Entwicklungspolitische Kiste
zum Ausleihen für Gemeindearbeit oder Unterricht
Um im Rahmen der KonfiDank-Spende auch den Bildungsaspekt zur christlichen Weltverantwortung zu unterstützen, haben Mission EineWelt, Brot für die Welt, Gustav Adolf Werk Bayern und die Stiftung Wings of Hope mit Hilfe des Religionspädagogischen Zentrums Heilsbronn das hier vorliegende Bildungsmodul „KonfiDank-Kiste“ gemeinsam entwickelt.
Einerseits werden die vier Organisationen mit weltweitem Horizont innerhalb der ELKB mit dem jeweiligen Ziel und Zweck ihrer Arbeit und andererseits das Thema christliche Verantwortung in einer globalisierten Welt am konkreten Thema „Produktionskette eines Handys/Smartphones“ greifbar und erfahrbar gemacht.
Denn am Beispiel der globalen Produktionskette eines Handys/Smartphones lassen sich die aktuellen ökologischen und sozialen Problemlagen sowie ethischen Herausforderungen unserer Zeit sehr gut darstellen.
Einblick in die entwicklungspolitische Kiste
Über das Thema Handy/Smartphone werden die Fragestellungen christlicher Weltverantwortung in Bezug auf Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sehr gut greifbar und konkret umsetzbar.
Die Stationen zum Thema „Handy“ beruhen auf der entwicklungspolitischen Bildungskiste „Handy“ von Mission EineWelt. Da Jugendliche i.d.R. sehr viel Zeit mit dem Handy/Smartphone verbringen und elektronische Geräte zunehmend unseren Alltag prägen, ist es leicht bei den Jugendlichen das Interesse für einen Blick hinter die Kulissen dieses Gerätes zu wecken.
Methodisch orientiert sich die KonfiDankkiste am Konzept des Globalen Lernens, das Menschen befähigen will Strukturen und Zusammenhänge in der Einen Welt zu erkennen sowie dazu motivieren möchte, sich für eine gerechte und nachhaltige Welt einzusetzen. Es finden sich auch weiter Module wie Weltspiel, Privilegiencheck, Bibelarbeit, Andacht, Gottesdienstvorschlag etc. in der Kiste
Kurzleitfaden für den Einsatz: Handbuch_Konfidank
Methoden zum Einstieg/zur Vertiefung:
Weltverteilungsspiel: 2019Weltspiel inkl Kontinentkarten-KonfiDank , CO2-Schlot-Karten- sw- 10x ausdrucken einseitig
Privilegiencheck Handy: 2019 Privilegiencheck HandyKonfiDank
Zusatzmaterial: Globales Lernen Digitalisierung
FRIEDEN - Station: Kampf um Rohstoffe
Über ein Activity (Pantomime, Montagsmaler, Quiz, Geschichte) erfahren die Teilnehmenden, dass vielerorts der Bergbau für Rohstoffe von elektronischen Geräten/Handys zu Umweltszerstörung und massiven Konflikten führt.
GERECHTIGKEIT - Station: Weltreise
Die Teilnehmenden (TN) lernen die Produktionskette/den Lebenszyklus (leichte+schwere Variante) und Wertschöpfungskette (schwer) sowie die verschiedenen Problemfelder in der Handyproduktion kennen. Die TN suchen nach Handlungsmöglichkeiten für die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards.
GERECHTIGKEIT - Station: Was kostet dein Handy wirklich?
Die Teilnehmenden erhalten einen Überblick über die verschiedenen Kostenanteile und die tatsächlichen Kosten/Folgen für Menschen und Umwelt in der Produktion und Entsorgung.
GERECHTIGKEIT-Station: Lohn zum Leben
Die TN „arbeiten“, indem sie Handyeinzelteile zusammenbauen (nach dem Vorbild Make´n break). Sie erfahren, was ein existenzsichernder Lohn ist und, dass die ArbeiterInnen trotz täglich ca. 12 Stunden Arbeit nur einen Lohn bekommen, der nicht zum Leben reicht. Die TN berechnen, wie hoch ein existenzsichernder Lohn sein müßte.
GERECHTIGKEIT - Station: Faire Handys?
Kennenlernen des Fairphones und beurteilen, ob es ein wirklich faires Handy ist. Kennenlernen von Kriterien des Fairen Handels.
SCHÖPFUNG - Station: Das unbekannte Wesen
Anhand eines Smartphone-Modells erfahren die Teilnehmenden (TN) welche Metalle in Handys enthalten sind, woher diese i.d.R. kommen und suchen die entsprechenden Herkunftsländer auf der Weltkarte. Sie lernen die verschiedenen Bestandteile eines Smartphones kennen und aus welchen Materialien diese bestehen. Mithilfe der Rohstoffbox können Sie den Materialien die einzelnen Rohstoffe zuordnen und diese auch anfassen.
SCHÖPFUNG - Station: Ökologischer Rucksack
Die Teilnehmenden erfahren was der ökologische Rucksack ist und wie er beim Produkt „Handy“ entsteht und was man tun kann, um ihn zu verringern.
SCHÖPFUNG - Station: Weg damit!
Die Teilnehmenden erfahren, dass ein Teil des auch durch Handys entstehenden Elektroschrotts illegal nach Indien oder Ghana exportiert wird und dort unter gesundheitsschädlichen und umweltzerstörenden Bedingungen entsorgt wird.
SCHÖPFUNG - Station: Nachhaltig handeln!
In einem Brettspiel werden die Folgen der Handyproduktion mit Ereignissen, Rätselfragen und alternativen Handlungsmöglichkeiten spielerisch erfasst.
ALLGEMEIN - Station: Werbung ist cool!
Eine Werbekampagne für ein Faires Handy planen und ein Werbeplakat gestalten.
ALLGEMEIN - Station: Handy-Quiz
Fragen zu den verschiedenen Stationen beantworten, bisheriges Wissen überprüfen. Bzw. als Einführung in die Thematik.
ALLGEMEIN - Station: Handyaktion
Die Teilnehmenden lernen über einen Erklärfilm und Infomaterial die Handyaktion-Bayern.de kennen und überlegen wie sie die Klasse/Schule oder Kirchengemeinde davon überzeugen können, bei der Handyaktion als Sammelstell mitzumachen.
MODUL Organisationen-Sextett
Durch Lesen und Legen von Karten über die Arbeit der 4 Organisationen in der Ev.-Luth.Kirche in Bayern, die mit Partnern weltweit zusammenarbeiten, auf die Weltkarte, nehmen die Teilnehmenden wahr, wo und in welchen Projekten diese Organisationen aktiv sind. Wahrnehmen der Situation von Kindern/Jugendlichen in anderen Ländern, die auf Hilfe angewiesen sind.
MODUL Weltspiel
Die Teilnehmenden erkennen die ungleiche Verteilung der Güter und Nutzung von Ressourcen der Erde und reflektieren über die Hintergründe für diese Ungleichverteilung und suchen nach Lösungsmöglichkeiten.
MODUL Privilegiencheck
Diese Übung dient zur Wahrnehmung von struktureller Ungleichheit. Sie lässt die Teilnehmenden (TN)verschiedene Perspektiven wahrnehmen und stärkt sie in ihrer Empathiefähigkeit. Die TN können Ungerechtigkeiten, Privilegien oder Benachteiligungen reflektieren, verschiedene Vorurteile sowie Handlungsmöglichkeiten diskutieren.
MODUL Bibelarbeit zu LK 10
Die Teilnehmenden beschäftigen sich anhand der Methode Bibel teilen mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10) und überlegen wann sie in welcher Rolle der verschiedenen Akteure aus dem Gleichnis sind (in Bezug auf die Produktions- und Nutzungskette eines Handys/Smartphones) und was das für die Herausforderung der christlichen Weltverantwortung bedeutet.
MODUL Andacht
Ein Andachtsvorschlag als spirituelles Angebot /zur spirituellen Vertiefung zum Thema.
MODUL Gottesdienst zur Handyaktion
Ein Gottesdienstvorschlag, mit Anspiel, Infos und Predigt zum Thema Handyaktion , der ggf. gut mit Konfis umgesetzt werden kann.
Zielgruppe
Jugendliche, Konfirmand*innen
Zusatzmaterial
In dem Zusatzordner finden Sie Filme, Broschüren sowie eine Material-CD mit zahlreichen Hintergrundinformationen zum Thema.
Ausleihbedingungen
Material ausleihen
Sie können eine Buchungsanfrage direkt über das Anfrageformular auf dieser Seite verschicken oder alternativ per Mail oder Telefon Kontakt mit uns aufnehmen.
Bitte beachten Sie, dass Sie mit Hilfe des Formulars lediglich eine Anfrage an uns schicken. Es handelt sich noch nicht um eine verbindliche Buchung. Unsere Mitarbeitenden müssen erst prüfen, ob das gewünschte Material zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Sie werden nach der Bearbeitung Ihrer Anfrage nochmals durch uns kontaktiert für eine verbindlichen Buchung.
Sie arbeiten in der Jugend- und Erwachsenenarbeit und haben Projektwochen, Aktionstage, Gemeindefeste, Weltladenfeste oder Unterrichtsthemen, für die Sie eine entwicklungspolitische Kiste, eine Material- oder Länderkiste oder Ausstellung ausleihen möchten? Kein Problem! Fragen Sie hier das entsprechende Material über unser Formular einfach an.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier nicht um eine verbindliche Buchung handelt. Ihre Anfrage – für die entsprechend angeforderten Materialien – muss erst durch unsere Mitarbeitenden geprüft werden. Es kann sein, dass für den gewünschten Zeitraum bereits alle Kisten oder Ausstellungen reserviert / vergeben sind.
Nach Eingang Ihrer Anfrage wird dies geprüft und wir nehmen Kontakt mit Ihnen auf, um weitere Details zu besprechen. Sie erhalten anschließend per Telefon oder E-Mail eine verbindliche Zu- oder Absage.
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Datenschutz
Die derzeitige Politik der EU folgt größtenteils den Interessen von großen Konzernen und Unternehmen. Eine faire und nachhaltige Handelspolitik wird bestenfalls in Sonntagsreden beschworen. In der Praxis handelt die EU immer wieder Abkommen aus, die nicht nur ungerechte Regeln und Strukturen festschreiben, sondern auch die sozialstaatlich basierte Gestaltungsfreiheit der sozialen Daseinsvorsorge und rechtsstaatliche Prinzipien gefährden. Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle drohen für die Interessen internationaler Konzerne ausgehöhlt zu werden. Solche Abkommen verschärfen die Armut im globalen Süden und vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich weltweit. Sie tragen somit zu einem erhöhten Migrationsdruck bei. Und sie stehen im Widerspruch zur christlichen Grundüberzeugung, dass die Wirtschaft im Dienst des Lebens steht und dem Wohl aller Menschen dienen soll.
Eigentlich verpflichtet der EU-Vertrag von Lissabon die europäische Handelspolitik dazu, zur Förderung der Menschenrechte, der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Doch die derzeit verhandelten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen Staaten (Economic Partnership Agreements - EPAs) verstärken asymmetrische Handelsbeziehungen, und Rohstoffraubbau, behindern die regionale Integration in Afrika und erzwingen den Marktzugang für billige europäische Produkte auf Kosten einheimischer ProduzentInnen.
Die Politik muss die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in Handelsverträgen fest verankern und Menschenrechte vor Konzerninteressen setzen. Handelsabkommen müssen stets auf ihre Verträglichkeit mit dem Wohl des Gemeinwesens überprüft werden.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gerechter Welthandel:
www.gerechter-welthandel.org
Entwicklung braucht Entschuldung – Bündnis erlassjahr.de: www.erlassjahr.de
„Gewalt im Namen von Religion und islamistischer Terror gehören zur Wirklichkeit unserer Zeit und machen Angst. Daraus darf aber keine Angst vor der Religion an sich werden oder generell vor Menschen muslimischen Glaubens. Dieser Trugschluss gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Religionsfreiheit.
Als Christinnen und Christen treten wir für Religionsfreiheit ein. Wir sehen die verbindenden Ursprünge und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen, genauso wie wir die Unterschiede sehen. Der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen ist nicht immer einfach, jedoch fruchtbar, wo es Offenheit und Respekt auf allen Seiten gibt. Toleranz endet, wo Religion und Religionsfreiheit missbraucht werden, um Menschen und ihre Würde zu verletzen. Deswegen stehen wir an der Seite bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen weltweit.“
(https://www.ekd.de/Zehn-Ueberzeugungen-Flucht-und-Integration-14970.htm)
Überall sind Politik, Religionsgemeinschaften und jede/r Einzelne gefordert, die Religionsfreiheit zu achten und Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu diskriminieren, zu misshandeln, zu verfolgen oder zu ermorden.
Weitere Informationen:
https://www.bayern-evangelisch.de/was-uns-bewegt/christenverfolgung.php
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf
http://www.bruecke-nuernberg.de/
https://mission-einewelt.de/internationale-beziehungen/partnerkirchen-uebersee/
Ein Großteil unserer alltäglichen Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Kleidung oder IT-Produkte werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Viele ArbeitnehmerInnen werden nicht ausreichend bezahlt und leiden unter mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Versuche, sich zur Durchsetzung von Arbeitsrechten gewerkschaftlich organisieren, werden vielerorts massiv, nicht selten auch mit physischer Gewalt, unterdrückt.
-Wirtschaftliche Betriebe sollen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht durch die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nachkommen. Dazu gehört auch die Verantwortung für die Einhaltung dieser Standards und Normen entlang der kompletten Lieferkette.
- Die Politik ist gefordert, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Unternehmen zu gestalten. Die Einführung einer Berichtspflicht sowie von Sanktionsmöglichkeiten sind unabdingbar. Mission EineWelt fordert die Bundesregierung auf, sich ernsthaft und konstruktiv für das Zustandekommen des auf Ebene der Vereinten Nationen angestrebten verbindlichen internationalen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte („UN-Treaty“) einzusetzen, das klare Regeln für Unternehmen und Klagemöglichkeiten für Geschädigte vorsieht und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten vor Handelsinteressen stellt.
Weitere Informationen:
Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.: www.eineweltnetzwerkbayern.de
Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/cora/die-treaty-alliance-deutschland/
Aktion fair toys: www.woek.de/themen-projekte/fair-spielt/
Kampagne für Saubere Kleidung: http://www.saubere-kleidung.de/
Handyaktion Bayern: www.handyaktion-bayern.de