Andacht – Unendliche Solidarität
Der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Bäche und Quellen sind und Wasser in der Tiefe. 5. Mose 8,7
Was für Aussichten! Fruchtbares Land und genügend Wasser – und das nicht nur oberflächlich, sondern bis tief in die Unterschichten des Bodens. Für die Israelit*innen, die sich damals in der Wüste befanden, mussten diese Aussichten mehr als eine Hoffnungsbotschaft gewesen sein. Es waren Botschaften, die sie durch die eigenen Dürrezeiten hindurch getragen haben. Dabei ging es nicht nur um die äußerliche Trockenheit der Wüste, sondern auch um eine innere. Zu lange hatten sie schon auf das Land, in dem Milch und Honig fließt, gewartet. Erst die Sklaverei in Ägypten und dann noch der Zug durch die Wüste mit einer „Nachspielzeit“. Da kann man schon mal die Geduld und die Hoffnung verlieren.
Mit der Adventszeit sind wir mitten in der Hoffnungszeit des Kirchenjahres. Gott selbst will zu uns kommen! Er will unsere neue Heimat sein und unsere eigene Trockenheit bis in die Tiefen der Seele mit Leben erfüllen. Mit einem Leben, das von der Hoffnung getragen ist, die ihren Ausgangspunkt in einer unendlichen Solidarität hat. Gott kennt unsere Zweifel und unser Hoffnung. Er kennt die Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens, weil er selbst Mensch geworden ist. Gottes Advent – seine Ankunft – ist kein billiger Trost, sondern ein Kind in der Krippe, ein Wanderprediger, der sich den Kranken und Ausgestoßenen zuwendet, ein Gottessohn, der am Kreuz die Tiefpunkte des menschlichen Lebens erleidet – und es überwindet. Mehr Solidarität geht nicht! Was für Aussichten!
Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt
Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt
For the Lord your God is bringing you into a good land—a land with brooks, streams, and deep springs gushing out into the valleys and hills. Deuteronomy 8,7
What a prospect! Fertile land and enough water – and not just on the surface, but deep down into the subsoil. For the Israelites who were then in the desert, these prospects must have been more than a message of hope. These were messages of hope that carried them through their own drought. A drought, not only visible in the external dryness of the desert, but one, which is felt deep down in one’s own soul. The Israelites had waited too long for the land where milk and honey flows. First the slavery in Egypt and then the march through the desert with „extra time“. No wonder they were tempted to lose patience and hope.
With the advent season, we are in the middle of “season of hope” in the church calendar. God himself wants to come to us! He wants to be our fertile soil and fill our own dryness with life down to the depths of our soul – with a life that is borne by hope, which has its starting point in an infinite solidarity. God knows our doubts and our hope. He knows the ups and downs of human life because he has become human himself. God’s Advent – his arrival – is not cheap consolation, but a child in the manger; a traveling preacher who turns to the sick and the outcast; a Son of God who suffers until death – and overcomes it. You cannot get more solidarity! What a prospect!
Prayer: Hanns Hoerschelmann
Illustration: Daniela Denk