Rückblick auf einen weitgehend gelungenen Berliner Kirchentag
„Es gibt keine perfekten Pläne, es gibt nur perfekte Absichten.“ Dieses Filmzitat könnte über dem diesjährigen Kirchentagsengagement von Mission EineWelt und den elf Kooperationspartnern stehen, die einen gemeinsamen Stand in Berlin organisiert haben. Einen tollen Stand, der bei all jenen, die gekommen sind, auch großen Anklang gefunden hat.
Aber manchmal holpert es. Der Kirchentagsstand der Kooperation Weltmission, wie sich der Zusammenschluss aus elf evangelischen Organisationen und dem katholischen missio München seit vielen Kirchentagen nennt, war eigentlich ideal aufgestellt. Direkt am großen Eingangstor der ersten Halle des Messegeschehens. Aber das Tor blieb überraschenderweise und unangekündigt verschlossen und der Besucherstrom wurde nach oben geleitet. Soviel zu perfekten Plänen.
Das Resümee fällt trotzdem positiv aus. Es brauchte nicht viel Überredung, die Frauen und Männer, die Jugendlichen und Kinder für die Fotoaktion zu gewinnen. „Ich sehe dich“ hatte die Kooperation das Kirchentagsmotto „Du siehst mich“ abgewandelt und drei Tische bauen lassen, die diese Worte bildeten und im Lauf der Tage mit Fotos gefüllt wurden. Auch das Fluchtspiel von Mission EineWelt und das Umwelträtsel in Form des Kinderspiels „Himmel und Hölle“ fanden regen Zuspruch. Und wie immer gab es mit dem Würzburger Partnerkaffee einen Café-Bereich, um sich kurz auszuruhen.
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Die Erwartungen der Mitarbeitenden wurden weitgehend erfüllt. Das zeigt eine vorläufige Bilanz nach drei Tagen Präsenz auf dem Markt der Möglichkeiten. Bei rund 700 Gruppen auf dem Markt stellt sich irgendwann unweigerlich Erschöpfung ein. „Da freut sich natürlich jede Standbesatzung, wenn mal jemand stoppt und eine Frage stellt. Wir auch“, sagt Pressereferentin Freddy Dutz vom Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW). „Oder wenn sich jemand auf einen der Stühle setzt und einen Kaffee trinkt. Manche stellen danach auch Fragen nach dem, was wir als Missionswerke tun“, ergänzt ihre Kollegin Petra Jaekel.
Dass es zu langen Gesprächen über Fragen von Mission und weltweiter Ökumene kommt, sei eher selten. Aber das könne man auch nicht erwarten, stellt Helge Neuschwander-Lutz klar. Der Medienreferent von Mission EineWelt hat schon einige Kirchentage mitgemacht. „Wie auf einem Wochenmarkt hat halt jeder seinen Einkaufszettel. Das heißt, man geht erst einmal zu den Ständen, die man schon kennt. Deshalb müssen wir schon etwas Interessantes anbieten, wenn wir die Menschen zum eigenen Stand locken wollen.“ Das ist nach seiner Einschätzung gelungen.
Ebenso wie die Diskussion mit dem Präsidenten der Lutherischen Kirche der Philippinen, Bischof Antonio de Rio Reyes, und dem Bischof der Lutherischen Kirche in Liberia, Dr. D. Jensen Seyenkulo, im City Cube der Messe Berlin. Im Fokus stand das Thema „Liberated by God’s Grace“, das der Lutherische Weltbund anlässlich des Reformationsjubiläums zum Kampagnenthema gemacht hat. Beide Kirchenpräsidenten ordneten das Thema in ihrem kulturellen und religiösen Kontext ein und gaben Einblick in die Herausforderungen und Chancen der Kirche. Besonders der Dialog – auch mit Pfingstkirchen – wäre wichtig.
Für den nächsten Kirchentag, der 2019 in Dortmund stattfinden wird, laufen ab Herbst die Planungen an. Bis dahin bleibt für die nächsten rund drei Monate Wittenberg und die dortige Weltausstellung im Blick. Dort können sich die Kirchentagsbesucher dann weiter mit dem Thema „500 Jahre Reformation“ beschäftigen. Und vielleicht sehen wir uns dort am Stand der bayerischen Landeskirche, wo auch Mission EineWelt zumindest drei Wochen lang mitwirken wird.
Und übrigens: Das von Mission EineWelt entwickelte Fluchtspiel mit dem Titel „auf und davon“ wird bald ausleihbar oder vielleicht sogar käuflich zu erwerben sein.