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Gegen ausbeuterische Kinderarbeit – Mission EineWelt fordert konsequente Umsetzung des Lieferkettengesetzes

Schuften in den Minen: Kinderarbeit im Kongo (Foto: Sasha Lezhnev https://www.flickr.com/photos/grassrootsgroup/3794907629)

Schuften in den Minen: Kinderarbeit im Kongo (Foto: Sasha Lezhnev https://www.flickr.com/photos/grassrootsgroup/3794907629)

Mission EineWelt ruft Unternehmen, Politik und Konsument*innen zu mehr Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit sowie zur konsequenten Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltpflichtengesetzes auf.

Noch immer müssen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) etwa 160 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten, weil ihre Eltern zu wenig verdienen, um das Überleben der Familie zu sichern. Jedes zehnte Kind weltweit schuftet meist in der Landwirtschaft, aber auch im Bergbau, der Industrie, im Dienstleistungssektor oder im Haushalt. Über die Hälfte sind unter 12 Jahre alt und knapp die Hälfte arbeitet unter gefährlichen, ausbeuterischen Bedingungen, vor allem in Afrika, aber auch in Asien und Lateinamerika. Meist können die Kinder nicht zur Schule gehen und werden ihrer Kindheit beraubt. Sie schuften auf Kakaoplantagen für unsere Schokolade oder auf Baumwollfeldern für unsere Kleidung, sie holen wertvolle Metalle aus gefährlichen Minen für unsere IT- und Elektrogeräte.

„Eine Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes für zwei Jahre, bis das europäische Lieferkettengesetz in deutsches Recht umgesetzt ist, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck es vor ein paar Tagen gefordert hat, ist deshalb das absolut falsche Signal“, meint Gisela Voltz, entwicklungspolitische Bildungsreferentin bei Mission EineWelt. „Vielmehr muss das deutsche Lieferkettengesetz konsequent angewendet und umgesetzt werden, sowohl von den Unternehmen als auch der Aufsichtsbehörde BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Der Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten und Umweltschutz entlang der Lieferketten ist eine Grundvoraussetzung, um ausbeuterische Kinderarbeit einzudämmen“, meint die Theologin. „Für existenzsichernde Löhne und faire Arbeitsbedingungen tragen die Auftraggeber*innen, also die Unternehmen, eine wichtige Verantwortung. Sie müssen in ihren Lieferketten für menschenwürdige Arbeitsbedingungen sorgen.“

Auch die „Verbraucher*innen können etwas gegen ausbeuterische Kinderarbeit tun, indem sie von Politik und Unternehmen die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte einfordern sowie beim täglichen Einkauf auf die Nachhaltigkeits-Kriterien saisonal (bei Lebensmitteln), regional, bio und fairtrade achten.

Mission EineWelt unterstützt zahlreiche Projekte der Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik, die sich für Bildung und Kinderrechte sowie für nachhaltige Landwirtschaft einsetzen.

Bildungsmaterialien, Workshops, Vorträge und Schulungen zu Themen des Globalen Lernens: https://mission-einewelt.de/service-und-angebot/