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„Offen für neue Ideen“ – Besuch von Staatsministerin Melanie Huml bei MEW

Am 6. März 2023 informierte sich Melanie Huml, Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, und Schirmfrau der HandyAktion Bayern vor Ort in Neuendettelsau über die Arbeit von Mission EineWelt. Bei einem Gang durch die Ausstellung EinBlick gaben die Mission EineWelt-Direktor*innen Gabriele und Hanns Hoerschelmann unterstützt von Ausstellungsleiterin Janika Wehmann Auskunft über den Aufbau der interaktiven Ausstellung, deren Konzept und die Geschichte der Missionsarbeit. Inzwischen verfolge man einen ganzheitlichen Ansatz, erklärten Gabriele und Hanns Hoerschelmann. Deshalb seien in Mission EineWelt die früher teilweise getrennten Arbeitsbereiche wie Entwicklungszusammenarbeit, Partnerschaft und Mission zusammengewachsen.

Die Länderreferenten Geraldo Grützmann, für Brasilien, und Klaus Dotzer, für Afrika, gaben der Ministerin Einblick in die Partnerschaftsarbeit von Mission EineWelt in beiden Ländern. Manfred Kurth, Leiter des Referats Begegnung Weltweit, informierte über die Arbeit mit Partnerschaftsgruppen in den bayerischen Kirchengemeinden und Dekanaten. Gisela Voltz vom Referat Bildung Global präsentierte verschiedene Bildungsangebote von Mission EineWelt für Globales Lernen.

Afrika-Referent Klaus Dotzer (r.) stellt die berufliche Bildungsarbeit in Tansania vor

Afrika-Referent Klaus Dotzer (r.) stellt die berufliche Bildungsarbeit in Tansania vor

Schwerpunkte des anschließenden Gesprächs waren die berufliche Bildung in Afrika und die HandyAktion. Klaus Dotzer stellte die Arbeit des Hai Vocational Training Center, einer staatlich anerkannten Berufsschule für Handwerksberufe in Tansania, vor. Dass Ausbildung und berufliche Perspektiven vor Ort auch in Afrika zentrale Faktoren für Gegenwart und Zukunft sind, darin waren Melanie Huml und er sich einig. Es sei wichtig, dass Wertschöpfung in den Ländern Afrikas bleibe, betonte Huml, und berichtete in diesem Zusammenhang vom Engagement des Freistaats in diesem Bereich: unter anderem ein „Maschinenring“ im Senegal und ein digitales Berufsbildungsprojekt in Kenia.

Gisela Voltz (r.) informiert über die Angebote zum Globalen Lernen und über die HandyAktion Bayern

Gisela Voltz (r.) informiert über die Angebote zum Globalen Lernen und über die HandyAktion Bayern

Auch ein wichtiges Problem der HandyAktion, in deren Rahmen alte Handys meist von Weltläden, Schulen oder Gruppen gesammelt und dem Recycling zugeführt werden, kam zur Sprache: Die geänderten Gefahrgutbestimmungen der DHL erschweren den Versand von Handys mit Akkus erheblich, schilderte Gisela Voltz die Problematik. „Die Akkus lassen sich aus den meisten Handys kaum mehr entfernen.“ Die häufig ehrenamtlich organisierten Sammelstellen könnten eine Überprüfung der Handys zudem nicht leisten. „Die EU-Recyclingquote von 65 Prozent bei Elektrokleingeräten wird in Deutschland sowieso weit verfehlt, sie liegt nur bei 44 Prozent. Durch die Akku-Transportproblematik entgehen wichtige Ressourcen (es liegen laut BITCOM noch etwa 200 Millionen Althandys in deutschen Schubladen) dem Recycling und verhindern den Weg zur dringend nötigen Kreislaufwirtschaft,“ sagte Voltz

Melanie Huml („Ich könnte ein Handy 10 Jahre lang nutzen“) versprach, die Sache sowohl im Kabinett der bayerischen Staatsregierung anzusprechen als auch in den Bundesministerien für Umwelt und für Verkehr auf eine praktikable Lösung des Problems zu drängen.

Gabriele Hoerschelmann (m.) und Christoph Schmoll (2.v.r.) übergeben der Ministerin (3.v.l.) die Broschüre zum GCEW

Gabriele Hoerschelmann (m.) und Christoph Schmoll (2.v.r.) übergeben der Ministerin (3.v.l.) die Broschüre zum GCEW

Insgesamt zeigte sich die Ministerin aufgeschlossen für eine verstärkte projektbezogene Unterstützung der Arbeit von Mission EineWelt: „Sie erleben mich hier nicht verschlossen, sondern offen für neue Ideen.“ Angetan war sie auch vom geplanten Bauprojekt GemeindeCentrum EineWelt (GCEW), das Mission EineWelt zusammen mit der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde St. Nikolai plant. Dabei soll ein so genanntes Forum entstehen, das von den Projektpartnern gemeinsam genutzt und verwaltet wird. Der Neuendettelsauer Bürgermeister Christoph Schmoll warb dabei insbesondere für die Sicherung des Standortfaktors Mission EineWelt: „Es lohnt sich, in Mission EineWelt zu investieren“, betonte er. Melanie Huml schien das Konzept einzuleuchten: „Manche Dinge“, sagte sie, „muss man einfach tun.“