Wenn Akkordeons auf Trommeln treffen- Tansanischer Chor zu Gast beim Schwabacher Akkordeonensemble
„Musik verbindet“- getreu dieses Sprichworts trafen sich die Mitglieder des derzeit in Bayern tourenden Chores „Tanzania Kwaya“ mit dem Schwabacher Akkordeonorchester Balgverschluss zur gemeinsamen Orchesterprobe. Die neun Mitglieder des tansanischen Chores unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Terevaeli Ayo zeigten sich begeistert ob des stimmgewaltigen Akkordeonorchesters. „Wir kennen Akkordeons eigentlich nur aus der Theorie. Unser Klima lässt das Spielen auf diesen Instrumenten nicht zu“, so eine der Sängerinnen des Chores.
Valery Lapko, studierter Akkordeonist und Dirigent des Ensemble, ließ seine Spieler*innen den „Florentiner Marsch“ von Julius Fucík einüben und tauschte sich mit seinem tansanischen Kollegen darüber aus, wie schwierig es ist, aus lauter Einzelspieler*innen einen vollen Klangkörper zu formen. Mit Tschaikowskys „Blumenwalzer“ bereitete das Akkordeonensemble dem Tanzania Kwaya eine besondere Freude. Nahezu alle der tansanischen Musiker*innen aus verschiedenen Landesteilen des ostafrikanischen Landes hatten am Konservatorium in Daressalam (Kirchen-)Musik studiert und kannten sich in der Theorie bestens mit Tschaikowsky aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass man Musik der Romantik auch auf Akkordeons spielen kann“, wunderte sich ein Teilnehmer des Chores, der bisher noch nie ein Akkordeonorchester gehört hatte, sondern das Instrument nur als Solo-Instrument mit deutscher Volksmusik in Verbindung gebracht hatte.
Für den Einblick in die Orchesterprobe revanchierte sich der tansanische Chor mit einem eigens komponierten Lied zur bayerisch-tansanischen Freundschaft. Seit Mitte der 1960er Jahre unterhält Mission EineWelt, das Partnerschaftscentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), eine kirchliche Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania.
Auf der Frühjahrssynode der ELKB soll am 27. März in München eine neue Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Kirchen unterzeichnet werden.
Mit ihrer Trommelmusik, den Rhythmusinstrumenten und dem mehrtonigen Gesang überzeugten die Musiker*innen die Akkordeonist*innen und am Ende dieser ganz besonderen Probe wurde sogar laut über eine Orchesterreise der Deutschen nach Tansania nachgedacht.