Tansaniareferent Manfred Scheckenbach in den Ruhestand verabschiedet
Offiziell geht Pfarrer Manfred Scheckenbach erst am 31. Januar 2017 in den Ruhestand. Verabschiedet wurde der Tansaniareferent des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt aber schon am vergangenen Freitag mit Andacht, Gottesdienst und einem Empfang. Trotz schlechter Witterung waren mehr als 150 Gäste nach Neuendettelsau gekommen, um den besonnenen, versierten, diplomatischen und überaus fleißigen Tansaniakenner sowie sorgfältigen und geduldigen Arbeiter an den vielfältigen Beziehungen nach 15 Jahren in diesem Amt zu verabschieden.
In seiner Predigt wandte sich Scheckenbach im Abschiedsgottesdienst in der St. Nikolai-Kirche gegen ein längst überholtes Bild von Mission. Es habe zwar Zwangsmissionierungen und Abhängigkeiten zur Kolonisierung gegeben, gab der Theologe zu. Er stellte aber klar, dass die Schwestern und Brüder in den aus der Missionsarbeit hervorgegangenen Kirchen missionarische Aktivitäten als unverzichtbarer Ausdruck des Glaubens erachten. „Die Gemeinden Afrikas, Asiens und Lateinamerikas wachsen mit einer ungeheuren Dynamik.“ Wir müssten damit rechnen, dass uns Fragen gestellt werden, „die uns verlegen machen oder gar beschämen. Vielleicht und hoffentlich führt das zu einem Erwachen, dem Skandal der Armut, die durch Ungerechtigkeit verursacht ist, wirksam entgegenzuwirken.“
Beim anschließenden Empfang würdigte ihn Afrikareferent Reinhard Hansen als intelligenten, sympathischen und freundlichen Kollegen, der auch schwierige Passagen seines Berufslebens mit großem Organisationstalent und Weitsicht gemeistert habe. Seine profunde Kenntnis des ostafrikanischen Landes und seiner Kultur und seine Bereitschaft, dieses Wissen zu teilen und die partnerschaftlichen Beziehungen zu vertiefen, wurden in den anschließenden Grußworten immer wieder betont.
Schon bei seiner Konfirmation hatte sich der heute 64Jährige nach eigenen Worten vorgenommen, nach Übersee zu gehen und war nach der 10. Klasse im Gymnasium 1969 ans Missions- und Diasporaseminar nach Neuendettelsau gegangen. Nach dem ersten Examen 1976, dem Vikariat in Oberbayern und dem 2. Examen 1978, heiratete er die Diplom-Psychologin Gerlind Fröscher. Beide gingen 1980 mit Tochter Anna-Sophie nach Tansania und blieben 8 Jahre dort. Dort kam auch die zweite Tochter Marie zur Welt. Bevor Scheckenbach 2001 als Tansaniareferent nach Neuendettelsau kam, war er mehr als 12 Jahre Pfarrer an der Stadtkirche in Bayreuth. Dort wird er zusammen mit seiner Frau Gerlind auch seinen Ruhestand verbringen.
Helge Neuschwander-Lutz