IECLB-Präsidentin Silivia Genz (r.) und MEW-Brasilienreferent Geraldo Grützmann (l.) feiern die Aktualisierung der Dreier-Partnerschaftsvereinbarung von IECLB, CILCA und ELKB während der Frühjahrssynode 2023 der ELKB

IECLB-Präsidentin Silivia Genz (r.) und MEW-Brasilienreferent Geraldo Grützmann (l.) feiern die Aktualisierung der Dreier-Partnerschaftsvereinbarung von IECLB, CILCA und ELKB während der Frühjahrssynode 2023 der ELKB

Silvia Genz, Präsidentin der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), äußert sich zum aktualisierten Partnerschaftsvertrag und sagt, was aus ihrer Sicht die Hauptaufgaben ihrer eigenen Kirche und der bayerischen Partnerkirche für die Zukunft sind.

 

Was sind für Sie die wichtigsten Punkte aus dem jetzt aktualisierten Dreiervertrag CILCA-IECLB-ELKB?

Wichtig ist erstens, dass wir uns vernetzen, um gemeinsam in Wort und Tat das Wort Gottes zu verkünden. Zweitens ist der Vertrag ein Zeichen, dass Zusammenarbeit von großen, mittelgroßen und kleineren Kirchen konstruktiv und gleichberechtigt gestaltet werden kann, so dass alle sich gegenseitig helfen und voneinander lernen.

 

Welche Projekte halten sie in der Partnerschaft mit der ELKB für besonders wichtig?

Speziell für uns als Kirche war in jüngster Zeit sehr wichtig, dass uns die ELKB bei unserer 18. Synode im Oktober 2022 darin unterstützt hat, die elektrische Beleuchtung mit Solaranlagen zu versorgen. Das war ein Zeichen für den Schutz der Umwelt und Nachhaltigkeit und auch ein Zeichen, dass die Partnerkirchen sich beistehen. Zusammen können wir viel erreichen.

In unserer täglichen Arbeit geht es meist um Projekte, die nur mit Hilfe realisiert und am Laufen gehalten werden können und die auch kaum anderweitig Unterstützung bekommen.

 

Wie engagiert sich die IECLB in Sachen Umwelt- und Klimaschutz?

Wir als Brasilianer*innen sind schuldig. Und wir als Kirche arbeiten mit anderen Organisationen dafür, dass weniger Regenwald abgeholzt und weniger Gift benutzt wird, und dafür, dass wir das, was Gott geschaffen hat, bewahren. Ganz wichtig ist auch, dass die Indigenen ihren Platz haben. Sie passen auf unsere Regenwälder und überhaupt auf unsere Natur auf. Wir dürfen davon leben, was die Natur produziert, aber wir müssen auch aufpassen, dass wir sie nicht vernichten. Da liegt viel Arbeit vor uns: weniger Plastik, weniger Abholzung, weniger Brandrodung und vieles mehr.

 

Wie kann die ELKB, wie kann Mission EineWelt, wie können wir dabei helfen?

Wir müssen zusammenstehen und zusammen Auswege finden. Es geht darum, dass wir die Industrie dazu bringen, nachzudenken, was wirklich nötig ist. Es ist auch eine große Generationenfrage: Was brauchen wir jetzt wirklich und was müssen wir aufheben und bewahren für die Generationen, die nach uns kommen?

Wir müssen aufhören, Schuld auf uns zu laden. Es wäre gut, wenn wir demnächst auch sagen könnten: Wir haben etwas gegen den Klimawandel und für die Bewahrung der Schöpfung getan. Die Kirchen können dafür beten, aber sie können auch in Worten und Werken gegen das eintreten, was der Natur schadet.

Tropensturm „Freddy“ hat in Mosambik und Malawi eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 500 Menschen sind ums Leben gekommen. Mathew Masinde, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Mosambik, befürchtet weiter steigende Opferzahlen und warnt: „Unter den jetzigen Umständen wird es schwer, die Cholera in den Griff zu bekommen.“ Dies bestätigen auch Aussagen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Mosambik, einer Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Foto: Diakonie Katastrophenhilfe

Foto: Diakonie Katastrophenhilfe

Nach massiven Regenfällen steigt vor allem in Malawi die Zahl der Todesopfer weiter an. Mehr als 400 Menschen werden noch vermisst. Eine halbe Million Menschen musste temporär in Notunterkünften Schutz suchen. Zahlreiche Dörfer waren auch im Nachbarland Mosambik von der Außenwelt abgeschnitten und nicht zugänglich. Katastrophenvorsorgemaßnahmen und frühe Warnungen hatten Schlimmeres verhindert, dennoch sind 800.000 Menschen von den verheerenden Auswirkungen betroffen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat 500.000 Euro bereitgestellt. DW Bayern und Mission EineWelt unterstützen gemeinsam einen Hilfeaufruf des weltweiten kirchlichen Hilfenetzwerks ACT Alliance. „Am Dringendsten benötigen die Menschen derzeit Essen, sauberes Trinkwasser und Unterkünfte“, sagt Masinde. Lokale Partner verteilen in den kommenden Wochen Nahrungs-mittel an 7.500 Personen. Zusätzlich erhalten 3.400 Haushalte Werkzeuge und Saatgut, da ganze Ernten durch den Sturm verloren gegangen sind. Angesichts der drohenden unkontrollierten Ausbreitung der Cholera werden Gemeinden über verbesserte Hygienemaßnahmen aufgeklärt.

Vor allem Malawi kämpft derzeit mit einer landesweiten Cholera-Epidemie. „Durch die Überschwemmungen, verunreinigtes Wasser und schlechte Hygienebedingungen kann sich die Krankheit massiv ausbreiten“, befürchtet Masinde. Hinzu komme, dass viele Gesundheitsstationen durch die Schäden nicht oder nur eingeschränkt funktionsfähig seien. Auch in Mosambik wurden bereits mehr als 11.000 Cholera-Fälle in elf Provinzen gemeldet. Vor allem für geschwächte Menschen kann die Durchfallerkrankung tödlich enden.


Das Diakonische Werk Bayern und Mission EineWelt bitten daher dringend um Spenden

Diakonisches Werk Bayern
Evangelische Bank
IBAN: DE72 5206 0410 0000 0998 80
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Tropensturm Freddy
online unter: www.diakonie-bayern.de

Mission EineWelt, Neuendettelsau
Evangelische Bank eG
IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Tropensturm Freddy                                                                                                                     

Online unter: www.mission-einewelt.de

 

Sonstige Fragen:

Fenja Lüders, Referentin

Tel.: 0911 9354 261, lueders@diakonie-bayern.de

 

Klaus Dotzer, Leitung Referat Afrika, Mission EineWelt

Tel.: 09874 91301, africa@mission-einewelt.de

CILCA-Präsident Rolando Ortez (r.) im Gespräch mit MEW-Laterinamerikareferentin Kerstin Schönleben (l.) während der Frühjahrssynode 2023 der ELKB

CILCA-Präsident Rolando Ortez (r.) im Gespräch mit MEW-Lateinamerikareferentin Kerstin Schönleben (l.) während der Frühjahrssynode 2023 der ELKB

Rolando Ortez, Präsident der Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Zentralamerika (CILCA), spricht im Interview über die aktualisierte Partnerschaftsvereinbarung der CILCA mit der ELKB und die Dreiervereinbarung mit CILCA, IECLB (Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien) und ELKB, und darüber, was Kirchenpartnerschaft aus seiner Sicht ausmacht.

 

Was sind für Sie die wichtigsten Punkte in der aktualisierten Partnerschaftsvereinbarung der CILCA mit der ELKB?

Wichtig ist zum Beispiel, dass es einen gegenseitigen geistlichen Austausch geben wird. Sowohl von Deutschland aus in die Länder Lateinamerikas, in diesem Fall nach Zentralamerika, als auch von Zentralamerika aus nach Deutschland oder nach Brasilien.

Wir, die zentralamerikanischen Kirchen, haben Erfahrungen, die wir anderen Kirchen aufgrund unserer geistlichen Praxis weitergeben können. Unsere Art, Gemeinschaft, geschieht durch die tägliche Arbeit, die wir in den Gemeinden leisten. Diese Nähe mit jeder und jedem einzelnen, die in unsere Gemeinden kommen, ist etwas, das wir einbringen oder auch hierher nach Deutschland bringen können.

Wichtig ist auch, dass wir den Austausch von Missionarinnen und Missionaren, von Diakoninnen und Diakonen, von Pfarrerinnen und Pfarrern in der Region aufrechterhalten. Ein weiterer zentraler Aspekt ist, dass Personen, die nicht für einen Dienst vorbereitet sind, eine adäquate Vorbereitung bekommen und dass die Möglichkeit besteht, im Studium erworbenes Wissen zu aktualisieren.

Wie steht es um die Kirche in Deutschland? Die IECLB-Präsidentin Silvia Genz und ich, wir sehen, dass Kirche auch anders sein kann als wir denken. Kirche ist nicht nur eine Institution, selbst wenn sie eine gut organisierte Organisation ist, der es gelingt, in den Momenten handlungsfähig zu bleiben, in denen sie überrascht wird – wie beispielsweise jetzt während der ELKB-Synodensitzung, als es zunächst nicht möglich war, einen Bischof oder eine Bischöfin zu wählen. Kirche ist aber auch eine Kirche, die ihre Erfahrung Tag für Tag mit den Menschen, lebt. Sie hat diese Nähe zu Gott durch Jesus Christus. Aber die Menschen der Kirche sind menschliche Wesen, die leiden, die nachdenken und planen, was sie tun können, wie alle anderen. Sie sind Menschen, die auf der ganzen Welt in kirchlichen Gemeinden zusammenleben, um die Realität der Menschen zu verändern, denen sie dienen oder denen sie das Evangelium bringen.

 

Was sehen Sie als wesentlich für die Zukunft an, wo sollte Entwicklung stattfinden?

Die Partnerschaft sollte sich weiter entwickeln und mit der Zeit sollten die Kirchen auf allen Ebenen nachhaltig werden. Als Kirche in Mittelamerika wollen wir einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gehen. Es kann ein Entwicklungsschritt über einen längeren Zeitraum sein, mit dem Ziel, dass jede unserer Kirchen über die wirtschaftliche Kapazität verfügt, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, die sie haben, und auch über die Fähigkeit, den Pfarrer der Gemeinde zu bezahlen.

Im Moment sind wir zwar nicht in der Lage, finanzielle Stabilität zu erreichen, aber es ist und bleibt unser Ziel. Denn finanzielle Stabilität bringt auch emotionale Stabilität und die Sicherheit einen Pfarrer, wie wir sagen, 24 Stunden an 7 Tagen zu haben. Das ist eines der großen Bedürfnisse in unserer Kirche in Mittelamerika. Es wäre gut, wenn wir das schaffen könnten. Auf diesem Weg können Mission EineWelt und die ELKB uns helfen, wie sie es unter anderem schon bei der Entwicklung unserer eigenen liturgischen Bücher tun.

Ein weiterer großer Mangel, den wir in unseren Kirchen in Zentralamerika empfinden, liegt an folgender Stelle: Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in unseren Ländern können die Menschen keine Fremdsprachen wie beispielsweise in Deutschland. Wir müssen den Menschen bei uns Möglichkeiten geben, vor allem Englisch zu lernen, damit es weniger Barrieren gibt, wenn sie hinausgehen, um die Kirche zu präsentieren.

Ein weiterer Aspekt in Sachen Nachhaltigkeit wäre die Schaffung eigener Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Universitäten. Solche Einrichtungen, wären über den wichtigen Bildungsaspekt hinaus auch ein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit unserer Kirchen. Die Länder im Cono Sur, im südlichen Teil Südamerikas, Länder wie Argentinien und Brasilien, die Vorreiter sind, haben das bereits erreicht.

Wir wollen also einen Weg finden, wie die Kirche einen Punkt erreichen kann, an dem sie nachhaltig und unabhängig aufgestellt sein kann. Sie muss sich selbst tragen können.

Finanzielle Unabhängigkeit würde aber nicht bedeuten, dass wir nicht mehr auf die Partnerschaft mit der ELKB angewiesen sind. Unsere Partnerschaft basiert nicht nur auf dem ökonomischen Teil, sondern beruht vor allem auf dem geistlichen Austausch. Auf dem Austausch des Hörens des Wortes und der Erfahrung, wie das Evangelium im jeweiligen Land gelebt wird.

Am letzten Tag der Frühjahrssynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) wurden drei aktualisierte Partnerschaftsvereinbarungen mit Partnerkirchen aus Afrika und Lateinamerika unterzeichnet. „Das ist Rückenwind für unsere Arbeit als Eine Kirche und für die Eine Kirche“, freute sich Oberkirchenrat Michael Martin, Leiter der Abteilung C, Ökumene und Kirchliches Leben, der ELKB.

Glückwünsche: Silvia Genz (l.) und Gabriele Hoerschelmann (r.)

Glückwünsche: Silvia Genz (l.) und Gabriele Hoerschelmann (r.)

Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt, sah in der Unterzeichnung ein Zeichen des Aufbruchs und der Unterstützung für die weltweite kirchliche Zusammenarbeit: „Die Partnerschaftsverträge haben einen intensiven Rezeptionsprozess in allen beteiligten Kirchen hinter sich. Hier werden gemeinsame Themen markiert und globale Herausforderungen angenommen. Sie sind ein Ausdruck einer modernen Beziehung zwischen Kirchen auf gleicher Augenhöhe. Ich freue mich sehr über die Zustimmung und Anerkennung der Landessynode.“

Der Vertrag mit der Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Zentralamerika (Comunión de Iglesias Luteranas de Centro América, CILCA) besteht seit 1995 und wurde zuletzt 2016 verlängert. Der CILCA gehören die lutherischen Kirchen von Costa Rica (ILCO), El Salvador (SLS), Honduras (ICLH), Nicaragua (ILFE) und – seit 2022 – Guatemala (ILAG) an. Mit der Aufnahme der ILAG in die CILCA nimmt nun auch die bayerische Landeskirche ganz offiziell partnerschaftliche Beziehungen zu der lutherischen Kirche in Guatemala auf. Neu im Vertrag sind unter anderem der gemeinsame Einsatz von ELKB und CILCA für Klimagerechtigkeit, Gender Justice und die Emanzipation marginalisierter Gruppen sowie das Engagement „in der Suche nach Antworten angesichts der zunehmenden Einschränkung zivilgesellschaftlicher Handlungsspielräume und wachsender Migrationsbewegungen“. Zudem soll die Zusammenarbeit und der Austausch im Bildungssektor intensiviert werden. Ergänzt

Michael Martin, Rolando Ortez und Silvia Genz (v.l.n.r.) bei der Vertragsunterzeichnung

Michael Martin, Rolando Ortez und Silvia Genz (v.l.n.r.) bei der Vertragsunterzeichnung

wurde auch die beiderseitige Verpflichtung auf den Verhaltenskodex der ACT Alliance und auf die Compliance-Standards der ELKB im Rahmen der gemeinsamen Projektarbeit. Rolando Ortez, Präsident der CILCA, kommentierte die Vereinbarungen als Versprechen für eine „verheißungsvolle Zukunft“.

Der Dreiervertrag zwischen ELKB, CILCA und der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil, IECLB) betont laut Michael Martin „die wechselseitige Unterstützung der drei Partner in Ihren missionarischen Anliegen und Aktivitäten“. Bisher, erläuterte Martin, hatte die Vereinbarung „den Charakter einer Verwaltungsvereinbarung“. Zudem wurde erstmals die Entsendung von theologischem Personal von der CILCA in die IECLB festgehalten. Vorher gab es nur die Entsendung von Theolog*innen der IECLB in die Kirchen der CILCA. „Die CILCA-Kirchen sind nicht mehr diejenigen, die um Unterstützung bitten, sie werden ein eigenständiges Gegenüber“, erklärte Martin. Neu ist auch die nun festgeschriebene Stärkung und Förderung der Weiterbildung in Theologie und Diakonie sowie theologischer Ausbildungseinrichtungen. „Mit der

Total begeistert nach der Vertragsunterzeichnung: Silvia Genz (l.) und Heinrich Bedford-Strohm (r.)

Total begeistert nach der Vertragsunterzeichnung: Silvia Genz (l.) und Heinrich Bedford-Strohm (r.)

Unterzeichnung feiern wir die Vernetzung miteinander und dass wir die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit in Jesus Christus weltweit verkünden“, freute sich IECLB-Präsidentin Silvia Genz.

Schon seit 1962 gibt es die Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) und der ELKB. Sie wurde zuletzt in den Jahren 2012 und 2013 aktualisiert. Auch in dieser Vereinbarung wurde jetzt der gemeinsame Einsatz für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit festgeschrieben und zudem die Zusammenarbeit in der Aus- und Fortbildung hervorgehoben. Ein weiterer Punkt ist das, so Martin, „gestiegene kritische Bewusstsein in Bezug auf die gemeinsame Kirchen- und Missionsgeschichte“. Damit ist auch hier ein Aufarbeitungs- und Lernprozess festgehalten, der in der Praxis der Zusammenarbeit schon länger

Voll konzentriert: Heinrich Bedford-Strohm (l.) und Fredrick Shoo (r.) unterzeichnen die aktualisierte Pertnerschaftsvereinbarung

Voll konzentriert: Heinrich Bedford-Strohm (l.) und Fredrick Shoo (r.) unterzeichnen die aktualisierte Pertnerschaftsvereinbarung

stattfindet. „Überglücklich“, zeigte sich Fredrick Shoo, Leitender Bischof der ELCT, über die Unterzeichnung der aktualisierten Partnerschaftsvereinbarung. „Das ist ein Zeichen, dass wir zusammengehören als Kirche Gottes weltweit.“ Sein Wunsch für die partnerschaftliche Zukunft: „Möge Gott uns den Mut geben, wirklich auf Augenhöhe und in Offenheit miteinander zu sprechen, und den Mut, nicht zu wackeln, sondern zu sagen, worum es dabei geht, eine Kirche Jesu zu sein.“

Die „Erfahrung, wie gut es tut, voneinander zu lernen“ – so formulierte es später Aguswati Hildebrand-Rambe von der Fachstelle Interkulturell Evangelisch in Bayern -, stand am 29. März im Mittelpunkt der 150. Tagung der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Aber geht das angesichts des nach wie vor manifesten Wohlstandsgefälles von Globalem Norden zu Globalem Süden, angesichts kolonialer Vorbelastungen und angesichts teils divergierender Entwicklungen in verschiedenen Bereichen des Lebens?

Silvia Genz, Präsidentin der IECLB, spricht vor der Landessynode über Partnerschaft

Silvia Genz, Präsidentin der IECLB, spricht vor der Landessynode über Partnerschaft

„Was bedeutet Partnerschaft zwischen Kirchen aus heutiger postkolonialer Perspektive?“, lautete dann auch die Frage, die Silvia Genz, Präsidentin der der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), ihrem Impulsvortrag voranstellte. Als Antwort formulierte die Kirchenpräsidentin ein Ideal: „Partnerschaft bedeutet, dass wir uns zusammentun, um uns und die Welt zu verändern.“ Das könne gelingen, weil „wir ein Wissen haben, das den Anderen – ob Mensch, Tier oder Element der Natur – als aktives Subjekt und Teil der Schöpfung Gottes erkennt“. Aus diesem Wissen heraus sieht die brasilianische Theologin die Partnerkirchen gefordert, sich gegenseitig zu stärken, „um nein zu sagen, wo das Leben bedroht ist“. Zentrale Aspekte konkreten partnerschaftlichen Handelns von IECLB und ELKB sind aus ihrer Sicht der Kampf gegen Armut und der Einsatz für Klimagerechtigkeit.

Dazu, eine Partnerschaft im gleichberechtigten Miteinander zu entwickeln, die sich positiv auf Menschen und Mitwelt auswirkt, gehöre auch die Auseinandersetzung mit den Resten kolonialen Denkens, betonte Genz, denn: „Der gesamte Kolonisationsprozess, der davon ausgeht, dass alles, was aus dem Norden stammt, überlegen ist, ist im Denken und in der Lebensweise der meisten Menschen noch stark präsent. Der Gedanke ist: Da ist alles besser“. Neben der kritischen Reflexion der Kolonialgeschichte und ihrer Auswirkungen gehe es vor allem um die Entwicklung eines Dialogs, „ohne dabei die unterschiedlichen Realitäten und die Komplexität der Prozesse dieses Dialogs zu vergessen“. Genz forderte Dialogbereitschaft auch bei „Konflikten und Spannungen“.

Für die Zukunft plädierte die Präsidentin der IECLB dafür, „die nordzentrische Logik zu verlernen“, von der die vorherrschenden theologischen Sichtweisen und die Interpretation der Bibel ebenso geprägt seien wie das Verständnis vom christlichen Gemeindeleben. Theologie müsse von den „am Rande Stehenden und Vernachlässigten“ her verstanden werden, forderte Genz und warb eindringlich für Dialog, Lernbereitschaft und Offenheit: „Das Lernen, den andern zu verstehen, bringt uns einander näher. Wir bilden den Leib Christi.“

Dr. Gabriele Hoerschelmann

Gabriele Hoerschelmann

Die Entscheidung, auf die so viele innerhalb und außerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) hingefiebert haben, ist leider nicht gefallen. Auch nach dem Rückzug von Gabriele Hoerschelmann und Klaus Schlicker aus dem Kreis der Bewerber*innen konnten sich die Mitglieder der Landessynode am 27. März nicht für die verbliebenen Kandidat*innen Nina Lubomierski oder Christian Kopp entscheiden.

Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann, die sich vor dem vierten Wahlgang zurückgezogen hatte, nimmt die Situation gelassen: „Die Synode steht jetzt vor einer ganz neuen Aufgabe. Ich bin mir sicher, wir werden den entstandenen Knoten mit Gottes Hilfe konstruktiv und demokratisch lösen und gestärkt aus dieser Herausforderung hervorgehen.“

Dass sie selbst keine Mehrheit bekommen hat, nimmt Hoerschelmann gelassen. „Es war ein Riesenerfolg und ein großer Vertrauensbeweis, zu den vier Menschen zu gehören, die für die Wahl nominiert wurden. Ich danke allen, die mich in den letzten Monaten so tatkräftig und begeistert unterstützt haben, ganz besonders meiner Familie.“ Die Enttäuschung sei „gar nicht so groß“, sagt Gabriele Hoerschelmann. „Denn ich habe als Direktorin von Mission EineWelt einen Traumjob, der mir Herzensaufgabe ist und den ich auch nicht leichthin drangegeben hätte.“

Diese Aufgabe, so Hoerschelmann weiter, werde sie nun wieder „mit großer Freude und vollem Einsatz“ angehen.

Eine Woche ohne Plastik kommt zurück! Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr bietet Mission EineWelt auch zur Fastenzeit 2023 die Mitmach-Aktion zum Plastiksparen an. Zusätzlich zur eigentlichen Aktion, die von 19. bis 26. März 2023 läuft, gibt es in diesem Jahr einen Projektwettbewerb mit Einsendeschluss am 6. Oktober 2023. Die drei besten Projekte werden mit jeweils 1000 Euro prämiert.

Ziel der Woche ohne Plastik ist es, Menschen dazu zu animieren, ihren Plastikkonsum zu überdenken und für sich persönlich Wege zu finden, mit weniger Plastik auszukommen. Tipps dafür, wie das gehen könnte, finden sich in Wort, Bild und Video unter:

https://mission-einewelt.de/kampagnen/eine-woche-ohne-plastik/

An gleicher Stelle werden eine Andacht- und eine Gottesdienstvorlage, eine Checkliste zum Plastiksparen, ein Plastikfasten-Tagebuch sowie weitere Bildungsmaterialien angeboten. Alle, die mitmachen, werden gebeten, ihre ganz persönlichen Erfahrungsberichte in Wort und Bild an Mission EineWelt zu schicken (Kontakt: woopla@mission-einewelt.de).

 

Projektwettbewerb

Im Zentrum der diesjährigen Woche ohne Plastik steht ein Projektwettbewerb für internationale Partnerschaftsgruppen. Das können solche aus kirchlichen Bezügen sein. Aber auch Schulen, Schulklassen oder Vereine, die eine internationale Partnerschaft mit Menschen in Ländern des Globalen Südens pflegen, sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Die Aufgabe ist es, zusammen mit den Partnern herauszufinden, wie der Gebrauch und die Entsorgung von Plastik in den jeweiligen Lebenswelten aussehen, und Ideen zu entwickeln, wie der Plastikverbrauch (weiter) reduziert werden könnte. Keine Pflicht, aber perfekt wäre es, wenn die Gruppen konkrete Projekte dazu entwickeln und umsetzen würden. Gruppen, die am Wettbewerb teilnehmen wollen, müssen ihre Recherchen, Ideen und Projekte in Wort und Bild und/oder Video dokumentieren und bis einschließlich 6. Oktober 2023 auf der Internetseite zur Woche ohne Plastik hochladen. Die erfolgreichen Gruppen werden bei der Tagung der Dekanatsmissionspfarrer*innen und -beauftragten vom 10. bis 12. November 2023 öffentlich bekanntgegeben und beglückwünscht. Sie können dort ihre Erkenntnisse, Ideen und Projekte präsentieren. Zudem wird Mission EineWelt alle Wettbewerbsbeiträge auf der Website zur Woche ohne Plastik veröffentlichen und auch sonst intensiv über den Wettbewerb und die eingesendeten Beiträge berichten.

 

Alle Infos zur Aktion und zum Projektwettbewerb:

https://mission-einewelt.de/kampagnen/eine-woche-ohne-plastik/

Am 6. März 2023 informierte sich Melanie Huml, Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, und Schirmfrau der HandyAktion Bayern vor Ort in Neuendettelsau über die Arbeit von Mission EineWelt. Bei einem Gang durch die Ausstellung EinBlick gaben die Mission EineWelt-Direktor*innen Gabriele und Hanns Hoerschelmann unterstützt von Ausstellungsleiterin Janika Wehmann Auskunft über den Aufbau der interaktiven Ausstellung, deren Konzept und die Geschichte der Missionsarbeit. Inzwischen verfolge man einen ganzheitlichen Ansatz, erklärten Gabriele und Hanns Hoerschelmann. Deshalb seien in Mission EineWelt die früher teilweise getrennten Arbeitsbereiche wie Entwicklungszusammenarbeit, Partnerschaft und Mission zusammengewachsen.

Die Länderreferenten Geraldo Grützmann, für Brasilien, und Klaus Dotzer, für Afrika, gaben der Ministerin Einblick in die Partnerschaftsarbeit von Mission EineWelt in beiden Ländern. Manfred Kurth, Leiter des Referats Begegnung Weltweit, informierte über die Arbeit mit Partnerschaftsgruppen in den bayerischen Kirchengemeinden und Dekanaten. Gisela Voltz vom Referat Bildung Global präsentierte verschiedene Bildungsangebote von Mission EineWelt für Globales Lernen.

Afrika-Referent Klaus Dotzer (r.) stellt die berufliche Bildungsarbeit in Tansania vor

Afrika-Referent Klaus Dotzer (r.) stellt die berufliche Bildungsarbeit in Tansania vor

Schwerpunkte des anschließenden Gesprächs waren die berufliche Bildung in Afrika und die HandyAktion. Klaus Dotzer stellte die Arbeit des Hai Vocational Training Center, einer staatlich anerkannten Berufsschule für Handwerksberufe in Tansania, vor. Dass Ausbildung und berufliche Perspektiven vor Ort auch in Afrika zentrale Faktoren für Gegenwart und Zukunft sind, darin waren Melanie Huml und er sich einig. Es sei wichtig, dass Wertschöpfung in den Ländern Afrikas bleibe, betonte Huml, und berichtete in diesem Zusammenhang vom Engagement des Freistaats in diesem Bereich: unter anderem ein „Maschinenring“ im Senegal und ein digitales Berufsbildungsprojekt in Kenia.

Gisela Voltz (r.) informiert über die Angebote zum Globalen Lernen und über die HandyAktion Bayern

Gisela Voltz (r.) informiert über die Angebote zum Globalen Lernen und über die HandyAktion Bayern

Auch ein wichtiges Problem der HandyAktion, in deren Rahmen alte Handys meist von Weltläden, Schulen oder Gruppen gesammelt und dem Recycling zugeführt werden, kam zur Sprache: Die geänderten Gefahrgutbestimmungen der DHL erschweren den Versand von Handys mit Akkus erheblich, schilderte Gisela Voltz die Problematik. „Die Akkus lassen sich aus den meisten Handys kaum mehr entfernen.“ Die häufig ehrenamtlich organisierten Sammelstellen könnten eine Überprüfung der Handys zudem nicht leisten. „Die EU-Recyclingquote von 65 Prozent bei Elektrokleingeräten wird in Deutschland sowieso weit verfehlt, sie liegt nur bei 44 Prozent. Durch die Akku-Transportproblematik entgehen wichtige Ressourcen (es liegen laut BITCOM noch etwa 200 Millionen Althandys in deutschen Schubladen) dem Recycling und verhindern den Weg zur dringend nötigen Kreislaufwirtschaft,“ sagte Voltz

Melanie Huml („Ich könnte ein Handy 10 Jahre lang nutzen“) versprach, die Sache sowohl im Kabinett der bayerischen Staatsregierung anzusprechen als auch in den Bundesministerien für Umwelt und für Verkehr auf eine praktikable Lösung des Problems zu drängen.

Gabriele Hoerschelmann (m.) und Christoph Schmoll (2.v.r.) übergeben der Ministerin (3.v.l.) die Broschüre zum GCEW

Gabriele Hoerschelmann (m.) und Christoph Schmoll (2.v.r.) übergeben der Ministerin (3.v.l.) die Broschüre zum GCEW

Insgesamt zeigte sich die Ministerin aufgeschlossen für eine verstärkte projektbezogene Unterstützung der Arbeit von Mission EineWelt: „Sie erleben mich hier nicht verschlossen, sondern offen für neue Ideen.“ Angetan war sie auch vom geplanten Bauprojekt GemeindeCentrum EineWelt (GCEW), das Mission EineWelt zusammen mit der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde St. Nikolai plant. Dabei soll ein so genanntes Forum entstehen, das von den Projektpartnern gemeinsam genutzt und verwaltet wird. Der Neuendettelsauer Bürgermeister Christoph Schmoll warb dabei insbesondere für die Sicherung des Standortfaktors Mission EineWelt: „Es lohnt sich, in Mission EineWelt zu investieren“, betonte er. Melanie Huml schien das Konzept einzuleuchten: „Manche Dinge“, sagte sie, „muss man einfach tun.“

An alter Wirkungsstätte: Antonia Einzinger (mitte) besucht Sabine Schmidt (l.) und Marlene Gilcher (r.) von Mission EineWelt (Foto: Julia Ratzmann)

Besuch bei Mission EineWelt: Antonia Einzinger (mitte) mit Sabine Schmidt (l.) und Marlene Gilcher (r.) (Foto: Julia Ratzmann)

Dass eine ehemalige Freiwillige von Mission EineWelt im späteren Leben ein Lehramtsstudium für Sonderpädagogik angeht, ist nicht so ungewöhnlich. Dass sie außerdem noch „Miss Deutschland“ wird, schon. Antonia Einzinger aus Abenberg bei Roth hat das so gemacht. Die 23-Jährige, die von 2019 bis 2020 einen Internationalen Evangelischen Freiwilligendienst am Pacific Theological College in Suva, der Hauptstadt von Fidschi, absolviert hat, macht demnächst an der Uni Regensburg ihr Staatsexamen als Förderschullehrerin und ist seit Mitte Februar „Miss Deutschland“.

Am 6. März drehte der Bayerische Rundfunk bei Mission EineWelt ein kurzes Portrait der engagierten jungen Frau. Dabei nahm sie auch die Gelegenheit wahr, Mitarbeitende aus den Referaten Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien und Begegnung Weltweit zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Im Beitrag des BR geht’s folgerichtig nicht nur um die Miss-Wahl. Antonia Einzinger erklärt auch, was ihr der Glaube an Gott bedeutet, und was sie aus ihrem Freiwilligendienst in ihre Zukunft mitnehmen will. Das Video findet sich HIER.

Der März 2023 steht bei der Pazifik-Informationsstelle von Mission EineWelt ganz im Zeichen der Sprachenvielfalt in Ozeanien. Von den rund 6.500 Sprachen weltweit werden etwa 1.500 in den pazifischen Inselstaaten gesprochen. Mit mehr als 850 Sprachen ist die Insel Neuguinea dabei das sprachenreichste Gebiet weltweit. Um die Nachbarn verstehen zu können und auch um mit Menschen in anderen Landesteilen zu sprechen, sind Verkehrssprachen überlebenswichtig, wie etwa das in Papua-Neuguinea gesprochene Tok Pisin, das von allen rund 8 Millionen Einwohner*innen des seit 1975 unabhängigen Staates verstanden wird. Neben den Papua-Sprachen gibt es in der pazifischen Inselwelt noch die austronesischen Sprachen sowie die kleine andamanische Sprachfamilie. Von einigen hundert bis zu Millionen Sprecher*innen reicht die Bandbreite pazifischer Sprachen.

Mit dem Themenmonat sollen exemplarisch fünf außergewöhnliche Sprachen vorgestellt werden: die Kreolsprache „Unserdeutsch“, die noch in Teilen Papua-Neuguineas und Australiens gesprochen wird, die neuguineische Verkehrssprache „Tok Pisin“, das im westlichen Pazifik auf der Insel Guam gesprochene „Chamorro“, das „Samoanische“ sowie die Sprache „Kilivila“, die auf den Trobriand-Inseln in der Salomonensee gängig ist.

Los geht es am Montag, 6. März 2023, mit einem Vortrag von Siegwalt Lindenfelser. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig und forscht schwerpunktmäßig zu deutschbasierten Kontaktsprachen im Ausland. Lindenfelser promovierte zur Entstehung der Kreolsprache „Unserdeutsch“ in Ozeanien und untersucht derzeit deutsche Sprachinseln in Südamerika.

Am 13. März stellt die Bibliothekarin und Informationswissenschaftlerin Helga Schwarz aus Berlin das Samoanische vor. Die samoanische Sprache gehört dem polynesischen Zweig der austronesischen Sprachfamilie an. Von 1900 bis 1914 war Samoa eine deutsche Kolonie.

Am 20. März geht es um die vom Aussterben bedrohte Sprache Chamorro. Thomas Stolz hat nicht nur theoretisch zu dieser Sprache geforscht, sondern spricht sie auch. Er ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft (Linguistik) an der Universität Bremen. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Sprachkontakte und die strukturelle Diversität menschlicher Sprachen.

Den letzten Vortrag in der Reihe hält am 27. März der emeritierte Professor Gunter Senft vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik aus dem niederländischen Nijmegen. Er hat zu der Sprache der Trobriand-Inseln geforscht. Das Kilivila wird dort noch von rund 20.000 Menschen gesprochen.

Die Vorträge werden live über ZOOM gestreamt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

ZOOM Meeting-ID: 950 6080 3107

Passwort: 776869

 

Ansprechpartnerin für Rückfragen:

Julia Ratzmann: julia.ratzmann@pazifik-infostelle.org