Agrarpolitik gefährdet Existenzen – auch in Entwicklungsländern
Pressegespräch stellt in Nürnberg Forderungen des Agrarbündnisses Bayern vor
Unter der Überschrift „Solidarität mit den Milchbäuerinnen und –bauern“ lädt das Agrarbündnis Bayern am kommenden Mittwoch, 13. April, zu einem Pressegespräch ins Literaturhauscafé in Nürnberg ein. Vertreterinnen und Vertreter von Mission EineWelt, Bund Naturschutz in Bayern und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Franken werden Rede und Antwort stehen.
Anlässlich der Agrarministerkonferenz, die unter Vorsitz von Agrarminister Till Backhaus am gleichen Tag in Mecklenburg-Vorpommern beginnt, möchte das Agrarbündnis Bayern auf die Lage der Milchbauern aufmerksam machen. In Bayern hält noch etwa ein Drittel der Betriebe Kühe. Bauernhöfe, regionale Lebensmittelversorgung und Wiesenlandschaften sind jedoch wegen Tiefstpreisen in ihrer Existenz gefährdet.
Die Agrarpolitik hat ebenso weltweite Folgen, auch für Entwicklungsländer. Deshalb ist die Landwirtschaftsexpertin des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt, Angela Müller, bei dem Pressegespräch dabei. Nach ihren Worten hat die Europäische Union (EU) ihre Milchproduktion 2015 stärker gesteigert als der Rest der Welt zusammen. Schon zuvor sei mehr produziert worden, als im Binnenmarkt verbraucht wird. Deshalb dominiere die EU den globalen Milchmarkt. Wenn die EU ihre Exporte weiter ausdehne, verfielen wegen des Überangebots weltweit die Preise. Nach Recherchen Müllers gehe der Großteil der europäischen Milchexporte in Entwicklungs- und Schwellenländer, 28 Prozent alleine nach Afrika. Die Exportorientierung der EU sei verheerend. „In den Zielländern untergraben billige Importe den dringend notwendigen Erhalt und weiteren Ausbau einer regional verankerten Land- und Lebensmittelwirtschaft“, so Angela Müller.
Bei dem Pressegespräch in Nürnberg am Mittwoch 13.04.2016, 11.00 Uhr Literaturhauscafé (Luitpoldstraße 6, 90402 Nürnberg, Telefon: 0911 2342658) werden die aktuellen Forderungen des Agrarbündnisses Bayern vorgestellt.
Gesprächspartner sind:
Hubert Weiger, Landesvorsitzender Bund Naturschutz (BN)
Angela Müller, Mission EineWelt
Isabella Hirsch, Vorsitzende AbL Franken
und Richard Mergner, BN Landesbeauftragter.