Die Lutherische Kirche in Chile (ILCH) ist zusammen mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH) eine der beiden großen christlichen Konfessionen des Luthertums in Chile.
Sie hat derzeit mehr als zehntausend Mitglieder. Auf internationaler Ebene ist die Kirche Teil des Lutherischen Weltbundes.
Sitz/Adresse des zentralen Kirchenbüros
Der Sitz der Kirchenleitung ist Santiago. Die Adresse lautet:
Iglesia Luterana en Chile
P.O. Box 16067, Correo 9
Avenida Lota 2330
Santiago
Chile
Telefon: +56 (9) 6422 71461
Mobil: +56 (9) 7777 1752
E-Mail: info(a)iglesialuterana.cl
Webseite: www.iglesialuterana.cl
Leitende*r Verantwortliche*r
Bischof Esteban Alfaro
Statistik zur Kirche
• 10 Gemeinden in 23 Niederlassungen
• Gemeindeglieder: ca. 10.000
• 11 ordinierte Pfarrer*innen
Arbeitsfelder / Kirchliche Einrichtungen
Colegio Albert Schweitzer, Santiago de Chile
Kindertageseinrichtung, Valdivia
Seniorenheim „Vista Hermosa“, Llanquihue
Perspektiven: Versöhnungsarbeit zwischen der IELCH und der ILCH
Beide Kirchen standen durch den Rat der Lutherischen Kirchen in Chile (CILCH) in einem regelmäßigen Dialog miteinander. Im April 2005 fand ein gemeinsamer Kirchentag der IELCH und der ILCH statt. Seit 2019 hatten sich beide Kirchen jedoch wieder voneinander entfernt.
Trotz der von beiden Seiten gewünschten Einheit ist es bis zu einem erneuten Zusammenschluss beider Kirchen noch ein weiter Weg, haben sich doch die beiden Kirchen in den letzten 25 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.
Finanzsituation
Die Mitglieder der ILCH gehören vor allem zur Mittel- und Oberschicht und können ihre Kirche finanziell unterstützen.
Geschichte
1860 | Deutsche Evangelische emigrieren nach Chile und lassen sich im südlichen Teil des Landes nieder. Sie gründen erste Gemeinden, um ihren evangelischen Glauben zu feiern und auszuüben. Gottesdienste dürfen auf Anordnung der chilenischen Regierung nur in deutscher Sprache abgehalten werden, um chilenische Katholiken nicht mit den „Häresien“ der Einwanderer anzustecken. Pfarrer kommen aus Deutschland, direkte Beziehung zu Landeskirchen in Deutschland. |
1925 | Die Proklamation der Trennung von Staat und Kirche in einer neuen Verfassung ermöglicht die Entstehung von nicht-katholischen Kirchen. Die Gründung der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile erfolgt. Ein Vertrag mit der EKD wird abgeschlossen, der das zwischenkirchliche Verhältnis regelt. |
1937 | Bildung der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile. |
1959 | Es erfolgt die Namensänderung der Kirche in „Iglesia Evangélica Luterana en Chile“ (IELCH), um sich stärker in die chilenische Gesellschaft zu integrieren. Spanisch wird als Sprache im Gottesdienst eingeführt. |
70er Jahre | Während der Regierung von Salvador Allende arbeitet die IELCH unter den Marginalisierten, Verfolgten und ökonomisch Unterdrückten. |
1973 | Nach dem Militärputsch gründet Bischof Helmut Frenz zusammen mit Leitern anderer christlicher Kirchen das „Flüchtlingskomitee“ und später das „Komitee für den Frieden“. |
1975 | Es bauen sich Spannungen in der IELCH aufgrund des politischen Engagements von Bischof Frenz auf. Sein Rücktritt wird gefordert. Ein kleinerer Teil der Kirche erklärte sich solidarisch mit den Gefolterten, Ermordeten und Entführten des Regimes unter General Augusto Pinochet, der größere Teil der Mitglieder befürwortete das Eingreifen des Militärs. Ende 1974 kommt es deshalb zum Bruch. |
1975 | Zehn Gemeinden verlassen die IELCH und gründen die ILCH (Iglesia Luterana de Chile). |
1990 | Erste Verbindungen zum Lateinamerikabeauftragten entstehen. |
1991 | Die ILCH wird Mitglied im Lutherischen Weltbund. |
Seit 2009 | Jährlicher Einsatz von einem Freiwilligen im Colegio Albert Schweitzer. |
2017 | Alexis Salgado wird zum Bischof gewählt. |
2023 | Esteban Alfaro wird zum Bischof gewählt. |