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Erlebten Glauben weitergeben – Daniel Kuß wird Pfarrer im Probedienst in Papua-Neuguinea

Auf dem Sprung nach Papua-Neuguinea: Daniel Kuß(Foto: Thomas Nagel)

Auf dem Sprung nach Papua-Neuguinea: Daniel Kuß
(Foto: Thomas Nagel)

Eigentlich hatte er mal andere Pläne. Bevor Daniel Kuß im Jahr 2010 zur Bundeswehr ging, wollte er E-Technik studieren oder „Weinbau“ lernen. Bei den Gebirgsjägern in Mittenwald erlebte er dann etwas Überraschendes: „Mein Glaube war, ohne dass ich damit gerechnet hatte, eine starke Stütze.“ Irgendwann, erzählt der 33-Jährige, habe er sich gefragt: „Willst Du nicht weitergeben, was Du im Glauben in Deinem Alltag erlebst?“ Das sei „wie eine Berufung“ gewesen.

Daniel Kuß ging also nach München und studierte Theologie – „mit Höhen und Tiefen“, wie er sagt. Da er sich nach dem Studium „erstmal nicht vorstellen konnte, ins Pfarramt zu gehen“, arbeitete er bei der Diakonie in einem Projekt für Geflüchtete. Das machte ihm dann doch wieder Lust auf die Arbeit in einer Kirchengemeinde: „Weil ich bei der Diakonie Kirche ganz anders kennenlernen konnte, weniger abstrakt, mehr zugewandt“, erklärt Kuß. Also absolvierte er sein Vikariat. In dieser Zeit passierte ihm das, was er seine „zweite Berufung“ nennt: Der Vikariatskurs „Ökumenisches Lernen“ sei eine „Initialzündung“ gewesen. Ein Gedanke nahm Form an: „Das könnte etwas für mich sein, in einer Partnerkirche mitzumachen.“

Kuß schaute sich die Partnerkirchen der ELKB an und „am Ende stand da dieses Land, von dem ich nur theoretisch etwas gehört hatte“: Papua-Neuguinea. Er informierte sich und lernte Leute kennen, „die mit Faszination berichteten. Dann bewarb er sich im Referat Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien bei Mission EineWelt und wurde genommen. Am 15. Dezember 2024 wird er in der Immanuelkirche in München ordiniert und ausgesendet.

In Papua-Neuguinea wird Daniel Kuß für zwei Jahre in Gatop im Bezirk Ulap im Gemeindedienst mitarbeiten, danach wird er ans Flierl Seminary nach Logaweng wechseln. Er ist seit längerem der erste Theologe aus Deutschland, der in Papua-Neuguinea in den Gemeindedienst geht. Für Ihn ist klar: „Ich gehe dort als Lernender hin und fühle mich von Gott begleitet.“