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Welternährungstag – Wichtige Beiträge im Kampf gegen Hunger: starkes Lieferkettengesetz und nachhaltiges Handeln im Alltag

Die Zahl der Hungernden ist wieder gestiegen. Von derzeit rund 828 Millionen Menschen spricht die Welternährungsorganisation. Das heißt, weltweit leidet jede*r zehnte Mensch an chronischer Unterernährung. Ein herber Rückschlag für die Weltgemeinschaft, die sich in den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) auf das Ziel verständigt hat, den Hunger in der Welt bis 2030 komplett zu überwinden.

Gründe für den stetigen Anstieg liegen hauptsächlich in der Zunahme von Kriegen und kriegerischen Konflikten sowie in den Folgen des Klimawandels. Dürren, Überschwemmungen und Hurrikans zerstören Ernten und führen verstärkt zu Konflikten um Ressourcen wie Wasser und Land. Die Existenzgrundlage vor allem der armen Bevölkerung wird dadurch massiv gefährdet. Vielen bleibt nur noch die Abwanderung in die Städte oder die Flucht.

 

Starkes EU-Lieferkettengesetz würde helfen

„Ein starkes Lieferkettengesetz in der EU, das von Unternehmen die verbindliche Einhaltung fairer, sozialer und ökologischer Standards entlang der Lieferketten aller Produkte einfordert, wäre ein wichtiger Schritt, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen“, erklärt Gisela Voltz, Fachreferentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im kirchlichen Partnerschaftszentrum Mission EineWelt. „Wenn die Menschen, die Rohstoffe für unsere Handys aus der Erde holen, Kaffee oder Tee für unseren Genuss anbauen oder Kleidung für uns nähen, einen fairen Lohn bekommen würden, von dem sie existenzsichernd leben könnten, müssten sie auch keinen Hunger leiden. Wenn zudem Umwelt- und Klimaschutz in den Produktionsbedingungen weltweit berücksichtigt werden müssten, würde das die Lebensbedingungen vor Ort sichern und wäre global ein Beitrag zu mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.“

Mission EineWelt fordert deshalb die Bundesregierung auf, sich für ein starkes Lieferkettengesetz auf EU-Ebene, das derzeit in Brüssel diskutiert wird, einzusetzen. Wer dieser Forderung Nachdruck verleihen möchte, kann auf www.lieferkettengesetz.de eine entsprechende Online-Petition an Bundeskanzler Scholz unterzeichnen. „Jede Unterschrift ist wichtig“, betont Voltz.

 

Gemeinde fair und nachhaltig, EineWelt KiTa fair und global – nachhaltig im Alltag

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat mehrere Projekte initiiert, die nachhaltiges Handeln in Bayern voranbringen sollen. So werden Kirchengemeinden, die hauptsächlich faire und nachhaltige Produkte verwenden, Partnerschaften in den globalen Süden pflegen und auch sonst in Sachen Nachhaltigkeit aktiv sind, als „Gemeinde fair und nachhaltig“ ausgezeichnet. Ebenso gibt es für Kindertagesstätten, die nachhaltiges und faires Verhalten in ihrer Bildungsarbeit konzeptionell verankern und mit den Kindern einüben, die Auszeichnung „Eine Welt-Kita: fair und global“.

„Auch jede*r Einzelne, jede Einrichtung und jede Kirchengemeinde kann etwas gegen Hunger und für eine nachhaltigere, gerechtere Welt tun. Das geht beim Einkauf von Lebensmitteln nach den Kriterien saisonal, regional, bio und fair sowie bei der Reduktion des Konsums von Fleisch und anderen tierischen Produkten los. Auch der Verzicht auf unnötige Fahrten mit dem Auto oder Flugreisen sind Beiträge, die jede*r Einzelne leisten kann“, sagt Voltz.

 

Weitere Informationen:

www.mission-einewelt.de

www.gemeinde-fair-nachhaltig.de

www.eineweltkita.de

www.lieferkettengesetz.de

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