Wiedergewählt: Lucas Kedabing, Jack Urame, Bernard Kaisom (v.l.n.r.) Foto: Kimberly Sep

Wiedergewählt: Lucas Kedabing, Jack Urame, Bernard Kaisom (v.l.n.r.) Foto: Kimberly Sep

Bischof Jack Urame, sein Stellvertreter Lucas Kedabing und Generalsekretär Bernard Kaisom sind weitere vier Jahre im Amt. Das Führungstrio der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG) wurde im Rahmen von deren 32. Synode am 16. Januar 2020 von der deutlichen Mehrheit der Synodalen wiedergewählt.

Für Mission EineWelt ist das eine gute Nachricht. Das macht Thomas Paulsteiner, Leiter des Referats Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien, deutlich: „Die Wiederwahl von Dr. Jack Urame, Lucas Kedabing und Bernard Kaisom bringt für unsere Partnerschaftsarbeit ein großes Plus an Kontinuität. Damit können die unter Dr. Jack Urames Leitung begonnenen Reformvorhaben und Konsolidierungsprozesse erfolgreich weitergeführt werden. Wir freuen uns auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit in dieser traditionsreichen Partnerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.“

 

 

Zum Geburtstag viel Glück. Fritz Uhl hat diesen Wunsch, der ja traditionell den „Geburtstagskindern“ gilt, mal anders interpretiert. Zu seinem 80. Geburtstag hat der frühere Inhaber eines Nähmaschinengeschäfts in Rothenburg anderen ein großes Geschenk gemacht. Er verkaufte ein Stück Land aus seinem Besitz und spendete den Erlös für ein Bildungsprojekt der lutherischen Gemeinde in Sawe, Tansania. Dort bekommen Kinder, darunter viele Waisen, eine schulische und handwerkliche Ausbildung. Zur Feier seines Geburtstags übergab Uhl einen Scheck über 5000 Euro an Claus Heim, Tansaniareferent bei Mission EineWelt, der sich im Namen der tansanischen Kirchengemeinde herzlich für die Spende bedankte.

Fritz Uhl unterstützt seit 1978 immer wieder Projekte in Tansania. Unter anderem sammelte er in Deutschland Nähmaschinen, reparierte sie und schickte sie in das ostafrikanische Land. Dort wurde sie an junge SchneiderInnen vergeben, damit diese sich eine Existenz aufbauen konnten. Seine jüngste Spende widmete der Jubilar auch seiner verstorbenen Frau Elfriede. Diese habe sein Engagement für Tansania immer unterstützt, sagte Uhl.

Am 18. Januar 2020 wurde Klaus Dotzer mit einem feierlichen Gottesdienst in der Nikolaikirche in Neuendettelsau offiziell als neuer Leiter des Afrikareferats von Mission EineWelt eingeführt. Der 57-jährige Theologe ist Nachfolger von Reinhard Hansen, der zum 1. Oktober 2019 in die passive Phase der Altersteilzeit eingetreten ist. „Wir freuen uns und fühlen uns unglaublich bereichert, mit dir zusammenarbeiten zu können“, begrüßte Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann den neuen Referenten.

Eine Kirche für die Menschen – das ist die Vision von Klaus Dotzer, die, wie er in seiner Einführungspredigt herausarbeitete, für ihn kein dahingesagter und mithin trivialer Allgemeinplatz ist, sondern ein zutiefst verinnerlichtes Credo und die zentrale Messlatte seiner Arbeit: „Was wir als Kirchen tun, das muss am Ende des Tages irgendwann und irgendwie immer auch das Leben der Menschen an der Basis unserer Gemeinden erreichen und ihnen zugutekommen – in Afrika, und hier bei uns. Daran wird sich auch meine eigene Arbeit als Afrika-Referent messen lassen müssen.“ Für seine neue Aufgabe bringt Dotzer eine breite Palette an Qualifikationen und Erfahrungen mit. Direkt nach seiner Ordination arbeitete er zwischen 1993 bis 2003 als Schatzmeister für die Evangelisch-Lutherische Kirche im Kongo sowie als Gemeindepfarrer in Mombasa und Leiter des Referats Christian Education für die Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche. Er spricht Englisch, Französisch und Kiswahili und hat zudem therapeutische Zusatzausbildungen absolviert.

Auch während seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Deutschland von 2003 bis 2019, zuletzt in Kempten, ist Dotzers Beziehung zu Afrika lebendig geblieben. „Mein Afrika, das sind die Menschen dort, für die ich als Pfarrer da sein durfte und durch die ich in meinem Glauben wachsen und zu dem werden durfte, der ich heute bin. Für diese Menschen möchte ich da sein. Und diese Menschen möchte ich auch uns hier in Deutschland nahebringen“, sagte der neue Afrika-Referent.

Von 25. Januar bis 2. Februar 2020 findet in der Nürnberger Villa Leon die 43. Lateinamerikawoche statt. Umrahmt von Musik, zeitgenössischer Kunst und einer Ausstellung über die sozialen und ökologischen Folgen des exzessiven Gold- und Kupferbergbaus geht es in Vorträgen, Diskussionen und Workshops um die aktuelle Lebenssituation der Menschen in den Ländern Lateinamerikas. Ein zentraler Kontext der Diskussionen ist dabei die Wechselwirkung politischer und ökonomischer Entscheidungen auf lokaler und globaler Ebene.

Die diesjährige Lateinamerikawoche beschäftigt sich inhaltlich mit den aktuellen Entwicklungen in Mexiko nach eineinhalb Jahren Regierung des Hoffnungsträgers López Obrador und der Frage, wie es nach Putschen und Putschversuchen mit den bisherigen Linksregierungen in Lateinamerika weitergeht.

Ebenso werden die Auswirkungen der US-Politik in Kuba und Brasilien unter die Lupe genommen sowie fragwürdige Entwicklungszusammenarbeit im Agrarsektor, die mehr Rendite als Hilfe zum Ziel hat. Ein aktueller Schwerpunkt ist die deutsche und europäische Klimapolitik, deren Versagen in Lateinamerika massive soziale und ökologische Folgen hat, und die mögliche Rolle der Zivilgesellschaft auf beiden Kontinenten.

Auftakt und Ende der Veranstaltungswoche markieren Konzerte mit Weltmusik aus den Anden und argentinischem Tango, eine Lesung und das interkulturelle Familienfest „fiesta latina“. Am 26. Januar um 18 Uhr findet ein Gottesdienst zum 40. Todesjahr des für seinen Einsatz für Gerechtigkeit ermordeten salvadorianischen Bischofs Oscár A. Romero statt.

Umrahmt wird das Programm von einer Ausstellung mit Gemälden des brasilianischen Malers Arão Pinto sowie der Ausstellung „Bergwerk Peru“, die die sozialen und ökologischen Folgen der Ausbeutung von Rohstoffen wie Gold und Kupfer, zum Beipsiel für die IT- und Elektronikindustrie, thematisiert. Zu diesem Thema werden auch Workshops für Gruppen und Schulklassen (ab 12 Jahren) angeboten (Anmeldung bei Gisela Voltz).

 

Weitere Informationen

Gisela Voltz

gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.0911-36672-0

 

Programm

www.lateinamerikawoche.de

Mission EineWelt trauert um Johannes Triebel, der am 8. Januar 2020 im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Die Mission wurde dem promovierten Theologen, so wurde es oft gesagt und geschrieben, in die Wiege gelegt und bestimmte weitestgehend sein berufliches Wirken. „Mit Johannes Triebel verlieren wir einen leidenschaftlichen und kompetenten Protagonisten des Dialogs. Im Verhältnis von evangelikaler und landeskirchlicher Mission spielte er ebenso eine zentrale Vermittlerrolle wie für den interreligiösen Dialog auf internationaler Ebene“, würdigt Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann den Verstorbenen.

Triebel wurde am 8. Februar 1945 in Salisbury im damaligen Rhodesien, heute Harare in Simbabwe, als Sohn eines MissionarInnenehepaars geboren. Ab 1947 lebte er mit seinen Eltern in Berlin. Nach einer missionarischen Ausbildung im Brüderhaus Tabor in Marburg studierte er in Berlin, Neuendettelsau und Erlangen Theologie. Seine 1974 vorgelegte Doktorarbeit hatte das Thema „Die Bekehrung als Ziel der missionarischen Verkündigung. Die Bedeutung Walter Freytags für die Missionstheologie der Gegenwart“.

Kaum hatte er sein Vikariat in Erlangen absolviert, wechselte Triebel zum damaligen Missionswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, das ihn 1976 nach Tansania entsandte. Dort arbeitete er zunächst als Distriktsmissionar in Tandala, wo schon einer seiner Großonkel und sein Großvater als Missionare aktiv gewesen waren. Ab 1980 lehrte er als Dozent an der theologischen Hochschule im Makumira Systematische Theologie und Missionswissenschaft. Drei Jahre später kehrte der Theologe mit seiner Familie nach Neuendettelsau zurück, wo er im September die Leitung des 1979 gegründeten Missionskollegs, heute Referat Mission Interkulturell, übernahm. Parallel lehrte Triebel seit seiner Habilitation im Jahr 1993 an der Universität Erlangen-Nürnberg und leitete von 1997 bis 2011 den Erlanger Verlag für Mission und Ökumene. Von 1995 bis 2013 war er Vorsitzender des Evangelisch-Lutherischen Zentralverbands für Äußere Mission.

Im Jahr 2000, nach fast 25 Jahren im Dienst der Mission, wechselte Johannes Triebel vom Missionskolleg auf die damals von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern neu geschaffene Stelle des „Beauftragten für den Interreligiösen Dialog und Islamfragen“. Zudem war er von 2008 bis 2017 Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft.

 

Die Konzeption der Außenbeziehungen wurde im Zusammenhang mit der Gründung des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt im Jahr 2007 erstmals veröffentlicht. Sie bildet die Grundlage für die partnerschaftlichen und ökumenischen Beziehungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und beschreibt die bestehenden Beziehungen zu den 20 Partnerkirchen der ELKB weltweit und deren Impulse für die Arbeit der ELKB. Angesichts veränderter Voraussetzungen und Herausforderungen für die weltweite christliche Communio wurde eine Neubearbeitung der Konzeption notwendig. Die von der Abteilung C, Ökumene und kirchliches Leben, und Mission EineWelt erstellte neue Fassung steht jetzt bei Mission EineWelt zum Download bereit.

Während die globalen Schranken fallen, Informationen und Kapital immer schneller fließen, geht auch die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf. Korruption und Umweltzerstörung, totalitäre Herrschaftsformen sowie kriegerische Konflikte, die nicht selten wegen Rohstoffen geführt werden, treiben Menschen in die Flucht. Radikale Ideologien, insbesondere auch die Ideologisierung von Religionen zum Schüren von Konflikten, Protektionismus, Abgrenzung, Intoleranz und Nationalismus feiern eine Renaissance.

Für die lutherischen Kirchen weltweit entstehen so neue Herausforderungen in der täglichen Arbeit. Beispiele sind die immer internationaler zusammengesetzten Gemeinden auf lokaler Ebene, die lokal wie global gestiegene Notwendigkeit, ökumenische und interreligiöse Beziehungen zu intensivieren und nicht zuletzt auch veränderte Formen der weltweiten partnerschaftlichen Zusammenarbeit.

Diesen und weiteren Veränderungen und Entwicklungen trägt die Neufassung der Konzeption der Außenbeziehungen Rechnung. Zusammen mit den Konzeptionen zum interreligiösen Dialog und zur konfessionellen Ökumene bildet sie einen Dreiklang der weltweiten Ökumene.

Zum Download der Konzeption:

ELKB Aussenbeziehungen 2019 (PDF-DE)
ELKB Policy Statement on Foreign Relations 2019 (PDF-EN)
ELKB Concepción de las relaciones exteriores 2019 (PDF-ES)
ELKB A concepção das relações exteriores 2021 (PDF-PT)

Mission EineWelt beteiligt sich als Mitglied der Initiative Lieferkettengesetz.de an der Forderung nach einer gesetzlichen Verpflichtung deutscher Unternehmen zur Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie Umweltstandards auch entlang ihrer jeweiligen Lieferketten. Bis dato haben über 87.000 Menschen die Onlinepetition für ein Lieferkettengesetz unterschrieben. Dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und sein für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zuständiger Kollege Gerd Müller (CSU) nun ankündigen, einen entsprechenden Gesetzentwurf zu erarbeiten, darf auch als Erfolg dieses Engagements gesehen werden.

In der Adventszeit brummt das Geschäft. Die meisten BundesbürgerInnen wollen zu Weihnachten schenken und zerbrechen sich nicht selten mit viel Engagement den Kopf darüber, welche Geschenke wohl am besten für die Menschen passen, die sie beschenken wollen. Aber der Advent ist ja auch eine Zeit des Innehaltens. „Der Tag der Menschenrechte am 10. Dezember könnte ein Tag sein, an dem wir darüber nachdenken, ob unsere Geschenke unter Wahrung der Menschenrechte hergestellt wurden“, schlägt Pfarrerin Gisela Voltz, Referentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei Mission EineWelt, vor. „Die Politik muss ihre Hausaufgaben machen und endlich einen verbindlichen Rechtsrahmen für die Einhaltung von Menschenrechten durch Unternehmen schaffen. Aber auch wir KonsumentInnen können mit Geschenken aus fairer und nachhaltiger Produktion dazu beitragen, oder indem wir die Petition für ein Lieferkettengesetz unterschreiben und von den Unternehmen immer wieder ihre menschenrechtliche Verantwortung einfordern.“

„Tote bei Fabrikbränden, ausbeuterische Kinderarbeit, zerstörte Regenwälder, Hungerlöhne: Deutsche Unternehmen sind weltweit immer wieder an Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung beteiligt – ohne dass sie dafür rechtliche Konsequenzen fürchten müssen. Damit muss Schluss sein!“, fordert die Initiative Lieferkettengesetz.de, ein Bündnis aus 64 zivilgesellschaftlichen Organisationen, zu dem auch Mission EineWelt gehört. Ziel ist, dass deutsche Unternehmen gesetzlich zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang ihrer globalen Lieferketten verpflichtet werden. Außerdem fordert die Initiative, dass Unternehmen für Schäden haften müssen, die mit angemessener Sorgfalt vermeidbar gewesen wären. Eine entsprechende Petition an die Bundesregierung kann unter www.lieferkettengesetz.de unterschrieben werden.

In Bayern bemüht sich Mission EineWelt zusammen mit anderen Kooperationspartnern darum, dass auch MandatsträgerInnen die Petition unterschreiben und sich für die Einführung eines Lieferkettengesetzes einsetzen. Bereits 10 Bundestags- und 48 Landtagsabgeordnete aus Bayern haben das bisher getan. Auch der evangelische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm unterstützt die Forderung nach einem Lieferkettengesetz (www.lieferkettengesetz-bayern.de).

Auf der Kinderweihnacht des Nürnberger Christkindlesmarkts machte das Nürnberger Bündnis Fair Toys, bei dem auch Mission EineWelt Mitglied ist, zusammen mit SchülerInnen der Geschwister Scholl Realschule auf Missstände in der Spielzeugproduktion aufmerksam.

 

Als Kuscheltiere verkleidet verschenkten die SiebtklässlerInnen selbstgebastelte Sterne an BesucherInnen des Markts. Parallel dazu machten sie die PassantInnen auf Missstände und Menschenrechtsverletzungen in der Spielzeugherstellung aufmerksam. „Ganz stark, wie sich die Schülerinnen und Schüler für die Rechte der Arbeitenden in der Spielzeugproduktion einsetzen und mit welcher Freundlichkeit und Kompetenz sie das, was sie über die Arbeitsbedingungen in Spielzeugfabriken gelernt haben, den Besucherinnen und Besuchern der Kinderweihnacht nahebringen“, begeisterte sich Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung und Politik bei Mission EineWelt.

 

Interessierte konnten sich am Stand des Nürnberger Bündnisses Fair Toys dann weitergehend informieren. Über die haarsträubenden Arbeitsbedingungen in der Spielzeugindustrie im Allgemeinen, aber auch über den gerade erschienenen „Toys Report 2019 – Eiskönigin im Sweatshop“. Zum Kinostart des Disney-Films „Die Eiskönigin II“ enthüllt er die unwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in chinesischen Spielzeugfabriken, in denen unter anderem auch Merchandise-Artikel zum Film produziert werden. Verdeckte ErmittlerInnen der Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch haben im Auftrag der Christlichen Initiative Romero (CIR) als Fließband-ArbeiterInnen gravierende Arbeitsrechtsverletzungen festgestellt. Zu den AuftraggeberInnen der fünf in gefährlichen Einsätzen untersuchten Fabriken gehören die internationalen Konzerne Disney, Hasbro, Mattel und Lego.

 

Der Toys Report 2019 zum Download:

https://www.ci-romero.de/toys-report-2019/

 

Wer diese organisierte und rücksichtslose Ausbeutung von Menschen nicht unterstützen möchte, sollte „beim Einkaufen nachfragen, wo das Spielzeug herkommt“, schlägt Bergmann vor. Ganz konkret gibt es seit kurzem auch die Möglichkeit, die Forderung nach einem Lieferkettengesetz zu unterstützen. Dieses, so Bergmann, erzwinge „wenigstens ein Mindestmaß an Verantwortung bei den Unternehmen“.

 

Wer die Petition für ein Lieferkettengesetz unterzeichnen möchte, kann das hier tun:

https://lieferkettengesetz.de/

(auf der Seite nach unten scrollen)

Undramatisch, ambivalent, witzig und immer mittendrin im Leben. Diese Eigenschaften sind den Bildern des diesjährigen Fotowettbewerbs für Freiwillige von Mission EineWelt zu eigen. Die TeilnehmerInnen aus dem IEF (Internationale Evangelische Freiwilligendienste)-Programm hatten 18 Bilder eingereicht. Die fünfköpfige Jury kürte drei Siegerfotos.

Der mit 300 Euro dotierte 1. Preis des Wettbewerbs geht an Vincent Gewert. Sein Foto zeigt eine Gruppe Menschen auf den Fidschi-Inseln, die angesichts eines aufziehenden tropischen Sturmes möglichst schnell mit dem Bus nach Hause fahren wollen. Wegen der fehlenden Fenster verspricht das Fahrzeug nur bedingt Schutz vor Regen.

Die Jury ist begeistert von der Reichhaltigkeit der Interpretationen, zu denen das Bild einlädt. Der Fotograph nimmt die BetrachterInnen mit in die Lebensrealität der wartenden Menschen und zeigt, quasi symptomatisch, eine Situation zwischen Fragilität und Bedrohung. Das Bild erzählt weder dramatisierend noch romantisierend vom Leben im und mit dem Klimawandel, während es sich farblich interessanter Kontraste zwischen grellen Leitpfählen und Tropensturmgrau bedient.

 

Auf Platz 2, honoriert mit 200 Euro, wurde ein Foto von Daniel Fischer gewählt. Er fotografierte Frauen aus Lataro, Papua-Neuguinea, auf dem beschwerlichen Rückweg in ihr Dorf, der momentan zusätzlich durch eine Straßenbaustelle erschwert wird. Die Baustelle ist jedoch zugleich auch Hoffnung auf eine bequemere Zukunft – wenn die Straße einst fertig sein wird.

Die Jury lobt die Ambivalenz, die der Fotograf mit dem Bild einfängt. Es bleibt die Frage, ob und für wen das Leben durch die Straße leichter wird.

 

Über Platz 3 und 100 Euro darf sich Katharina Enser freuen: Sie fotografierte den Evangelisten Godbless Shao, der eine Schaukel aus alten Fahrradketten und einem Stück Holz, befestigt an zwei toten Palmen, entdeckte. Shao arbeitet bei HuYaMwi, einem Waisenkinderprojekt in Mwika, Tansania.

Die Jury hebt die gelungene Bildkomposition mit der Tiefe der Landschaft hinter dem Bildfokus hervor. Der Mensch auf der Schaukel wirkt frei und behütet zugleich. Das Bild strahlt auf unterschiedlichste Weisen: Himmel und Mensch lachen freudestrahlend, während die BetrachterInnen, überrascht ob der Kreativität, eine Schaukel ‚in the middle of nowhere‘ zu bauen, auf ein Bild voller Lebensfreude und Humor schauen.

 

Zur Jury des Fotowettbewerbs gehörten in diesem Jahr Johanna Haberer (Professorin für Christliche Publizistik an der FAU Erlangen-Nürnberg), Hanns Hoerschelmann (Direktor von Mission EineWelt), Jürgen Bergmann (Leiter des Fachreferats Entwicklung und Politik bei Mission EineWelt), Daniela Denk (Grafik-Designerin bei Mission EineWelt) und Thomas Nagel (Leiter Presse/Medien bei Mission EineWelt). Weiterlesen

Die Zahlen, die das Joint United Nations Programme on HIV/AIDS, UNAIDS, für das Jahr 2018 ermittelt hat, sprechen eine deutliche Sprache: Frauen und Mädchen sind weltweit in besonderer Weise von HIV/AIDS bedroht, da sie häufig Opfer von sexueller Gewalt werden. Noch immer erleben etwa 35 Prozent aller Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt in ihrem Leben. Und jede Woche infizieren sich rund 6000 junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren mit HIV. Im südlichen Afrika treffen vier von fünf Neuinfektionen bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren Mädchen. Junge Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren leben im Vergleich zu gleichaltrigen Männern doppelt so häufig mit HIV.

Pfarrerin Margaret Obaga aus Kenia, ökumenische Mitarbeiterin bei Mission EineWelt, beschreibt die Situation in ihrer Heimat so: „Mädchen und Frauen sind besonders von HIV/AIDS betroffen, weil ihnen in der kenianischen Gesellschaft vielerorts noch immer nicht die sexuelle Selbstbestimmung über den eigenen Körper zugestanden wird. Sexuelle Belästigungen, Missbrauch und Vergewaltigungen sind leider im weiblichen Alltag in Kenia keine Seltenheit. Ein großes Problem ist auch die hohe Arbeitslosigkeit, die die Männer vom Land in die Städte treibt und Familien zerreißt. Männer stecken sich in der Stadt mit HIV an und infizieren dann ihre Frauen. Da HIV/AIDS sowie sexuelle Gewalt gegen Frauen immer noch gesellschaftliche Tabuthemen sind, trauen sich viele Betroffene nicht, dies öffentlich zu machen, aus Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung. Hier setzt auch die Arbeit der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (KELC) an. Sie bietet seelsorgerliche Hilfe an und versucht durch Aufklärungsarbeit, die Menschen in ihren Gemeinden für Frauenrechte und das Thema HIV/AIDS zu sensibilisieren. Wichtig ist auch, den Betroffenen und ihren Familien Schutz und Sicherheit zu geben.“

Dafür will sich die Theologin auch einsetzen, wenn sie im Dezember wieder zurück nach Kenia geht.

Zwar ist seit Jahren die Zahl der HIV-Neuinfektionen weltweit rückläufig, derzeit leben rund 37,9 Millionen Menschen mit HIV/AIDS. Aber immer noch wissen ungefähr 20 Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Infektion und knapp 40 Prozent der Infizierten haben keinen Zugang zu einer HIV-Behandlung. Damit sich das ändert, ist es wichtig, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken sowie weitere Risiko-Gruppen wie Schwule und LGBTI aus ihrem diskriminierten Status herauszuholen.

 

Weitere Informationen:

Gisela Voltz, Mission EineWelt, Referat Entwicklung und Politik

gisela.voltz@mission-einewelt.de