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Andacht – Geteiltes Leid

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Du bist meine Hilfe; verlass mich nicht und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils! Psalm 27,9

 

Verlassen zu werden, das ist eine unserer Grundängste. Ein uns nahestehender Mensch stirbt, wir werden von jemandem derbe enttäuscht oder wir finden uns in einer Situation wieder, die wir noch nicht kennen und die wir vielleicht als bedrohlich empfinden. Alleine sein, sich unverstanden fühlen, ungewollt sich auf etwas ganz Neues einlassen – all das verlangt uns viel ab und kostet Energie! Trauerarbeit. Ich denke, es tut gut, sich darauf einzulassen und sich dem zu stellen. Nicht so tun, als wäre nichts, und mir abverlangen, dass ich doch eigentlich trotz allem ganz normal „funktionieren“ muss. Nein, die genannten Situationen haben es in sich, und wir müssen einen Weg finden, uns würdig vom Vergangenen zu verabschieden. Nicht vergessen oder verdrängen, sondern verarbeiten und in das Neue integrieren. Es ist gut, sich dieser Auseinandersetzung mit sich selbst zu stellen. Gott wird mich dabei nicht verlassen. Ich darf zu mir stehen mit all meiner Verletzlichkeit. Und Gott steht zu mir, denn er hat es uns zugesagt. Darum dürfen wir ihn bitten! Damit sind wir schon zu zweit und nicht mehr ganz allein! Der Gott der Auferstehung wird uns dabei neue Wege zeigen, die wir gehen können!

 

Andacht, Christoph von Seggern, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

O you who have been my help. Cast me not off; forsake me not, O God of my salvation! Psalm 27:9

 

To be left is one of our basic fears. Someone close to us dies, we are grossly disappointed by someone or we find ourselves in a situation that we don’t know yet and that we may perceive as threatening. To be alone, to feel misunderstood, unintentionally getting involved in something new, all of this demands a lot from us and costs a lot of energy. Grief work. I think it’s good to get involved and to face it. Not to pretend that there is nothing and to demand from me that I actually have to „function“ normally in spite of everything. No, the mentioned situations have it all and we have to find a way to say goodbye to the past with dignity. Not to forget or displace, but to process and to integrate into the new! It is good to face this debate with yourself. God won’t leave me alone. I can stand by myself with all my vulnerability. And God stands by me because he has promised us. We can ask him that. Are we already two and no longer quite alone! The God of the resurrection will show us new ways that we can go!

 

Prayer: Christoph von Seggern

Illustration: Daniela Denk

Translation: Alexandra Nießlein