Die Situation in der DR Kongo bleibt in den von der M23 besetzten Gebieten schwierig. Insbesondere die Bevölkerung leidet. In den ostkongolesischen Städten Goma und Bukavu ist zwar so etwas wie Normalität eingekehrt. Aber die Lebensbedingungen unter der Rebellenverwaltung sind schwierig. Es fehlt Bargeld für den täglichen Kleinhandel, die Lebenshaltungskosten sind hoch. Immer wieder wird von Verhaftungen und auch von Folter berichtet. Vor allem jugendliche Kongolesen sind gefährdet, weil sie von der M23 des Widerstands verdächtigt werden. Die Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (Eglise Évangélique Luthérienne au Congo, EELCo), Jean Claude Nawej aus Goma und Victor Bwanangela aus Bukavu, schreiben übereinstimmend, dass die ganze Bevölkerung und auch die Mitglieder der EELCo schwer leiden.
Auch in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa ist die Situation für die Bevölkerung lebensbedrohlich. Dort haben seit 7. April 2025 schwere Regenfälle für Überschwemmungen mit über 30 Todesopfern gesorgt. ELCCo-Bischof Pierre Lunungu berichtet aus Kinshasa, dass auch Mitglieder seiner Gemeinde Hab und Gut verloren, aber immerhin ihr Leben retten konnten. Die nahe der Überschwemmungsgebiete am Fluss Ndjili liegende Martin-Luther-Schule hat die sintflutartigen Regenfälle bislang unbeschädigt überstanden.
Es gibt aber auch Hoffnung: Die Rebellengruppe M23 hat sich als Zeichen guten Willens aus einer der eroberten Städte im Landesinneren, Walikale, zurückgezogen. Sie will damit direkte Friedensverhandlungen mit der kongolesischen Regierung unterstützen, die am Mittwoch, 9. April 2025, in Doha unter der Vermittlung des Emirats Qatar stattfinden sollen. Andere Friedensbemühungen der internationalen Gemeinschaft, der Afrikanischen Union und lokaler christlicher Kirchen sind bislang erfolglos geblieben.
Klaus Dotzer/tn