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Vom Juristen zum promovierten Theologen – Joseon Wong berichtet über seine Doktorarbeit

Im angeregten Gespräch: der frisch gebackene Doktor der Theologie, Joseon Wong, sein Hongkonger Doktorvater Nicholas Tai, MEW-Afrikareferent Klaus Dotzer und MEW-Direkorin Gabriele Hoerschelmann (v.l.n.r.) (Foto: Thomas Nagel)

Im angeregten Gespräch: der frisch gebackene Doktor der Theologie, Joseon Wong, sein Hongkonger Doktorvater Nicholas Tai, MEW-Afrikareferent Klaus Dotzer und MEW-Direkorin Gabriele Hoerschelmann (v.l.n.r.) (Foto: Thomas Nagel)

Was lange währt, wird endlich gut. Joseon Wong, der als Dozent am Lutherischen Theologischen Seminar (LTS) in Hongkong lehrt, darf sich seit seiner mündlichen Prüfung letzte Woche an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Doktor der Theologie nennen. Es ist eine erstaunliche Lebensgeschichte: Wong war bereits als Jurist etabliert, als er erkannte, dass er eine weitere Berufung hat: Pfarrer und Theologe zu sein. Ihm wurde die Frage wichtig, was in einem Umfeld, das von materialistischen und ideologischen Zielen geleitet wird, Hoffnung geben kann. Was bedeutet es, christliche Werte zu leben, für Menschen in Not da zu sein, in der Gesellschaft vertrauensvoll miteinander umzugehen? Dazu braucht es seiner Meinung nach eine Kirche und Menschen in ihr, die sich in die Theologie vertieft haben. Deshalb absolvierte er sein Theologiestudium am LTS, wo er verschiedene Professoren traf, die in Deutschland promoviert hatten. Danach übernahm er Verantwortung in einer kleinen Gemeinde in Hongkong, wo er als ehrenamtlicher Pastor ordiniert wurde. Parallel dazu begann er eine Dissertation über das Alte Testament, die er trotz aller Schwierigkeiten abschloss, zur „Traditionsgeschichte im Buch Maleachi“. Text und Kontext aufeinander beziehen zu können, das Ineinander von Tradition und Situation zu verstehen, das sei eine grundsätzliche theologische Aufgabe, erklärt er, indem er Beispiele aus dem Alltag herbeizieht. Wie es für ihn weitergehe? Seine Verbindungen nach Deutschland, insbesondere nach Neuendettelsau, wo er ein Jahr lang gelebt hat, nehme er mit nach Hongkong. Und er plant, weiter Deutsch zu lernen. Da gehe noch was, sagt er.

Sung Kim