Vom Kindercamp bis zum Open-Air-Kino
Unser Mitarbeiter Pfarrer Michael Schlötterer (hier im Garten von Mission EineWelt) ist derzeit auf Heimaturlaub in Deutschland. Bereits seit acht Jahren ist der gebürtige Franke in der Morogoro Diözese in Tansania tätig. Hier leistet er klassische Gemeindearbeit unter den Maasai und anderen Nomadenstämmen. Sein Aufgabengebiet ist vielseitig und teilt sich in unterschiedliche Tätigkeitsfelder. Neben der gottesdienstlichen Arbeit, den Taufen, Kranken- und Hausbesuchen bei den nomadischen Völkern in dem riesengroßen Kirchengebiet der Diözese unterstützt Schlötterer auch Schüler und StudentenInnen, die sowohl an Sekundar- als auch an Universitäten und Bibelschulen studieren. Er vermittelt Nachhilfeunterricht, sucht mit den Ältesten der Gemeinde neue Evangelistenschüler aus, betreut und begleitet sie. Mit einem Team aus tansanischen Pfarrern und Evangelisten geht Schlötterer wöchentlich in die Sekundarschule der Morogoro Diözese, um einen Glaubensgrundkurs für die 10. Klassen zu unterrichten.
Der 41-Jährige hilft ebenfalls im Gesundheitsbereich mit. Mit seinem Toyota Landcruiser kann er bei jeder Witterung Krankenfahrten in das nächstgelegene Krankenhaus unternehmen oder auch Medikamente und Material zu den umherstreifenden Familienverbänden bringen. „Diese Hilfe wird gerne in Anspruch genommen“, berichtet Schlötterer, der begeistert von erfolgreichen medizinischen Behandlungen seiner Amtskollegen sowie einiger Gemeindemitglieder erzählt. Auch bei Bauvorhaben unterstützt Schlötterer aktiv. Er sammelt und verwaltet Spendengelder, um Kirchneubauten zu finanzieren und wird natürlich zu jeder feierlichen Einweihung eines Neubaus eingeladen.
Besonders wichtig ist Schlötterer die vertrauensvolle Beziehung zu den Menschen in seinem Gemeindegebiet. Er sieht sich selbst als „Kümmerer“ bei verschiedenen Anliegen seiner Gemeindemitglieder. Manche Maasai brauchen Seelsorge und Ermutigung, ein offenes Ohr, eine Übernachtungsgelegenheit, eine Mitfahrgelegenheit, Geld, Schulgebühren, Schulkleidung, eine Praktikumsstelle, eine warme Mahlzeit, Medizin, Transportkostenunterstützung oder ganz banal nur Schulbücher und Hefte. Manche haben keinen Vater mehr, manche keine Mutter, manche Mutter hat ein schwer krankes Kind, manche muss eine Beerdigung organisieren. Bei allen diesen Anliegen ist Schlötterer ein wichtiger Ansprechpartner für die Nomaden in der Region rund um Morogoro. Ganz besonders die Kinder und Jugendlichen freuen sich auf seine regelmäßigen Besuche in den „Bomas“ (mit Palisaden befestigte Gehöfte), denn Schlötterer hat bei seinen evangelistischen Einsätzen immer ein Video mit christlichen Filmen mit dabei und so ein Open-Air-Kino mitten in der Steppe ist ein absolutes Highlight.
Noch bis 2026 läuft Schlötterers Vertrag. Für die letzten Jahre hat sich Schlötterer vorgenommen, noch mehr in die Ausbildung von Evangelisten zu investieren, ihnen die Kinder- und Jugendarbeit ans Herz zu legen und das entsprechende Handwerkszeug mitzugeben. „Ich möchte in Morogoro weiter Kindercamps mit meinem Team durchführen, in die Schulen gehen, aber vor allem ein offenes Haus haben für junge Leute“, so Schlötterers Ideen für die kommenden drei Jahre.