Im Rahmen des weltweiten Gedenkens an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki findet auch in Nürnberg am 6.August 2021 von 18 bis 19:30 Uhr vor der Lorenzkirche eine Gedenkveranstaltung statt, an der sich Mission EineWelt und die Pazifik-Infostelle beteiligen. Die Botschaft der Veranstalter*innen: Die atomare Bedrohung hat sich bis in die Gegenwart fortgesetzt und wird aktuell immer größer.
Am 6. August 1945 zerstörte die erste Atombombe die japanische Stadt Hiroshima, am 9.August eine weitere die Stadt Nagasaki. Diese beiden Bomben forderten sofort 200.000 Menschenleben. Zudem sterben dort Menschen bis heute an strahleninduziertem Krebs und leiden unter schweren genetischen Schädigungen.
Dann kamen die Atomtests. Schon 1946 begannen die USA mit oberirdischen Atomwaffentests, zum großen Teil im Pazifik. 1949 begann das Testprogramm der UdSSR, wenig zogen England, Frankreich und China nach. Über 2000 Atomwaffentests haben seit 1945 die Welt verseucht, davon 315 im Pazifik.
Am 22. Januar 2021 trat der von einer großen Mehrheit der Staaten beschlossene Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) der Vereinten Nationen in Kraft. Er erkennt ausdrücklich das Leid der Überlebenden der Atomtests an und gibt ihnen das Recht auf Hilfe und Wiedergutmachung der Umweltschäden. Deutschland hat den AVV allerdings bisher nicht akzeptiert.
Die massive Gefährdung beginnt schon beim Uranabbau. Grundwasserverseuchung, erhöhte Krebsraten und zerstörte Landschaften sind die Folge. Der Uranabbau zerstört die Lebensgrundlagen und Kulturen indigener Völker, beispielsweise in Niger oder Namibia.
Und als ob all‘ diese Faktoren nicht abschreckend genug wären, geht das atomare Wettrüsten munter weiter. Die Atommächte modernisieren ihre Arsenale. Daran ist auch die Bundesrepublik im Rahmen der sogenannten „atomaren Teilhabe“ beteiligt. In Büchel in der Eifel stationierte Atombomben würden im Ernstfall von Bundeswehrpilot*innen geflogen.
Das weltweite Hiroshima-Gedenken ist den Opfern aller Atombomben und -tests gewidmet. Die beteiligten Organisationen, zu denen auch Mission EineWelt gehört, fordern die Bundesregierung auf, endlich den Atomwaffen-Verbotsvertrag beizutreten und die Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen samt der damit verbundenen nuklearen Teilhabe zu beenden.