Pionier in Phnom Penh – Erster Pfarrer in Lutherischer Kirche von Kambodscha ordiniert
Daniel Orn ist der erste Pfarrer der noch jungen Lutherischen Kirche in Kambodscha (LCC). Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh wurde der 36-jährige Theologe im November 2017 zum geistlichen Amt ordiniert. Die Anfänge der LCC liegen knapp 10 Jahre zurück. Damals hatte Orn mit Unterstützung der Lutherischen Kirche in Singapur und des Partnerschaftscentrums Mission Eine Welt in der Kampung-Chnan-Provinz die „Gemeinde zum guten Hirten“ gegründet.
Inzwischen gibt es vier Gemeindezentren in dem überwiegend buddhistisch geprägten Land. Daran angekoppelt sind verschiedene Angebote: unter anderem Englischunterricht, Computerschulungen, Landwirtschaftsschulungen und Sprechstunden von medizinischen Teams aus Singapur. In Phnom Penh ist die City Church der LCC gleichzeitig ein Studierendenheim, wo 50 Nachwuchs-AkademikerInnen Platz finden und Angebote wie Sprach- oder Computerkurse wahrnehmen können. Insgesamt hat die LCC momentan rund 300 Mitglieder. Schätzungen zufolge sind etwa ein Prozent der 16,1 Millionen EinwohnerInnen Kambodschas ChristInnen. Das Zusammenleben von BuddhistInnen und ChristInnen verlaufe „ohne Konflikte“, sagt Traugott Farnbacher, Leiter des Referats Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien von Mission EineWelt, und lobt den frisch ordinierten Daniel Orn für seine Aufbauarbeit: „Daniel Orn hat in den sieben Jahren seit den ersten Taufen eine bewundernswerte Pionierarbeit geleistet. Er hat Jahre gründlicher Ausbildung und Studienbegegnungen, auch in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, durchlaufen. Vor ihm liegen große, schöne Aufgaben.“
Das Leben der Menschen in Kambodscha ist hart. Unter anderem sind die Folgen des Klimawandels dort deutlich zu spüren. Ernteausfälle und Hungersnöte sind die Folgen. Ökonomisch wird das Land laut Farnbacher „von neoliberaler Politik im Stil eines brutalen Turbokapitalismus“ gebeutelt. Landgrabbing und rigorose Ausbeutung von Arbeitskräften sind an der Tagesordnung. 70 Stunden Wochenarbeitszeit zu Stundenlöhnen von weniger als einem Dollar zwingen viele Menschen in Armut und Elend.