Kontakt Referat Lateinamerika (LA)

Kerstin Schönleben
Referatsleitung

Telefon: 09874 9-1601
Telefax: 09874 9-1699

Mail:

Länderinformationen

Basisinformationen zu den einzelnen Ländern Lateinamerikas sowie Reise- und Sicherheitshinweise erhalten Sie auf der Website des Auswärtigen Amtes. Die Daten dort werden regelmäßig aktualisiert.

Weiterführende Links

Website der Sínodo Luterano Salvadoreño (SLS) / Lutherische Kirche in El Salvador
http://sls.org.sv/index.php/en/

Website der Iglesia Cristiana Luterana de Honduras (ICLH) / Christlich-Lutherische Kirche in Honduras
https://esiglesialuterana.wordpress.com/tag/iglesia-luterana-de-honduras/

Partnerschaften Bayern – Übersee

Mission EineWelt begleitet und unterstützt im Auftrag der bayerischen evangelischen Landeskirche mehr als 70 Dekanats- und Schulpartnerschaften sowie Partnerschaften von Institutionen. Eine Übersicht über alle Partnerschaften im Raum der bayerischen evangelischen Landeskirche finden Sie in unserem Partnerschaftskatalog und unserer digitalen Partnerschaftslandkarte.

Zentralamerika: CILCA

Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Zentralamerika (Comunión de Iglesias Luteranas de Centro América, CILCA)

Die „Comunión de Iglesias Luteranas de Centro América“(CILCA) Gemeinschaft der Lutherischen Kirchen in Zentralamerika ist ein Zusammenschluss aus mehreren Kirchen Zentralamerikas. Ihr gehören die lutherischen Kirchen von Costa Rica, El Salvador, Honduras und Nicaragua an. Es ist ein kleiner Kirchenverbund, dessen Größe zahlenmäßig etwa der Größe eines mittleren bayerischen Dekanats entspricht. Doch ist seine Ausstrahlung in der Region ungleich größer, als es die Zahlen vermuten lassen.

Impressionen aus Lateinamerika

Allgemeine Informationen zur Partnerkirche

Um mehr Informationen zu erhalten, klicken Sie nachfolgend auf das „+“-Symbol.

Comunión de Iglesias Luteranas de Centro América (CILCA)
Apartado Postal 151
TELCOR
Las Piedrecitas
Managua
Nicaragua

Vorsitz: Pastor Rolando Antonio Ortez Martinez, Honduras
Exekutivsekretärin: Pastorin Katia Maria Cortez Cristales, Nicaragua

Mitglieder sind die Lutherischen Kirchen von:

  • Costa Rica
  • El Salvador
  • Honduras
  • Nicaragua
  • Förderung und gegenseitige Unterstützung der lutherischen Kirchen in Zentralamerika (gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiter/innen und gemeinsame Materialien wie z. B. Agende, Gesangbuch)
  • Koordination entwicklungsbezogener Projekte und humanitärer Hilfe in Katastrophenfällen

Keine Angaben verfügbar.

Geschichte

  • 19. / 20. Jh.: Einwanderung deutscher Lutheraner nach Zentralamerika und Gründung erster Gemeinden.
  • 1947: Entsendung erster Missionare nach Zentralamerika durch die Missouri-Synode.
  • 1965: Gründung des „Seminario Luterano Augsburgo de México“ durch die Missouri-Synode (USA) zur theologischen Ausbildung einheimischer lutherischer Pfarrer.
  • 1969: Erste Absolventen, u.a. Medardo Gómez und Guillermo Flores, schließen ihre Ausbildung am „Seminario Luterano Augsburgo de México“ ab. Gleichzeitig erfolgt in diesem Jahr die Gründung des „Rat der lutherischen Kirchen in Zentralamerika und Panamá“ (CONCAP).
  • 1971: Gründung der Sínodo Luterano Salvadoreño (SLS) / Salvadorianische Lutherische Synode.
  • 1980: Ermordung des Erzbischofs Oscar Romero in El Salvador. Mit Beginn des Bürgerkrieges kommen Flüchtlinge aus El Salvador nach Honduras und Nicaragua und bilden Gemeinden.
  • 1983: Gründung der „Iglesia Cristiana Luterana de Honduras (ICLH) / Lutherische Kirche von Honduras. Einrichtung eines Büros des Lutherischen Weltbundes in El Salvador. Und erste Kontakte der Evangelischen Jugend München mit der Lutherischen Kirche in El Salvador.
  • 1983-1986: Diskussionen zwischen der Missouri-Synode und dem CONCAP über Theologie der Befreiung, Ökumene und Frauenordination führen schließlich zum Bruch mit der Missouri-Synode.
  • 1988: Gründung der „Iglesia Luterana Costarricense“ (ILCO) / Lutherische Kirche von Costa Rica.
  • 1990: Gründung der „Iglesia Luterana Fe y Esperanza“ (ILFE) / Lutherische Kirche von Nicaragua „Glaube und Hoffnung“.
  • 1991: Aus CONCAP wird die „Comunión de Iglesias Luteranas de Centroamérica“ (CILCA) / Gemeinschaft der Lutherische Kirchen in Zentralamerika. Der Lateinamerikabeauftragte wird mit der Koordination der Kontakte zur CILCA betraut.
  • 1995: Abschluss eines Partnerschaftsvertrag zwischen der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und der CILCA auf der Synode „Weltweite Verantwortung“. Dreiervertrag CILCA – ELKB – IECLB regelt die personelle Entsendung theologischer Mitarbeiter/innen von Brasilien in Länder der CILCA mit bayerischer Hilfe.
  • 1998: Hurrikan Mitch richtet vor allem in Nicaragua und Honduras große Schäden an und fordert 9.000 Menschenleben.
  • 2005: Verlängerung des Partnerschaftsvertrages und des Dreiervertrages mit der CILCA in Augsburg.
  • 2010 und 2015: Verlängerung des Partnerschaftsvertrages und des Dreiervertrages mit der CILCA um jeweils weitere fünf Jahre.
  • 2015-2017: Theologische Aus- und Fortbildungskurse in den CILCA-Kirchen für Pfarrer/innen
  • 2016-2019: Erstellung eines gemeinsamen Liederbuches mit fachlicher Unterstützung aus Brasilien, IECLB
  • 2016-2018: Ausbildung von 33 Mitarbeiter/innen zur Begleitung von Personen mit Traumata Erfahrungen durch Wings of Hope, ELKB.
  • Seit 2019: Kontinuierliche Begleitung und Supervision aller Traumabegleiter/innen via Videokonferenzen alle 2 Monate.
  • 2019: Fertigstellung des Zentrums zur Begleitung von Personen mit Trauma Erfahrungen/Erkrankungen in El Salvador. Das Zentrum dient der Begleitung von Einzelpersonen, Familien und Gruppen vor Ort wie auch für weitere Fortbildungen auf Ebene der CILCA-Kirchen.

Zusammenarbeit

Kirchenpartnerschaften sind wie Netzwerke in unserer Welt, die Grenzen überschreiten, Stereotype ablösen und Verbindungen schaffen. Sie sind in der Lage, Klischees zu überwinden. Hintergrund ist die Sehnsucht nach der Vision des Paulus, dass alle Christen in dieser Welt ein Teil dieses einen Leibes Christi sind. Aus dem Johannesevangelium hören wir die intensive Bitte Jesu: „… damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns eins sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ (Joh. 17,21). Für Paulus ist das Bild vom Leib Christi prägend, alle Christinnen und Christen sind durch Taufe und Abendmahl miteinander in diesem Leib verbunden.

Ganz konkret hilft eine Partnerschaft über den Tellerrand hinauszuschauen, partnerschaftliche Begegnungen bringen Leben in die Gemeinde, sie fördern voneinander lernen, geben Anregungen für das eigene Gemeindeleben, vermitteln Impulse für eine missionarische Gemeinde. Der Glaube hat weltweite Dimension, gibt der weltweiten Verbundenheit der Christen vor Ort ein Gesicht. Gleichzeitig schafft dies eine Basis, um in Notfällen mit dem leidenden Bruder oder der leidenden Schwester solidarisch sein zu können und weckt Bewusstsein und Handlungsoptionen für konkrete Hilfeleistungen.

1995 wurde auf der Synode „Weltweite Verantwortung“ erstmals ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und der CILCA geschlossen. Seither wurde dieser Vertrag mehrmals verlängert und fungiert gewissermaßen als „Dach“ über einer Reihe von Einzelpartnerschaften zwischen Dekanaten, Einrichtungen und Gemeinden der ELKB und den nationalen lutherischen Kirchen in Zentralamerika und ihren Gemeinden.

Synergien nutzen und sich gegenseitig stärken…

Die jungen lutherischen Kirchen Zentralamerikas benötigen weiterhin Hilfe in der theologischen Ausbildung, im Gemeindeaufbau und in der Verwaltung. Wichtiger als der finanzielle Aspekt ist der Einsatz von Menschen im Prozess der Kirchwerdung. Die Situation hängt auch von der Entwicklung Zentralamerikas unter den Gegebenheiten der wirtschaftlichen Globalisierung ab.

Lernen können ältere Kirchen vom missionarischen Elan der jungen Kirchen. Die Fröhlichkeit und Glaubenszuversicht der Zentralamerikaner inmitten schwierigster sozialpolitischer Verhältnisse geben uns Anlass zu Selbstbesinnung und Umkehr.
Austausch und Begegnung sollen weiter gefördert werden.

Impulse für die ELKB aus der Zusammenarbeit mit den CILCA-Kirchen

  • Im Bereich der Menschenrechtsarbeit erhält die ELKB Informationen aus erster Hand und Anregungen für die eigene Arbeit in den gleichen Bereichen (z. B. zum Thema Migration, LGBTI, Rohstoffausbeutung, Gewalt und Mord an Frauen).
  • Durch die Begleitung des Aufbaus einer jungen Kirche entstehen Impulse für den eigenen Gemeindeaufbau.
  • Die Einsätze von bayerischen und zentralamerikanischen Mitarbeitenden in den Gemeinden der jeweils anderen Kirche bewirken eine spirituelle Bereicherung und erweitern den Horizont.
  • Durch Glaubenszeugnisse und gemeinsame Gottesdienste findet eine geistliche Bereicherung statt (z. B. bei teaching preaching).
  • Die ELKB gewinnt eine neue Perspektive, wenn einige der zentralamerikanischen Kirchen ihre Erfahrungen als Minderheitskirche im Umfeld von Gewalt und Armut mitteilt.
  • El Salvador und Zentralamerika insgesamt gehören zu den Regionen, die weltweit am stärksten durch den Klimawandel betroffen sind. Die Wahrnehmung der Auswirkungen unterstützt in der ELKB die Diskussion über die Nachhaltigkeit.
  • Die Partnerschaftsgruppen werden spirituell bereichert, auch der theologische Horizont wird durch den Austausch erweitert.
  • Durch den Jugendaustausch lernen Jugendliche der ELKB Überlebensstrategien in einem Kontext von Gewalt kennen.
  • Die vielen zurückgekehrten Freiwilligen bringen eine veränderte Weltsicht wie auch Lebensanschauung aufgrund interkultureller Erfahrungen ein.

Personelle Zusammenarbeit

Zwischen der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), der CILCA und der ELKB besteht ebenfalls seit 1995 der „Dreiervertrag“. Dieser Vertrag regelt die Entsendung von Mitarbeiter/innen der IECLB in Brasilien mit bayerischer Hilfe nach Zentralamerika. Wir leisten diese Unterstützung, weil die Kirchen der Region gegenwärtig noch einen Mangel an ausgebildeten Pfarrern und Pfarrerinnen haben. Doch soll damit auch die Bemühung um eigene befähigte Mitarbeitende gefördert werden. Gegenwärtig sind zwei brasilianische Mitarbeiterinnen über diesen Vertrag entsandt: Diakonin Arlete Prochnow nach El Salvador (2020-2022) und Pastorin Bianca Kanitz nach Honduras (2021-2023).

Aktuell ist ein bayerischer Pfarrer, Dr. Martin Hoffmann, als Dozent an die UBL, Costa Rica, entsandt (seit 2017).

In den CILCA-Kirchen sind derzeit 5 Einsatzstellen für bayerische Freiwillige eingerichtet.

Projektförderung

Die bayerische Landeskirche kann den zentralamerikanischen lutherischen Kirchen Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Auf der Ebene der CILCA werden Gemeinschaftsaufgaben und entwicklungsbezogene Projekte unterstützt.

Partnerschaften auf Dekanats- und Gemeindeebene

Verschiedene Dekanate und Gemeinden pflegen enge Kontakte mit den Mitgliedskirchen der CILCA. Nähere Informationen zu den einzelnen Partnerschaften finden Sie auf der Informationsseite des jeweiligen Landes.

Entwicklungspolitische Bildungsarbeit im In- und Ausland

Die Partnerschaftsbeziehungen zur CILCA werden vom Referat Lateinamerika im Partnerschaftszentrum Mission EineWelt koordiniert. Im Rahmen der jährlichen Lateinamerikawoche in Nürnberg sowie dem Zentralamerikatag in der Region (von MEW mit veranstaltet) und ggfs. Einzelveranstaltungen werden Interessen und Belange der zentralamerikanischen Länder und Kirchen in die bayerische Kirche getragen. Der Fachausschuss Lateinamerika (FALA) begleitet die Arbeit des Referates Lateinamerika und somit auch die Projekte und die Partnerschaft mit den CILCA-Kirchen. Nähere Informationen zur jeweiligen entwicklungspolitischen Projektarbeit finden Sie auf der Informationsseite des jeweiligen Landes.

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