Hiroshima mahnt! Keine zivile und militärische Nutzung von Kernenergie! Atomwaffenfrei jetzt! – Diese Forderungen stehen am 6. August 2022 im Fokus des alljährlichen Hiroshima-Gedenktags. An diesem Tag vor 77 Jahren starben in Hiroshima (Japan) mehr als 80.000 Menschen durch den Abwurf einer US-amerikanischen Atombombe.
Mission EineWelt und die Pazifik-Informationsstelle laden mit weiteren lokalen Initiativen und Organisationen am Vorabend des Hiroshima-Gedenktages, Freitag, 5. August von 17:30 bis 19:30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung vor dem Hauptportal der St. Lorenz-Kirche in Nürnberg ein.Am 6. und 9. August 1945 wurden die ersten US-amerikanischen Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Innerhalb kürzester Zeit verdampften und verbrannten Zehntausende Menschen.
In den folgenden Jahrzehnten wurden unzählige weitere Menschen Opfer dieses Infernos sowie der mehr als 2.000 Atomtests in Afrika, Asien, Australien, Europa, Nordamerika und dem pazifischen Ozean.
Im Besitz der Atomwaffenstaaten befinden sich ca. 13.400 Atomwaffen. Das ist zwar viel weniger als auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, bedeutet aber immer noch einen Overkill für die Welt. 93% der Atomwaffen gehören den USA oder Russland. Fast 4.000 sind sofort einsatzfähig. Davon sind geschätzte 1.800 in ständiger Höchstalarmbereitschaft (Launch-On-Warning) und können ihr Ziel binnen weniger Minuten erreichen. Alle andere befinden sich in Reserve, im Lager oder sind für die Abrüstung vorgesehen. Die fünf Atommächte USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien planen, Milliardensummen in die Aufrüstung ihrer Arsenale zu investieren. Friedensforscher*innen warnen vor einem neuen nuklearen Wettrüsten. In Deutschland sollen neue Trägerflugzeuge für zielgenauere Atombomben am Fliegerhorst Büchel angeschafft werden.
Im Juni 2022 fand die erste Vertragsstaatenkonferenz des UN-Atomwaffenverbotsvertrages in Wien (Österreich) statt. Dieser trat am 22. Januar 2021 in Kraft. Bis heute sind ihm 66 Länder beigetreten – nicht jedoch Deutschland. Die Vertragsstaaten brachten in Wien ihre Besorgnis und Bestürzung über die Drohungen mit und den Einsatz von Atomwaffen zum Ausdruck und verurteilten unmissverständlich „alle nuklearen Bedrohungen“.
Wir fordern die Bundesregierung auf,
- den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen
- Atomwaffen aufgrund der katastrophalen humanitären Folgen ihres Einsatzes zu ächten
- auf die atomare Bewaffnung neuer Kampfflugzeuge zu verzichten
- kooperative Sicherheit durch eine Politik der Friedenslogik in den Blick zu nehmen und damit die nukleare Abschreckung überwinden zu helfen.
Hiroshima mahnt!
Veranstalter:
Mission EineWelt (MEW), Pazifik-Informationsstelle, Friedensinitiative Nordost (FINO), Friedensmuseum Nürnberg, Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden (NEFF), IPPNW Nürnberg.
Ansprechpartner für Fragen/Interviews:
Julia Ratzmann
Pazifik-Informationsstelle
Telefon: 09874 91220, info@pazifik-infostelle.org