Andacht – Besonnen mutig
Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und noch jetzt verkündige ich deine Wunder!
Psalm 71, 17
Einerseits ist es gut, dass zu dem, was mir von Jugend auf gelehrt wurde, immer noch Neues hinzukommt. In meiner Jugend gab es keine Handys. Aktuell dagegen freue ich mich über Video-Konferenzen, WhatsApp-Gruppen und E-Learning.
Andererseits bin ich in diesen Tagen aber doch auch wieder froh über eine gute alte und solide Glaubens-Stimme, die ich religiöses Wirrwarr faselnden „Landesvätern“ in ihren Ländern gut und gern entgegen halten kann:
„Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Verhängnis Gift und tödliche Krankheit herein geschickt, so will ich zu Gott bitten, dass er uns gnädig sei und wehre. Danach will ich auch räuchern, die Luft reinigen helfen, Arznei geben und nehmen. Orte und Personen meiden, da man meiner nicht bedarf, auf dass ich mich selbst nicht verwahrlose und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiften und anstecken und ihnen so durch meine Nachlässigkeit Ursache des Todes sein möchte. Will mich indes mein Gott haben, so wird er mich wohl finden, so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und ich bin weder an meinem eigenen noch an anderer Menschen Tode schuldig. Wo aber mein Nächster mein bedarf, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Siehe, das ist ein rechter, gottesfürchtiger Glaube, der nicht dummkühn noch frech ist und auch Gott nicht versucht.“
(Martin Luther – Ob man vorm Sterben fliehen möge – Brief an Johannes Heß, 1527, WA Bd. 23, S. 365-366)
Einen mutigen und besonnenen neuen Glaubenstag uns allen!
Andacht: Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt
Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt
O God, thou hast taught me from my youth: and hitherto have I declared thy wondrous works.
Psalm 71, 17 (King James Version)
On the one hand, it is good that something new has always been added to what I was taught from my youth. When I was young there were no cell phones. On the other hand, I’m currently enjoying video conferences, WhatsApp groups and e-learning.
On the other hand, these days I am also glad about a good old and solid voice of faith, which I can gladly hold up against religious confusion of „national fathers“ in their countries:
“Very well, by God’s decree the enemy has sent us poison and deadly offal. Therefore I shall ask God mercifully to protect us. Then I shall fumigate, help purify the air, administer medicine, and take it. I shall avoid places and persons where my presence is not needed in order not to become contaminated and thus perchance infect and pollute others, and so cause their death as a result of my negligence. If God should wish to take me, he will surely find me and I have done what he has expected of me and so I am not responsible for either my own death or the death of others. If my neighbor needs me, however, I shall not avoid place or person but will go freely, as stated above. See, this is such a God-fearing faith because it is neither brash nor foolhardy and does not tempt God.”
(Martin Luther – Whether One May Flee From a Deadly Plague – Letter to Johannes Heß, 1527, Luthers Works, Vol. 43)
A brave and prudent new day of faith to all of us!
Prayer: Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt
Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt