Wie hat sich die Situation bezüglich Corona in Tansania inzwischen entwickelt?

Zwischen dem ersten getesteten Fall Mitte März und heute liegen sechs Wochen. Seitdem sind 299 Fälle vom tansanischen Gesundheitsministerium bestätigt worden. Das Virus ist in der Bevölkerung in Tansania angekommen. Die wirkliche Zahl der Infizierten dürfte weit höher liegen. Die Menschen halten sich vorbildlich an die Vorgaben der Regierung: Große Versammlungen sind zu meiden, Gottesdienste weiterhin erlaubt. Die Schulen bleiben auf unbestimmte Zeit geschlossen. Die Regierung hat die Menschen aufgerufen, auf die Felder zu gehen und noch härter zu arbeiten als zuvor, da mit Hilfen aus dem Ausland nicht schnell zu rechnen sei.

Im Krankenhaus, auf öffentlichen Märkten, in Geschäften und in Restaurants sind Handwaschstationen aufgestellt worden, vereinzelt sieht man in Moshi Menschen, die Masken tragen. Im Krankenhaus dagegen ist das Tragen von Masken zur Pflicht geworden, auch die Motorradfahrer/innen versuchen, sich mit Mundschutz zu schützen.

Im Krankenhaus halten sich die Mitarbeitenden stärker an die Hygienevorschriften, mit Händewaschen nach jedem Patient/innenkontakt. Den Sicherheitsabstand einzuhalten, fällt oftmals noch schwerer.

An dieser Stelle ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Mission EineWelt-Projekten unbedingt zu erwähnen. Im Morogoro wurden auf Initiative von Ingrid Walz und Katrin Bauer Mundschutzmasken aus Khanga-Stoff, den traditionellen Stoffen in Tansanias, hergestellt und mit einem Bustransport zu uns ans KCMC (Kilimanjaro Christian Medical Centre) gesendet. Die Masken sehen nicht nur schön aus, sie helfen auch! Die Nachbestellung wurde einen Tag später für alle unsere PrevACamp District Krankenhäuser in Auftrag gegeben. Auch wenn große Kampagnen gerade nicht stattfinden können, versuchen wir in Kontakt zu bleiben und weiterhin auf Krebs und unser Center aufmerksam zu machen.

In Tansania ist der wirtschaftliche Abschwung hautnah spürbar. Von einem Tag auf den anderen ist der Tourismus zum Stillstand gekommen, Viele Angestellte sind entlassen worden. Die Tourismusbranche, der kleine Mittelstand in Tansania, kämpft ums Überleben. Durch die Schulschließungen haben die Lehrer/innen keine Arbeit mehr. Viele Ausländer/innen haben die letzten wenigen Flüge raus aus Tansania genommen, alles steht still. Jede/r fragt nach Arbeit, und das ist nur der Anfang.

 

Wie flächendeckend wird getestet?

Es wird häufiger getestet als noch im März, Die Indikation zur Testung war anfangs unzureichend, da nur Patient/innen mit Kontakt zu nachgewiesenen Covid-19-Fällen getestet wurden. Da sind viele nicht erfasst worden.

Zumindest am KCMC werden jetzt alle mit entsprechenden Symptomen getestet. Alle Testungen werden in Zusammenarbeit mit Regierungsmitarbeitenden vorgenommen. Bisher gab es in Mbeya, und Cartega, Mwanza, Kilimanjaro und Arusha weniger bestätigte Fälle. Die meisten Fälle sind in Dar es Salaam und Sansibar lokalisiert. Die Vermutung liegt nahe, dass dort auch am meisten getestet wird.

 

Kann sich aus der Testdichte ein konsistentes Bild über die Ausbreitung des Virus in Tansania ergeben?

Aus der Testdichte kann sich leider kein Bild abzeichnen. Zahlen von Krankenhausbesuchen mit Lungenerkrankungen und Gespräche mit anderen Mediziner/innen im Norden Tansanias legen nahe, dass die Erkrankung schon im Januar im Land war. Es gab zu dieser Zeit eine höhere Mortalitätsrate in Gesundheitszentren im Norden des Landes als in den Vergleichsmonaten in den Vorjahren.

Eine große Welle mit einem erwarteten Peak – wie in Europa – kann hier aber nicht erwartet werden. Die Menschen reisen nicht so viel wie in Europa, so dass sich das Virus nicht so leicht flächendeckend verbreiten kann.

Dar es Salaam hat bisher die meisten Fallzahlen, aber diese große Stadt ist nicht mit Moshi und dem Rest des Landes zu vergleichen. Hier hat nur ein Bruchteil der Bevölkerung Zugang zum Gesundheitssystem. Viele Patient/innen mit milden oder mittelschweren Symptomen werden nicht in die Krankenhäuser kommen: wegen der Angst vor Stigmatisierung und einfach wegen Geldmangel.

 

Wie haben sich Deine Arbeit und die Arbeit am KCMC generell verändert?

Unser Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Obwohl wir es sehr wertschätzen, nicht im völligen Lockdown zu sitzen. Wir können rausgehen, sogar ein paar Restaurants sind noch offen. Dennoch haben sich viele Familien zurückgezogen, und wir sind auch als Eltern nun sehr gefragt, das Homeschooling zu übernehmen. Auch Bennys Kindergarten hat geschlossen. Drei Jungs zu unterrichten und nebenher unsere Aufgaben im Krankenhaus zu erfüllen, ist ein organisatorischer Spagat. Wir haben unsere Tage im Homeoffice aufgeteilt, zusätzlich einen lokalen Lehrer eingestellt und eine Kinderbetreuung für unseren Jüngsten. Will heißen: Unser Haus ist voll von Menschen, und wir versuchen, das alles gut hinzubekommen.

Ferner überlegen wir unsere Krebsaufklärungs-Trainings auch online zu gestalten. Wir arbeiten zurzeit an einer Möglichkeit, wie es hier im tansanischen Setting umgesetzt werden kann. Ohne Smartphones und Internet geht in Tansania auch nichts mehr, was auch zukunftsweisend sein wird.

 

Wie siehst Du die Chancen, dass in Tansania das Virus unter Kontrolle gehalten werden kann?

Die Chancen stehen gut, die Krise unter Kontrolle zu halten. Die Menschen hier kennen HIV und Ebola und halten sich an die Vorschriften der Regierung. Die, die es sich finanziell leisten können, sind nach Bekanntwerden des ersten Falls sofort in die Selbstisolation. Die anderen leben weiter mit Farming und verkaufen jeden Tag so viel, dass sie abends ihr Essen haben – was sollen sie anderes machen? Aber sie tragen Masken dabei!

Das KCMC ist bis heute nicht überrannt von Corona-Fällen. Die Leute werden auch, wie gesagt, nicht kommen, wenn sie leichte Symptome haben.

Wirtschaftlich wird Tansania sehr viel Zeit brauchen, um sich zu erholen. Auch bis der Tourismus wieder läuft, wird es dauern.

Die Regierung verbreitet mit ihren Entscheidungen keine Panik. Die Devise, gemeinsam mit Gott den Virus zu besiegen, erscheint uns vielleicht erstmal fremd. Was aber tun, wenn das Land nicht mehr als 100 Intensivbetten für 55 Millionen Menschen hat? Nach unseren Einschätzungen könnten hier 400000 Menschen wegen Corona sterben.

 

Antje Henke arbeitet als Public Health-Spezialistin am Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) in Moshi/Tansania. Sie beschäftigt sich mit Krebsaufklärung und -vorsorge und hat dafür unter anderem die Aktion PrevACamp (Prevention and Awareness) entwickelt. Antje Henke wurde zusammen mit ihrem Mann Oliver, der als Onkologe am KCMC arbeitet, von Mission EineWelt ausgesendet.

 

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Adam versteckte sich mit seiner Frau vor dem Angesicht des Herrn.

1. Mose 3, 8

Da hatten zwei die Hosen (die sie noch nicht hatten) gestrichen voll. Das erinnert mich nur zu gut an die Zeiten, in denen ich als Kind etwas ausgefressen hatte und meinen Eltern auch nicht unter die Augen kommen wollte.

Solche Erfahrungen sind es wohl, die bewirken, dass wir Menschen Abstand und Distanz in menschlichen Beziehungen oft mit Negativem verbinden. Jetzt wieder: Corona, social distancing, Maskenpflicht! Wer ist da schon begeistert?

Dabei lehrt uns Jesus, dass zur Nächstenliebe auch die Distanz gehört. Liebe braucht nicht immer nur Nähe, sie braucht auch mal den Abstand. Und man muss dazu gar nichts ausgefressen haben. Wie oft berichtet die Bibel, dass sich Jesus zum Gebet ganz allein zurückzog.

Und danach kommt auch wieder eine Zeit der Nähe – idealerweise qualitativ verbesserter Nähe.

Adam und Eva bekamen immerhin ein paar Felle, und trotz Gartenverbots die Zusage weiterer Begleitung durch den Herrn. Jesus schöpfte eindeutig aus seinen Rückzugs- und Distanzzeiten immer wieder neue Kraft und vertiefte Erkenntnis über seinen Weg.

Das macht mir Mut zu behaupten, dass auch nach Corona, social distancing und Maskenpflicht Zeiten neuer und qualitativ verbesserter Nähe auf uns warten. Und hoffentlich auch neue Kraft und vertiefte Erkenntnis über unseren weiteren Weg!

 

Andacht: Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

Adam and his wife hid themselves from the presence of the LORD God amongst the trees of the garden.

Genesis 3, 8 (King James Version)

 Two people were terribly frightened, as I used to be as a child when I had done wrong and tried to hide away from my parents.

It is such experiences that make us think that distance in human relations is something bad.

Now again: Corona, social distancing, mask requirement! Who is excited about that?

But Jesus teaches us that distance is also part of love for one’s neighbor. Love doesn’t always need closeness, it also needs distance. Even if nothing is wrong. How often does the Bible tell us that Jesus retired to pray alone.

Thereafter comes a time of closeness. Ideally, improved proximity.

After all, Adam and Eve got some coats of skins and, despite the garden ban, the promise of further accompaniment by the LORD God. Jesus clearly drew new strength and deepened knowledge about his mission from his retreat and solitary times.

That makes me bold enough to say that after Corona, social distancing and the obligation to wear masks times of new and improved closeness will come. And hopefully also new strength and in-depth knowledge of our own mission!

 

Prayer: Klaus Dotzer

Illustration: Daniela Denk

Aufgrund des Corona-Virus sind Menschen auf der ganzen Welt in Not. Wir leben alle in unsicheren Zeiten. Da tut es gut, auf Gottes Souveränität zu schauen. Ich habe Psalm 46 immer geliebt. Es beginnt mit den Worten: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not“. Wir werden in unserem Leben immer wieder Probleme haben und schwierige Situationen erleben, aber wir können Zuflucht bei Jesus suchen. Er beschützt uns in schwierigen Zeiten. Wir können darauf vertrauen, dass er uns sicher durchbringt.

Hochschulen, Universitäten, Bibliotheken, Schulen, Kirchen und Missionsorganisationen sind jetzt geschlossen. Doch die Kirchen sind nicht geschlossen, sondern nur die Gebäude. Du bist die Kirche. Wir sind die Kirche. Das Absagen der Versammlungen, die wir früher hatten, bedeutet nicht, dass wir aufgehört haben, Gott anzubeten. Gott ist nicht an Orte gebunden.

Lassen Sie uns, liebe Gläubige, in dieser Situation die Familiengebete wiederbeleben und unsere Häuser zu Orten machen, an denen der Name des Herrn verkündet wird. Gott ist nicht an größere Gruppen gebunden, er kann einzelne Gebete hören, wie er es für die kollektiven Gebete tut.

Die Liebe Gottes und seine Treue zu uns sind stärker als diese schreckliche Krankheit. Wir sollten uns nicht fürchten, sondern ihm vertrauen, denn er hat gesagt, auch wenn wir durch Feuerflammen oder Wasserfluten gingen, wird er immer bei uns sein (Jes 43,2). Was er versprochen hat, wird er tun. Amen!

Andacht: Yusuph Mbago, Pfarrer der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Oberhaching und ökumenischer Mitarbeiter von Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Schwalbe und Drossel halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.

Jer 8,7

 

Die Zugvögel kommen aus den wärmeren Ländern zu uns zurück, bringen ihre Nester in Ordnung und brüten. Für uns Menschen bedeutet ihre Nähe ein Stück „heile Welt“. Der Storch, der über uns hinfliegt: Kann uns seine Gegenwart trotzdem etwas vermitteln, etwas „sagen“?

Der Prophet Jeremia fragt uns: Warum seid ihr klugen Menschen so stur, wendet dem lebendigen Gott euren Rücken zu und merkt nicht, dass die Welt aus den Fugen gerät? Kehrt um, tut Buße, ehe es zu spät ist. Gott ist eure Zukunft!

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

Even the stork in the heavens knows her times, and the turtledove, swallow, and crane keep the time of their coming, but my people know not the rules of the Lord.

Jer 8,7

 

The birds are migrating from the warmer regions back to our places, they mend their nests and start breeding. We humans see in their behavior a piece of realized peace: Free birds living with us together. Can their presence mean anything to us?

The Prophet Jeremia asks us: Why are you clever people so blind, turn your back to God, and do not realize that the world is in big trouble?

Turn around and repent before it is to late. The Lord is your future!

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

Schafft Recht und Gerechtigkeit

Jer 22,3

Heute vor sieben Jahren stürzte die achtstöckige Textil-Fabrik Rana Plaza ein. 1.136 Menschen starben, über 2.000 wurden verletzt. Schon am Tag vor dem Unglück wurden Risse in dem Gebäude entdeckt, viele Menschen wurden jedoch gezwungen, ihre Arbeit fortzusetzen. Sie hatten hauptsächlich Kleidung für den Export produziert, unter anderem für europäische Modefirmen wie Primark, Benetton, Mango, C&A, und auch für deutsche Unternehmen wie KiK oder Adler beziehungsweise deren Zuliefer/innen.

Viele Menschen verloren ihr Leben. Tausende Familien standen plötzlich vor dem wirtschaftlichen Abgrund, da die verunglückten Näher/innen oft Alleinverdiener/innen waren. Rana Plaza wurde zum Synonym für alles, was in der Bekleidungsindustrie nicht stimmte: Gier, Hungerlöhne, die Ausgliederung von Produktion und Problemen und immer schnellere Zyklen der Mode, die im Endeffekt alle fertigmachten.

Wir möchten heute der Opfer gedenken und die Erinnerung als Mahnung ansehen, dass wir uns dafür einsetzen, dass sich die Rahmenbedingungen verändern. Dazu gehört ein Lieferkettengesetz, wie es von einem breiten Bündnis der Zivilgesellschaft in Deutschland und weltweit gefordert wird. Unternehmen müssen zur Einhaltung von sozialen, ökologischen und sicherheitsrechtlichen Standards entlang ihrer Lieferketten gesetzlich verpflichtet werden. Weitere Informationen: www.lieferkettengesetz.de

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

Create Right and Justice

Jer 22,3

Today seven years ago, the eight-story textile factory Rana Plaza collapsed. 1,136 people died and over 2,000 were injured. The day before the accident, cracks were discovered in the building, but many people were forced to continue their work. They had mainly produced clothing for export, among others for European fashion companies such as Primark, Benetton, Mango, C&A and also German companies such as KiK or Adler or their suppliers.

Not only did many people lose their lives; thousands of families suddenly faced the economic abyss, as the accidental seamstresses were often the sole earners. Rana Plaza became synonymous with everything that was not right in the clothing industry: greed, starvation wages, the outsourcing of production and problems, and ever faster cycles of fashion that ended up defeating everyone.

Today, we would like to commemorate the victims and view the memory as a reminder that we are committed to changing the framework conditions. This includes the Supply Chain Act, as demanded by a broad alliance of civil society in Germany and worldwide. Companies must be legally obliged to comply with social, environmental and security standards along their supply chains. For more information: www. lieferkettengesetz. de

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

Wie ist die aktuelle Situation in Brasilien in Bezug auf Corona?

Die Situation in Brasilien ist ziemlich kompliziert. Es gibt ein exponentielles Wachstum der Erkrankungen durch das Coronavirus in mehreren brasilianischen Bundesstaaten. In diesem Moment hat das Virus die ärmste Bevölkerung erreicht, und dadurch wird die Verbreitung erhöht, da es in den Peripherien der Großstädte schwieriger ist, die soziale Isolation aufrecht zu erhalten.

Der brasilianische Präsident ist sehr besorgt um die Wirtschaft des Landes und gibt öffentliche Erklärungen ab, die denen des Gesundheitsministeriums und der Gesundheitsorganisationen widersprechen. Seinen eigenen Gesundheitsminister kritisiert er und er selbst missachtet Vorgaben zum Abstandhalten. Er nimmt den Kontakt zu seinen fanatischen Anhänger/innen durch Händeschütteln auf und demonstriert damit sein egozentrisches Verhalten vor der Tür des Palácio do Planalto, dem Regierungspalast in Brasilia. In einer offiziellen Erklärung sagte er, dass das Coronavirus mit einer kleinen Grippe oder Erkältung vergleichbar sei. Seine Haltung bekräftigte er immer wieder, und motiviert einen Teil der Bevölkerung, dass sie die Geschäfte öffnen und auf die Straße gehen sollten, um die wirtschaftlich schwierige Situation zu minimieren.

 

Wie geht es mit dem Projekt weiter?

Unser Projekt hat seine Aktivitäten unterbrochen. Davon sind Hunderte von Familien direkt betroffen, da sie von Wohltätigkeitsaktionen abhängig sind, um nicht an Hunger zu sterben. Mit Sicherheit leiden viele Menschen in der Armensiedlung São José, São Paulo, Hunger. Die Dynamik in der Vila São José hat sich drastisch verändert. Es halten sich, laut Mobilfunkdaten, nur noch 50 Prozent der Einwohner/innen an das Gebot der sozialen Isolation. Vom Projekt her sind uns im Moment die Hände gebunden. Wir können nicht viel tun.

Das Programm des Versöhnungsprojekts hat Kisten und Kits mit Grundnahrungsmitteln, Hygiene- und Reinigungsprodukten gespendet, aber es reicht nur für 10 Prozent der teilnehmenden Familien, was im Hinblick auf die Bedürfnisse der Gemeinde sehr wenig ist.

Das Leben in den Häusern ist von Angst gekennzeichnet, da unsere Häuser klein und ohne Freizeitbereiche sind. Unsere Kinder haben die Gewohnheit, auf der Straße zu spielen und Freunde zu treffen. Es ist eine Herausforderung, sie gesund zu halten und vor psychischer Gewalt zu schützen. Wir haben festgestellt, dass in vielen Haushalten, vor allem bei Verwandten, Nachbarn und engen Freunden, in denen Gewalt eine Realität ist, häufig Schreie, Weinen und Gewalttätigkeiten zu hören sind. Mitten in all dem vernünftig zu bleiben, ist eine große Herausforderung. Glücklicherweise kann ich durch die Traumapsychologie meine eigenen Ressourcen aktivieren und dadurch psychisch stabil bleiben.

 

Wie viele dokumentierte Infektionen gibt es?

São Paulo verzeichnet 1.134 durch die Krankheit verursachte Todesfälle und 15.914 bestätigte Fälle. In Rio de Janeiro gibt es 5.552 Fälle und 490 Todesopfer.

In Minas Gerais gibt es offiziell 47 Todesfälle und 1.283 bestätigte Fälle. Ceará zählt 3.910 Infizierte und 233 Todesfälle. Rio Grande do Sul, Rio Grande do Norte, Distrito Federal und Mato Grosso do Sul bestätigten ebenfalls steigende Infektionszahlen und mehr Todesfälle.

Acre bestätigte den achten Todesfall in diesem Bundesstaat.

In den frühen Morgenstunden des Mittwochmorgens bestätigte Pará 103 neue Fälle und kommt somit auf 1.195 Infizierte.

Die jüngste Bilanz des Gesundheitsministeriums, die am Mittwoch, 22. April, veröffentlicht wurde, weist 45.757 bestätigte Fälle und 2.906 Todesfälle aus.

Aktuell gibt es mehr als 13.000 Tests, die darauf warten, ausgewertet zu werden, und viele davon sind schlecht gelagert. Es ist unmöglich, das tatsächliche Ausmaß der Pandemie zu kennen.

 

Was wird getan, um die Bevölkerung aufzuklären?

Der pädagogische Teil der Aufklärung wird durch Kampagnen in den wichtigsten Kommunikationskanälen inklusive der Sozialen Netzwerke auf sehr gute Art und Weise geleistet. Ich glaube, dass ein guter Teil der Bevölkerung Zugang zu Informationen über den Umgang mit dem Virus hat. Das Problem ist, dass ein Teil der Bevölkerung nicht über die Schutzmaterialien verfügt und dass in den Stadt-Randgebieten die Wasserversorgung schlecht ist. In São Paulo herrscht großer Wassermangel. Von 22 Uhr bis 6 Uhr morgens wird das Wasser abgeschaltet und der Wasserdruck ist sehr niedrig, so dass in den Armensiedlungen teilweise kein Wasser ankommt.

 

Werden bereits Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus ergriffen?

Viele Maßnahmen sind bereits ergriffen worden, zum Beispiel:

– Erlass der sozialen Isolation mit Schließung aller nicht systemrelevanten Geschäfte und Einrichtungen

– Erlass zur Verwendung einer Gesichts-Maske / Mund- und Nasenschutz an öffentlichen Orten

– Schließung und Isolierung von Parks, Stränden und Plätzen

– Schaffung einer Soforthilfe in Höhe von 600 Brasilianischen Real für jede Familie, die arbeitslos, selbständig und Empfängerin des Familienzuschusses ist.

Letztere Aktion hat zahlreiche Probleme verursacht, da die Menschen vor den Behörden Schlange stehen, um eine Bestätigung über ihre Bedürftigkeit zu bekommen.

Raimundo Nonato de Souza zum Beispiel wartete 17 Stunden lang im Bundesfinanzamt in Madureira, im nördlichen Teil von Rio. Er ist seit 10 Jahren arbeitslos und lebt von der Hand in den Mund. Es gibt viele Brasilianer/innen denen es ähnlich ergeht.

Viele Personen in Rio de Janeiro wurden umgesiedelt. Gleichzeitig hat sich ein Solidaritätsnetz gebildet, um den Ärmsten zu helfen, damit sie sich das nötigste an Nahrungsmitteln erwerben können.

 

Was tut die Politik?

Der Gesundheitsminister Mandetta wurde am letzten Wochenende entlassen, und Bolsonaro trifft sich weiter öffentlich mit seinen Anhänger/innen.

 

Der Sozialpädagoge Luiz Alves ist Leiter des Projekts Reconciliação (Versöhnung) der Lutherischen Kirche in Brasilien. Das Projekt hat seinen Standort im Stadtteil São José in São Paulo. Die Zahlen sind vom 22. April 2020.

Übersetzung: Hans Zeller

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Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht!

Jes 44,21

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Heb 10,35

 

Wir danken dir, Herr, unser Gott: Wie du dein Volk Israel von Anfang an liebst und nicht vergisst, so sind auch wir bei dir nicht vergessen und in deiner Liebe aufgehoben. Daran wollen wir uns erinnern und täglich, darauf neu vertrauen. (Kl: Joh 17,9.19:: Bl: 1.Pet 1,1-12)

 

Welch starke Worte gibt uns die Tageslosung heute mit:

Ich vergesse dich nicht!

Werft euer Vertrauen nicht weg. Es wartet eine Belohnung!

Wir danken dir Gott! Dass du uns nicht vergisst und wir uns deiner Liebe sicher sein können!

Vertrauen wir täglich neu auf dich und schöpfen Zuversicht.

 

In diesen Tagen müssen wir uns in Geduld üben und nicht nachlassen, die uns auferlegten Beschränkungen, Einschränkungen und Verbote zu akzeptieren. Wir wissen, dass Beschränkungen nur in kleinen Schritten gelockert werden können und leben mit der Unsicherheit, was als nächstes passieren wird. Wann werden wir unsere Familie und Freunde wieder treffen können? Wann wird Arbeitsalltag, Schulunterricht und Kindergartenbetreuung wieder so sein, wie wir es gewohnt sind? Mit den täglichen Emotionen und Gefühlen müssen wir zurechtkommen. Wut, Angst, Traurigkeit, aber auch Freude, Glück und Zufriedenheit.

In all diesen Unsicherheiten können wir auf Gott vertrauen, uns seiner sicher sein. Er vergisst uns nicht. Wir brauchen großes Vertrauen in Politik und Gesellschaft. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben und auf eine Belohnung vertrauen. Wir spüren immer wieder einen fast verloren geglaubten Zusammenhalt zwischen Menschen und Gruppen. Wir sehen digitale Kreativität, wie Glaube gemeinsam gelebt werden kann. Wir machen uns Gedanken und hören, wie wir unsere Partnerkirchen unterstützen können. Sind gemeinsam in Glaube und Gebet vereint. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Welt und unser Alltag weiter verändert. Und welche Belohnungen nach der Zeit der Pandemie auf uns warten.

Wir danken dir Gott, für unsere neu gewonnene digitale Kreativität. Wir danken dir, für allen Austausch in unseren Familien. Wir danken dir, dass du uns zeigst, was unsere Gärten und unsere Umwelt im Frühjahr bereithält. Manches haben wir lange nicht mehr so wahrgenommen, gehört, geschmeckt, beobachtet – Du vergisst uns nicht.

Wir können uns gerade in dieser Zeit deiner Liebe sicher sein. Aus ihr schöpfen wir täglich neue Zuversicht und stärken unser Vertrauen in unser Tun und Wirken.

So stärkt uns unser Glaube in diesen Zeiten und wir können uns von Gottes Segen beschützt fühlen. Amen

 

Andacht: Sara Neidhardt, Ausstellung einBlick, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

I have made you; you are my servant; O Israel, I will not let you go out of my memory.

Jes 44,21

So do not give up your hope which will be greatly rewarded.

Heb. 10,35

 

Thank you, Lord, our God: as you love your people Israel from the beginning and bear it in mind, we have also not been forgotten and we are in good hands. We want to remember that and trust in it every day.

 

The motto of today offers us strong words:

I don’t forget you!

Don’t lose your trust. A reward is waiting for you!

We thank you Lord! You don’t forget us and we can be certain of your love!

We trust in you and are confident day after day.

 

We must be patient in these days and continue to accept the imposed restrictions and prohibitions. We know that restrictions can only be relaxed in small steps and we live with the uncertainty what happens next. When do we meet again with family and friends? When will work life, school lessons and kindergarten be the same again? We must be able to cope with the emotions and feelings every day. Anger, fear, sadness but also joy, happiness and satisfaction.

In these uncertain times we can trust in God, we can be sure of it. He keeps us in mind. We have to trust in politicians and society. We should not lose hope and expect a reward.  We experience a great social cohesion between people who had been give up for lost. We can see how faith is lived together with help of digital creativity. We think about how we can support our partner-churches. They are united in prayer. We are excited about how the world and everyday life will change and which rewards await us beyond the pandemic period.

We thank you Lord, for our newfound digital creativity. We thank you for the exchange within our families. We thank you for showing us what nature offers us in spring. Not seen, heard, smelled, watched for a long time. You keep us in mind.

We can be certain of your love particularly now. We are confident and strengthen our trust in what we do.

Our faith helps us in this day and age and we can feel protected by God’s blessing. Amen.

 

Prayer: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

WhatsApp Messages mit Freund/innen aus Tansania und Kenia enden oft mit „Lasst uns füreinander beten“ oder „Gott bewahre euch“. Füreinander beten ist ein wichtiger Aspekt christlicher Spiritualität. Gott begleitet uns, wir reden mit ihm über das, was uns beschäftigt, und vertrauen, dass er auf unsere Anliegen eingeht. Wir denken dabei auch an die Menschen, mit denen wir weltweit verbunden sind. Hier finden Sie ein paar Anregungen, wie wir sie in den Blick bekommen können:

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

WhatsApp messages from friends in Tanzania and Kenya often end with „Let us pray for each other“ or „May God keep you“. Praying for each other is an important aspect of Christian spirituality. God accompanies us, we talk to him about our concerns and trust that he will respond. We also think of the people with whom we are connected worldwide. Here are a few suggestions on how we can get them into focus:

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Daniela Denk

Eile, mir beizustehen, Herr, Du meine Hilfe.

Ps 38,23

 

Liebe lesende Gemeinde,

Vieles hat mich in den letzten Wochen ermutigt: freundliche Menschen, gute Worte, tolle Betrachtungen zu Karfreitag und Ostern. Und auch die Nachrichten über die Entwicklung der Corona-Infektionen in Deutschland lassen hoffen.

Umso mehr bedrücken mich Bilder aus anderen Ländern, zum Beispiel aus den Townships in Südafrika. Die Menschen dort sind der Pandemie völlig hilflos ausgeliefert – nicht nur dem Virus sondern einer zum Teil brutalen Polizei.

Wenn ich solche Situationen wahrnehme, fühle ich mich hilflos. Wo bleibt die Ermutigung, die ich zu Ostern erfahren habe?

Eile, mir beizustehen, Herr, Du meine Hilfe.

Wenn ich diese Psalmworte lese, ist es ein ganz schlichter Gedanke, der mich aufbaut: In bestimmten Situationen unseres Lebens kann nur Gott retten. Wer das wirklich begreift, dem ist schon geholfen. Das hört sich so simpel und naiv an. Aber ich glaube wirklich, dass Menschen genau das widerfahren kann: Wenn sie am Boden liegen oder sich ausgeliefert fühlen, dass sie auf einmal wissen: „Ich kann mich jetzt nur noch in der rettenden Hand Gottes bergen.“

Das kann geschehen in einem einsamen Wohnzimmer, auf einem Krankenbett, in einem Slum, in einem leeren Ladengeschäft, in einem Flüchtlingslager. Es kann passieren, dass jemand dort wirklich begreift: „Nur Gott kann mich retten“. Das ist für mich ein Ostererlebnis, wenn jemand in tiefster Dunkelheit so gestärkt wird. „Nur Gott kann retten“ – Diese Worte kommen entweder ganz von innen – oder ganz von außen. Sie ändern nichts – und alles!

 

Andacht: Ulrike Bracks, Kirchliche Studienbegleitung, Neuendettelsau

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Come quickly to help me, my Lord and my Savior.

Ps 38,23

Dear reading community,

there were many things which encouraged me during the last weeks: friendly people, good words,

awesome reflections regarding Good Friday and Easter. And also the news about the development of the Corona infections in Germany offer hope.

All the more I’m worried about pictures from other countries, for example from the townships in South Africa. The people there are powerless against the pandemic – not only against the virus but also against partly brutal police attacks.

When I perceive such situations I feel helpless. Where is the encouragement I experienced at Easter?

Come quickly to help me, my Lord and my Savior.

When I read these Psalm passages, a simple thought encourages me: in certain situations of our live only God can save. Who really understands this, is already helped. This sounds simple and naive. But I really believe that this can happen to human beings: when they lie broken and feel helpless, they know at once: “Now I only can rescue me in the saving hand of God.”

This can happen in a lonely living room, at the sickbed, in a slum, in an empty retail shop, in a refugee camp. It can happen, that someone really understands: “only God can save me”. When someone is strengthened in deepest darkness, that is an Easter moment for me. “Only God can save” – These words come either from inside or from quite outside. They change nothing – and all!

 

Prayer: Ulrike Bracks

Illustration: Daniela Denk

Befreit von der Sünde und in den Dienst Gottes gestellt, habt ihr die Frucht, die Heiligung schafft, und als Ziel ewiges Leben.

Römer 6,22

Vor einer Woche haben wir Ostern gefeiert. Jesu Tod und Auferstehung enthält die klare Botschaft, dass das Leben stärker ist als der Tod! „Du bist heilig!“, sagt uns Gott zu. Das heißt so viel wie „Du gehörst zu Gott! Gott hält dich in seiner Hand, du bist umgeben und getragen von seiner Liebe“.

Gerade angesichts einer Welt, die voll von Unheil, Widersprüchen und Verletzungen ist, ruft Gott uns zu: „Ich liebe dich, du kannst heil werden und selbst für andere heilsam werden.“

Verletzen, verletzt sein und werden ist Grundbestandteil menschlicher Erfahrung. Wenn wir uns auf Gottes Liebe einlassen, können wir Teil werden vom Ostergeschehen.

Gott liebt diese Welt und die Menschen darin und möchte die Welt heilen. In den Begegnungen mit den einzelnen Menschen, aber auch die Welt im Gesamten. Dazu braucht Gott uns, jede und jeden Einzelne/n von uns. Nicht nur in Corona-Zeiten können wir zu Alltags-Held/innen oder Heiligen werden, wenn wir uns einsetzen für andere, wenn wir solidarisch sind und für ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen eintreten. Wenn wir nicht nur auf uns selbst schauen, sondern bedacht sind auf das Wohlergehen unserer Mitmenschen und Mitwelt.

Du bist heilig!

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

Liberated from sin and placed in the service of God, you have the fruit that creates sanctification and as your goal eternal life.

Romans 6:22

One week ago we celebrated Easter. Jesus‘; death and resurrection contains the clear message that life is stronger than death! „You are holy!“, God promises us. That means you belong to God! God holds you in his hand, you are surrounded and carried by his love. Especially in the face of a world full of disaster, contradictions and injuries, God calls out to us: „I love you, you can be healed and become healing for others.“ To hurt, to be hurt and to become hurt is a basic component of human experience. If we get involved in God’s love, we can become part of the Easter event. God loves this world and the people in it and wants to heal the world. In the encounters with the individual people, but also the world as a whole. For this God needs us, each and every one of us. It is not only in Corona times that we can become everyday heroes or saints if we stand up for others, if we show solidarity and stand up for a dignified life for all people. When we do not only look at ourselves, but are concerned about the well-being of our fellow men and the world around us. You are holy!

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk