Länderinformationen
Basisinformationen zum Land sowie Reise- und Sicherheitshinweise erhalten Sie auf der Website des Auswärtigen Amtes. Die Daten dort werden regelmäßig aktualisiert.
Weiterführende Links
Websites der IELCH:
http://ielch.cl/v2/
Partnerschaften Bayern – Übersee
Mission EineWelt begleitet und unterstützt im Auftrag der bayerischen evangelischen Landeskirche mehr als 70 Dekanats- und Schulpartnerschaften sowie Partnerschaften von Institutionen. Eine Übersicht über alle Partnerschaften im Raum der bayerischen evangelischen Landeskirche finden Sie in unserem Partnerschaftskatalog und unserer digitalen Partnerschaftslandkarte.
Chile: IELCH
Evangelische Lutherische Kirche in Chile (Iglesia Evangélica Luterana en Chile, IELCH)
Die Evangelische Lutherische Kirche in Chile (IELCH) besteht aus zehn Gemeinden – vorwiegend in den Armenvierteln – in Santiago, Concepción, Osorno und Punta Arenas. Da vom wirtschaftlichen Wachstum Chiles nur Wenige profitieren und eine hohe Einkommens- und Vermögensdisparität besteht, sieht sicht die IELCH dazu berufen, unter den Armen und Unterdrückten zu arbeiten und hier sozialdiakonische Projekte aufzubauen.
Impressionen aus Chile
Allgemeine Informationen zur Partnerkirche
Um mehr Informationen zu erhalten, klicken Sie nachfolgend auf das „+“-Symbol.
Sitz / Adresse des zentralen Kirchenbüros
Der Sitz der Kirchenleitung ist Santiago. Die Adresse lautet:
Iglesia Evangélica Luterana en Chile (IELCH)
P.O. Box 167-11
Pedro de Valdivia 3420, depto. H 33
Nuñoa, Santiago
Chile
Telefon: 0056 2-223 31 95
Telefax: 0056 2-205 21 93
E-Mail-Adressen:
obispado(a)ielch.cl
Leitende/r Verantwortliche/r
Bischöfin Pastorin Izani Bruch
Statistik zur Kirche
Arbeitsfelder / kirchliche Einrichtungen
Für die IELCH gibt es einige besondere Aspekte des gemeinsamen Lebens, die sie als lutherische Kirche charakterisiert:
- Aktive Beteiligung von „Laien“ („Allgemeines Priestertum aller Gläubigen“)
- Demokratische Organisation
- Gleichstellung der Geschlechter
- Ökumenische Berufung
- Engagement mit prophetischer Stimme: Die Kirche verkündigt den barmherzigen Gott und klagt alles, was gegen seinen Willen verstößt, an.
In der Hauptstadt betreut die IELCH unter anderem zwei sozialdiakonische Projekte in den Armenvierteln Villa O`Higgins (La Florida) und La Bandera (San Ramon): zwei Kindertagesstätten, eine Schule von der 1. – 8. Klasse, zwei Gemeindezentren, eine Selbsthilfegruppe für Männer und ein Beratungsbüro für Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden. Das diakonische Werk kommt 220 Kindern im Kindergarten, 140 Jugendlichen in verschiedenen Gruppen, 400 Schulkindern und 200 Frauen zugute.
Perspektiven: Versöhnungsarbeit zwischen der IELCH und der ILCH
Beide Kirchen stehen durch den Rat der Lutherischen Kirchen in Chile (CILCH) in einem regelmäßigen Dialog miteinander. Im April 2005 fand ein gemeinsamer Kirchentag der IELCH und der ILCH statt.
Trotz der von beiden Seiten gewünschten Einheit ist es bis zu einem erneuten Zusammenschluss beider Kirchen noch ein weiter Weg, haben sich doch die beiden Kirchen in den letzten 25 Jahren sehr unterschiedlich entwickelt.
Finanzsituation
Im Gegensatz zur abgespalteten ILCH, deren Mitglieder die Kirche finanziell unterstützen und die vor allem zur Mittel- und Oberschicht gehören, konzentriert sich die IELCH auf die Arbeit unter den Ärmsten. Die Kirche kann sich nicht selbst finanzieren. Sie ist auf Hilfe und Unterstützung aus dem Ausland angewiesen.
Missions- und Kirchengeschichte
- 1860: Deutsche Evangelische emigrieren nach Chile und lassen sich im südlichen Teil des Landes nieder. Sie gründen erste Gemeinden, um ihren evangelischen Glauben zu feiern und auszuüben. Gottesdienste dürfen auf Anordnung der chilenischen Regierung nur in deutscher Sprache abgehalten werden, um chilenische Katholiken nicht mit den „Häresien“ der Einwanderer anzustecken. Pfarrer kommen aus Deutschland, direkte Beziehung zu Landeskirchen in Deutschland.
- 1925: Die Proklamation der Trennung von Staat und Kirche in einer neuen Verfassung ermöglicht die Entstehung von nicht-katholischen Kirchen. Die Gründung der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile erfolgt. Ein Vertrag mit der EKD wird abgeschlossen, der das zwischenkirchliche Verhältnis regelt.
- 1959: Es erfolgt die Namensänderung der Kirche in „Iglesia Evangélica Luterana en Chile“ (IELCH), um sich stärker in die chilenische Gesellschaft zu integrieren. Spanisch wird als Sprache im Gottesdienst eingeführt.
- 70er Jahre: Während der Regierung von Salvador Allende arbeitet die IELCH unter den Marginalisierten, Verfolgten und ökonomisch Unterdrückten.
- 1973: Nach dem Militärputsch gründet Bischof Helmut Frenz zusammen mit Leitern anderer christlicher Kirchen das „Flüchtlingskomitee“ und später das „Komitee für den Frieden“.
- 1975: Es bauen sich Spannungen in der IELCH aufgrund des politischen Engagements von Bischof Frenz auf. Sein Rücktritt wird gefordert. Ein kleinerer Teil der Kirche erklärte sich solidarisch mit den Gefolterten, Ermordeten und Entführten des Regimes unter General Augusto Pinochet, der größere Teil der Mitglieder befürwortete das Eingreifen des Militärs. Ende 1974 kommt es deshalb zum Bruch. Zehn Gemeinden verlassen die IELCH und gründen 1975 die ILCH (Iglesia Luterana de Chile). Heute zählt die ILCH 12.000 Mitglieder.
- Heute: Inzwischen gibt es wieder viele gute Kontakte und hoffnungsvolle Schritte beider Kirchen aufeinander zu.