Unterschriften für Reparaturbonus gesammelt – Petition an Umweltministerin übergeben
Am 17. Oktober hat das „Bündnis Reparaturbonus“, zu dem auch Mission EineWelt gehört, 71.277 Unterschriften für einen bundesweiten Reparaturbonus an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergeben. Unter dem Motto „Ressourcen schonen muss sich lohnen!“ hat Mission EineWelt gemeinsam mit den anderen Bündnispartnern damit dem Recht auf Reparatur deutlich Ausdruck verliehen! Im aktuellen Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung nämlich sowohl zur Senkung des Rohstoffverbrauchs als auch zum Recht auf Reparatur bekannt. Bei der Umsetzung hakt es jedoch noch.
Ministerin Steffi Lemke findet den Einsatz und die Forderungen des Bündnisses zwar gut und wichtig, sie sieht im aktuellen Haushalt allerdings keinen Spielraum für einen bundesweiten Reparaturbonus. Bisher gibt es einen solchen „Bonus“ für die Reparatur von z.B. Elektrokleingeräten nur in Thüringen und in Österreich.
Klar ist: Die Mehrheit der Bevölkerung möchte defekte elektronische Geräte reparieren lassen. Doch der Aufwand und die Kosten sind schlicht zu hoch. Das ist nicht nur frustrierend, sondern geht auch zulasten von Mensch und Natur im Globalen Süden! So wie bisher kann die deutsche Konsum- und Wegwerfgesellschaft aber nicht weitergehen. Die Politik muss die Rahmenbedingungen verbessern, damit Reparieren einfacher und günstiger wird. Ein bundesweiter Reparaturbonus wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dabei sollte der Staat 50 % der Reparaturkosten bis zu einer Höhe von maximal 200 € übernehmen.
„Der deutsche Verbrauch an metallischen Rohstoffen trägt massiv zur Klimakrise bei und führt zu Menschenrechtsverletzungen im Globalen Süden. Deutschland muss seinen viel zu hohen Rohstoffverbrauch zu senken! Noch immer ist die Reparatur und Recyclingquote bei Elektrogeräten in Deutschland viel zu gering. Metalle müssen nachhaltig genutzt werden, statt sie zu verschwenden. Dafür muss es endlich einfacher und günstiger werden, Elektrogeräte zu reparieren,“ meint Gisela Voltz, Fachreferentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei Mission EineWelt
Neben einer Absage an einen bundesweiten Reparaturbonus aufgrund fehlender finanzieller Mittel musste die Ministerin auch ankündigen, dass das lange erwartete Aktionsprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ nicht in der ursprünglich angekündigten Form kommen wird, sondern nur ein Förderprogramm für die ehrenamtliche Reparatur-Infrastruktur im Januar 2024 starten soll.
Das Bündnis will weiterhin deutlich ein herstellerunabhängiges Recht auf Reparatur in Deutschland und in der EU einfordern. Die Bündnispartner rufen zum „Internationalen Repair Day“ am 21. Oktober auch dazu auf, sich nach ehrenamtlich betriebenen Repair Cafés umzusehen und seine kaputten Haushaltsgeräte dort reparieren zu lassen.