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Friedlich Zusammenleben in einer multireligiösen Welt – Bilanz der International Summer School

Engagement für ein friedliches Zusammenleben, in einer multireligiösen Welt, das war das Anliegen einer dreiwöchigen Internationalen Summer School von Mission EineWelt im Juli 2019. 25 Teilnehmende aus 20 verschiedenen Ländern haben ihre Erfahrungen dazu miteinander geteilt, diskutiert und sich gegenseitig für ihr weiteres Engagement in ihrem Umfeld ermutigt.

Das Zusammenkommen der vielfältigen Lebensgeschichten war der eigentliche Schatz des Seminars, und so wurde viel erzählt, zugehört, gelacht, und nicht selten auch starke Betroffenheit miteinander geteilt. Unterstützt wurde die konstruktive und offene Atmosphäre auch durch William Obaga, der in kurzer Zeit viele für gemeinsames Singen begeistern konnte. Friedensarbeit braucht sehr viel fachliche Kompetenz und Konzepte, aber auch eine respektvolle Haltung, und die Fähigkeit und die Bereitschaft, vertrauensvoll und verantwortungsvoll miteinander umzugehen. Es ist ein informelles Netzwerk entstanden, das in sehr verschiedenen Ländern weitere Impulse setzen will.

Die Gruppe hat in Deutschland islamisches, jüdisches, buddhistisches und säkulares Leben kennengelernt, in Bayern, Wittenberg und Berlin. Auch die Gemeindebesuche für ein Wochenende waren für viele sehr bereichernd. Gleichzeitig gab es hochkarätige Impulse durch weitere Referentinnen und Referenten. So lernten sie die Organisation wings of hope kennen, die sich in vielen Ländern für die Heilung von Traumata engagiert, oder auch kokon, eine evangelische bayerische Einrichtung zur Unterstützung von Konfliktbearbeitung. Außerdem gab es Gäste, mit denen über Interkulturelle Kompetenz für die Kirchen, Interreligiöse Beziehungen, Menschenrechte, Postkolonialismus oder Öffentliche Theologie diskutiert werden konnte. Auch ein langes Treffen im Auswärtigen Amt war möglich, mit aufmerksamem gegenseitigem Zuhören. Besuche auf der Wartburg oder auch im Konzentrationslager Buchenwald, in Leipzig, in Naumburg oder in Nürnberg gehörten zum Programm. So blieben neben Martin Luther auch Elisabeth von Thüringen und Katharina von Bora im Gedächtnis.

In den letzten Tagen entstand eine „Joint Vision“ (pdf zum Download: A Joint Vision_Summerschool_2019), eine gemeinsame Vision: Die Teilnehmenden haben zusammengefasst, was sie mitnehmen, und was sie weitertragen wollen, für ihre weiteren Wege und für ihre Kirchen. Damit nahmen sie die Zusage Jesu auf, die am Anfang des Seminars stand, und die allen gilt, die es hören: Selig sind, die Frieden stiften. Sie werden die Kinder Gottes genannt werden.

Gottfried Rösch