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Andacht – Gesehen

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Zachäus, los, komm herunter, denn heute muss ich in deinem Haus einkehren. Lukas 19,5 (Zürich)

 

Für Kinder ist es klar: Ich verstecke mich, niemand kann mich sehen, aber ich behalte den Überblick.

Aber hier ist ein erwachsener und einflussreicher Mann. Warum macht er das? Was geht in ihm vor? Keiner weiß das, außer einem: Jesus. Unzählige Leute sind um Jesus herum, aber nur einer interessiert ihn: Ein Mensch in Not, ausnahmsweise wird sogar sein Name genannt: Zachäus. Was Zachäus braucht, ist nicht, was den meisten fehlt, etwas Geld oder Befreiung von einem Leiden. Zachäus ist einsam, allein. Alle schneiden ihn, niemand mag ihn, sein Herz ist verzweifelt. Aber Jesus sieht durch das dichte Blätterdach des Maulbeerfeigenbaums bis in das hilfsbedürftige Herz des Zachäus. Ich will zu dir, komm, öffne mir dir Tür, nicht nur deine Haustür, sondern deine Herzenstür.

So, wie plötzlich die Sonne hinter den Wolken hervorbricht und leuchtet, so wandelt sich das Herz des Zachäus. Er, der nur an sich dachte, begegnet seinem Heiland und nimmt diese einmalige Möglichkeit wahr, er öffnet sein Herz. Mehr als er zu hoffen wagte, hat sich die Kletterei auf den Baum gelohnt. Er spürt, das ist kein alltäglicher Besucher, sondern er kommt geradewegs von Gott. So hat er die Kraft, sein Leben zu ändern. Kein Priester muss ihm sagen: Komm, sei großzügig, nein, er selbst hat auf einmal einen freien Blick auf sein altes Leben und das Leben seiner Mitmenschen. Ich brauche nichts mehr außer dem Heiland der Welt. Was ich aufgehäuft habe, daran können sich die anderen erfreuen.

Wir beten: Lieber himmlischer Vater, wir danken dir, dass du unsere verborgenen Nöte siehst und uns helfen kannst einen Neuanfang zu wagen. Für dich ist es nie zu spät, Dein Haus ist offen auch für uns, weil Jesus die Tür ist. In seinem Namen beten wir. Amen

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

Zacchaeus, be quick and come down, for I am coming to your house today. Luke, 19:5

 

For children it is clear: I hide, nobody can see me, but I keep track.

But in our story there is a grown up and influential man. Why does he do it? What’s going on in him? Nobody knows that except one: Jesus. Innumerable people are around Jesus, but he is only interested in one: a person in need, exceptionally his name is even mentioned: Zacchaeus. What Zacchaeus needs is not what most are missing, some money or liberation from suffering. Zacchaeus is lonely. Everyone avoids him, nobody likes him, his heart is desperate. But Jesus sees through the thick leaves of the sycamore tree into the heart of the man who is hiding there. He calls him by his proper name. Come down, I will come to your house, open your heart.

Just as suddenly the sun breaks out from behind the clouds and shines, so does Zacchaeus‘ heart change. He, who only thought of himself, meets his savior and seizes this unique opportunity, he opens his heart. More than he dared to hope, the climbing was worth it. He is sure this is not a common visitor, but strictly sent by God. This gives him the strength to change his life. No priest has to tell him: come and be generously. No, he himself suddenly has a clear view of his old life and the life of his fellow men. I don’t need anything but the savior of the world. The others can enjoy what I have piled up.

We pray: Dear heavenly Father, You alone see our hidden needs. Fill us with your love so we can start our lives anew, it is never too late. Our earthly houses do not last forever. The heavenly dwellings are waiting for us. Jesus is the door, in his name we pray. Amen

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk