Lucky – Vom Nichts-Sein zum Nicht-Sein

Foto: ALAMODE FILMDISTRIBUTION oHG

Die Blicke aufs Leben sind verschieden. Das immer Wiederkehrende suggeriert das niemals Endende. Und leicht erliegt man der Versuchung, die Eigenschaften der Lebensweise auf das Individuum zu übertragen. Doch der einzelne Mensch ist nun einmal endlich. Lucky macht sich nicht viele Illusionen über das Leben. Aber auch den 90-jährigen Eigenbrötler, der am Rande eines Wüstenkaffs im US-amerikanischen Nirgendwo den immer gleichen Tag lebt, trifft seine Endlichkeit unvermittelt. Ein plötzlicher Kollaps unterbricht sein tägliches Einerlei, bestehend aus Yoga, Kaffee im Diner, Einkaufen, Kreuzworträtsel, Fernsehen und Bloody Mary in der Bar. Lucky wird in aller Deutlichkeit klar, dass sein Tod nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

Aber Lucky versinkt nicht in Selbstmitleid. Bärbeißig, handfest und lakonisch setzt sich der Greis, der nicht an einen Gott glaubt, mit seiner Endlichkeit auseinander. Für Hauptdarsteller Harry Dean Stanton, einen der gefragtesten Nebendarsteller Hollywoods, war „Lucky“ erst die zweite Hauptrolle seiner Karriere nach „Paris, Texas“ im Jahr 1984. Vor allem ist der Film aber auch eine Art filmisches Vermächtnis des Schauspielers, der am 15. September 2017 im Alter von 91 Jahren – wenige Monate nach Ende der Dreharbeiten – gestorben ist.

Das Mittwochskino von Mission EineWelt zeigt „Lucky“ am 26. Juni 2019 um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau). Der Eintritt ist frei.

 

 

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