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Neuer Lehrer für Straßenkinder-Zentrum – Jakob Göhre unterrichtet innovative Methode in Nairobi

Jakob Göhre

Unser neuer Mitarbeiter am Pangani Lutheran Childrens Center: Lehrer Jakob Göhre

Das kommende Schuljahr verbringt unser neuer Mitarbeiter, der Münchner Grundschullehrer Jakob Göhre, als Lehrkraft am Pangani Lutheran Childrens Center (PLCC) in Nairobi (Kenia).

Der 27-Jährige hat sich schon während seines Studiums mit Sonderpädagogik beschäftigt. Im PLCC leben rund 60 bis 100 beeinträchtigte Mädchen in Wohngruppen und besuchen die hauseigene Schule. Hier gibt es vier Klassen für die unterschiedlichen Jahrgänge der fünf bis 12 Jahre alten Mädchen, von denen viele buchstäblich „von der Straße aufgelesen wurden“.

Jakob wird dort die ursprünglich aus Indien stammende reformpädagogische Lehrmethode „MultiGradeMultiLevel“ (MGML) anwenden. Diese Methode befähigt Schülerinnen, eigenverantwortlich in ihrem persönlichen Lerntempo mit den zur Verfügung gestellten Materialien zu arbeiten. Es handelt sich um eine Art „offene Lernwerkstatt“, in der Schüler*innen sich ihr Lernmaterial selber aussuchen können. Göhre ist in diesem Prozess nur eine Art „Begleiter“ und wird – anders als im gewöhnlichen Unterricht – nahezu ganz auf Frontalunterricht verzichten. Die MGML-Methode wird derzeit noch nicht in Kenia unterrichtet, so wird Jakob Göhre bis September 2025 auch ein Stück weit pädagogische „Pionierarbeit“ leisten können und die einheimischen Lehrkräfte am PLCC in dieser Methode schulen.

Unsere Partnerkirche, die Kenya Evangelical Lutheran Church (KELC), betreibt bereits seit 1994 mit finanzieller Unterstützung u.a. durch Mission EineWelt, das PLCC am Stadtrand von Nairobi. Jakob Göhres künftige Wirkungsstätte ist ihm dabei nicht unbekannt. Bei gleich zwei Besuchen in Nairobi konnte sich Jakob vor Ort umschauen und mit den Verantwortlichen der KELC und des PLCC sprechen. Diese hielten es für eine gute Idee, Jakob als Sonderlehrkraft für ein Schuljahr anzustellen. Mit der Entsendung von Jakob Göhre folgt Mission EineWelt also dem Wunsch der Partnerkirche nach pädagogischer Unterstützung in der Mädchenschule.

Heimweh oder Sehnsucht nach seiner Familie werde er nur sehr bedingt haben, so der Lehrer mit einem verschmitzten Lachen bei seiner Aussendung in der Kapelle von Mission EineWelt. Mit Paula Trzebiatowski, seiner Schwester, arbeitet bereits ein weiteres Familienmitglied in Kenia. Pfarrerin Trzebiatowski leitet im Auftrag von Mission EineWelt zu 50% die Abteilung für christliche Bildungsarbeit in der KELC. Mit ihrer zweiten halben Stelle ist sie Gemeindepfarrerin in der Jerusalem-Gemeinde.