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Starkes Plädoyer für die Bewahrung der Schöpfung – Predigt von Jack Urame am Hesselberg

Starkes Plädoyer für die Bewahrung der Schöpfung – Predigt von Jack Urame am Hesselberg
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Predigte nachdrücklich für die Bewahrung der Schöpfung: Jack Urame beim Kirchentag auf dem Hesselberg (Foto: Thomas Nagel)
Predigte nachdrücklich für die Bewahrung der Schöpfung: Jack Urame beim Kirchentag auf dem Hesselberg (Foto: Thomas Nagel)

„Wir glauben und bekennen, dass Gott die Quelle der Welt ist, in der wir leben.“ In seiner Predigt zu Psalm 24, 1-6 am Pfingstmontag 2025 beim Bayerischen Kirchentag am Hesselberg trat Jack Urame, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) für eine Rückbesinnung auf die für Christinnen und Christen grundlegende Wahrheit ein, wonach die Menschen verantwortlich mit der Schöpfung umgehen sollen. Und er übte deutliche Kritik an der Ausbeutung und Zerstörung der Erde: „Gott erschafft und besitzt die Welt, und wir sind nur Verwalter, aber oft benehmen wir uns wie Herren des Universums und beuten die Schöpfung aus.“ Schritt für Schritt deklinierte er von ökonomischen Interessen gesteuertes Handeln und seine Auswirkungen durch: „Wir bauen Straßen, Städte und tun viele Dinge und zerstören die natürliche Landschaft und nennen es menschliche Zivilisation. Wir verwenden schwere Maschinen, um natürliche Ressourcen für Profit und Reichtum zu gewinnen, und nennen es Entwicklung. Wir verschmutzen die Luft mit Chemikalien aus den Fabriken und nennen es industrielle Revolution. Wir beuten Gottes Schöpfung für Markt, Export und Handel aus und nennen es wirtschaftliche Entwicklung. Wir fördern Mineralien unter der Erde, um mehr Reichtum anzuhäufen und Wasser, Flüsse und das Meer zu verschmutzen, und nennen es Ressourcenentwicklung.“

Gottes Schöpfung werde im Glauben an Wissenschaft und Technologie nur unter industriellen Gesichtspunkten und als „marktfähige Ware“ betrachtet, mahnte Urame. Große Unternehmen würden „von ihrem Interesse an Profiten und nicht an der Schöpfung, an Reichtum und nicht am menschlichen Wohlergehen angetrieben“. Deshalb litten „Menschen unter Krankheiten und Armut“. Das größte Problem der Menschheit sei, dass sie „unverantwortlich aus Gier“ handle, fasste der Bischof zusammen. Seine Forderung: „Wir müssen der Versuchung widerstehen, Gott durch unser Ego zu ersetzen, die Schöpfung durch unsere Erfindungen, die Macht Gottes durch unsere Technologie, die Religion durch die Wissenschaft, den Geist durch unser Verlangen nach mehr Komfort und mehr Vergnügen.“ Während der Kapitalismus als „destruktives System“ die „Ungleichheit, Ungerechtigkeit und Ausbeutung der Erde“ fördere und „keine Verbindung zwischen Gott und der Schöpfung“ sehe, dürften die Christinnen und Christen „nicht vergessen, dass Gott uns mit der Welt betraut“, betonte Jack Urame und formulierte zum Abschluss eine so klare wie einleuchtende Botschaft: „Die Welt ist unser Überleben. Deshalb haben wir eine gemeinsame Verantwortung, uns darum zu kümmern und sie zu einem besseren Ort zum Leben zu machen. Auf diese Weise geben wir Gott die Ehre.“

9. Juni 2025
von Thomas Nagel