Ehemaliger Neuguineareferent verstorben – MEW trauert um Hannes Gänßbauer
Am 13. Januar 2021 ist Hannes Gänßbauer verstorben. „In seiner Zeit als Missionar in Papua-Neuguinea und als Leiter des damaligen Referats Neuguinea – heute: Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien – hat Hannes Gänßbauer die Weiterentwicklung unserer Partnerschaftsarbeit mit viel Engagement nachhaltig geprägt und vorangebracht. Wir verlieren mit ihm einen Menschen, der mit großer Begeisterung die Partnerschaftsarbeit nicht leistete, sondern lebte“, bedauert Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt. „In seine Amtszeit fielen die für die damalige Zeit richtungsweisenden Verhandlungen hinsichtlich der Rückführung der Kulturgüter aus Papua-Neuguinea. Bis heute bilden deren Ergebnisse die Grundlage der entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen mit unserer Partnerkirche.“
Hannes Gänßbauer lernte früh die Missionsarbeit kennen. Als Schüler der Realschule Hilpoltstein kam er über die Gemeindearbeit der damaligen Missionsanstalt in Neuendettelsau zum ersten Mal mit der Partnerschaftsarbeit in Papua-Neuguinea in Berührung. Diese begeisterte ihn so nachhaltig, dass er 1957 ein Studium am damaligen Missions- und Diasporaseminar (MDS) und an der Augustana Hochschule begann. Am 19. Februar 1966, genau an seinem 26. Geburtstag, reiste er zum ersten Mal nach Papua-Neuguinea aus. Ein halbes Jahr später kam seine Verlobte Henriette nach. Das Paar heiratete in Papua-Neuguinea. Bis zu seinem ersten Heimaturlaub 1972 arbeitete Gänßbauer auf den beiden Außenstationen Biliau und Begesin im Distrikt Madang als Gemeindepfarrer.
Den Aufenthalt in Deutschland nutzte Hannes Gänßbauer unter anderem dafür, sein zweites Theologisches Examen abzulegen. Eineinhalb Jahre später brach er zusammen mit seiner Familie wiederum nach Papua-Neuguinea auf. Nun unterrichtete er an der Distriktschule in Amron angehende Evangelisten und war zudem als Berater der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) aktiv.
1975 kehrte der Theologe nach Deutschland zurück, wo er bis 1987 als Neuguineareferent beim damaligen bayerischen Missionswerk arbeitete. Nach fünf Jahren als Referent für Asien, den Mittleren Osten und den Pazifik am überregionalen Missionswerk in Hamburg, dem heutigen EMW, wechselte Hannes Gänßbauer schließlich zum Lutherischen Kirchenamt in Hannover als Oberkirchenrat und Leiter des Referats für Asien, Afrika, den Mittleren Osten und den Pazifik. Zum 1. März 2003 ging er in den Ruhestand, den er in Schleswig-Holstein und zuletzt in Nürnberg verbrachte.