Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut – Mission EineWelt fördert Schulbesuch der Orang Asli
Am 17. Oktober ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut. Das Motto des diesjährigen Aktionstags lautet: „Gemeinsam die Zukunft gestalten: Gefestigte Armut beenden, alle Menschen auf unserem Planeten respektieren“. Auf zahlreichen Veranstaltungen und im Internet rufen die Vereinten Nationen sowie Nichtregierungsorganisationen dazu auf, Diskriminierungen von armen Menschen abzubauen und ihre Lebensumstände zu verbessern. Nach Definition der Weltbank sind Menschen extrem arm, wenn sie weniger als 1,90 Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Die Zahl von Menschen in extremer Armut könnte durch die Corona-Pandemie um bis zu hundert Millionen Menschen gestiegen sein, meint die Weltbank. Neben der an sozio-ökonomischen Ressourcen gemessenen Armut wird mitunter auch ein weiter gefasstes Spektrum an Indikatoren zur Armutsdefinition herangezogen, wie etwa die Verfügbarkeit von Bildung, eine ausreichende Gesundheitsversorgung und adäquater Wohnraum. Für die Verbesserung der Bildungssituation und der allgemeinen Lebensumstände in Malaysia setzt sich die Lutherische Kirche in Malaysia (LCM) ein. Als langjährige Partnerkirche von Mission EineWelt unterstützt das bayerische Partnerschaftscentrum die LCM hier finanziell.
Malaysia ist ein Land der Gegensätze: Moderne Millionen-Städte auf der einen Seite und tiefster Dschungel auf der anderen; eine gut ausgebildete, meist urbane Bevölkerungsschicht auf der einen Seite und die Ureinwohner*innen in den Regenwäldern auf der anderen. Besonders schwierig sind die Lebensumstände der Orang Asli, der indigenen Bevölkerung im Inneren der Malaiischen Halbinsel. Aus Profitgier werden sie von Holzkonzernen und Plantagengroßbauern aus ihrem ursprünglichen Lebensraum in den schwer zugänglichen Regenwald vertrieben, weitab von Straßen und Infrastruktur.
Durch diese Isolation und die meist traditionelle Lebensweise, die auf kleinen, landwirtschaftlichen Anbau ausgerichtet ist, haben die Orang Asli ein sehr niedriges Einkommen. Die Chancen für ihre Kinder auf eine gute Schulbildung und eine sichere Zukunft sind gering. Um eine Schule zu besuchen, müssen die Kinder viele Kilometer durch den dichten, feuchten Regenwald bis zur nächsten Busstation laufen. Hinzu kommt, dass einige Eltern die Schule für unwichtig halten. Außerdem kostet ein Schulbesuch Geld, das viele Familien einfach nicht haben. Doch ohne Bildung hat man auch in Malaysia keine Chancen. Bildung kann ein Leben verändern! Das einzelner Menschen, einer Familie oder sogar eines ganzen Landes. Deshalb hat die lutherische Kirche unter den Orang Asli das „Touching Hearts“-Projekt gestartet. Es ist ein Bildungsprogramm, das Orang Asli-Kindern den Schulbesuch ermöglicht. Zudem werden die Buskosten sowie die Verpflegung in der Schulkantine übernommen. Außerdem sollen Eltern durch positive Beispiele von gut ausgebildeten Kindern überzeugt und Kinder motiviert werden, in die Schule zu gehen.
„Touching Hearts“ (deutsch: die Herzen berühren) ist ein Programm, das den Indigenen Malaysias – und hier besonders den Kindern – Chancen auf eine sichere und selbstständige Zukunft bietet.
Mission EineWelt unterstützt seit Jahrzehnten Bildungsprojekte in seinen Partnerkirchen in Asien, Lateinamerika und Afrika. Auch in der medizinischen Grundversorgung, der theologischen und diakonischen Ausbildung sowie in der landwirtschaftlichen Entwicklung sind wir partnerschaftlich engagiert.