Über 50 Teilnehmende aus aller Welt diskutierten bei der WeltUni 2025 im Caritas-Pirckheimer-Haus, Nürnberg, über Klimaschutz, Demokratie und globale Gerechtigkeit. Mit dabei waren internationale Studierende vom Studienbegleitprogramms für ausländische Studierende (STUBE Bayern) und Interessierte aus ganz Bayern.
Klimaschutzpolitik müsse sozial gerecht gestaltet werden, betonte Astrid Schaffert, attac Deutschland-Mitbegründerin und Referentin des Instituts Zukunft KlimaSozial, in ihrer Keynote unter der Überschrift „Klimaschutz, Klimasozialpolitik und Demokratie“. Denn bisher, so die Diplom-Sozialwirtin, seien national wie international die einkommensschwächeren Bevölkerungsschichten besonders von den Klimawandelfolgen betroffen, und würden von Klimaschutzmaßnahmen finanziell prozentual stärker belastet. Förderinstrumente richteten sich bisher meist an die einkommensstärkeren Schichten. Die anschließende Diskussion drehte sich denn auch darum, wie möglichst breite Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen erreicht werden könnte. Die Implementierung von möglichst niedrigschwelligen Formen der Partizipation ist aus Sicht vieler Teilnehmender ein Weg dorthin.
Der Philosoph und Theologe Boniface Mabanza Bambu, Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika, machte auf die historisch-kolonialen Kontinuitäten im Zusammenhang mit Klimaschutz aufmerksam: Für die ökologische Transformation und das – oft vermeintlich – grüne Wachstum im Globalen Norden würden Länder des Globalen Südens wiederholt nur als billige Rohstofflieferanten unter anderem von grünem Wasserstoff und Mineralien gesehen, kritisierte er. Für einen global gerechteren Klimaschutz wäre laut Bambu vor allem ein deutlich niedrigerer Ressourcenverbrauch und weniger Konsum insbesondere im Globalen Norden notwendig. Diese Debatten müssten dringend in den Gesellschaften des Globalen Nordens geführt werden, forderte er.
In Workshops und einem Worldcafé zu Best Practice-Beispielen wurden diese Gedanken noch vertieft. Die lokale Nürnberger Nachhaltigkeitsplattform bluepingu e.V. stellte ihre Projekte wie den Stadtgarten, das Lastenrad für alle, Blühwiese und die essbare Stadt vor. Oikocredit Bayern informierte über die Möglichkeit nachhaltiger Geldanlagen, die wegweisende Projekte im Globalen Süden finanzieren. Green Youth Kenya berichtete über ihr Konzept von Baumpflanzaktionen in Kenia. Und die Zukunftsakademie Nürnberg stellte das Modell vom Fach „Zukunft“ in Vertretungsstunden an Nürnberger Schulen vor.
Gisela Voltz/tn