besser unterstützen können. Jeder Dollar erlassener Schulden könnte direkt in die Stärkung von sozialen Sicherungssystemen, von Gesundheits- und Bildungssystemen fließen. Dies müsste allerdings auch Bedingung für einen Schuldenerlass sein. Ohne Schuldenerlass droht vielen Ländern eine verheerende Schuldenkrise, denn angesichts der starken Wirtschaftseinbrüche durch Corona ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die Länder schnell erholen.

erlassjahr.de fordert die Bundesregierung und andere IWF-Mitgliedstaaten auf, rasch umfassende und dauerhafte Schuldenerlasse für alle bedürftigen kritisch verschuldeten Entwicklungs- und Schwellenländer zu ermöglichen. „Es ist jetzt Zeit für die Neubewertung der Schuldentragfähigkeit hochverschuldeter Länder und für Schuldenstreichungen auf ein nachhaltig belastbares Maß“, erklärt Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei MISEREOR. „Wird jetzt nicht vorausschauend und mutig gehandelt, befürchten wir ein weiteres verlorenes Entwicklungsjahrzehnt für hochverschuldete Staaten. Hauptleidtragende wären – wie so oft – die Menschen in den betroffenen Ländern.“

Jeder Dollar erlassener Schulden könnte direkt in die Stärkung der Gesundheits- und Bildungssysteme und in die soziale Sicherung investiert werden. Schuldenerlasse seien angesichts leerer öffentlicher Kassen ein wichtiger Baustein, um die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bis 2030 zu erreichen, so Schilder.

Der vom IWF für 2020 prognostizierte globale Wachstumseinbruch um 4,9 Prozent wird eine Reihe dieser Länder überproportional treffen.

Das im April 2020 beschlossene Schuldenmoratorium der G20, die Debt Service Suspension Initiative (DSSI), wurde insgesamt 73 Staaten angeboten. 46 von ihnen haben es bislang angenommen, darunter Länder wie Pakistan und Angola. Aktuell befinden sich 17 Staaten im teilweisen Zahlungsausfall. 27 weiteren ärmeren und kleineren Staaten bescheinigt der IWF ein hohes Überschuldungsrisiko.

 

Das deutsche Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de– Entwicklung braucht Entschuldung e. V.“ setzt sich dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird als der Rückzahlung von Staatsschulden.erlassjahr.de wird von derzeit über 600 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft bundesweit getragen und ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk nationaler und regionaler Entschuldungsinitiativen.

Illustration: Daniela Denk

 

Jesus stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. Markus 4,39

 

In diesen von der Corona-Pandemie geprägten Monaten kommt es mir manchmal genauso vor: Wir sitzen – wie damals die Jünger – in einem Boot, das von einem wilden Sturm auf dem Wasser hin und her geworfen wird. Das Land ist nicht zu sehen, das Wasser vom Himmel kaum zu unterscheiden. Alle klammern sich an der Reling fest und versuchen mit aller Kraft, nicht über Bord zu gehen. Der Steuermann tut was er kann, aber bei der Größe der Wellen ist es schwer, den Kurs zu halten. Und Jesus? Liegt auf einem Kissen hinten im Boot und schläft. In diesen Pandemie-Monaten fühlen wir uns ebenfalls oft hin- und hergeworfen. Ähnlich wie die Jünger im Boot, haben die Menschen gefragt: „Jesus, fragst Du nicht danach, dass wir umkommen?“ Auch sind wir nicht alle so sturmerprobt, dass wir nicht doch ab und zu den Mut verlieren würden. Wie wird es in den nächsten Monaten weitergehen? Viele Stimmen summen und brausen daneben auch um uns herum: „Masken tragen oder nicht“, „Die Klasse meines Kindes muss in Quarantäne“, „Der Inzidenzwert steigt“. Es sind viele Sorgen, die unser tägliches Leben zurzeit noch zusätzlich zum Normalpensum umtreiben. Da wünsche ich mir, Jesus stünde auf, bedrohte den Wind und spräche zum Meer: Schweig! Verstumme! – Und der Wind würde sich legen und es wäre eine große Stille.

 

Andacht: Gabriele Hoerschelmann, Direktorin Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

And he came out of his sleep, and gave strong orders to the wind, and said to the sea, Peace, be at rest. And the wind went down, and there was a great calm. Markus 4:39

 

During these months with Corona, I sometimes feel just the same: We are sitting – like the disciples – in the boat, that is tossed around on the waters by a wild storm. We can’t see the land; we can’t distinguish the water from the sky. Everybody is clinging on the rails and tries hard not to be washed overboard. The helmsman does everything to steer the boat. And Jesus? He sleeps on a cushion in the stern. During these months with the pandemic we often feel being tossed around. Like the disciples people have asked: Jesus don’t you care if we drown? We are not so battle-tried that we wouldn’t lose courage from time to time. What will the next months bring? Many voices are around us: “Wearing masks or not”, “the class of my child is in quarantine”, the infection rate is rising”, There are many additional worries we have carry at the moment. I wish Jesus gets up, rebukes the wind and says to the waves: “Quiet! Be still!” Then the wind dies down and it is completely calm.

 

Prayer: Gabriele Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Josua sprach zum Volk: Ihr seid Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch den Herrn erwählt habt, um ihm zu dienen. Und sie sprachen: Ja! Josua 24,22

 

Flexibilität scheint in der heutigen Zeit eines der höchsten Güter zu sein. Egal ob bei der Arbeitsgestaltung, dem Wohnort oder der Mode – es geht oft darum, den neusten Trend aufzuspüren und ihm hinterher zu rennen. So etwas wie Treue und Verlässlichkeit erscheint in diesem Zusammenhang als überholt und irrelevant. Und doch taucht in aller gehypten Schnelllebigkeit immer wieder eine Sehnsucht nach Verlässlichkeit auf. Egal ob in den Beziehungen, in denen wir leben, oder im allgemeinen Weltenlauf. Denn: Flexibilität erzeugt auch Unsicherheit. Die Dinge ändern sich! Ständig und ohne dass wir das Gefühl haben, wir könnten daran irgendetwas ändern. Und weil das so ist, brauchen wir Treue: Etwas an dem wir uns festhalten können. Einen Anker im Leben, der bei allen Stürmen fest im Meeresboden des Lebens sitzt. Hätten wir ihn nicht, würde unser Lebensschiff auf den Wellen hin und her schaukeln, richtungslos dem Wind ausgeliefert sein und am Ende wahrscheinlich kentern oder an einer Klippe zerschellen.

 

Für viele von uns ist der Glaube so ein Anker im Leben. Er hält uns auf Kurs, gibt uns Halt – egal in welchem Lebensorkan wir uns gerade befinden. Dabei geht es bei dieser Glaubenstreue nicht einfach um ein verbissenes Festhalten an einer Sache, der wir uns einmal verschrieben haben. In unserer Beziehung zu Gott ist Platz für Zweifel, Wut oder Trauer genauso wie für Glück, Zuversicht und Sicherheit. Es geht in ihr nicht um Prinzipienreiterei, sondern um ein mündiges Miteinander, das am Ende von der Treue Gottes zu uns getragen wird. Bei allen Veränderungen im Leben, die wir scheinbar nicht unter Kontrolle haben, gibt er uns die Sicherheit ihm, der Welt und uns selbst treu zu bleiben.

Die Denkerin Lou Andreas-Salomé, eine Zeitgenossin von Nietzsche und Rilke, hat einmal geschrieben, dass nur jemand, der sich selbst treu bleibt, jemand anderen lieben kann. Einfach deshalb, weil sie oder er nur dann ein wirkliches Gegenüber, ein*e echte*r Partner*in ist. Gut, dass wir in Gott so eine*n Partner*in haben!

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And Joshua said to the people, You are witnesses against yourselves that you have made the decision to be the servants of the Lord. And they said, We are witnesses. Joshua 24:22

 

Flexibility seems to be one of the greatest goods in today’s world. Regardless of whether it is the design of the job, the place of residence or fashion – it is often about tracking down the latest trend and running after it. In this context loyalty seems tob e an outdated relationship-model that is not in demand. But yet there is such a thing as a longing for reliability. No matter whether in the relationships in which we live in or in the general course of the world. Despite all the flexibility, we are driven by a certain uncertainty. Because things change! Constantly and without having the feeling, that we could do anything about it. And because of that, we need loyalty: something to hold on to. An anchor in our lives, that sits firmly in the seabed of life in all storms! If we do not have this, our ship of life would rock back and forth on the waves, be at the mercy of the wind without direction, and in the end probably capsize or crash against a cliff.

 

For many of us, faith is such an anchor in life. Faith keeps us on course, gives us stability – no matter what we are facing in life. Faith is not just about dogged clinging to something that we once committed to. In our relationship with God there is room for doubt, anger or sadness as well as for happiness, confidence and security. It is not about practicing principles, but about responsible cooperation that is ultimately borne by God’s faithfulness to us. With all changes in life that we don’t seem to have under control, he gives us the security to remain true to him, to the world and to ourselves.

The thinker Lou Andreas-Salomé, a contemporary of Nietzsche and Rilke, once wrote that only those who remain true to themselves can love someone else. Simply because only then is he or she a real counterpart or a real partner. Good for us, that we have such a partner in God!

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk

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Illustration: Daniela Denk

 

Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. 1.Kor. 12,4-7

 

Der Mehrwert ist heutzutage wichtig. Ständig wird danach gefragt. Was habe ich für einen Mehrwert, wenn ich dies oder jenes tue, diesen oder jenen Beruf ergreife? – Auch der Staat schielt auf den Mehrwert, der in Produktion und im Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet wird und besteuert ihn. Hinter dem Fragen nach dem Mehrwert steckt auch die Frage „Was ist mehr wert?“ oder auch: „Wer ist mehr wert?“.

Letztere Frage ist ganz wichtig für unser menschliches Zusammenleben. Wir bewerten ständig uns selbst und andere, stellen eine Hierarchie auf. Und wer in der Hierarchie oben steht, wird auch als mehr wert erachtet – und hat auch einen Mehrwert im Geldbeutel.

Paulus stellt das alles in Frage. Natürlich sind wir unterschiedlich, haben verschiedene Begabungen und Fähigkeiten, aber es macht einen entscheidenden Unterschied, ob wir diese Gaben und Fähigkeiten nur einsetzen, um einen persönlichen Mehrwert zu erzielen oder ob wir diese Gaben und Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Gottes Geist, sagt Paulus, bewirkt dies, dass wir nicht nur an uns und die Steigerung des eigenen Mehrwerts denken, sondern er bewegt uns zu gemeinschaftsdienlichem Verhalten und zu einer Lebenseinstellung, die andere gleich achtet, trotz aller unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten. Lassen wir uns von Gott begeistern zu einer solchen Lebenseinstellung.

 

Andacht: Günter Fischer, Tagungsstätte, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Now there are different qualities given to men, but the same Spirit. And there are different sorts of servants, but the same Lord. And there are different operations, but the same God, who is working all things in all. But to every man some form of the Spirit’s working is given for the common good. I Corinthians 12:4-7

 

The added value is important nowadays. People are constantly asking for it. What added value do I have when I do this or that, when I take up this or that profession? – The state also has its eye on the added value generated in the production and distribution of goods and services and taxes it. Behind the question of added value is also the question of what is worth more? Or also: Who is worth more?

The latter question is very important for our human coexistence. We constantly evaluate ourselves and others, we set up a hierarchy. And whoever is at the top of the hierarchy is also considered worth more – and has added value in his or her wallet.

Paul questions all this. Of course we are different, we have different talents and abilities, but it makes a decisive difference whether we use these gifts and abilities only to achieve personal added value or whether we put these gifts and abilities into the service of the community. God’s Spirit, says Paul, causes us to think not only about ourselves and the increase of our own added value, but he moves us to community service and to an attitude to life that respects others equally, despite all the different gifts and abilities. Let God inspire us to such an attitude towards life.

 

Prayer: Günter Fischer

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn`s ihr wohlergeht, so geht`s euch auch wohl. Jeremia 29,7

 

Wenn es der Stadt gut geht, dann geht es uns auch gut.

Geht es uns gut? Geht es unserem Umfeld gut?

Schaut man auf die aktuellen Krisen der Welt, dann geht es unseren Städten nicht gut und viele Menschen leiden.

Die Erde brennt in Kalifornien. Der Permafrost wird weniger.

Die Corona-Pandemie hat all unsere täglichen Routinen aus dem Gleichgewicht gebracht.

Menschen werden mundtot gemacht, ihr Leben wird bedroht in Russland und Weißrussland, China und Hongkong.

Menschen sind auf der Flucht und nehmen immense Gefahren auf sich mit dem Wunsch, in eine gesunde Stadt zu ziehen, und werden dann in Flüchtlingscamps doch bitter enttäuscht und traumatisiert.

 

Immer wieder hört man Stimmen, dass es so schlimm noch nie auf unserer Welt gewesen sei. Doch an Krisen ist die Menschheitsgeschichte reich. Egal welches Geschichtsbuch man aufschlägt, es geht um Krankheiten, Krieg, Macht und manchmal auch darum, wie ein Weg der Versöhnung gehen kann.

Jedes Jahr im Oktober feiern wir in Deutschland den Tag der deutschen Einheit. Ein langer kalter Krieg hat ein versöhnliches Ende gefunden.

Beten hat bei den Demonstrierenden in der ehemaligen DDR eine große Rolle gespielt.

 

Wie nah lässt man die aktuellen Krisennachrichten an sich heran? Bin ich selbst existentiell bedroht? Kann ich als einzelne Person überhaupt etwas bewirken?

 

Jeremia 29,7 fordert uns sogar auf, selber etwas zu tun. Nämlich uns für eine bessere Welt einzusetzen UND zu beten. Beten wir gemeinsam dafür, dass es unserer Erde, unseren Städten wieder gut geht. Beten wir dafür, dass Flüchtlinge ein menschwürdiges Leben führen und rechte Parolen mundtot gemacht werden.

Beten wir für freie Meinungsäußerungen in allen Städten und Dörfern. Beten wir gemeinsam das Vaterunser, das uns alle verbindet. Beten wir für uns selbst und hören Gottes Stimme.

Vertrauen wir in unserem Glauben an das bekannte afrikanische Sprichwort:

„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten können das Gesicht der Welt verändern.“

 

Andacht: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

 

 

And be working for the peace of the land to which I have had you taken away prisoners, and make prayer to the Lord for it: for in its peace you will have peace. Jeremiah 29:7

 

If the city is doing well, then we’re doing well too.

Are we fine? Is our environment fine?

If you look at the current crises in the world our cities are not doing well and many people are suffering.

The earth is burning in California. The permafrost is getting less.

The corona pandemic has thrown all of our daily routines out of balance.

People are silenced, their lives are threatened in Russia and Belarus, China and Hongkong.

People are on the run, take immense risks with the desire to move to a healthy city and are then bitterly disappointed and traumatized in refugee camps.

 

Again and again one hears voices that it has never been so bad in our world. But human history is full of crises. No matter which history book you open it is about diseases, war, power and sometimes how a path of reconciliation can go.

Every year in October we celebrate our unity day in Germany. A long cold war has come to a conciliatory end.

Prayer played a major role in the demonstrations in the former GDR.

How close can you get the current crisis news? Am I existentially threatened myself? Can I make a difference as an individual?

Jeremiah 29:7 even asks us to do something ourselves. Namely to do something for a better world AND to pray. Let’s pray together, for that our earth, our cities are doing well again. Let’s pray that refugees lead a decent life and that right-wing slogans are silenced.

Let’s pray for freedom of speech in all cities and villages. Let’s pray together the Lord’s prayer, which connects us all. Let’s pray for ourselves and let us hear God’s voice.

We trust in our belief in the well-known african proverb:

“many little people in many small places can change the face of the world.”

 

Prayer: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl. Jeremia 29, 7, Monatsspruch für Oktober

 

Als Bürgerinnen und Bürger haben wir in Deutschland immer wieder die Möglichkeit, unser Schicksal im Staat und in den Gemeinden mitzubestimmen – und hoffentlich nehmen wir diese Gelegenheiten auch wahr. Denn die ursprünglichen Hörer*innen des Jeremia-Wortes hatten die Möglichkeiten nicht, sich selbst zu entscheiden. Sie lebten in der Verbannung fern der alten Heimat, ohne Recht auf Mitsprache. Aber wer an Gott glaubt, braucht und darf nicht resignieren und die Hände verzweifelt in den Schoß legen. Zum Beten an den lebendigen Gott sind wir auch als Christ*innen aufgerufen. Das schließt die Teilnahme an Demonstrationen für Frieden und Bewahrung der Schöpfung nicht aus.

Hier heißt es: der Stadt Bestes. Aber wörtlich klingt es viel grundsätzlicher: Sucht das Heil, den Frieden der Stadt – wenn in ihr Frieden herrscht, lebt auch ihr in Frieden.

Oft suchen wir etwas Besseres, Fortschrittlicheres, Erfolgversprechendes und Zukunftsträchtiges. Aber der Prophet ermahnt uns: Vergesst über allen euren Aktivitäten das Beten nicht, sonst kann es sein, dass euer ganzer guter Wille im Chaos endet. Denkt an eure Kinder und Enkel, werden wir ermahnt.

Bald feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. 1989 kam in Folge der Friedensgebete in Leipzig die unerwartete friedliche Wende in der deutschen Geschichte. Gebete hatten über Gewehre gesiegt. Das Wort des Propheten Jeremias hatte sich erfüllt.

 

Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
unzählig viel zu gut
bis hierher hat getan.

(Martin Rinckart)

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

Seek the welfare of the city, and pray to the Lord on its behalf, for in its welfare you will find your welfare. ESV

 

As citizens of a democratic Germany we have the possibility to influence our future through many elections at the local level as well as at the national level. And hopefully we make use of this  opportunity. The Prophet Jeremiah did not speak to free people but to people living in exile far away from home, powerless, with an uncertain future.

But who believes in the Lord does not need resigning and being desperate. As Christians we are reminded to pray to the living God. In a human perspective we may take part in demonstrations for peace and environment as well.

Our Bible translation speaks of welfare, but in the original Hebrew version it is more radical, using the word Shalom, the means unconditional PEACE, even salvation. Out of this welfare may develop. Often we have economic or political aims, success, progress, that’s what we want.

The Prophet tells us: All your own activities may be fine, but don’t forget your prayers to God. He can fulfill your wishes and end your needs. Think of your children and grandchildren. Without God’s blessing our plans can end in chaos.

The word of the Prophet Jeremiah was fulfilled when the cold war-separation in Europe ended peacefully and the so-called iron curtain fell. We thank God that not through arms, but peacefully freedom came to many eastern European countries including former German Democratic Republic. That’s why we in Germany can celebrate our Day of German Unity.

 

Now thank we all our God,
with heart and hands and voices,
Who wondrous things has done,
in Whom this world rejoices;
Who from our mothers’ arms
has blessed us on our way
With countless gifts of love,
and still is ours today.

(Martin Rinckart/translation: Catherine Winkworth)

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

Corona ist nicht vorbei, aber das Hygienekonzept steht. Die Ausstellung einBlick von Mission EineWelt hat ab jetzt wieder für Besucher*innen geöffnet.

Die Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 17 Uhr
Samstag: 10 Uhr bis 13 Uhr
Sonntag und Montag ist die Ausstellung geschlossen.

Einzelpersonen können zu den Öffnungszeiten gerne spontan vorbeikommen. Gruppen ab 5 Personen werden gebeten, sich vorab anzumelden.

Kontakt:
ausstellung@mission-einewelt.de
Telefon: 09874 9-1530