Entwicklungspolitische Kiste
zum Ausleihen für Gemeindearbeit oder Unterricht
„In zehn Jahren wird kein Mann, keine Frau und kein Kind mehr hungrig zu Bett gehen“, so das Abschlussdokument vom Welternährungsgipfel 1974. Auch bei den Millenium Development Goals bis 2015 und bei den aktuellen Sustainable Development Goals (Agenda 2030 Nachhaltige Entwicklungsziele) bis 2030 einigten sich die Vereinten Nationen auf das Ziel, den Hunger in der Welt zu beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung zu erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Doch angesichts der Folgen des Klimawandels, von Kriegen und ungerechten Weltwirtschaftsstrukturen wird das Menschenrecht auf Nahrung weiterhin mit Füßen getreten, der Skandal Hunger schreit zum Himmel. Wie kann diese Thematik in Schule und Gemeinde vermittelt werden? „EineWelt in der Kiste“ erleichtert Ihnen die Arbeit: In einem Stationenparcours werden verschiedene Facetten des Themenkreises „Welternährung, nachhaltige Ernährung, global denken – anders essen“ thematisiert. Die Teilnehmenden gehen in Kleingruppen von Station zu Station und setzen sich mit den verschiedenen Themenbereichen auseinander.
Einblick in die entwicklungspolitische Kiste
Unser entwicklungspolitisches Material ist pädagogisch so vorbereitet, dass es auch ohne großes Expertenwissen schnell einen Einstieg in diese globale und komplexe Fragestellungen erlaubt. Mit dem Stationenparcour können Sie 90 – 120 Minuten zum Thema „Welternährung“ gestalten. Mit dem Material der Kiste bestücken Sie zwölf Stationen. An diesen Stationen werden die wichtigsten Aspekte der Thematik vorgestellt und mit allen Sinnen bearbeitet. Im Begleithandbuch finden Sie die zur Durchführung nötigen Informationen
Kurzleitfaden für den Einsatz als Handbuch Welternährung 2020
Methoden für den Einstieg:
Weltverteilungsspiel: Weltspiel_STAND_23.09.2019
Privilegiencheck Kakao: 2018 Privilegiencheck Kakao
Station 1: Kennst du Hunger?
Anhand von Geschichten wird der Unterschied zwischen „Hunger haben“ und „Hunger leiden“ deutlich gemacht.
Station 2: Nahrung weltweit
Anhand von Bohnen wird der Unterschied zwischen realer und gerechter Verteilung von Nahrungsmitteln in unsererWelt erarbeitet.
Station 3: Der Weg zur Mahlzeit
Wir verfolgen den CO2-Ausstoß der Mahlzeit einer Familie in Tansania im Vergleich zur Mahlzeit einer deutschen Familie.
Station 4: Tierischer Unsinn
Was hat Manikisas Salmonellenvergiftung mit dem Lieblingsessen von Katrin Waldmann zu tun? Eine entwicklungspolitische Mystery-Geschichte!
Station 5: Gerechtigkeit am Weltmarkt
Geht es für Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer auf dem Weltmarkt gerecht zu? Wir testen das in einem Spiel.
Station 6: Bio-Domino
Die Vorteile von saisonal, bio und regional stellen wir in einem Dominospiel genauer vor.
Station 7: Rot - gelb - grün
Mit der Ampel lassen sich alltägliche Lebensmittel nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten einordnen.
Station 8: ShokoFair
Am Beispiel von Kakao und Schokolade wird der Unterschied zwischen konventionellem Handel und „Fairem Handel“ vorgestellt.
Station 9: Was essen wir heute?
Anhand von Bildern werden die Unterschiede im Nahrungsmittelverbrauch für eine Woche von Familien in verschiedenen Ländern dargestellt und bewertet.
Station 10: Die Kostprobe
Wir probieren Nahrungsmittel und erleben Geschmack bewusster und neu.
Station 11: Fairer Handel
Anhand eines kurzen Videos über fairen Kakao aus der Elfenbeinküste, eines Memory-Spiels mit Produkten aus dem Fairen Handel und eines Quiz werden die Kenntnisse über den fairen Handel vertieft.
Station 12: Kampf um Land
Über ein interaktives Spiel werden die globalen Zusammenhänge und die Problematik der Nutzungskonkurrenz von Land für Nahrungsmittel bzw. für Agrosprit, Futtermittel, Tropenhölzer etc. sowie landgrabbing deutlich.
Zielgruppe
Zusatzmaterial
Der Kiste liegt ein Handbuch bei, in dem zusätzliche Materialien und Quellen angegeben sind. Sie können sich das Handbuch jedoch auch hier downloaden und einen ersten Einblick in die Kiste zu bekommen: Handbuch (PDF)
Ausleihbedingungen
Material ausleihen
Sie können eine Buchungsanfrage direkt über das Anfrageformular auf dieser Seite verschicken oder alternativ per Mail oder Telefon Kontakt mit uns aufnehmen.
Bitte beachten Sie, dass Sie mit Hilfe des Formulars lediglich eine Anfrage an uns schicken. Es handelt sich noch nicht um eine verbindliche Buchung. Unsere Mitarbeitenden müssen erst prüfen, ob das gewünschte Material zum gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Sie werden nach der Bearbeitung Ihrer Anfrage nochmals durch uns kontaktiert für eine verbindlichen Buchung.
Sie arbeiten in der Jugend- und Erwachsenenarbeit und haben Projektwochen, Aktionstage, Gemeindefeste, Weltladenfeste oder Unterrichtsthemen, für die Sie eine entwicklungspolitische Kiste, eine Material- oder Länderkiste oder Ausstellung ausleihen möchten? Kein Problem! Fragen Sie hier das entsprechende Material über unser Formular einfach an.
Bitte beachten Sie, dass es sich hier nicht um eine verbindliche Buchung handelt. Ihre Anfrage – für die entsprechend angeforderten Materialien – muss erst durch unsere Mitarbeitenden geprüft werden. Es kann sein, dass für den gewünschten Zeitraum bereits alle Kisten oder Ausstellungen reserviert / vergeben sind.
Nach Eingang Ihrer Anfrage wird dies geprüft und wir nehmen Kontakt mit Ihnen auf, um weitere Details zu besprechen. Sie erhalten anschließend per Telefon oder E-Mail eine verbindliche Zu- oder Absage.
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Datenschutz
Die derzeitige Politik der EU folgt größtenteils den Interessen von großen Konzernen und Unternehmen. Eine faire und nachhaltige Handelspolitik wird bestenfalls in Sonntagsreden beschworen. In der Praxis handelt die EU immer wieder Abkommen aus, die nicht nur ungerechte Regeln und Strukturen festschreiben, sondern auch die sozialstaatlich basierte Gestaltungsfreiheit der sozialen Daseinsvorsorge und rechtsstaatliche Prinzipien gefährden. Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle drohen für die Interessen internationaler Konzerne ausgehöhlt zu werden. Solche Abkommen verschärfen die Armut im globalen Süden und vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich weltweit. Sie tragen somit zu einem erhöhten Migrationsdruck bei. Und sie stehen im Widerspruch zur christlichen Grundüberzeugung, dass die Wirtschaft im Dienst des Lebens steht und dem Wohl aller Menschen dienen soll.
Eigentlich verpflichtet der EU-Vertrag von Lissabon die europäische Handelspolitik dazu, zur Förderung der Menschenrechte, der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Doch die derzeit verhandelten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen Staaten (Economic Partnership Agreements - EPAs) verstärken asymmetrische Handelsbeziehungen, und Rohstoffraubbau, behindern die regionale Integration in Afrika und erzwingen den Marktzugang für billige europäische Produkte auf Kosten einheimischer ProduzentInnen.
Die Politik muss die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in Handelsverträgen fest verankern und Menschenrechte vor Konzerninteressen setzen. Handelsabkommen müssen stets auf ihre Verträglichkeit mit dem Wohl des Gemeinwesens überprüft werden.
Weitere Informationen:
Netzwerk Gerechter Welthandel:
www.gerechter-welthandel.org
Entwicklung braucht Entschuldung – Bündnis erlassjahr.de: www.erlassjahr.de
„Gewalt im Namen von Religion und islamistischer Terror gehören zur Wirklichkeit unserer Zeit und machen Angst. Daraus darf aber keine Angst vor der Religion an sich werden oder generell vor Menschen muslimischen Glaubens. Dieser Trugschluss gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Religionsfreiheit.
Als Christinnen und Christen treten wir für Religionsfreiheit ein. Wir sehen die verbindenden Ursprünge und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen, genauso wie wir die Unterschiede sehen. Der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen ist nicht immer einfach, jedoch fruchtbar, wo es Offenheit und Respekt auf allen Seiten gibt. Toleranz endet, wo Religion und Religionsfreiheit missbraucht werden, um Menschen und ihre Würde zu verletzen. Deswegen stehen wir an der Seite bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen weltweit.“
(https://www.ekd.de/Zehn-Ueberzeugungen-Flucht-und-Integration-14970.htm)
Überall sind Politik, Religionsgemeinschaften und jede/r Einzelne gefordert, die Religionsfreiheit zu achten und Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu diskriminieren, zu misshandeln, zu verfolgen oder zu ermorden.
Weitere Informationen:
https://www.bayern-evangelisch.de/was-uns-bewegt/christenverfolgung.php
https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf
http://www.bruecke-nuernberg.de/
https://mission-einewelt.de/internationale-beziehungen/partnerkirchen-uebersee/
Ein Großteil unserer alltäglichen Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Kleidung oder IT-Produkte werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Viele ArbeitnehmerInnen werden nicht ausreichend bezahlt und leiden unter mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Versuche, sich zur Durchsetzung von Arbeitsrechten gewerkschaftlich organisieren, werden vielerorts massiv, nicht selten auch mit physischer Gewalt, unterdrückt.
-Wirtschaftliche Betriebe sollen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht durch die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nachkommen. Dazu gehört auch die Verantwortung für die Einhaltung dieser Standards und Normen entlang der kompletten Lieferkette.
- Die Politik ist gefordert, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Unternehmen zu gestalten. Die Einführung einer Berichtspflicht sowie von Sanktionsmöglichkeiten sind unabdingbar. Mission EineWelt fordert die Bundesregierung auf, sich ernsthaft und konstruktiv für das Zustandekommen des auf Ebene der Vereinten Nationen angestrebten verbindlichen internationalen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte („UN-Treaty“) einzusetzen, das klare Regeln für Unternehmen und Klagemöglichkeiten für Geschädigte vorsieht und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten vor Handelsinteressen stellt.
Weitere Informationen:
Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.: www.eineweltnetzwerkbayern.de
Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/cora/die-treaty-alliance-deutschland/
Aktion fair toys: www.woek.de/themen-projekte/fair-spielt/
Kampagne für Saubere Kleidung: http://www.saubere-kleidung.de/
Handyaktion Bayern: www.handyaktion-bayern.de