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Sadakos Kraniche – Origami für eine Welt ohne Atomwaffen

Sadakos Kraniche – Origami für eine Welt ohne Atomwaffen
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Für eine Welt ohne Atomwaffen: Im Weltladen von Mission EineWelt wurden Kraniche für die Aktion Sadakos Kraniche gefaltet (Foto: Julia Ratzmann)
Für eine Welt ohne Atomwaffen: Im Weltladen von Mission EineWelt wurden Kraniche für die Aktion Sadakos Kraniche gefaltet (Foto: Julia Ratzmann)

Das japanische Mädchen Sadako Sasaki wurde nur 12 Jahre alt. Sie starb zehn Jahre nach dem Abwurf der US-amerikanischen Atombombe auf Hiroshima am 6. August 1945 an den Folgen der radioaktiven Verstrahlung. Bis zu ihrem Tod faltete Sadako aus Origami-Papier Kraniche – als Zeichen ihrer Hoffnung auf eine friedliche Welt und ihres Lebenswillens. Seitdem sind die Origami-Kraniche weltweit zum Symbol für den Protest gegen den Einsatz von Atomwaffen und Atombombentests geworden.

Im August 2025 jähren sich die beiden US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Das „Bündnis für eine atomwaffenfreie Welt“ – ein Netzwerk von Friedens- und Menschenrechtsorganisationen – hat deshalb im vergangenen Jahr die Aktion „Sadakos Kraniche“ gestartet: Ein Jahr lang sollten deutschlandweit möglichst viele Kraniche gefaltet werden. Denn die Atommächte investieren derzeit wieder Milliarden in ihre Arsenale. Die Zahl der jederzeit einsatzbereiten Atomwaffen wächst. In ihrem Glauben an „nukleare Abschreckung“ blendet die Politik stets die furchtbaren Folgen aus, die der Einsatz nur einer einzigen Atomwaffe für die betroffenen Menschen hätte. Für Kinder wie Sadako.

Die neun Atomwaffenstaaten – USA, Russland, Frankreich, China, Großbritannien, Israel, Pakistan, Indien und Nordkorea – besitzen insgesamt etwa 12.500 Atomwaffen. Der Planet Erde könnte mit diesen Waffen gleich mehrfach vollständig zerstört werden. 89 Prozent der Atomwaffen gehören den USA und Russland. Geschätzte 2.100 sind in ständiger Höchstalarmbereitschaft, dem sogenannten „Launch-On-Warning“, und können ihr Ziel mittels moderner GPS-Kommunikation binnen weniger Minuten erreichen. In den letzten Jahren stieg die Gefahr eines Atomkriegs im Zuge des Ukraine-Kriegs wieder deutlich an. Im Rahmen der deutschen NATO-Teilhabe lagern auch 20 einsatzbereite Atomsprengköpfe auf dem amerikanischen Fliegerhorst Büchel in der Eifel.

Der frühe Tod von Sadako Sasaki in Folge des Atombombenabwurfes auf Hiroshima ist eine Mahnung. Auch wenn das Ereignis lange her ist, sind Atomwaffen auch heute eine reale Gefahr, die alles Leben auf der Erde bedroht. Deshalb haben sich auch Mission EineWelt und die Pazifik-Informationsstelle an der Aktion „Sadakos Kraniche“ tatkräftig beteiligt. Das Team des Weltladens hat dazu seine Sonderausstellungsfläche zur Verfügung gestellt. Eine in der Origami-Technik bewanderte Mitarbeiterin hat eine Faltanleitung für Mitarbeitende und Gäste von Mission EineWelt erstellt. Das Origami-Papier hat der Weltladen zur Verfügung gestellt und mit Infomaterial auf die Atombombentests im Pazifik und anderswo aufmerksam gemacht.

Das gemeinsame Falten von Kranichen am Esstisch im Weltladen schuf die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen: Über Hoffnungen und Ängste, die Geschichte von Sadako oder über den UN-Atomwaffenverbotsvertrag, den Deutschland bisher noch nicht unterzeichnet hat. Tatsächlich haben sich viele Besucher*innen des Weltladens und der Ausstellung EinBlick zum Mitfalten animieren lassen. Auch Gästegruppen aus Südost-Asien zeigten sich begeistert.

Im Juni machen sich die „Mission EineWelt“-Kraniche auf die Reise. Zunächst einmal zum Kooperationspartner „Ohne Rüstung leben“ nach Stuttgart. Von dort aus „fliegen“ sie weiter nach Hiroshima. Dort werden sie anlässlich der zentralen Gedenkfeier im August 2025 am Children’s Peace Memorial nahe des „Atomic Dom“ im Herzen des Stadtzentrums aufgehängt – zur mahnenden Erinnerung an Sadako und an alle Atomtestopfer weltweit.

Julia Ratzmann

von Thomas Nagel