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Bereit sein für die Nachfolge in der multikulturellen Welt

Pfarrerin Dr. Claudia Jahnel folgt Ruf an die Ruhr-Universität Bochum

Mit einem Gottesdienst und einem festlichen Empfang haben Mitarbeitende von Mission EineWelt, Vertreter/innen kirchlicher Gremien, Wegbegleiter/innen und Freunde/innen Pfarrerin Dr. Claudia Jahnel verabschiedet. Für knapp zehn Jahre leitete sie das Referat „Mission Interkulturell“ bei Mission EineWelt.
Als Bildungsreferentin des bayerischen Zentrums für Mission, Partnerschaft und Entwicklung setzte die habilitierte Theologin Akzente bei der Weiterentwicklung des Veranstaltungsangebots. Ob akademische Tagungen, überkonfessionelle Studienwochen, Podiumsdiskussionen, Seminare oder Sprachkurse – wichtig war Jahnel stets ein warmherziger Umgang und der Respekt vor den Menschen und ihren jeweiligen Herkunftskulturen. Zu ihrem Herzensanliegen machte sie die jährliche „Summer School“, ein unter einem religiösen Thema stehendes Fort- und Weiterbildungsangebot für kirchliche Mitarbeitende aus den Partnerkirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Dr. Claudia Jahnel verabschiedet sich von Mitarbeitenden und Gästen

In der Ansprache zu ihrer Verabschiedung ging Jahnel auf das Thema der „Nachfolge“ ein. Ausgehend von den Überlegungen des protestantischen Theologen Dietrich Bonhoeffer erklärte Jahnel, sie verstehe den Ruf zur Nachfolge als Einladung, sich zum christlichen Glauben offen zu bekennen. Im Begriff der Nachfolge sei die Aufforderung enthalten zum mutigen Handeln in einer multireligiösen und multikulturellen Welt voller politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. In der Nachfolge von Jesus Christus zu stehen bedeute auch, im fremden Gegenüber das Antlitz Gottes zu sehen. In ihrer Zeit bei Mission EineWelt habe sie viel Persönliches und Akademisches gelernt und dabei vor allem von der freundlichen „Kultur des Willkommens“ auf allen kirchlichen Ebenen profitiert. Die Begeisterung über das interkulturelle Umfeld von Mission EineWelt und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu einem weltweiten Austausch mit „Herz und Kopf“ wolle sie mit zu ihren Studierenden am künftigen Arbeitsplatz Bochum nehmen, erklärte die engagierte Theologin mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Direktorin Dr. Gabriele Hoerschelmann überreicht Blumen zum Abschied

Das Interesse an anderen Kulturen und Menschen war Jahnel quasi in die Wiege gelegt worden. Als Kind einer bayerischen Pfarrersfamilie wurde die 49-Jährige in Dar es Salaam in Tansania geboren und verbrachte dort und später dann in Nairobi (Kenia) ihre Kindheit. Nach einem Praxisjahr in Lima (Peru) studierte Jahnel Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau sowie an Universitäten in Bonn, Iowa (USA) und Tübingen. Vor ihrer Tätigkeit bei Mission EineWelt war sie Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religions- und Missionswissenschaften der Universität Erlangen. 2015 wurde die zweifache Mutter mit einer Arbeit über kulturwissenschaftliche Analysen in der afrikanischen Theologie zur Privatdozentin habilitiert. Nun folgt sie als Leiterin des Lehrstuhles für interkulturelle Theologie einem Ruf an die Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität in Bochum.