Hiroshima – Gedenken an die Opfer
Die Nacht vom 5. auf den 6. August 1945 werden sie nie vergessen, die Menschen in der Gegend von Hiroshima. Binnen Sekunden starben 70.000 von ihnen.
71 Jahre später – Freitagnacht auf der Museumsbrücke in Nürnberg – ein Meer von Kerzen leuchtet und zeigt an: Sie sind nicht vergessen, die Opfer der Atombomben.
Kerzen und Plakate erinnern an die zerstörerische Gewalt der Atomtechnologie. In den Reden wird deutlich gemacht: Hiroshima und Nagasaki markieren erst den Beginn der unheilvollen Geschichte der Atomkraft. Atombombentests im Pazifik, Tschernobyl und Fukushima, Uranabbau und Uranmunition verursachten weltweit verheerende Schäden und mahnen die Menschheit zur Umkehr.
Die Pazifik-Informationsstelle und Mission EineWelt verteilen 300 Blumenketten an die Passanten. Solche Blumenketten werden im Pazifik an Gäste übergeben. Mit ihnen wird der Wunsch für einen guten und sicheren Heimweg verbunden. Die aufgefädelten Blüten sollen heute in Nürnberg an die Menschen erinnern, die unter den Folgen der Atombombentests im Pazifik leiden. Die Bewohner der Marshall-Inseln wollen die gesundheitlichen Spätschäden nicht länger hinnehmen und haben rechtliche Schritte gegen die neun Atommächte eingeleitet. Auch die Bewohner von Französisch-Polynesien klagen gegen Mutterland Frankreich, das bis 1996 auf den Atollen Moruroa und Fangataufa Atombomben testete. Mission EineWelt unterstützt die dortigen Atomtestveteranen seit Jahren finanziell.
Auch bei uns in Deutschland besteht Handlungsbedarf. Noch immer lagern 20 US-Atomwaffen in der Eifel (Büchel). NATO-weit wird eine Modernisierung der nuklearen Sprengköpfe geplant. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist klar für eine Abschaffung der Kernwaffen. Entsprechend sollte die Regierung die Ächtung atomarer Rüstung weltweit vorantreiben.
Mission EineWelt und die Pazifik Informationsstelle organisierten gemeinsam mit verschiedenen regionalen Friedensgruppen das Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki in Nürnberg.
Tipp: Redebeitrag von Pfarrerin Gisela Voltz downloaden:
Beitrag zum Hiroshimatag 2016 (PDF)