Fukushima als Mahnung – Info-Veranstaltung in Nürnberg

Mission EineWelt fordert den Ausstieg aus der Herstellung und Wiederaufbereitung von Brennelementen

Die Nuklearkatastrophe in Fukushima jährt sich am 11. März 2018 zum siebten Mal. Am 12. März 2018 lädt deshalb das Nürnberger Evangelische Forum für den Frieden (neff) zusammen mit Mission EineWelt von 15 bis 16 Uhr am Hallplatz in Nürnberg zusätzlich zur regelmäßigen wöchentlichen Mahnwache zu einer Informationsveranstaltung ein. Neben der Kritik am Umgang mit den Folgen des Atomunglücks für Mensch und Natur geht es auch um den Atom-Ausstieg in Deutschland. Letzterer ist nur halbherzig. Denn in Deutschland werden noch immer Brennelemente hergestellt, wiederaufbereitet und exportiert, ebenso wie Technik zur Nutzung der Kernenergie.

Der Atomausstieg in Deutschland ist nicht vollständig. In der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen, die von der AREVA-Tochter Advanced Nuclear Fuels GmbH betrieben wird, läuft mit Billigung der Bunderegierung die Produktion von Brennstäben für Leichtwasserreaktoren weiter. Das Material wird unter anderem nach Frankreich und Belgien exportiert, unter anderem an das AKW Tihange, dessen Abschaltung aus Sicherheitsgründen seit Jahren gefordert wird. Weltweit läuft der nicht ungefährliche Export wiederaufbereiteter Brennstäbe aus der zur URENCO-Gruppe gehörenden Urananreicherungsanlage in Gronau weiter. Eine Kundin von URENCO war die Fukushima-Betreiberfirma TEPCO.

Ein weiteres schwerwiegendes Problem ist der Uranabbau, der, wiederum unter der Ägide von Konzernen wie AREVA, mehr und mehr in Länder verlagert wird, in denen die Löhne niedrig sind und kaum Auflagen für Umwelt- und Gesundheitsschutz vorliegen beziehungsweise nicht umgesetzt werden. Der Uranbergbau verursacht diverse Umweltschäden, unter anderem wird häufig das Grundwasser verseucht. Die Krebsraten in den Abbaugebieten liegen deutlich über dem Durchschnitt. Darüber hinaus zerstört der Uranabbau Lebensgrundlagen und Kultur indigener Völker. Rund 75 Prozent der weltweiten Uranvorräte liegen in Regionen, in denen Indigene leben. Finanziert werden Atomkonzerne wie AREVA unter anderem auch mit Krediten deutscher Großbanken wie Deutsche Bank und Hypovereinsbank.

„Mission EineWelt fordert deshalb die Bundesregierung auf, den Atomausstieg konsequent zu vollziehen. Dazu gehört ein Stopp der Herstellung und Aufbereitung atomarer Brennelemente ebenso wie ein Stopp des Exports von Wissen und Technologie zur friedlichen und militärischen Nutzung der Kernenergie“, sagt Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann.