Mission EineWelt lädt zu einer interdisziplinären und internationalen Konferenz ein

Wie haben – insbesondere religiöse – Flüchtlinge die Topographie von Städten und Landschaften verändert und verändern sie noch? Ganze Städte sind architektonisch geprägt durch historische und aktuelle Fluchtbewegungen. Schon in der Antike hat sich die Ansiedlung von Flüchtlingen städtearchitektonisch in der Errichtung eigener Stadtviertel für die Flüchtlinge niedergeschlagen, wie Ausgrabungen belegen. Spuren jüngerer Flüchtlingsbewegungen – etwa der Hugenotten, die sich aus religiösen Gründen aus Frankreich fliehend z. B. in Erlangen niederließen – haben ganzen Städten ein charakteristisches Erscheinungsbild gegeben. Zeltstädte, provisorisch errichtete Hallen, aber auch im Lauf der Jahre von Stoff zu Blech oder Beton gewordene Unterkünfte für Flüchtlinge prägen heute hier wie auch in Kenia und vielen anderen Ländern Landschaften, mal versteckter, mal offener, von der Zeltstadt über provisorische Hallenkonstruktionen bis zur Hugenottenstadt.

Was sagt die jeweilige „Architektur“, der materielle Raum, über die Integration oder die bewusste Distanznahme zu Geflüchteten aus? Werden Flüchtlinge und insbesondere religiöse religiös gebundene AsylbewerberInnen ghettoisiert oder gelten sie als willkommene Spezialisten für die Entwicklung der Volkswirtschaft? Verstehen religiöse Flüchtlinge und Migranten ihr Leben im Zielland als eine Existenz in der Diaspora oder im „gelobten Land“? Und wie drückt sich dies architektonisch-alltagskulturell, aber auch hinsichtlich religiöser Bauten aus? Wie wird der öffentliche und private Raum ausgehandelt? Und welche Vorstellungen von „Räumen für Flüchtlinge“ leiten heute Verantwortliche in Politik, Kirche und Gesellschaft?

Die international und interdisziplinär hochgradig besetzte Konferenz findet in Kooperation mit der Universität Erlangen (Lehrstuhl für Religions- und Missionswissenschaft), der Universität Marburg (Lehrstuhl Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte), der Beauftragten für Flüchtlingsarbeit und Asylfragen im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Erlangen und Mission EineWelt statt.

  • Zeit: Do., 14.7., 11.00 Uhr, bis Fr., 15.7., 15.30 Uhr
  • Veranstaltungsort:
    • Do. und Fr. (tagsüber): Gemeinschaftshaus Herz Jesu, Katholischer Kirchplatz 8, Erlangen
    • Do. um 18.30 Uhr: Kleiner Hörsaal, Bismarckstr. 1a, Erlangen

27 Pfarrerinnen und Pfarrer diskutierten beim zweiten brasilianisch-bayerischen Pastoralkolleg vom 8. bis 22. Juni bei Mission EineWelt.

Die Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 2016 laufen in Brasilien auf vollen Touren. Nachrichten, dass Straßen und das öffentliche Verkehrsnetz nicht fertig werden würden, beschäftigen die internationalen Medien. Die Welt blickt gespannt auf den flächen- und bevölkerungsmäßig fünftgrößten Land dieser Erde.

Doch wie es hinter den Kulissen – fernab des Medientrubels – in der brasilianischen Gesellschaft wirklich aussieht, davon konnten sich in den vergangenen Wochen 14 bayerische Pfarrerinnen und Pfarrer ein Bild machen. Bei dem zweiten brasilianisch-bayerischen Pastoralkolleg trafen sie auf 13 Kolleginnen und Kollegen aus Übersee, um gemeinsam unter der Überschrift „Licht welcher Welt“ die Situation in beiden Ländern sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden lutherischen Kirchen zu erörtern. Eingeladen dazu hatte das Pastoralkolleg Neuendettelsau unter der Leitung von Dr. Christian Eyselein und das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Mission EineWelt.

„Besonders die Verschiedenheit der Kirchen macht den Austausch so wichtig“, so Hans Zeller, Lateinamerika-Referent von Mission EineWelt, zur Relevanz dieser Begegnung. Brasilien war bis Ende des 20. Jahrhunderts ein Einwanderungsland. Aus diesem Grund leben dort heute viele verschiedene Ethnien und es gibt eine große religiöse Vielfalt.

Diskussionsrunde und Gruppenarbeiten waren wichtige Programmpunkte des Pastoralkollegs

Diskussionsrunde und Gruppenarbeiten waren wichtige Programmpunkte des Pastoralkollegs

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Brasilien bildet mit ihren 700.000 Mitgliedern eine Minderheit. Lediglich in den drei südlichen Staaten Brasiliens Rio Grande do Sul, Santa Catarina und Paraná gibt es große Gemeinden, die auch in der brasilianischen Gesellschaft wahrgenommen werden. In den anderen Gebieten Brasiliens ist sie eine Diasporakirche. „Meine fünf Gemeinden mit 250 Gemeindegliedern an der Transamazônica, im Bundesstaat Pará, sind über 500 km verteilt“, erläuterte beispielsweise Adriel Raach, Pfarrer in Rurópolis den interessierten Kursteilnehmern seine Lebens- und Arbeitssituation. Schließen könne man die Gemeinden nicht, da die Kirche für die Menschen, die sich im Amazonaswald eine Existenz aufbauen wollen, ein wichtiger Raum der Geborgenheit und Stärkung wäre, so der Brasilianer. Als „Ort der Stille“ bezeichneten wiederum Raachs Kollegen Marcos Ebeling und Geraldo Graf, beide Pfarrer in São Paulo, ihre Kirche. Die 12 Millionen Einwohner der Stadt kämen nicht mehr zur Ruhe und suchten hier nach einem entsprechenden Raum.

Einen starken Kontrast dazu findet man in Bayern: Das Bundesland hat nicht einmal so viele Einwohner wie die Großstadt São Paulo, doch Diaspora kennt man auch hier – allerdings eben anders. Die Fragen an die bayerischen Teilnehmenden richteten sich jedoch weniger danach, sondern vielmehr nach der aktuellen Flüchtlingspolitik in Deutschland und Europa. Dr. Heiko Grünwedel, Pfarrer in Donauwörth, berichtete den brasilianischen Kolleginnen und Kollegen über seine Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit. „Christen verschiedenster Konfessionen kommen zusammen, um Flagge zu zeigen und um den Geflüchteten die Integration in die deutsche Gesellschaft zu erleichtern“, so Grünwedel.

Ein Highlight des Kurses war neben dem Austausch in Diskussionsrunden und Gruppenarbeiten die sogenannte „Luthertour“, eine Besichtigung der Wirkungsstätten Martin Luthers. „Wir sind ständig dazu aufgerufen unsere lutherische Identität zu erklären, da die Bevölkerung von Predigern des Wohlstandsevangeliums verführt wird“, so der Brasilianer Joao Paulo, für den dieser Programmpunkt eine besondere Bedeutung hatte.

Gottesdienstbesuch der Pastoralkolleg-Teilnehmenden

Gottesdienstbesuch der Pastoralkolleg-Teilnehmenden

Den Abschluss des Pastoralkollegs bildete der Besuch bayerischer Gemeinden. Durch die Gespräche mit den Gemeindegliedern wurde auch hier die weltweite Kirche erlebbar gemacht. „Für uns war der Besuch der brasilianischen Gäste ein besonderes Ereignis, da wir damit die Eine Welt und die weltweiten Herausforderungen der Kirche vor Ort wahrnehmen konnten“, erzählt Peter Stier, Pfarrer in Marktsteft.

„Gewalt überwinden – Frieden wagen“ lautet das Motto des diesjährigen Nürnberger Friedenslaufes, der am 14. Juli 2016 auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände stattfindet und erstmals auch vom Centrum Mission EineWelt getragen wird.

Über 1.000 Teilnehmende, die ihre läuferische Ausdauer unter Beweis stellen möchten, werden im kommenden Monat in der mittelfränkischen Großstadt Nürnberg erwartet. Gemeinsam treten sie an, um sich für mehr Respekt, Wertschätzung und Gewaltfreiheit einzusetzen. Jede gelaufene Runde bringt Spenden, die einerseits der „BuntSTIFTung Nürnberg e. V.“ zugute kommen, anderseits das Begegnungsprojekt „Refukitchen“ fördern.

Zum Veranstalterkreis der Aktion gehören – neben weiteren Organisationen – das Nürnberger Menschenrechtszentrum, das Nürnberger Evangelische Forum für den Frieden und in diesem Jahr erstmals auch das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Mission EineWelt unterstützt allerdings nicht nur die Veranstaltung, sondern stellt überdies auch ein eigenes Team für den Lauf. Ehemalige Freiwillige aus dem Süd-Nord-Freiwilligenprogramm des Centrums gehen am 14. Juli für den guten Zweck an den Start.

Zu dem Lauf selbst gibt es ein breites pädagogisches Begleitprogramm: von Erfahrungsberichten aus Palästina/Israel, über Kinderarbeit/Kinderrechte bis hin zu Freiwilligendienst als Friedensdienst, aus dem sich Schulklassen Workshops aussuchen und in die Schule holen können. Gleichzeitig werden Exkursionen zu Ausstellungen oder Erkundungen angeboten.

Die Träger des Nürnberger Friedenslaufes präsentierten sich bei einer Pressekonferenz Mitte Juni

Die Träger des Nürnberger Friedenslaufes präsentierten sich bei einer Pressekonferenz Mitte Juni. Foto v.l.n.r.: Wolfgang Hauf und Elke Winter (Friedensmuseum), Chris Mößner (neff), Zekarias Kebraeb, Daniela Flachenecker (Eichenkreuz), Regina Kramer (Mission EineWelt), dahinter Heinz Seidler (Trainer, 1. FCN Frauen- und Mädchenfußball e.V.), Hartmut Schröpfer (DFG-VK)

Schirmherr des diesjährigen Friedenslaufs ist überdies der Autor Zekarias Kebraeb, der eigene Erfahrungen der Flucht aus Eritrea in seinem Buch „Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn“ festgehalten hat und sich seit Jahren für Frieden und Gewaltfreiheit einsetzt. Außerdem unterstützen die Sportlerinnen der U15-Juniorinnen des 1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchenfußball e.V. dieses Jahr als Schirmfrauen die Veranstaltung. Ihr Trainer Heinz Seidler stand bereits bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Friedenslaufs am 14. Juni 2016  (siehe Foto) für Fragen zur Verfügung.


Nachfragen richten Sie bitte an das Trägerkreisbüro:

Fränkisches Bildungswerk für Friedensarbeit e. V.
Tel: 09 11 – 28 85 88
Mail: fbf.nuerberg@t-online.de

Mehr Infos unter: www.friedensmuseum.odn.de/friedenslauf
und im: Aktionsheft zum Friedenslauf 2016 (PDF)

Mission EineWelt zeigt die deutsche Filmkomödie „Wir sind die Neuen“

„Wir sind die Neuen“ ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs und Produzenten Ralf Westhoff aus dem Jahr 2014. Die Komödie handelt von dem Zusammenprall von Generationen. Eine Studenten-WG und eine WG von Sechzigjährigen werden Nachbarn…

Mehr zur Handlung und Vorschau:

Anne, eine etwa 60 Jahre alte Biologin, muss aus ihrer bisherigen Stadtwohnung in München ausziehen und kommt – auch aus finanziellen Beweggründen – auf die Idee, eine Wohngemeinschaft mit ihren Mitbewohnern aus der Studentenzeit zu gründen. Von ihren alten Freunden zeigen sich schlussendlich aber nur der Single Eddi und der erfolglose Jurist Johannes bereit, mit ihr zusammenzuziehen.

Ihre neuen Nachbarn, die Studenten Katharina, Barbara und Thorsten, welche in der Examensphase nicht beim Lernen gestört werden wollen, beschweren sich schon bald bei den drei Neuankömmlingen über zu viel Lärm und verlangen, dass die Hausordnung penibel eingehalten wird. Der entstehende Generationenkonflikt führt zu zahlreichen Situationen, in denen sich die beiden Parteien in die Haare geraten. Doch eines Tages wendet sich das Blatt und die Alten müssen nun ihren jungen Mitbewohnern, die durch Stress und Liebeskummer aus der Spur geraten sind, helfend unter die Arme greifen.

Quelle: Wikipedia

WIR SIND DIE NEUEN | Trailer (XV) german – deutsch [HD]

„Wir sind die Neuen“ ist am Mittwoch, 22. Juni 2016, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Am kommenden Sonntag, 12.06.2016, feiert der Dekanatsbezirk Landshut ein großes Fest zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit den Dekanaten Jalibu und Imbongu in Papua-Neuguinea. Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst in der Christuskirche Landshut mit Regionalbischof Dr. Weiss. Dann geht es weiter mit dem gemeinsamen Mittagessen und einem Nachmittagsprogramm im nahegelegenen Bernlochnersaal. Als Gäste werden ehemalige Missionare aus Jalibu und ehemalige Missionspfarrer aus Landshut dabei sein und von früher berichten. Mit dem Kaffeetrinken endet die Feier um ca. 15 Uhr.

http://www.auferstehungskirche-landshut.de/jubil-umsfeier-50-jahre-partnerschaft-mit-jalibu-und-imbongu-papua-neuguinea