Entwicklungspolitische Kiste
zum Ausleihen für Gemeindearbeit oder Unterricht
Der Themenkreis „Handy/Handyproduktion“ eignet sich hervorragend als Themenfeld des Globalen Lernens, denn fast jede/r hat eines, insbesondere die jüngere Generation. Am Thema Handy/Handyproduktion lässt sich das Dilemma der globalen Produktionsketten und internationalen Arbeitsteilung sehr eindrücklich aufzeigen.
Einblick in die entwicklungspolitische Kiste
Mit Hilfe der Kiste lassen sich die Probleme von Ressourcenverbrauch, ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, fehlender Unternehmensverantwortung, Machtverhältnissen und kriegerischen Konflikten, Erfordernissen der Politik sowie Handlungsmöglichkeiten der Konsument/innen sehr gut aufzeigen. Darüber hinaus will die Handykiste mit verschiedenen Stationen aus der Perspektive des Globalen Lernens zur Diskussion anregen und bietet durch einen mitgelieferten Ordner zahlreiche Hintergrundinformationen, Zusatzmaterialien, Filme und Unterrichtsenwürfe auf CD. Das meist allgemein vorhandene Interesse an Themen rund ums Handy kann so für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit genutzt werden.
Kurzleitfaden für den Einsatz: Handbuch Handykiste 2020
Methoden zum Einstieg:
Weltverteilungsspiel: Weltspiel_STAND_23.09.2019
Privilegiencheck Handy 2018 Privilegiencheck Handy
Zusatzmaterial: Globales Lernen Digitalisierung
Station 1: Das unbekannte Wesen
Anhand eines Smartphone-Modells erfahren die Teilnehmenden (TN) welche Metalle in Handys enthalten sind, woher diese i.d.R. kommen und suchen die entsprechenden Herkunftsländer auf der Weltkarte. Sie lernen die verschiedenen Bestandteile eines Smartphones kennen und aus welchen Materialien diese bestehen.
Station 2: Weltreise
Die Teilnehmenden (TN) lernen die Produktionskette/den Lebenszyklus (leichte+schwere Variante) und Wertschöpfungskette (schwer) sowie die verschiedenen Problemfelder in der Handyproduktion kennen. Die TN suchen nach Handlungsmöglichkeiten für die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards.
Station 3: Was kostet dein Handy wirklich?
Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die verschiedenen Kostenanteile und die tatsächlichen Kosten/Folgen für Menschen und Umwelt in der Produktion und Entsorgung.
Station 4: Lohn zum Leben
Die TN „arbeiten“, indem sie Handyeinzelteile zusammenbauen (nach dem Vorbild Make´n break). Sie erfahren, was ein existenzsichernder Lohn ist und, dass die ArbeiterInnen trotz täglich ca. 12 Stunden Arbeit nur einen Lohn bekommen, der nicht zum Leben reicht. Die TN berechnen, wie hoch ein existenzsichernder Lohn sein müßte.
Station 5: Weg damit!
Die Teilnehmenden erfahren, dass ein Teil des auch durch Handys entstehenden Elektroschrotts illegal nach Indien oder Ghana exportiert wird und dort unter gesundheitsschädlichen und umweltzerstörenden Bedingungen entsorgt wird.
Station 6: Faire Handys?
Kennenlernen des Fairphones und beurteilen, ob es ein wirklich faires Handy ist. Kennenlernen von Kriterien des Fairen Handels.
Station 7: Werbung ist cool!
Eine Werbekampagne für ein Faires Handy planen und ein Werbeplakat gestalten.
Station 8: Blutige Handys – Coltan im Kongo
Filmausschnitt aus dem Film „Bloody mobile“ über die Zustände von Ausbeutung, Kinderarbeit und Rebellenkrieg in den Coltanminen in der Demokratischen Republik (DR) Kongo.
Station 9: Ökologischer Rucksack
Die Teilnehmenden erfahren was der ökologische Rucksack ist und wie er beim Produkt „Handy“ entsteht und was man tun kann, um ihn zu verringern.
Station 10: Nachhaltig handeln!
In einem Brettspiel werden die Folgen der Handyproduktion mit Ereignissen, Rätselfragen und alternativen Handlungsmöglichkeiten spielerisch erfasst.
Station 11: Handy-Quiz
Fragen zu den verschiedenen Stationen beantworten, bisheriges Wissen überprüfen. Bzw. als Einführung in die Thematik.
Station 12: Handy-Gedichte
Anhand eines Gedichts von Ernesto Cardenal werden die Folgen unseres Handykonsums in der DR Kongo verdeutlicht. Die TN sollen selber Gedichte zum Handy schreiben. (Auch in Spanisch möglich)
Station 13: Rohstoffbox
Mit der Rohstoffbox lernen die TN die Rohstoffe/Elemente haptisch kennen, die in Handys enthalten sind und für welche Teile sie verwendet werden.
Zielgruppe
Zusatzmaterial
Handbuch zur Kiste mit weiteren Informationen zu den Stationen hier downloaden: Handbuch Handykiste (pdf)
Ausleihbedingungen
Material ausleihen
Sie können eine Buchungsanfrage direkt über das Anfrageformular auf dieser Seite verschicken oder alternativ per Mail oder Telefon Kontakt mit uns aufnehmen.
Bitte beachten Sie, dass Sie mit Hilfe des Formulars lediglich eine Anfrage an uns schicken. Es handelt sich noch nicht um eine verbindliche Buchung. Unsere Mitarbeitenden müssen erst prüfen, ob das gewünschte Material zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Sie werden nach der Bearbeitung Ihrer Anfrage nochmals durch uns kontaktiert für eine verbindlichen Buchung.
Sie arbeiten in der Jugend- und Erwachsenenarbeit und haben Projektwochen, Aktionstage, Gemeindefeste, Weltladenfeste oder Unterrichtsthemen, für die Sie eine entwicklungspolitische Kiste, eine Material- oder Länderkiste oder Ausstellung ausleihen möchten? Kein Problem! Fragen Sie hier das entsprechende Material über unser Formular einfach an.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier nicht um eine verbindliche Buchung handelt. Ihre Anfrage – für die entsprechend angeforderten Materialien – muss erst durch unsere Mitarbeitenden geprüft werden. Es kann sein, dass für den gewünschten Zeitraum bereits alle Kisten oder Ausstellungen reserviert / vergeben sind.
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Datenschutz
Die derzeitige Politik der EU folgt größtenteils den Interessen von großen Konzernen und Unternehmen. Eine faire und nachhaltige Handelspolitik wird bestenfalls in Sonntagsreden beschworen. In der Praxis handelt die EU immer wieder Abkommen aus, die nicht nur ungerechte Regeln und Strukturen festschreiben, sondern auch die sozialstaatlich basierte Gestaltungsfreiheit der sozialen Daseinsvorsorge und rechtsstaatliche Prinzipien gefährden. Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle drohen für die Interessen internationaler Konzerne ausgehöhlt zu werden. Solche Abkommen verschärfen die Armut im globalen Süden und vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich weltweit. Sie tragen somit zu einem erhöhten Migrationsdruck bei. Und sie stehen im Widerspruch zur christlichen Grundüberzeugung, dass die Wirtschaft im Dienst des Lebens steht und dem Wohl aller Menschen dienen soll.
Eigentlich verpflichtet der EU-Vertrag von Lissabon die europäische Handelspolitik dazu, zur Förderung der Menschenrechte, der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Doch die derzeit verhandelten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen Staaten (Economic Partnership Agreements - EPAs) verstärken asymmetrische Handelsbeziehungen, und Rohstoffraubbau, behindern die regionale Integration in Afrika und erzwingen den Marktzugang für billige europäische Produkte auf Kosten einheimischer ProduzentInnen.
Die Politik muss die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in Handelsverträgen fest verankern und Menschenrechte vor Konzerninteressen setzen. Handelsabkommen müssen stets auf ihre Verträglichkeit mit dem Wohl des Gemeinwesens überprüft werden.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gerechter Welthandel:
www.gerechter-welthandel.org
Entwicklung braucht Entschuldung – Bündnis erlassjahr.de: www.erlassjahr.de
„Gewalt im Namen von Religion und islamistischer Terror gehören zur Wirklichkeit unserer Zeit und machen Angst. Daraus darf aber keine Angst vor der Religion an sich werden oder generell vor Menschen muslimischen Glaubens. Dieser Trugschluss gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Religionsfreiheit.
Als Christinnen und Christen treten wir für Religionsfreiheit ein. Wir sehen die verbindenden Ursprünge und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen, genauso wie wir die Unterschiede sehen. Der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen ist nicht immer einfach, jedoch fruchtbar, wo es Offenheit und Respekt auf allen Seiten gibt. Toleranz endet, wo Religion und Religionsfreiheit missbraucht werden, um Menschen und ihre Würde zu verletzen. Deswegen stehen wir an der Seite bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen weltweit.“
(https://www.ekd.de/Zehn-Ueberzeugungen-Flucht-und-Integration-14970.htm)
Überall sind Politik, Religionsgemeinschaften und jede/r Einzelne gefordert, die Religionsfreiheit zu achten und Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu diskriminieren, zu misshandeln, zu verfolgen oder zu ermorden.
Weitere Informationen:
https://www.bayern-evangelisch.de/was-uns-bewegt/christenverfolgung.php
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf
http://www.bruecke-nuernberg.de/
https://mission-einewelt.de/internationale-beziehungen/partnerkirchen-uebersee/
Ein Großteil unserer alltäglichen Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Kleidung oder IT-Produkte werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Viele ArbeitnehmerInnen werden nicht ausreichend bezahlt und leiden unter mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Versuche, sich zur Durchsetzung von Arbeitsrechten gewerkschaftlich organisieren, werden vielerorts massiv, nicht selten auch mit physischer Gewalt, unterdrückt.
-Wirtschaftliche Betriebe sollen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht durch die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nachkommen. Dazu gehört auch die Verantwortung für die Einhaltung dieser Standards und Normen entlang der kompletten Lieferkette.
- Die Politik ist gefordert, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Unternehmen zu gestalten. Die Einführung einer Berichtspflicht sowie von Sanktionsmöglichkeiten sind unabdingbar. Mission EineWelt fordert die Bundesregierung auf, sich ernsthaft und konstruktiv für das Zustandekommen des auf Ebene der Vereinten Nationen angestrebten verbindlichen internationalen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte („UN-Treaty“) einzusetzen, das klare Regeln für Unternehmen und Klagemöglichkeiten für Geschädigte vorsieht und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten vor Handelsinteressen stellt.
Weitere Informationen:
Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.: www.eineweltnetzwerkbayern.de
Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/cora/die-treaty-alliance-deutschland/
Aktion fair toys: www.woek.de/themen-projekte/fair-spielt/
Kampagne für Saubere Kleidung: http://www.saubere-kleidung.de/
Handyaktion Bayern: www.handyaktion-bayern.de