Entwicklungspolitische Kiste
zum Ausleihen für Gemeindearbeit oder Unterricht
Der Ordner Flucht und Migration wurde als Begleitung zu unserer Ausstellung auf und davon entwickelt. Die interaktiven Stationen in diesem Ordner vertiefen Fragestellungen über Flucht und Migration, wie Fluchtursachen und deren Verschränkung mit europäischer Handels- und Wirtschaftspolitik.
Einblick in die entwicklungspolitische Kiste
Der Stationenoparcours ermöglicht Teilnehmenden eine abwechslungsreiche und spannende Auseinandersetzung mit dem Themenfeld „Flucht und Migration“. Anhand der Aktivitäten in den einzelnen Stationen werden verschiedene Aspekte des Themenfeldes verdeutlicht. Wichtig bei der Themenauswahl war die Aktualität in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten und die Anschlußfähigkeit an Handlungsmöglichkeiten für den/die Einzelne beziehungsweise der Bezug zur eigenen Lebenswelt.
Die wichtigsten Infos zur Durchführung finden sie in dem Handbuch Fluchtordner.
Methoden zum Einstieg:
Weltverteilungsspiel: Weltspiel_STAND_23.09.2019
Privilegiencheck Flucht (Spiel des Lebens): Anleitung Privcheck Flucht Gruppen
alle Rollenkarten Privcheck Flucht
Station 1: Flucht-Quiz
Die TN erfahren anhand von Frage- und Antwortkarten grundlegende Zahlen und Fakten zur aktuellen Situation im Kontext von Flucht und Migration. Dabei werden Definitionen von Personengruppen thematisiert und Informationen zur Anzahl von Flüchtenden weltweit, zu den Hauptaufnahmeländern u.v.m. gegeben
Station 2: Migrations-Bilanz
Die TN beantworten Fragen, indem sie sich räumlich zu den Antwortkarten „ja“, „nein“ und „vielleicht“ positionieren. Die Fragen beziehen sich auf den persönlichen (familiären) Hintergrund und weitere Aspekte im Leben der TN im Zusammenhang mit dem Thema Flucht und Migration.
Station 3: Go Europe! Fluchtbewegungen
In einem Brettspiel übernehmen die TN verschiedene Personen, die von ihrer persönlichen Fluchtgeschichte erzählen. Mithilfe einer Weltkarte, in die die Wege eingezeichnet werden, verstehen die TN woher die Menschen kommen und wie lange Wege sie hinter sich haben, wenn sie in Deutschland ankommen. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen (Dublin-Verfahren, Asylantrag, nicht arbeiten dürfen, nicht Region verlassen dürfen, …) werden angesprochen. Zum Schluss sollen die TN im Stationenpass wichtige Punkte zusammenfassen.
Station 4: Spiel des Lebens
Anhand eines Rollenspiels werden die unterschiedlichen Privilegien und Herausforderungen beleuchtet, die mit den verschiedenen Arten eines Aufenthaltsstatus in Deutschland einhergehen. Durch das Beantworten von Fragen, indem die TN stehen bleiben oder einen Schritt nach vorne gehen, werden Unterschiede räumlich gut sichtbar und können thematisiert werden.
Station 5: Fluchtursachen: Die Rolle der EU
Durch einen kurzen Film erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die EU-Politik und lernen die Bedeutung der politischen Entscheidungen für Menschen in anderen Ländern kennen.
Das Wissen wird anschließend mithilfe von Informationskarten vertieft.
Station 6: Karikaturen
Anhand von Karikaturen werden der Umgang mit Flüchtlingen sowie Fluchtursachen thematisiert.
Station 7: Asylverfahren
In Form eines Domino-Spiels wird der Ablauf des Asylverfahrens in Deutschland erarbeitet. Eine zusätzliche Informationskarte gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Entscheidungsarten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, über die Zahl der Asylanträge seit 1953 und die Quoten der einzelnen Entscheidungsarten im Jahr 2015.
Station 8: „auf und davon“- Online Spiel
In einem virtuellen Rollenspiel können die TN zwischen fünf Personen auswählen, um die jeweilige (Flucht-/Migrations-)Geschichte kennenzulernen. In verschiedenen Lebenssituationen treffen die Teilnehmenden selbst die Entscheidungen für ihre Figur.
Station 9: Klimaflucht - Activity
Anhand eines Activity-Spiels lernen die Teilnehmenden Hintergründe von klimabedingter Flucht und Migration kennen. Durch Geschichten, die in das Spiel integriert sind, werden Lebenssituationen von Menschen weltweit thematisiert und Folgen des Klimawandels sichtbar.
Eine zusätzliche Infokarte zeigt Beispiele für Klimawandelanpassungsprojekte.
Station 10: Flucht aus evangelischer Sicht
Anhand der Erklärung der EKD von 2015 wird eine christliche Position zu Flucht und Migration miteinander wahrgenommen und diskutiert.
Station 11: Stammtischparolen
Stammtisch-Parolen werden Fakten/Gegen-Argumente gegenüber gestellt
Zielgruppe
Ausleihbedingungen
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Sie arbeiten in der Jugend- und Erwachsenenarbeit und haben Projektwochen, Aktionstage, Gemeindefeste, Weltladenfeste oder Unterrichtsthemen, für die Sie eine entwicklungspolitische Kiste, eine Material- oder Länderkiste oder Ausstellung ausleihen möchten? Kein Problem! Fragen Sie hier das entsprechende Material über unser Formular einfach an.
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Datenschutz
Die derzeitige Politik der EU folgt größtenteils den Interessen von großen Konzernen und Unternehmen. Eine faire und nachhaltige Handelspolitik wird bestenfalls in Sonntagsreden beschworen. In der Praxis handelt die EU immer wieder Abkommen aus, die nicht nur ungerechte Regeln und Strukturen festschreiben, sondern auch die sozialstaatlich basierte Gestaltungsfreiheit der sozialen Daseinsvorsorge und rechtsstaatliche Prinzipien gefährden. Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle drohen für die Interessen internationaler Konzerne ausgehöhlt zu werden. Solche Abkommen verschärfen die Armut im globalen Süden und vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich weltweit. Sie tragen somit zu einem erhöhten Migrationsdruck bei. Und sie stehen im Widerspruch zur christlichen Grundüberzeugung, dass die Wirtschaft im Dienst des Lebens steht und dem Wohl aller Menschen dienen soll.
Eigentlich verpflichtet der EU-Vertrag von Lissabon die europäische Handelspolitik dazu, zur Förderung der Menschenrechte, der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Doch die derzeit verhandelten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen Staaten (Economic Partnership Agreements - EPAs) verstärken asymmetrische Handelsbeziehungen, und Rohstoffraubbau, behindern die regionale Integration in Afrika und erzwingen den Marktzugang für billige europäische Produkte auf Kosten einheimischer ProduzentInnen.
Die Politik muss die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in Handelsverträgen fest verankern und Menschenrechte vor Konzerninteressen setzen. Handelsabkommen müssen stets auf ihre Verträglichkeit mit dem Wohl des Gemeinwesens überprüft werden.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gerechter Welthandel:
www.gerechter-welthandel.org
Entwicklung braucht Entschuldung – Bündnis erlassjahr.de: www.erlassjahr.de
„Gewalt im Namen von Religion und islamistischer Terror gehören zur Wirklichkeit unserer Zeit und machen Angst. Daraus darf aber keine Angst vor der Religion an sich werden oder generell vor Menschen muslimischen Glaubens. Dieser Trugschluss gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Religionsfreiheit.
Als Christinnen und Christen treten wir für Religionsfreiheit ein. Wir sehen die verbindenden Ursprünge und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen, genauso wie wir die Unterschiede sehen. Der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen ist nicht immer einfach, jedoch fruchtbar, wo es Offenheit und Respekt auf allen Seiten gibt. Toleranz endet, wo Religion und Religionsfreiheit missbraucht werden, um Menschen und ihre Würde zu verletzen. Deswegen stehen wir an der Seite bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen weltweit.“
(https://www.ekd.de/Zehn-Ueberzeugungen-Flucht-und-Integration-14970.htm)
Überall sind Politik, Religionsgemeinschaften und jede/r Einzelne gefordert, die Religionsfreiheit zu achten und Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu diskriminieren, zu misshandeln, zu verfolgen oder zu ermorden.
Weitere Informationen:
https://www.bayern-evangelisch.de/was-uns-bewegt/christenverfolgung.php
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf
http://www.bruecke-nuernberg.de/
https://mission-einewelt.de/internationale-beziehungen/partnerkirchen-uebersee/
Ein Großteil unserer alltäglichen Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Kleidung oder IT-Produkte werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Viele ArbeitnehmerInnen werden nicht ausreichend bezahlt und leiden unter mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Versuche, sich zur Durchsetzung von Arbeitsrechten gewerkschaftlich organisieren, werden vielerorts massiv, nicht selten auch mit physischer Gewalt, unterdrückt.
-Wirtschaftliche Betriebe sollen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht durch die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nachkommen. Dazu gehört auch die Verantwortung für die Einhaltung dieser Standards und Normen entlang der kompletten Lieferkette.
- Die Politik ist gefordert, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Unternehmen zu gestalten. Die Einführung einer Berichtspflicht sowie von Sanktionsmöglichkeiten sind unabdingbar. Mission EineWelt fordert die Bundesregierung auf, sich ernsthaft und konstruktiv für das Zustandekommen des auf Ebene der Vereinten Nationen angestrebten verbindlichen internationalen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte („UN-Treaty“) einzusetzen, das klare Regeln für Unternehmen und Klagemöglichkeiten für Geschädigte vorsieht und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten vor Handelsinteressen stellt.
Weitere Informationen:
Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.: www.eineweltnetzwerkbayern.de
Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/cora/die-treaty-alliance-deutschland/
Aktion fair toys: www.woek.de/themen-projekte/fair-spielt/
Kampagne für Saubere Kleidung: http://www.saubere-kleidung.de/
Handyaktion Bayern: www.handyaktion-bayern.de