Rückblick und neue Perspektiven – Arbeitskreis Kongo 2019
Der Arbeitskreis Kongo dient als Plattform für Netzwerken, Erfahrungsaustausch, und thematische Reflexion. Hier treffen sich AkteurInnen, die im kirchlichen Rahmen Partnerschaften mit Diözesen, Einrichtungen oder Kirchengemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (Èglise Èvangélique Lutherienne au Congo – EELCo) pflegen: Dekanate und Institutionen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Kirchengemeinden, Kirchenkreise der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Von 8. bis 10. März 2019 kam der AK Kongo in Bad Windsheim zusammen. Das Dekanat pflegt eine Partnerschaft mit der Westdiözese in der EELCo. 49 Teilnehmende waren dabei: Ehrenamtliche, MultiplikatorInnen, Interessierte und Beauftragte trafen sich zum Austausch.
Ein zentrales Thema des Treffens war das 50-jährige Jubiläum der EELCo. Zunächst berichteten AK-Mitglieder, die bei den Jubiläumsfeierlichkeiten in Lubumbashi vor Ort waren, über ihre Eindrücke und Erlebnisse. Nach einem Exkurs über die Geschichte und die Perspektiven der lutherischen Kirche im Kongo stand Brainstorming auf dem Programm. Die AK-Mitglieder entwickelten Leitideen für die künftige Gestaltung der Partnerschaft, unter anderem für die Jugend-, Frauen- und Umweltarbeit.
Am Samstagnachmittag berichtete Eloi Kayembe über die politische Situation in der Demokratischen Republik Kongo und zog eine Bilanz der jüngsten Präsidenschafts- und Parlamentswahlen. Der kongolesische Politikwissenschaftler, der seit 15 Jahren in Dinkelsbühl lebt, plädierte dafür, dem neu gewählten Präsidenten Félix Antoine Tshisekedi Tshilombo einen Vertrauensvorschuss zu geben. Immerhin sei der Machtwechsel der erste im Kongo, der im Großen und Ganzen friedlich abgelaufen ist.
Im Anschluss stellte Thomas Nagel, Pressereferent bei Mission EineWelt, das UN-Abkommen für weltweit geltende Menschen- und Arbeitsrechte vor, das derzeit von über 100 Staaten verhandelt wird. Leider verharren die EU und auch die Bundesregierung in einer abwartenden Haltung. Im Rahmen der frisch gestarteten Kampagne von Mission EineWelt zur EU-Wahl „Gemeinsam nach den Sternen greifen“ oder mit der europaweiten Petition „Menschenrechte schützen – Konzernklagen stoppen!“ können sich Interessierte aktiv für das UN-Abkommen und gegen den Vorrang von Investitionsschutz vor Menschen- und Arbeitsrechten einsetzen.
Die EU-Wahlkampagne von Mission EineWelt: https://eu-gemeinsam.de/
Die europaweite Petition gegen Konzernklagen: https://stopisds.org/de/
Ein Gottesdienst in der Bad Windsheimer Seekapelle mit Dekanin Karin Hüttel, Dekanatsmissionspfarrer Dirk Brandenberg, der Trommelgruppe Esengo, den Gästen und der lokalen Gemeinde rundete den AK ab.
Valinirina Nomenjanahary