Die Evangelische Lutherische Kirche in Chile (IELCH) besteht aus zehn Gemeinden Santiago, Concepción, Osorno und Punta Arenas.
Da vom wirtschaftlichen Wachstum Chiles nur Wenige profitieren und eine hohe Einkommens- und Vermögensdisparität besteht, sieht sich die IELCH dazu berufen, unter den Armen und Unterdrückten zu arbeiten und hier sozialdiakonische Projekte aufzubauen.
Sitz / Adresse des zentralen Kirchenbüros
Der Sitz der Kirchenleitung ist Santiago. Die Adresse lautet:
Iglesia Evangélica Luterana en Chile (IELCH)
Juan Enrique Concha 121, Nuñoa
7760047 Santiago
Chile
Telefon: +56 (2) 2223 3195
Mobil: +56 (9) 8454 5331
E-Mail: oficinasinodal(a)ielch.cl
Webseite: www.ielch.cl
Leitende*r Verantwortliche*r
Bischöfin Pastorin Izani Bruch
Statistik zur Kirche
Die IELCH ist in zehn Gemeinden in den Städten Santiago, Concepción, Osorno und Punta Arenas unterteilt.
• Gemeindeglieder: ca. 3000
• 11 ordinierte Pfarrer*innen
• Freiwillige: ca. 40 Jugendliche aus Deutschland, die in den Sozialprojekten ein FSJ leisten
Arbeitsfelder / Kirchliche Einrichtungen
Da vom wirtschaftlichen Wachstum Chiles nur Wenige profitieren und eine hohe Einkommens- und Vermögensdisparität besteht, sieht sich die IELCH dazu berufen, unter den Armen und Unterdrückten zu arbeiten und hier sozialdiakonische Projekte aufzubauen.
Für die IELCH gibt es einige besondere Aspekte des gemeinsamen Lebens, die sie als lutherische Kirche charakterisiert:
• Aktive Beteiligung von „Laien“ („Allgemeines Priestertum aller Gläubigen“)
• Demokratische Organisation
• Gleichstellung der Geschlechter
• Ökumenische Berufung
• Engagement mit prophetischer Stimme: Die Kirche verkündigt den barmherzigen Gott und klagt alles, was gegen seinen Willen verstößt, an.
In der Hauptstadt betreut die IELCH unter anderem zwei sozialdiakonische Projekte in den Armenvierteln Villa O`Higgins (La Florida) und La Bandera (San Ramon): zwei Kindertagesstätten, eine Schule von der 1. – 8. Klasse, zwei Gemeindezentren, eine Selbsthilfegruppe für Männer und ein Beratungsbüro für Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Das diakonische Werk kommt 220 Kindern im Kindergarten, 140 Jugendlichen in verschiedenen Gruppen, 400 Schulkindern und 200 Frauen zugute.
Perspektiven: Versöhnungsarbeit zwischen der IELCH und der ILCH
Beide Kirchen standen durch den Rat der Lutherischen Kirchen in Chile (CILCH) in einem regelmäßigen Dialog miteinander. Seit 2019 hatten sich beide Kirchen jedoch wieder voneinander entfernt.
Trotz der von beiden Seiten gewünschten Einheit ist es bis zu einem erneuten Zusammenschluss beider Kirchen noch ein weiter Weg, haben sich doch die beiden Kirchen in den letzten 25 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.
Finanzsituation
Die IELCH konzentriert sich auf die Arbeit unter den Ärmsten, zu denen viele ihrer Mitglieder gehören. Die IELCH kann sich daher nicht selbst finanzieren und ist auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.
Geschichte
1860 | Deutsche Evangelische emigrieren nach Chile und lassen sich im südlichen Teil des Landes nieder. Sie gründen erste Gemeinden, um ihren evangelischen Glauben zu feiern und auszuüben. Gottesdienste dürfen auf Anordnung der chilenischen Regierung nur in deutscher Sprache abgehalten werden, um chilenische Katholiken nicht mit den „Häresien“ der Einwanderer anzustecken. Pfarrer kommen aus Deutschland, direkte Beziehung zu Landeskirchen in Deutschland. |
1925 | Die Proklamation der Trennung von Staat und Kirche in einer neuen Verfassung ermöglicht die Entstehung von nicht-katholischen Kirchen. Die Gründung der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile erfolgt. Ein Vertrag mit der EKD wird abgeschlossen, der das zwischenkirchliche Verhältnis regelt. |
1937 | Bildung der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile. |
1955 | Die IELCH wird Mitglied im Lutherischen Weltbund. |
1959 | Es erfolgt die Namensänderung der Kirche in „Iglesia Evangélica Luterana en Chile“ (IELCH), um sich stärker in die chilenische Gesellschaft zu integrieren. Spanisch wird als Sprache im Gottesdienst eingeführt. 70er Jahre Während der Regierung von Salvador Allende arbeitet die IELCH unter den Marginalisierten, Verfolgten und ökonomisch Unterdrückten. |
1973 | Nach dem Militärputsch gründet Bischof Helmut Frenz zusammen mit Leitern anderer christlicher Kirchen das „Flüchtlingskomitee“ und später das „Komitee für den Frieden“. |
1975 | Es bauen sich Spannungen in der IELCH aufgrund des politischen Engagements von Bischof Frenz auf. Sein Rücktritt wird gefordert. Ein kleinerer Teil der Kirche erklärte sich solidarisch mit den Gefolterten, Ermordeten und Entführten des Regimes unter General Augusto Pinochet, der größere Teil der Mitglieder befürwortete das Eingreifen des Militärs. Ende 1974 kommt es deshalb zum Bruch. |
1975 | Zehn Gemeinden verlassen die IELCH und gründen die ILCH (Iglesia Luterana de Chile). Heute zählt die ILCH 10.000 Mitglieder. Heute: Inzwischen gibt es wieder viele gute Kontakte und hoffnungsvolle Schritte beider Kirchen aufeinander zu. |
1990 | Erste Verbindungen zum Lateinamerikabeauftragten entstehen. |
Seit 2009 | Jährlicher Einsatz von zwei Freiwilligen in der der Schule Villa O`Higgins. |
2011 | Kirchenpräsidentin Gloria Rojas kommt nach Bayern. |
2011 | Adriana Castillo unterstützt die Vorbereitungen in der ELKB zum Weltgebetstag der Frauen, Thema Chile. |
2015 | Izani Bruch wird als Bischöfin gewählt. |
2016-2019 | Gloria Rojas baut zusammen mit der Comunidad Teológica Evangélica de Chile ein akademisches Programm zur Bedeutung der Menschrechte auf. |
2019 | Izani Bruch wird erneut als Bischöfin gewählt. |