Uns erreichten traurige Nachrichten aus unserer Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT).

Am 9. September 2024 kam Chediel Elinaza Sendoro, Bischof der Diözese Mwanga, auf tragische Weise bei einem Autounfall ums Leben.

Bischof Sendoro hat eng mit dem bayerischen Partnerschaftscentrum Mission EineWelt zusammengearbeitet. Er war mehrmals in Bayern und in Neuendettelsau zu Gast, unter anderem als Prediger beim Gottesdienst zum Fest der weltweiten Kirchen im Juli 2022.

Der Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Pegnitz pflegt eine enge Partnerschaft mit der Mwanga-Diözese.

Wir trauern um Bischof Sendoro und denken in herzlicher Anteilnahme an seine Frau und an alle, die um ihn trauern.

Jakob Göhre

Unser neuer Mitarbeiter am Pangani Lutheran Childrens Center: Lehrer Jakob Göhre

Das kommende Schuljahr verbringt unser neuer Mitarbeiter, der Münchner Grundschullehrer Jakob Göhre, als Lehrkraft am Pangani Lutheran Childrens Center (PLCC) in Nairobi (Kenia).

Der 27-Jährige hat sich schon während seines Studiums mit Sonderpädagogik beschäftigt. Im PLCC leben rund 60 bis 100 beeinträchtigte Mädchen in Wohngruppen und besuchen die hauseigene Schule. Hier gibt es vier Klassen für die unterschiedlichen Jahrgänge der fünf bis 12 Jahre alten Mädchen, von denen viele buchstäblich „von der Straße aufgelesen wurden“.

Jakob wird dort die ursprünglich aus Indien stammende reformpädagogische Lehrmethode „MultiGradeMultiLevel“ (MGML) anwenden. Diese Methode befähigt Schülerinnen, eigenverantwortlich in ihrem persönlichen Lerntempo mit den zur Verfügung gestellten Materialien zu arbeiten. Es handelt sich um eine Art „offene Lernwerkstatt“, in der Schüler*innen sich ihr Lernmaterial selber aussuchen können. Göhre ist in diesem Prozess nur eine Art „Begleiter“ und wird – anders als im gewöhnlichen Unterricht – nahezu ganz auf Frontalunterricht verzichten. Die MGML-Methode wird derzeit noch nicht in Kenia unterrichtet, so wird Jakob Göhre bis September 2025 auch ein Stück weit pädagogische „Pionierarbeit“ leisten können und die einheimischen Lehrkräfte am PLCC in dieser Methode schulen.

Unsere Partnerkirche, die Kenya Evangelical Lutheran Church (KELC), betreibt bereits seit 1994 mit finanzieller Unterstützung u.a. durch Mission EineWelt, das PLCC am Stadtrand von Nairobi. Jakob Göhres künftige Wirkungsstätte ist ihm dabei nicht unbekannt. Bei gleich zwei Besuchen in Nairobi konnte sich Jakob vor Ort umschauen und mit den Verantwortlichen der KELC und des PLCC sprechen. Diese hielten es für eine gute Idee, Jakob als Sonderlehrkraft für ein Schuljahr anzustellen. Mit der Entsendung von Jakob Göhre folgt Mission EineWelt also dem Wunsch der Partnerkirche nach pädagogischer Unterstützung in der Mädchenschule.

Heimweh oder Sehnsucht nach seiner Familie werde er nur sehr bedingt haben, so der Lehrer mit einem verschmitzten Lachen bei seiner Aussendung in der Kapelle von Mission EineWelt. Mit Paula Trzebiatowski, seiner Schwester, arbeitet bereits ein weiteres Familienmitglied in Kenia. Pfarrerin Trzebiatowski leitet im Auftrag von Mission EineWelt zu 50% die Abteilung für christliche Bildungsarbeit in der KELC. Mit ihrer zweiten halben Stelle ist sie Gemeindepfarrerin in der Jerusalem-Gemeinde.

Caroline Shedafa, Kirchenvorstandsvorsitzende der Deutschsprachigen Gemeinde in Dar es Salaam im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war als erster deutscher Staatsvertreter vom 30. Oktober bis zum 1. November auf offiziellem Staatsbesuch in der Republik Tansania. Bei seinen Gesprächen mit der tansanischen Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan in der Hauptstadt Dar es Salaam hat er u.a. die Bedeutung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit betont. Auch Staatspräsidentin Hassan unterstrich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz das Ziel, Handel und Investment zwischen beiden Staaten zu erweitern. Steinmeier wünschte sich insbesondere eine verstärkte Förderung im Bereich der Erneuerbaren Energien.

Das weitere große Schwerpunktthema von Steinmeiers Reise war die koloniale Vergangenheit im ehemaligen Deutsch-Ostafrika. Tansania gehörte ab 1888 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zur deutschen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“. Deshalb reiste der Bundespräsident am zweiten Besuchstag in die 1.000 km südwestlich der Hafenmetropole Dar es Salaam gelegene Stadt Songea, um dort die Gedenkstätte des Maji-Maji Krieges zu besuchen. Der Maji-Maji Krieg von 1905 bis 1907 war ein Aufstand verschiedener Volksgruppen im Süden Tansanias gegen die deutsche Kolonialmacht. Historiker berichten, dass der Krieg mit aller Härte und von Seiten der Deutschen mit einer Strategie der „verbrannten Erde“ geführt wurde. Bis zu 300.000 Menschen sollen ihm zum Opfer gefallen sein. So wurden etwa am 07. Februar 1906 von den deutschen Kolonialtruppen in Songea 67 gefangene Kämpfer der Wangoni-Volksgruppe hingerichtet. Viele Menschen starben in der Zeit des Aufstands an Hunger.

Steinmeier sagte an der Gedenkstätte in Songea: „Ich verneige mich vor den Opfern der deutschen Kolonialherrschaft. Und als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier ihren Vorfahren angetan haben.“ Der Bundespräsident thematisierte darüber hinaus die mögliche Rückgabe von sterblichen Überresten von Menschen, die im Kampf gegen die deutsche Kolonialherrschaft getötet wurden. Noch immer befinden sich zahlreiche Schädel und Gebeine von Getöteten in verschiedenen Museumsmagazinen in Deutschland. Es gebe Familien, die auf die Gebeine ihrer geliebten Vorfahren warteten, erklärte die tansanische Präsidentin Hassan an der Gedenkstätte.

Dass Bundespräsident Steinmeier bei seinem Besuch in Songea um Verzeihung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten, hat könnte durchaus ein Meilenstein sein“ meint der Tansania-Referent von Mission EineWelt, Diakon Claus Heim. Zivilgesellschaftlichen Gruppen in Tansania und Deutschland hätten genau dies seit Jahren immer wieder gefordert. „Interessant wird nun natürlich sein, ob Deutschland für die wissenschaftliche Aufarbeitung und eventuelle Reparationen und Entschädigungszahlungen auch Gelder zur Verfügung stellen wird, oder ob es bei der bloßen Entschuldigung bleibt“, so Heim weiter.

Claus Heim

Gabriele Luber, ehrenamtliche Fachkraft im PLCC

Gabriele Luber, ehrenamtliche Fachkraft im PLCC

Gabriele Luber ist Religionspädagogin im Vorruhestand. Ab August des Jahres arbeitet sie für ein Jahr ehrenamtlich in unserer Partnerkirche in Kenia mit, der Kenya Evangelical Lutheran Church (KELC). Sie wird im Pangani Lutheran Children Center (PLCC) in Nairobi ehemalige Straßenmädchen begleiten und fördern.Das Pangani Lutheran Children’s Centre ist eine sozial-diakonische Einrichtung der KELC in der Hauptstadt Nairobi, die sich Mädchen und jungen Frauen annimmt, die in den Straßen Nairobis betteln und dort auch leben. Zum Zeitpunkt der Aufnahme in das Center besuchen sie keine Bildungseinrichtung.

Das Afrika-Referat von Mission EineWelt unterstützte Gabriele Luber logistisch und mit Know-How bei der Vorbereitung für ihr „Freiwilligen-Auslandsjahr“.

Ingo Koll, alias „Abunuwasi“

Ingo Koll, alias „Abunuwasi“

Am 10.07.2023 ist Pfr. i. R. Ingo Koll verstorben. Erst vor acht Wochen hatte er von seiner Tumordiagnose erfahren. In seiner unnachahmlichen Mischung aus Schnoddrigkeit, Wortwitz und Frömmigkeit schrieb er lapidar an das Referat Afrika bei Mission EineWelt:

„…Ich komme heute aus einer Untersuchung beim Arzt …. Ich habe eine Tumordiagnose bekommen … ich sollte euch jetzt schreiben, weil voraussichtlich eine Veränderung für meine Mitarbeit ansteht … Ich sehe das Ganze für mich selber so, dass ich jetzt in die Endrunde eingebogen bin. … Ich hatte mir vor einer Weile mal vorgenommen, dass es ab dem Alter 70 nichts mehr zu meckern gibt, wenn sich jetzt Wehwehchen einstellen. Dafür habe ich den Psalm 90 bei Beerdigungen schließlich oft genug vorgelesen. …. Bisher kann ich Gott und vielen Mitmenschen nur dankbar sein für die Zeit, die ich hatte und habe. Das soll jetzt kein Abschiedsbrief sein. Vielleicht kommen wir nochmal gen Süden…“

Zu einer Reise „gen Süden“, aus dem Umland Bremens nach Bayern zu Mission EineWelt, ist es leider nicht mehr gekommen. Am 10.07.2023 morgens ist Pfr. i. R. Ingo Koll im Alter von 72 Jahren in Schweringen verstorben. Er wird uns sehr fehlen.

Für Mission EineWelt hat Ingo als Pfarrer im Ruhestand unter dem Pseudonym „Abunuwasi“ seit Frühjahr 2020 die Redaktion der „Tansania Information“ verantwortet. Er hat dabei eine sehr gute, engagierte Arbeit gemacht. Profitiert hat er dabei von seinem enormen Wissen zu Tansania und seiner großen Erfahrung. Gemeinsam mit seiner Frau Almut hat Ingo Koll viele Jahre im internationalen Kontext als Pfarrer gearbeitet, u.a. in Kenia, Tansania und im Iran. Wahrhaft ein weitgereister Weltbürger mit viel Lebenslust, einem riesigen Maß an Wissen um Kulturen und Sprachen und an interkultureller Kompetenz.

Wir denken in herzlicher Anteilnahme an seine Frau Almut, die Kinder und alle, die um Ingo Koll trauern und hoffen, dass Ingo sehen möge, was er so viele Jahre lang geglaubt und verkündigt hat.

`Mungu amlaze mahali pema, apumzike kwa amani´ – Möge er in Frieden ruhen, am schönsten Platz.

Claus Heim & Klaus Dotzer, Referat Afrika, Mission EineWelt

Dr. Paul Mmbando aus Arusha im Gespräch mit Tansania-Fachreferent Claus Heim.

Dr. Paul Mmbando aus Arusha im Gespräch mit Tansania-Fachreferent Claus Heim.

Claus Heim, Fachreferent für Tansania bei Mission EineWelt (MEW), hatte jetzt Besuch aus der Medizinabteilung unserer Partnerkirche in Tansania, der Evangelical Lutheran Church in Tanzania (ELCT). Dr. Paul Mmbando ist Arzt und Direktor für Gesundheitsprogramme bei der ELCT in Arusha, einer Stadt mit rund einer halben Millionen Einwohner*innen im Nordosten von Tansania.

Bei seinem Besuch hier in Neuendettelsau berichtete Paul Mmbando, dass die ELCT 24 Hospitäler im Land betreibt. Zusammen mit den kleineren, über das ganze Land verteilten, Krankenstationen unterhält die größte lutherische Kirche Tansanias damit rund 300 Gesundheitseinrichtungen. Hier erhalten Kranke Hilfe, von der Diagnostik bis hin zur Nachsorge kümmern sich engagierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen in Zusammenarbeit mit Ärzt*innen um die Bedürfnisse kleiner und großer Patient*innen.

Paul Mmbando leitet auch das ELCT-Programm für Palliativpflege – das größte Palliativpflegeprogramm in Tansania mit etwa 25 aktiven Palliativpflegeteams in den Krankenhäusern. Er war federführend an der Entwicklung dieser Programme in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie etwa der staatlichen amerikanischen Hilfsorganisation USAID, beteiligt. Als Hospiz- und Palliativmediziner mit über 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Medizin und des öffentlichen Gesundheitswesens bildet Dr. Mmbando auch den medizinischen Nachwuchs aus.  Außerdem ist er Gastdozent für tertiäre Einrichtungen, betreibt klinische Forschung und setzt sich nachdrücklich für den Zugang zu Gesundheitsdiensten insbesondere in ländlichen und weniger privilegierten Gemeinden ein.

Das bayerische Partnerschaftscentrum Mission EineWelt unterstützt die medizinische Arbeit der ELCT in vielfältiger Weise. So ist etwa seit März 2019 Dr. Werner Kronenberg im Auftrag von MEW als Chirurg im Ilembula Hospital in Njombe (Süddiözese) tätig. Außerdem fördert MEW die Facharztausbildung von tansanischen Ärztinnen und Ärzten. Das jüngste Projekt war die Mit-Finanzierung eines neuen Rettungswagen für das Marangu Lutheran Hospital in der Norddiözese, in unmittelbarer Nähe zum Kilimanjaro, dem höchsten Berg des afrikanischen Kontinents. Der Wagen konnte aus einer größeren Erbschaft finanziert werden. Der Erblasser hatte sich gewünscht, das Geld in die Krankenversorgung in Tansania zu investieren.

Der von Mission EineWelt mitfinanzierte Krankenwagen für das Marangu Lutheran Hospital am Kilimanjaro.

Der von Mission EineWelt mitfinanzierte Krankenwagen für das Marangu Lutheran Hospital am Kilimanjaro.

 

Sie denken ebenfalls über eine Spende an Mission EineWelt nach? Infos dazu gibt es bei unserer Fundraiserin Frau Katrin Bauer, Telefon 09874-91040.

Unser Mitarbeiter Pfarrer Michael Schlötterer (hier im Garten von Mission EineWelt) ist derzeit auf Heimaturlaub in Deutschland. Bereits seit acht Jahren ist der gebürtige Franke in der Morogoro Diözese in Tansania tätig. Hier leistet er klassische Gemeindearbeit unter den Maasai und anderen Nomadenstämmen. Sein Aufgabengebiet ist vielseitig und teilt sich in unterschiedliche Tätigkeitsfelder. Neben der gottesdienstlichen Arbeit, den Taufen, Kranken- und Hausbesuchen bei den nomadischen Völkern in dem riesengroßen Kirchengebiet der Diözese unterstützt Schlötterer auch Schüler und StudentenInnen, die sowohl an Sekundar- als auch an Universitäten und Bibelschulen studieren. Er vermittelt Nachhilfeunterricht, sucht mit den Ältesten der Gemeinde neue Evangelistenschüler aus, betreut und begleitet sie. Mit einem Team aus tansanischen Pfarrern und Evangelisten geht Schlötterer wöchentlich in die Sekundarschule der Morogoro Diözese,  um einen Glaubensgrundkurs für die 10. Klassen zu unterrichten.

Der 41-Jährige hilft ebenfalls im Gesundheitsbereich mit. Mit seinem Toyota Landcruiser kann er bei jeder Witterung Krankenfahrten in das nächstgelegene Krankenhaus unternehmen oder auch Medikamente und Material zu den umherstreifenden Familienverbänden bringen. „Diese Hilfe wird gerne in Anspruch genommen“, berichtet Schlötterer, der begeistert von erfolgreichen medizinischen Behandlungen seiner Amtskollegen sowie einiger Gemeindemitglieder erzählt. Auch bei Bauvorhaben unterstützt Schlötterer aktiv. Er sammelt und verwaltet Spendengelder, um Kirchneubauten zu finanzieren und wird natürlich zu jeder feierlichen Einweihung eines Neubaus eingeladen.

Besonders wichtig ist Schlötterer die vertrauensvolle Beziehung zu den Menschen in seinem Gemeindegebiet. Er sieht sich selbst als „Kümmerer“ bei verschiedenen Anliegen seiner Gemeindemitglieder. Manche Maasai brauchen Seelsorge und Ermutigung, ein offenes Ohr, eine Übernachtungsgelegenheit, eine Mitfahrgelegenheit, Geld, Schulgebühren, Schulkleidung, eine Praktikumsstelle, eine warme Mahlzeit, Medizin, Transportkostenunterstützung oder ganz banal nur Schulbücher und Hefte. Manche haben keinen Vater mehr, manche keine Mutter, manche Mutter hat ein schwer krankes Kind, manche muss eine Beerdigung organisieren. Bei allen diesen Anliegen ist Schlötterer ein wichtiger Ansprechpartner für die Nomaden in der Region rund um Morogoro. Ganz besonders die Kinder und Jugendlichen freuen sich auf seine regelmäßigen Besuche in den „Bomas“ (mit Palisaden befestigte Gehöfte), denn Schlötterer hat bei seinen evangelistischen Einsätzen immer ein Video mit christlichen Filmen mit dabei und so ein Open-Air-Kino mitten in der Steppe ist ein absolutes Highlight.

Noch bis 2026 läuft Schlötterers Vertrag. Für die letzten Jahre hat sich Schlötterer vorgenommen, noch mehr in die Ausbildung von Evangelisten zu investieren, ihnen die Kinder- und Jugendarbeit ans Herz zu legen und das entsprechende Handwerkszeug mitzugeben. „Ich möchte in Morogoro weiter Kindercamps mit meinem Team durchführen, in die Schulen gehen, aber vor allem ein offenes Haus haben für junge Leute“, so Schlötterers Ideen für die kommenden drei Jahre.

Michael Schlötterer im Einsatz bei den Maasai. Im Hintergrund sein steppentauglicher Landcruiser. (Foto: Martin Miseré)

Michael Schlötterer im Einsatz bei den Maasai. Im Hintergrund sein steppentauglicher Landcruiser. (Foto: Martin Miseré)

Diakonin Barbara Twisselmann, Partnerschaftsbeauftragte im Dekanat Münchberg; Marianne Lorenz; Kimberley Akoko, Süd-Nord-Freiwillige im Dekanat Münchberg; Diakonin Sabine Wendler, Partnerschaftsbeauftragte der Rummelsberger Diakoninnen. (v.l.n.r.)

Diakonin Barbara Twisselmann, Partnerschaftsbeauftragte im Dekanat Münchberg; Marianne Lorenz-Jallah; Kimberley Amulei, Süd-Nord-Freiwillige von Mission EineWelt im Dekanat Münchberg; Diakonin Sabine Wendler, Partnerschaftsbeauftragte der Rummelsberger Diakoninnen. (v.l.n.r.)

Zu einem feierlichen Anlass kam jetzt unsere Mitarbeiterin in Liberia, Marianne Lorenz-Jallah, nach Deutschland. In Rummelsberg wurde die Diakonin für ihr 10-jähriges Dienstjubiläum in einem feierlichen Gottesdienst unter der Leitung der Ältesten der Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft, Diakonin Elisabeth Peterhoff, und Oberkirchenrat Stefan Reimers, dem Personalreferenten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, geehrt. Die 43-jährige Diakonin arbeitet bereits seit dem 1. September 2017 im Auftrag des Partnerschaftscentrums Mission EineWelt für die Lutherische Kirche in Liberia (Lutheran Church in Liberia, LCC). Die ausgebildete Jugendreferentin ist hier in der Hauptstadt Monrovia für die Kindergottesdienste („Sunday School“) verantwortlich. Sie erstellt dazu Material, koordiniert die Kindergottesdienste in Gemeinden und führt Schulungen durch. Ehrenamtlich unterstützt wird die gebürtige Annabergerin dabei von ihrem liberianischen Ehemann, Jerome Jallah.

„Musik verbindet“- getreu dieses Sprichworts trafen sich die Mitglieder des derzeit in Bayern tourenden Chores „Tanzania Kwaya“ mit dem Schwabacher Akkordeonorchester Balgverschluss zur gemeinsamen Orchesterprobe. Die neun Mitglieder des tansanischen Chores unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Terevaeli Ayo zeigten sich begeistert ob des stimmgewaltigen Akkordeonorchesters. „Wir kennen Akkordeons eigentlich nur aus der Theorie. Unser Klima lässt das Spielen auf diesen Instrumenten nicht zu“, so eine der Sängerinnen des Chores.

Valery Lapko, studierter Akkordeonist und Dirigent des Ensemble, ließ seine Spieler*innen den „Florentiner Marsch“ von Julius Fucík einüben und tauschte sich mit seinem tansanischen Kollegen darüber aus, wie schwierig es ist, aus lauter Einzelspieler*innen einen vollen Klangkörper zu formen. Mit Tschaikowskys „Blumenwalzer“ bereitete das Akkordeonensemble dem Tanzania Kwaya eine besondere Freude. Nahezu alle der tansanischen Musiker*innen aus verschiedenen Landesteilen des ostafrikanischen Landes hatten am Konservatorium in Daressalam (Kirchen-)Musik  studiert und kannten sich in der Theorie bestens mit Tschaikowsky aus. „Ich hätte nicht gedacht, dass man Musik der Romantik auch auf Akkordeons spielen kann“, wunderte sich ein Teilnehmer des Chores, der bisher noch nie ein Akkordeonorchester gehört hatte, sondern das Instrument nur als Solo-Instrument mit deutscher Volksmusik in Verbindung gebracht hatte.

Die Musiker*innen beider Ensembles lieferten sich eine musikalische Challenge und stellten einander ihre Lieder vor.

Für den Einblick in die Orchesterprobe revanchierte sich der tansanische Chor mit einem eigens komponierten Lied zur bayerisch-tansanischen Freundschaft. Seit Mitte der 1960er Jahre unterhält Mission EineWelt, das Partnerschaftscentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), eine kirchliche Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania.

Auf der Frühjahrssynode der ELKB  soll am 27. März in München eine neue Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Kirchen unterzeichnet werden.

Mit ihrer Trommelmusik, den Rhythmusinstrumenten und dem mehrtonigen Gesang überzeugten die Musiker*innen die Akkordeonist*innen und am Ende dieser ganz besonderen Probe wurde sogar laut über eine Orchesterreise der Deutschen nach Tansania nachgedacht.

Spendenaufruf von Diakonie Katastrophenhilfe und Mission EineWelt

Viele Regionen Ostafrikas sind von einer Hungersnot bedroht. In unserem Partnerland Kenia, im Südsudan, in Somalia sowie in Äthiopien sind über 15 Millionen Menschen wegen der Dürre auf Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisationen der Kirchen trafen sich am runden Tisch, um Hilfsstrategien auszuarbeiten. Mission EineWelt, die bayerische Landeskirche und die Diakonie Bayern werden sich an den Hilfsprogrammen beteiligen.

„Wir müssen die Situation sehr ernst nehmen, denn wir riskieren nicht nur das Leben von hunderttausenden Menschen im Osten Afrikas, sondern auch die sehr fragile politische Situation“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Pfarrer Reinhard Hansen, Afrikareferent von Mission EineWelt, bestätigt: „Diese Situation ist äußerst bedrohlich. Wir wollen im Rahmen des ACT-Appeals die Menschen in unserem Partnerland Kenia und in der Region unterstützen. Sie rechnen mit unserer Solidarität.“

Die seit mehreren Jahren anhaltende Dürreperiode führt in weiten Regionen Ostafrikas zu einer Verschärfung der Situation. Betroffen sind insbesondere der Südsudan, große Teile Kenias, der Südosten Äthiopiens und Somalia. So sind zum Beispiel in Somalia bereits 6,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Im Sudan benötigen über fünf Millionen Menschen dringend Hilfe, in Kenia 2,7 Millionen. Besonders Kinder sind Opfer der Not: eine Million werden im Südsudan als akut unterernährt geschätzt und etwa 185.000 Kinder leiden in Somalia an schwerer Mangelernährung. Die Prognosen für die nächste Regenzeit sind schlecht. Die Situation wird sich im Frühsommer weiter dramatisch verschärfen.

Mission EineWelt möchte vor Ort besonders die Aktivitäten des Lutherischen Weltdienstes, der Hilfsorganisation des Lutherischen Weltbundes, und des Church World Service unterstützen. Die Diakonie Katastrophenhilfe kann auf Partner von Brot für die Welt zurückgreifen. Wichtig ist es nun, Mittel bereitzustellen und die Hilfe zügig und gut zu koordinieren.

Beide Organisationen rufen deshalb gemeinsam zu Spenden auf:

Mission EineWelt
Stichwort: Dürre Ostafrika
IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11
BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank
oder online: https://mission-einewelt.de/spenden/online-spenden/

Diakonisches Werk Bayern
Stichwort: Afrika Hungerhilfe
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank
oder online: http://www.diakonie-bayern.de

Weitere Informationen:

Mission EineWelt, Diakon Claus Heim
E-Mail:
Telefon: 09874 9-1301

Diakonie Katastrophenhilfe, Fritz Blanz
E-Mail: blanz@diakonie-bayern.de
Telefon: 0911 935-4444

Videobeitrag im ARD Mittagsmagazin über die Situation in Kenia

Rotes Kreuz warnt vor Gefahr durch Dürre in Kenia © Mittagsmagazin, 08.03.2017, Sabin Bohland, ARD Nairobi, https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-266993.html